Wild Is the Witch. Verfluchte Nähe - Rachel Griffin - E-Book
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Wild Is the Witch. Verfluchte Nähe E-Book

Rachel Griffin

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Beschreibung

Verhexte Leidenschaft Die 18jährige Iris ist eine Hexe. Nach einem tragischen Unglück eröffnet sie mit ihrer Mutter an der amerikanischen Westküste eine Station für verletzte Wildtiere. Iris schwört sich, dass nie wieder jemand erfahren darf, dass sie und ihre Mutter Hexen sind. Ihr Praktikant Pike Alder, der hexenhassende angehende Ornithologe, ist ihr mehr als nur ein Dorn im Auge. Als er eines Tages eine total verletzende Bemerkung über Hexen macht, schreibt sie einen Fluch, der Pike in eine Hexe verwandeln soll. Nun gerät alles außer Kontrolle. Um Pike zu retten begeben sich die beiden auf einen unfreiwilligen Campingtrip tief in die Wälder der Pazifikküste. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Eule, die Pike das Leben kosten könnte. Während sie den Gefahren der Wildnis trotzen, merken sie, dass sie doch mehr verbindet als zunächst angenommen. Iris muss entscheiden, wie weit sie gehen will, um ihre Geheimnisse zu bewahren… Der TikTok-Hit! - Romantasy vom Feinsten: Ein Pageturner voller Hexen, Magie und Liebe. - Die Sensation in der BookTok-Community: Von New York Times-Bestsellerautorin Rachel Griffin. - Alle angesagten Tropes in einem Buch: Enemies-to-Lovers, Forced Proximity und Only one Bed. - Trendthema Hexen: magisch und empowernd für Fantasy-Fans ab 14 Jahren. - Atemberaubendes Setting: die Liebesgeschichte zwischen einer Hexe und einem Menschen vor der Kulisse des nordamerikanischen Olympic-Nationalparks.Das immersive Fantasyabenteuer von Bestsellerautorin Rachel Griffin zieht Leserinnen und Leser in seinen Bann. Die BookTok-Community feiert diesen New York Times-Bestseller auf TikTok. Ein spannender Pageturner voller Magie! Ein tolles Buch für Hexenbegeisterte und Fantasy-Fans ab 14 Jahren.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Über dieses Buch

WENN DU MIT DEINEM GRÖSSTEN FEIND PLÖTZLICH MEHR TEILEN MUSST ALS NUR EIN ZELT IN DER WILDNIS

 

Niemand darf wissen, dass die 18-jährige Iris eine Hexe ist. Schon gar nicht der nervtötende Besserwisser und Hexenhasser Pike Alder, mit dem sie in einer Wildtierstation arbeitet. Als Pike eine besonders abfällige Bemerkung über Hexen macht, reicht es Iris. Sie will einen Fluch wirken – und alles gerät außer Kontrolle. Die Suche nach einer Lösung zwingt die beiden, zusammenzuarbeiten, und führt sie tief in die Nebelwälder der Pazifikküste. Während sie den Gefahren der Wildnis trotzen, merken sie, dass sie vielleicht doch mehr verbindet als zunächst angenommen …

 

 

 

 

 

Für Mir,

der mich auf allen Wegen begleitet,

wie wild er auch sein mag.

Prolog

Der Wind nahm zu. Iris hätte sich darauf konzentrieren sollen, was die Hexe vor ihr sagte. Aber stattdessen lauschte sie auf das Rascheln der Bäume. So sehr konzentrierte sie sich darauf, dass das Geräusch alles andere verdrängte: das Rauschen des Blutes in ihren Adern, das wilde Schlagen ihres Herzens in ihrer Brust. Es wurde lauter und immer lauter, bis selbst die Stimme der Hexe dahinter verklang.

Iris spürte die Gegenwart der Tiere in den umliegenden Wäldern, nahm wahr, wie sich ihre Krallen in den Waldboden bohrten und wie sie ihre Ohren spitzten, wenn in der Ferne ein Zweig knackte. Von zu Hause kannte sie solche Wälder nicht, und es kostete sie alle Kraft, nicht loszurennen und in der Wildnis zu verschwinden. Sie waren wild, diese Tiere, und irgendwie fühlte Iris sich ihnen zugehörig.

»Ms Gray?«

Beim Klang ihres Namens zuckte Iris zusammen. Blinzelnd wendete sie sich wieder Ana zu und versuchte, den Ruf der Wildnis zu ignorieren.

»Haben Sie mir überhaupt zugehört?«

Vergeblich suchte Iris in ihrem Gedächtnis nach den Worten, die die Hexe gesagt hatte. Die Nacht einen Monat zuvor in dem malerischen blauen Haus mit Blick auf den See ging ihr nicht aus dem Kopf. Der Rat hatte Iris aufgefordert, die Ereignisse jener Nacht zu schildern, und sie hatte ihnen alles genau so erzählt, wie sie es in Erinnerung hatte. Jedes einzelne Detail bis hin zu dem ekelerregenden Geruch des Rauchs und dem Schluchzen ihrer besten Freundin.

Menschenfleisch brannte nicht wie Holz. Weder knisterte es, noch sprühte es Funken. Weder verbreitete es Behaglichkeit in eisiger Nacht, noch flackerte es romantisch an einem felsigen Strand. Durch und durch grauenvoll.

Iris wünschte, sie hätte das nie herausfinden müssen.

