Wie das Leben manchmal so spielt - Florina Anghel - E-Book

Wie das Leben manchmal so spielt E-Book

Florina Anghel

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Beschreibung

Wie das Leben manchmal so spielt Eine junge Frau ist auf der Suche nach ihrem Vater und erfährt Unglaubliches. Mit Hilfe eines Freundes will sie jedoch alle Hürden schaffen.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Wie das Leben manchmal so spielt

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Wie das Leben manchmal so spielt 

 

"Hallo Mama", rief die zwanzigjährige Sabine in Richtung Küche, noch bevor sie die Wohnungstür wieder geschlossen hatte. Sie kam gerade von der Uni zurück, bei der sie Kunst studierte. "Hab‘ ich einen Hunger, ist das Essen fertig?" Die Mutter schaute kurz von ihrem Kochtopf auf und lächelte. "Ja gleich, setz dich doch schon mal‘ hin" und sie begann, den Tisch zu decken. Ihre Tochter war immer wie ausgehungert und sie konnte gar nicht verstehen, das Sabine so viel essen konnte, denn sie war rank und schlank. Aber es machte der Mutter Freude zu sehen, dass es der Tochter schmeckte und sie kochte gerne für sie. "Hast du den Lottozettel abgegeben?", fragte Kristin ihre Tochter. "Noch nicht", antwortete sie. "Heute habe ich viele Kurse gehabt und wir haben damit doch noch Zeit bis Samstag, oder?" Wie alle Teenager benahm sich Sabine, als ob die Zeit unendlich wäre und in dem Alter ist es anscheinend auch so. Erst später merkt man, dass diese Unendlichkeit sehr kurz sein kann. Kristin seufzte lautlos. Sabine war nicht unbedingt der zuverlässigste Mensch. Sie war dem Leben wohlgesonnen und hatte ein gutes Herz, aber sie war völlig hilflos in Bezug auf die einfachsten Aufgaben des Lebens. Sie verbrachte ihre Zeit mit Tagträumen und hörte manchmal gar nicht zu, wenn man mit ihr sprach. Es war selbstverständlich, dass sie Kunst studierte, denn sie hatte eine lebhafte Fantasie und die Kunst half ihr, ihre inneren Welten ans Licht zu bringen. Eigentlich hatte sich die Mutter eine andere Ausbildung für ihre Tochter vorgestellt, aber heutzutage machte doch jeder, was er wollte und wer weiß, ob das nicht auch die bessere Lösung für sie war. Schließlich sollte ein Beruf Spaß machen und den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen, würde Sabine sicher nicht gefallen. Also hatte sie nachgegeben und unterstützte sie nun wo sie nur konnte, damit sie ihr Kunststudium erfolgreich abschließen konnte.

Kristin war alleinerziehend und hatte es nicht leicht gehabt im Leben. Aber sie war ein sehr positiver Mensch und konnte deshalb mit allen Problemen, die auf sie zukamen, gut umgehen. Wahrscheinlich war Sabine auch deshalb so verträumt, weil sie ihren Vater nicht kannte. Das machte ihr schon seit einiger Zeit zu schaffen, aber Kristin konnte ihr nicht helfen. Sie wusste nicht, wo sich ihr Vater aufhielt. Er verließ sie, als sie noch schwanger war und ward spurlos verschwunden. Sie vermutete, dass er irgendwo im Ausland lebte. Sie selbst war einundzwanzig, als sie schwanger wurde. Ihr Freund Uwe war bereits vierundzwanzig Jahre alt und mit seiner Ausbildung als Reiseverkehrskaufmann schon mehr als ein Jahr fertig. Er liebte die Südsee und spielte schon damals mit dem Gedanken, auszuwandern. Alles, was ihr von ihrem Freund blieb, waren ein paar Fotos und fast vergessene Kleinigkeiten. Es war eine schwere Zeit, aber Kristin schaffte alles, was sie wollte. Man konnte sagen, dass sie stolz auf sich selbst war. Weil sie außerdem sehr fleißig war und hart arbeitete, hatten sie ihr Auskommen und beide führten ein angenehmes Leben. Sie konnten sich zwar keinen Luxus leisten, aber der wöchentliche Lottozettel musste sein. Am Anfang glaubte Kristin wirklich, dass sie eines Tages reich werden und alle ihre Probleme gelöst würden, aber mit der Zeit verlor sie den Glauben daran und behielt einfach nur die Gewohnheit bei, dieselben Zahlen jede Woche zu spielen. Als Sabine ein Kind war, war es für sie ein Vergnügen den Zettel zum Lottokiosk zu bringen, aber jetzt war es meistens eine Belastung. Sie wollte jedoch ihre Mutter nicht verärgern, also tat sie, was man von ihr erwartete.