Sie schluckte und schüttelte den Kopf. »Entschuldigung.«

Ana erhob sich von dem großen Eichentisch, an dem die Mitglieder des Hexenrates saßen. Iris stand ihnen gegenüber, und ihr Kiefer schmerzte vom ständigen Zähneknirschen. Mit ihren Fingern fuhr sie über den steifen Stoff ihres grauen Kleides, das die gleiche Farbe hatte wie die Kieselsteine auf dem perfekt geharkten Weg, der zum Haus ihrer Eltern führte.

Die Hexe trat auf sie zu und streckte Iris ihre Hände entgegen. »Wenn Sie erlauben, werde ich mit dem Verlesen beginnen.«

Iris wandte sich nach rechts auf der Suche nach dem Blick ihres Vaters, doch der hatte seine Augen auf den aufgeweichten Erdboden gerichtet. Ihre Mutter jedoch sah sie direkt an, würde ihrer Tochter niemals ausweichen, nicht einmal, wenn sie wütend, traurig oder ängstlich war. Niemals. Sie nickte kurz, und Iris wandte sich der Hexe zu.

»Ihr habt meine Erlaubnis.«

Iris spürte die Wirkung der Magie unmittelbar, die Wärme, die durch ihren Blutkreislauf und ihre Nervenbahnen strömte, die durch ihren Geist glitt, um Lug und Betrug aufzuspüren. Sie hatte ihre Augen geöffnet, aber die Welt um sie herum verschwand, und zurück blieb eine Decke aus Dunkelheit, durch die sternengleich winzige Lichtpunkte schienen.

Es war ein Naturgesetz, dass alle Menschen zweifelsfrei bemerkten, wenn sie Magie ausgesetzt waren. Sie wussten es, sobald sie außer dem Funkeln der Sterne nichts anderes mehr sahen.

Ana war eine der mächtigsten lebenden Stellarinnen und damit eine jener Sternenhexen, deren magische Kraft besonders auf Menschen wirkte. Sie durchleuchtete Iris in Sekundenschnelle.

Die Dunkelheit verblasste, Iris blinzelte, und die Welt wurde wieder sichtbar. Ana beobachtete sie aufmerksam, dann ging sie zurück an den Tisch, an dem der Hexenrat saß.

Iris versuchte, nicht daran zu denken, wie ihre beste Freundin Amy an genau derselben Stelle, an der sie jetzt stand, ihrer magischen Wahrnehmungsfähigkeit beraubt worden war. Es war die grausamste Strafe, die es gab. Nicht mal Amys älteste Schwester, die dem Rat angehörte, konnte sie damals vor diesem Urteil bewahren.

Iris hatte geschlafen, als Amy das Undenkbare getan hatte. Als sie ihren Freund zum Ufer gebracht und ihn in eine Hexe verwandelt hatte, wie er es sich gewünscht hatte. Worum er sie ausdrücklich gebeten hatte. Amy war sich sicher gewesen, dass sie ihm über die Momente danach würde hinweghelfen können, wenn er plötzlich die Magie des Universums sehen und versuchen würde, sie mit aller Kraft an sich zu reißen, obwohl ihn diese Magie bei lebendigem Leib verbrennen konnte. Sie hatte geglaubt, sie könnte ihn davon abhalten, so viel Magie auf sich zu ziehen, dass diese ihn auf der Stelle verbrannte. Sie hatte sich geirrt.

Sie hatte sich geirrt, und Iris war da gewesen.

Iris war von den Schreien aufgewacht und hinausgerannt. Aber sie war zu spät gekommen. Der Junge war von einer Hexe zu Asche verwandelt worden, noch bevor der Mond voll am Himmel stand.

Iris schloss ihre Augen, sie wollte die Erinnerung daran auslöschen. Der Rat erhob sich und umrundete sieben Mal das offene Feld, bevor er sein Urteil fällte. Jede Verhandlung fand im Freien statt, da die Intuition einer Hexe am stärksten war, wenn sie von Natur umgeben war. Dichter Nebel lag über dem Land, und die Hexen verschwanden immer wieder aus dem Sichtfeld, während sie die weite, mit wilden Gräsern und Lavendel bewachsene Wiese umrundeten.

Iris blickte auf die von Löwenzahn übersäte, regennasse Erde. Noch einmal sah sie zu ihren Eltern hinüber, begegnete aber wieder nur dem Blick ihrer Mutter. Als der Rat die siebte Runde beendet hatte, drückte Iris ihre Handfläche auf ihre Brust, um ihr rasendes Herz zu beruhigen.

Die fünf Hexen setzten sich wieder an den langen Eichentisch und blickten Iris an. Ihre Gesichter gaben nichts preis. Als Ana, die Vorsitzende des Rates, sich erhob, wich alle Luft aus Iris’ Lungen.

Ana faltete ihre Hände vor sich. Der Wind frischte auf und wehte Strähnen ihres schwarzen Haares in ihr Gesicht, die sie aber nicht zurückstrich.

Sie blickte Iris fest an, als sie das Wort ergriff. »Sie dürfen gehen.«

»Wirklich?«

»Ja. Sie tragen keine Verantwortung für das, was in dieser Nacht geschehen ist. Wir werden unser Urteil heute Nachmittag der Staatsanwaltschaft vorlegen. Da Mr Newports Familie davon abgesehen hat, Anklage gegen Sie zu erheben, wird das Gericht unser Urteil als endgültig akzeptieren.«

Iris atmete aus. Der Hexenrat ging zu mild mit ihr ins Gericht. Iris hatte geahnt, dass in ihrer besten Freundin etwas vorging, hatte gespürt, dass sie etwas plante, das Iris niemals gutheißen würde. Iris hätte wach bleiben müssen, hätte da sein müssen, um es zu verhindern.

Doch sie war eingeschlafen, und Alex Newport war verbrannt.

»Danke«, sagte Iris stockend.

Sie wollte fort von hier, wollte zu ihren Eltern laufen und mit ihnen nach Hause gehen. Aber sie blieb, wo sie war, und sah zu, wie Ana und die übrigen Ratsmitglieder sich entfernten. Amys große Schwester stand als Letzte auf und starrte in Iris’ Richtung, ohne sie wirklich anzusehen. Wäre doch nur Amys Urteil so milde ausgefallen.

Sie war frei.

Ein leichter Regen setzte ein. Iris griff nach der Hand ihrer Mutter und umklammerte sie so fest sie nur konnte. Aber ihr Vater hielt sich weiterhin zurück. In seinen Augen lag eine unerklärliche Traurigkeit, die angesichts des Urteils keinen Sinn ergab.

Als sie sich zum Gehen wandten, trug eine Windbö eine einzelne Vogelfeder an Iris vorbei und ließ sie direkt vor ihre Füße fallen. Sie bückte sich, hob sie auf und hielt die dunkelbraune Feder mit den weißen Sprenkeln den ganzen Weg nach Hause fest umklammert.

1

Zwei Jahre später

Wieder beobachtet mich die Eule. Die meisten Eulen haben Augen, die wie Feuer leuchten – rot, gelb, orange. Nicht aber der Fleckenkauz. Der Fleckenkauz hat pechschwarze Augen, und obwohl er angeblich nachtaktiv ist, weiß er Tag und Nacht, wo ich bin.

Er hat sich sofort für mich interessiert, nachdem wir ihn in unser Wildgehege gebracht hatten. Mom sagt, das sei ein gutes Zeichen, schließlich sind Eulen den Hexen heilig.

Trotzdem läuft mir jedes Mal, wenn ich seine Augen auf mir spüre, ein Schauer über den Rücken. Als sei er vielmehr ein Unheilsbote.

Er sitzt auf dem Ast einer alten Tanne, und wir sehen uns eine Weile an. Als sich das Unbehagen in meinem Magen ausbreitet, wende ich mich ab. Eine feuchte Nase tippt gegen meine Fingerspitzen, und ich blicke auf Winter hinab. Sie ist meine treue Beschützerin, seitdem Mom und ich vor zwei Jahren hierhergezogen sind. Winter beobachtet die Eule mit wachsamen Augen.

»Diese Wölfin würde ihr Leben für dich geben«, sagt Pike hinter mir. Es klingt wie ein Vorwurf, als ob ich Winter mit einem Zauber dazu gebracht hätte, mich zu lieben. Ich drehe mich um und täusche ein Lächeln vor.

Pike Alder weiß nicht, dass ich eine Hexe bin, und selbst wenn er es wüsste – ich würde niemals Magie anwenden, um Zuneigung zu erzwingen.

Winter liebt mich, weil sie spürt, dass sie mir vertrauen kann.

»Ich weiß.« Ich tätschele Winters Kopf, und sie schließt ihre Augen. Auch ich würde mein Leben für sie geben, doch das würde sie niemals zulassen.

Pike runzelt die Stirn, wobei er seine Kiefer aufeinanderpresst und seine Lippen verzieht, als ob er etwas nicht ganz verstanden hätte. Ich merke, wie er versucht, aus mir schlau zu werden, wie er mich durch die Gläser seiner Brille mit dem Schildpattrahmen mustert. Also sage ich etwas, um seine Gedanken zu unterbrechen.

»Was gibt’s?«

Er legt den Kopf schief. Egal, was er sagen wird, ich werde es hassen. »Ich dachte nur, du würdest gerne wissen, dass ich auf unseren Bewertungsbögen wieder einmal besser abgeschnitten habe als du.« Er sagt es beiläufig, aber seine Brust hebt sich beim Sprechen.

Ich versuche, möglichst gleichgültig auszusehen, und hoffe, dass Pike nicht bemerkt, wie mir die Hitze den Nacken heraufkriecht. Ich habe hart trainiert, um vor den Besucherinnen und Besuchern unseres Wildgeheges frei sprechen zu können, aber Pike ist ein echtes Naturtalent. Ich gebe es ungern zu, aber er ist gut darin. Großartig sogar.

Und das weiß er.

»Gratuliere«, sage ich und versuche, mir meine Beschämung nicht anmerken zu lassen.

Ich kraule Winter noch einmal kurz, bevor ich an Pike vorbeigehe und mich auf den Weg zum Besucherbüro mache. Es ist bewölkt, über den Bäumen hängt eine schwere graue Decke, und die feuchte Luft verspricht baldigen Regen. Ich schlage den Weg durch den Fichtenwald ein. Überall liegen braune Zapfen, die unter meinen Schritten knirschen.

»Ich könnte dich bei deiner nächsten Tour begleiten und dir Tipps geben«, sagt Pike und passt sich an mein Schritttempo an. »Du weißt schon, Notizen machen, korrigieren, wenn du etwas falsch machst, dir danach Feedback geben. Nächste Woche ist Springbreak, ich hätte also Zeit.«

»Sehr großzügig«, bemerke ich und streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ist wirklich schon Springbreak?«

»Ja. Eine ganze Woche lang jeden Tag acht Stunden mit dir zusammen.«

»Na toll.«

»Du liebst es doch, wenn ich hier bin.«

»Interessante Wortwahl«, sage ich, drehe den Außenwasserhahn auf und spüle den Dreck von meinen Stiefeln. Pike tut es mir gleich, dann folgt er mir in das kleine Holzgebäude, das uns als Büro dient. Es verströmt immer noch den Duft der Kiefer, aus der es gebaut wurde. Unter mir ächzt der Holzboden, als ich eintrete.

»Ach komm, Iris. Ohne mich würdest du dich doch langweilen. Außerdem tut dir ein bisschen freundschaftliche Konkurrenz gut. Du würdest es hassen, wenn jemand denken würde, du hättest dir deinen Job hier nicht verdient.« Er zwinkert mir zu und geht in das hintere Büro, bevor ich etwas erwidern kann.

Pike macht mir das Leben schwer, weil das Wildgehege die gemeinnützige Einrichtung meiner Mutter ist. Aber er weiß, dass ich besser als alle anderen mit Tieren umgehen kann. Er geht aufs College, weil er Ornithologe werden und sein ganzes Leben dem Studium der Vögel widmen möchte. Aber seine Lehrbücher und Ferngläser sind nichts im Vergleich zu meiner Magie.

Von der weiß er natürlich nichts.

Es ist seine Arroganz, die mich stört. In der Natur geht es ums Gleichgewicht, aber Pike läuft herum, als gehöre ihm die ganze Welt. Er kennt weder Demut noch Ehrfurcht, respektiert nicht den natürlichen Kreislauf unter ihm, weil er glaubt, ganz oben zu stehen.

Nur ein einziges Mal würde ich ihm gern all das zeigen, das er nicht kennt, die vielen Facetten des Universums, die er verpasst, weil er keine magische Wahrnehmungsfähigkeit besitzt. Aber nichts in der Welt würde mich dazu bringen, einen anderen Menschen an meinen Geheimnissen teilhaben zu lassen, nicht einmal meine unüberwindbare Abneigung gegen Pike Alder.

Mit einem tiefen Seufzer mache ich mich ans Aufräumen. Ich sammle die Besucherformulare der letzten Führung ein und packe die nicht benötigten Broschüren weg. Ich wische die Glasvitrine ab, in der das Merchandise unseres Foggy-Mountain-Wildgeheges aufbewahrt wird, und ignoriere Pike, als er hinausgeht und den Fernseher an der Wand anstellt.

Wir benutzen ihn eigentlich nur, um den Besuchergruppen ein kurzes Video vorzuführen, in dem der Zweck des Wildgeheges erklärt wird, aber Pike zieht Hintergrundgeräusche der Stille vor. Ich blende sie normalerweise aus, aber jetzt tönt laut und deutlich das Wort »Hexe« aus dem Lautsprecher, gefolgt von einem Namen – einem Namen, der schwer auf meiner Brust lastet, als sei er ein Ding, sperrig und schmerzhaft.

Bilder von jener Nacht am See überfallen mich, und ich kneife meine Augen zusammen, um sie zu vertreiben. Aber sie kommen immer wieder und wieder, als wären sie der einzige Film in einem Nonstop-Kino. Ich zwinge mich, weiter meiner Arbeit nachzugehen, und achte darauf, dass Pike nicht merkt, wie sehr ich an jedem Wort des Nachrichtensprechers hänge.

Doch umsonst. Meine Handgriffe verlangsamen sich, während ich aufmerksam dem Bericht lausche, und dann schaue ich zum Bildschirm hinüber.

»… eine vorzeitige Entlassung gewährt. Amy Meadows wurde vom Gericht wegen fahrlässiger Tötung verurteilt und vom Hexenrat ihrer magischen Fähigkeiten enthoben …«

Ich atme aus und merke, dass die Erinnerung an diese Nacht plötzlich etwas weniger auf mir lastet. Die vorzeitige Entlassung ist bewilligt worden. Amy darf nach Hause.

»Schlechte Entscheidung«, sagt Pike leise und sieht kopfschüttelnd auf den Bildschirm.

Der Glasreiniger gleitet mir aus den Fingern und fällt zu Boden. Schnell hebe ich ihn wieder auf und versuche, die Beklemmung in meiner Brust loszuwerden. Ich sprühe noch etwas Flüssigkeit auf die Vitrine und wische sie in schnellen Kreisbewegungen ab, dann dasselbe noch mal.

»Denen ist nicht zu trauen«, sagt Pike. Dann, nach einem Moment, ertönt seine Stimme direkt hinter mir. »Ich glaube, jetzt ist es sauber.«

Ich zucke zusammen, weil er mir so nah ist, und lasse fast wieder die Flasche fallen. Ich will ihm sagen, dass er sich irrt, dass es eine Zeit gegeben hat, in der ich Amy alles anvertraut habe. Aber es wäre gefährlich, ihn merken zu lassen, wie sehr ich von der Nachricht über eine Hexe betroffen bin, also stehe ich auf und sage: »Ich habe wieder mal mehr Arbeit, weil du nicht richtig geputzt hast.«

»Ich glaube, ich weiß, wie man Glas reinigt«, entgegnet Pike.

Ich zeige auf die obere Ecke der Vitrine, wo Pike sich gern beim Putzen abstützt. »Deine Fingerabdrücke sind so deutlich, dass ich sie ausschneiden und deiner Mutter als Weihnachtsbaumschmuck schenken könnte.«

Pike lacht, aber ich konzentriere mich schon wieder auf den Fernseher. Die Sendung geht weiter, und Pikes Worte hallen in meinem Kopf nach.

Schlechte Entscheidung.

Denen ist nicht zu trauen.

Die Tür geht auf, und Mom kommt herein. Als würde sie sicherstellen wollen, dass ich nichts sage, was ich später bereuen werde.

»Also wirklich, Pike! Du weißt, wie sehr ich es hasse, meinen Tag mit Nachrichten zu beenden.« Mom gibt ihm einen Klaps auf den Arm und schaltet den Fernseher aus, wobei sie mit einem vielsagenden Blick in meine Richtung schaut.

»Tut mir leid, Isobel«, sagt er. »Ich war gerade dabei, zu gehen.«

»Dann bis morgen«, erwidert Mom und verschwindet im Hinterzimmer.

Pike ist schon fast aus der Tür, als er sich noch mal umdreht. »Mist, ich habe vergessen, das Faultiergehege sauber zu machen.« Dabei wirft er mir einen übertrieben entschuldigenden Blick zu, der alles andere als aufrichtig ist. Er sieht auf seine Uhr und schüttelt den Kopf. »Ich habe noch etwas vor und bin schon spät dran. Das macht dir doch nichts aus, oder, Gray?« Sein Gesichtsausdruck verrutscht, und die rechte Seite seines Mundes hebt sich zu einem Grinsen.

»Ich würde dir vielleicht glauben, wenn du es in diesem Monat nicht schon das dritte Mal vergessen hättest«, erwidere ich. »Und ja, es macht mir etwas aus.«

»Warum? Musst du irgendwo hin?«

Ich knirsche mit den Zähnen und sage kein Wort. Er weiß, dass ich nie irgendwo hinmuss. Sein Grinsen wird noch breiter. »Hätte ich auch nicht gedacht«, sagt er. Damit hüpft er aus dem Büro und lässt die Tür hinter sich zufallen, sodass ein Schwall kalter Frühlingsluft den kleinen Raum flutet.

»Nicht einmal ein Dankeschön«, murmle ich, drehe mich um und schnappe mir meine Sachen. Ich bin froh, dass er nicht sehen kann, wie meine Haut vor Frustration errötet. Er soll nicht wissen, dass er mich getroffen hat, dass mir seine Worte etwas bedeuten.

Mom kommt aus dem Hinterzimmer und macht das Licht aus. In der Hand hält sie den Thermobecher, aus dem sie jeden Morgen ihren Kaffee trinkt. Sie schlüpft in ihre Jacke und lässt ihr glattes blondes Haar darüberfallen – ein krasser Unterschied zu dem braunen, lockigen Durcheinander, das ich von meinem Vater geerbt habe.

Früher habe ich mein Haar geliebt, aber heute würde ich es am liebsten gegen das meiner Mutter eintauschen.

Mom schließt das Büro ab, und wir gehen nach draußen. Die Wolkendecke wird mit dem voranschreitenden Tag immer dunkler.

»Pike hat mir das Faultiergehege zum Putzen überlassen. Ich muss noch mal los, bevor wir nach Hause gehen«, erkläre ich und kann die Verärgerung in meiner Stimme nicht unterdrücken.

»Das klingt ganz nach ihm«, sagt sie und lacht unbeschwert. »Ich werde in der Zeit meinen Rundgang machen.« Sie geht in Richtung Vogelhaus und ruft mir über die Schulter hinweg zu: »Wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier!«

Wir gehen in entgegengesetzte Richtungen davon, und ich atme tief die kühle Seeluft ein. Als ich mich dem Faultiergehege nähere, sehe ich einen leuchtend gelben Klebezettel an der Tür, der aus dem Dämmerlicht hervorsticht. Ich erkenne die Handschrift von Pike und lese mit zusammengekniffenen Augen: Vielen faulen Dank!

Ich verdrehe die Augen, reiße den Zettel von der Tür, zerknülle ihn und werfe ihn in den Müll. Beim Putzen gebe ich mir Mühe, die Faultiere nicht zu stören, die fast alle noch schlafen. Das gesamte Geld, das wir von den Besuchergruppen erhalten, fließt direkt in die Pflege unserer Tiere. Die Wölfe sind zwar die größte Attraktion bei den Führungen, aber die Faultiere kommen auch immer gut an.

Nach dem Reinigen prüfe ich noch die Temperatur im Gehege, dann schlüpfe ich wieder nach draußen. Mom wartet schon auf mich und legt mir den Arm um die Schulter.

»Wie geht es dir?«, fragt sie. Dabei lehnt sie ihren Kopf an meinen, und ich weiß, dass sie wegen Amy fragt.

»Ich bin froh, dass sie nach Hause darf. Sie hat es verdient.«

»Das stimmt.« Mom drückt mich kurz und fest.

Was in dieser Nacht geschehen ist, war für Amy schlimm genug. Sie wollte doch nur die Magie, die sie so verehrt, mit dem Menschen teilen, den sie liebte. Stattdessen musste sie zusehen, wie er starb. Und nun gibt es so viele Folgeschäden, so viel Schmerz, und ich muss mich immer noch durch die Trümmer arbeiten.

Ich wünsche mir, dass Amy wieder nach Hause kommt. Ich möchte, dass sie Glück und Liebe und einen Weg nach vorn findet. Ich würde mich gern bei ihr melden und fragen, wie es ihr geht. Aber wir haben seit ihrem Prozess nicht mehr miteinander gesprochen, und ich weiß nicht, wie ich den Faden wieder aufnehmen soll. Zuerst wollte sie mit niemandem sprechen, was für mich in Ordnung war, weil ich ohnehin nicht wusste, was ich hätte sagen sollen. Ich war so wütend auf sie und gleichzeitig voller Sorge. Es war kompliziert, und das ist es immer noch.

Wochen vergingen, dann Monate und Jahre. Und nach all dieser Zeit weiß ich immer noch nicht, was ich sagen soll.

»Vielleicht hilft es dir, einen Schlussstrich zu ziehen.« Mom lässt ihre Arbeitshandschuhe auf das Geländer vor dem Büro fallen und sieht mich an.

»Vielleicht«, entgegne ich, obwohl ich nicht weiß, wie ein Mensch mit so etwas abschließen kann. Wenn ich überhaupt einen Schlussstrich ziehen will. Der Schmerz darüber hält mich wach, ist eine ständige Erinnerung daran, dass manche Dinge am besten im Verborgenen bleiben.

Mehr sage ich nicht, und Mom drängt mich auch nicht dazu. Sie weiß, dass ich mich nach meinem Prozess innerlich verändert habe, dass ich seither Teile von mir verschließe, die ich zuvor offen zur Schau getragen habe. Ich glaube, es macht sie manchmal traurig, dass ich eine so hohe Mauer um mich errichtet habe, die mich vor etwas schützen soll, das sie nicht sehen kann. Dass Zeit und Abstand nicht den Frieden gebracht haben, den sie sich vorgestellt hatte.

»Du nimmst ihn viel zu ernst, weißt du«, unterbricht Mom nach einigen Minuten meine Gedanken.

»Wen?«

Sie zieht die Augenbrauen in die Höhe und neigt demonstrativ den Kopf zur Seite.

»Ach, Pike. Ich wundere mich eher, dass du es nicht tust.«

»Er ist nicht der Erste, der sich über Hexen lustig macht.«

»Ich glaube nicht, dass es ein Scherz war. Aber selbst wenn, er arbeitet mit uns. Und nach allem, was wir wegen mir schon durchmachen mussten …«

Mom unterbricht mich. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es nicht deine Schuld war, was in dieser Nacht passiert ist?« Ich will widersprechen, aber Mom fährt fort. »Außerdem, schau dich doch mal um«, sagt sie und deutet auf die vielen Hektar Land um uns. Auf die Tiere, die wir glücklicherweise aufnehmen können. »Sag mir, dass der Umzug nicht das Beste ist, was uns je passieren konnte.«

Sie hat recht. In der Sekunde, in der wir hier angekommen waren, verliebten Mom und ich uns in den Pazifischen Nordwesten. Wir waren aus unserer alten Heimat in den Ebenen von Nebraska vertrieben worden und an einem Ort gelandet, den keiner von uns je wieder verlassen will. Mom hat ihre eigene gemeinnützige Einrichtung gründen können, und jetzt betreiben wir eine der am breitesten aufgestellten Rettungsstationen für Wildtiere der ganzen Westküste.

Manchmal kommt es mir vor wie ein Traum.

Wir fühlen uns hier wohl, aber wir sprechen nicht über das Loch, das in der Folge jener Nacht am See entstanden ist, als wir umziehen mussten und mein Vater sich weigerte, mit uns zu kommen. Dass sein Wunsch, zu bleiben, größer war als seine Sehnsucht nach uns. Dass das, was wir sind, zu viel für ihn wurde. Ein Loch, das auch der Pazifische Nordwesten nicht ganz stopfen kann.

Und doch glaube ich meiner Mutter, wenn sie sagt, dass sie jetzt glücklicher ist. Ich sehe es an der Art, wie sie sich bewegt: mit einer Leichtigkeit, die ich früher nicht von ihr kannte.

»Vielleicht hast du recht«, sage ich, und sie beugt sich zu mir und holt tief Luft, als wolle sie noch etwas sagen. Doch sie bleibt stumm.

»Was ist?«, frage ich.

»Pike ist ein guter Junge und der beste Praktikant, den wir je hatten.«

»Aber er ist auch eine echte Nervensäge.«

Sie runzelt die Stirn über meine Worte, und ich bleibe stehen und sehe sie an. »Sag einfach, was du sagen willst, Mom!«

»Unser Leben hier ist ziemlich fantastisch«, beginnt sie zögernd. »Schaffe kein Problem, wo keins ist.«

Ich seufze. Natürlich hat sie recht. Unser Leben hier ist fantastisch, und genau deshalb klammere ich mich so sehr daran und will es mit allen Mitteln verteidigen. Vielleicht macht Pike wirklich nur dumme Witze, die nichts bedeuten, aber ich bin nicht bereit, aus meiner Deckung zu gehen, um das herauszufinden.

»Es ist wirklich toll hier«, lenke ich etwas versöhnlicher ein.

»Das ist es.« Sie drückt meine Hand und schiebt das Gatter auf, das zum Haus führt, doch ich bleibe stehen.

»Ich komme in ein paar Minuten nach«, sage ich.

»Kraul Winter von mir.«

Ich lächle über ihre Worte und darüber, dass sie mich so gut kennt. Es ist schon fast dunkel, und ich lasse mir Zeit auf dem Weg zum Wald, wo die Wölfe umherstreifen. In der Ferne quaken Pazifik-Laubfrösche, die Mondsichel lässt die Wolken erstrahlen und taucht die Bäume in ein mildes Licht. Ich trete durch das Metalltor und pfeife nach Winter. Sie kommt angerannt, so wie sie es jeden Abend tut.

Ich setze mich auf den kalten Boden, streichle ihr silbernes Fell und lege meinen Kopf an ihren. Sie drückt sich an mich, und ich denke, dass Mom vielleicht recht hat, dass das Universum es vielleicht von Anfang an wollte, dass wir hier landen.

Ich habe Magie im Blut, aber an diesem Ort herrscht eine eigene Art von Magie. Ich spüre sie jedes Mal, wenn sich die Tannenzweige im Wind wiegen und die Baumkronen vom Nebel verschluckt werden. Ich spüre sie in der salzigen Luft und dem farnbedeckten Boden.

Das hier ist mein Zuhause, das weiß ich so sicher, wie ich Winters Stimmung mit nur einem Blick erkenne.

Hier gehöre ich hin.

Ich sitze noch einige Minuten bei Winter, dann streichele ich sie ein letztes Mal und wünsche ihr eine gute Nacht. Nachdem ich aufgestanden bin, schlüpfe ich durch das Tor hinaus und mache mich auf den Heimweg.

Plötzlich läuft mir ein Schauer über den Rücken, und ich bleibe stehen.

Langsam drehe ich mich um. Ich muss blinzeln, dann sehe ich ihn. Er ist nicht mehr als ein Schatten in der fahlen Dämmerung, aber dort, in der alten Fichte, sitzt der Fleckenkauz.

Schweigend, still und wachsam.

Immer wachsam.

2

Die meisten Menschen glauben, dass Magie erzeugt wird. Dass sie innerhalb eines Augenblicks aus dem Nichts auftaucht.

Aber das stimmt nicht.

Die Magie ist immer präsent, immer nah. Sie existiert wie die Atome und Partikel des Universums, und wenn genug von ihr zusammengekommen ist, erzeugt sie eine Reaktion, die die meisten als außergewöhnlich bezeichnen würden. Aber die Reaktion selbst ist nicht die Magie, sie zeigt nur, dass die Magie schon zuvor existierte.

Hexen sind in der Lage, die uns umgebende Energie wahrzunehmen und neu zu ordnen, sodass bestimmte Ergebnisse erzielt werden. Es ist ein sechster Sinn, den die meisten Menschen nicht besitzen. Wir können all die chaotischen Partikel bündeln und sie zu etwas Großartigem zusammenführen.

Und weil die Magie aus dem Universum kommt, von jenen Sternen, die alles auf der Erde erschaffen haben, kann sie auf drei Arten eingesetzt werden: bei Pflanzen, bei Tieren und bei Menschen. Jede Hexe beherrscht eine der drei Formen am besten. Mom und ich sind Lunare, Mondhexen – unsere Magie ist bei Tieren am stärksten.

Es ist dieser sechste Sinn, diese angeborene Verbindung zu unserer Umwelt, der uns unsere magische Kraft verleiht. Deshalb spüre ich, was Tiere wollen, und kann sie so gut beruhigen, deshalb erfahre ich ihre Geschichte schon durch eine einfache Berührung.

Das ist auch der Grund dafür, dass ich mit allen Mitteln verberge, wer ich bin. Denn eine Hexe zu sein, bedeutet nicht nur, gelegentlich zu zaubern. Es bedeutet, die Welt anders zu sehen als die anderen. Es bedeutet, im selben Raum zu sein, ihn aber auf eine ganz eigene Art wahrzunehmen.

Das heißt nicht, dass sich Hexen verstecken müssen. Wir sind nicht dazu angehalten. Nachdem allgemein bekannt wurde, dass Magie unmöglich an einer Person angewendet werden kann, ohne dass diese davon weiß, sind Hexen gesellschaftlich akzeptiert worden. Außerdem wurde die Magie stark reguliert, besonders für Stellare, deren magische Kraft vor allem auf Menschen wirkt.

Diese beiden Aspekte führten dazu, dass Hexen weniger gefürchtet und ihnen mehr Vertrauen entgegengebracht wurde, dass Hexen offener über ihre Magie sprechen konnten und ihre jeweiligen Fähigkeiten auch anerkannt wurden. So ist es nun schon seit Generationen, und die Magie ist vollständig mit der Gesellschaft verwoben: angefangen bei den Stellaren, die sich auf Schmerztherapie spezialisiert haben, bis hin zu den Solaren, den Sonnenhexen, die überall auf der Welt in der Landwirtschaft tätig sind.

Aber ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie zerbrechlich diese Akzeptanz ist. Deshalb traue ich ihr nicht. Nach der Verhandlung war ich nicht mehr Iris. Ich war eine Hexe. Und als das Wort mit schwarzer Farbe auf unser Haus gesprüht wurde, das mein Vater mit harter Arbeit aufgebaut hatte, fühlte er sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen, ein Mädchen großzuziehen, das Magie im Blut hat.

Im Vergleich zu Amy hatte ich es allerdings noch leicht. Nach dem, was sie erlebte, wurde mir klar, dass ich meine Magie, die ich so sehr liebte, am besten geheim hielt.

Das gilt auch jetzt noch.

Aber Mom und ich haben Glück. Unser Haus grenzt an das Wildgehege, und da wir mit Tieren arbeiten, können wir unsere Magie regelmäßig einsetzen. Es ist eine stille, unsichtbare Art von Magie, für die wir hier nicht wieder ausgeschlossen werden. Sie wird nie dazu führen, dass wir neu anfangen und in eine andere Stadt ziehen müssen, in der man nicht über uns herzieht, uns schräg ansieht oder Worte auf unsere Haustür sprüht.

Das Foggy-Mountain-Wildgehege hat mir mein Leben zurückgegeben, so, wie wir es auch den Tieren zurückgeben wollen, die wir hier aufnehmen. Ich bin jeden einzelnen Tag dankbar dafür, dass wir hier gelandet sind.

Ich schaue auf die Uhr. Ich habe nur noch fünfzehn Minuten, bevor ich zur Arbeit muss, aber fünfzehn Minuten reichen aus. Seit der Nachricht von Amys Entlassung fühle ich mich entblößt und ungeschützt, und wenn ich meine Augen schließe, suchen mich die Erinnerungen heim, die ich so sehr vergessen wollte. Ich habe Amy immer noch nicht verziehen, dass ich sie unbedingt zum Haus am See begleiten sollte, dass sie mir nicht gesagt hat, was sie und Alex vorhatten. Ich dachte, wir würden uns alles anvertrauen, aber ich hatte mich geirrt.

Übergib es der Erde.

Das hat meine Großmutter immer gesagt, wenn meine Gefühle größer wurden als die ganze Welt und ich meinte, unter ihrer Last zusammenzubrechen. Sie hat mir beigebracht, Zaubersprüche zu wirken, die nie zur Anwendung kommen, genau so, als würde ich einen Brief schreiben, den ich nie abschicke. Ich mache das schon seit meiner Kindheit, und manchmal ist es das Einzige, was mich beruhigt, was mich wieder erdet.

Ich hole getrocknete Kräuter aus der Hütte hinter unserem Haus – Beifuß, Lavendel und Zitronenmelisse – und schichte sie zu einem kleinen Haufen auf. Sie sind von einem Kreis aus Steinen umgeben und liegen auf der Asche all der anderen Zaubersprüche, die ich geschrieben, aber nie benutzt habe. Auf all dem, was von meinen Sorgen, Enttäuschungen und Ängsten übrig geblieben ist.

Ich setze mich auf den schmutzigen Boden, wende mein Gesicht zum Steinkreis und fange an. Obwohl ich keine Stellarin bin, weiß ich, wie man einen Zauber schreibt, der sich in Amys Gedanken einbrennt und all die verworrenen Gefühle offenlegt, die ich wegen der Nacht am See habe. Ich weiß, wie ich die Magie, die mich umgibt, neu ordnen kann, damit Amy versteht, dass ich das Beste für sie will, auch wenn ich nicht weiß, wie ich es ihr zeigen soll. Obwohl ich immer noch wütend bin.

Genau das mache ich also. Auf einmal werden all die magischen Partikel in meiner Umgebung sichtbar, und ich ziehe sie zu mir heran. Sie schweben zwischen mir und den Kräutern, und während ich leise die Worte spreche, verwandelt sich die Magie vor mir.

Ein scharfer, metallischer Geruch erfüllt die Luft, zu schwach, um von jemand anderem als einer Hexe wahrgenommen zu werden. Aber er ist da, der unverkennbare Duft von Magie, der Zauber, den ich für Amy gewirkt habe, und er bemächtigt sich meiner Sinne.

Mit einer schnellen Bewegung übergebe ich ihn an die Kräuter und verbinde sie zu einer Einheit. Der Zauber haftet an ihnen, ein lebendiges Wesen, das ich zu Amy schicken könnte, wenn ich wollte. Aber die Magie unterliegt Regeln, und einen Zauber auszusprechen, damit ich mich besser fühle, ist nicht erlaubt.

Das hier ist nur für mich, ein Spruch, der kein anderes Ziel hat, als von der Erde absorbiert zu werden. Ein Brief, der nicht abgeschickt wird. Aber das Ritual reicht schon aus, damit sich meine Schultern entspannen, während ich die Bewegungen ausführe, die meine Großmutter mir beigebracht hat.

Ich nehme die restliche Magie und führe sie direkt über die Kräuter. Dabei prallen die Partikel aufeinander und erhitzen sich. Ich lassen sie kreisen und kreisen, bis so viel Hitze entsteht, dass ein kleiner Funke auf die Erde springt, die Kräuter in Flammen aufgehen und den Zauberspruch mit sich nehmen.

Rauch steigt in die kühle Morgenluft auf, die Überreste der Magie, die zu Asche verbrannt sind und vom Wind verweht werden. Die Magie gehört jetzt genauso der Erde wie all meine Gefühle für Amy, und auch wenn mein Zauberspruch sie nie erreichen wird, fühle ich mich besser.

Ich erhebe mich, klopfe mir den Schmutz von den Jeans und gehe zum Büro. An diesem Morgen geht ein starker Wind, sodass sich die Baumwipfel unter dem bedeckten Himmel hin und her wiegen. Mein Haar wird vom Wind zerzaust, und die kühle Luft auf meiner warmen Haut fühlt sich angenehm an. Die Ruhe dieses Ortes durchströmt mich, und als ich das Büro erreiche, haben sich einige der Knoten in meinem Bauch gelöst.

Pike ist schon da und hängt gerade seinen Mantel im Hinterzimmer auf. Wie jeden Morgen fahre ich mit den Fingern über das eingravierte Logo auf dem hölzernen Schreibtisch. Ich zeichne den Wolf nach, der den Vollmond anheult, die Umrisse der Berge dahinter und die Buchstaben, die dem Traum, den Mom verwirklicht hat, einen Namen geben.

»Geht’s besser?« Mom sieht mich fragend an.

Sie hat von dem Ritual meiner Großmutter nie Gebrauch gemacht und findet es auch nicht richtig, dass ich Zaubersprüche wirke, die nicht legal sind. Auch wenn sie nie zur Anwendung kommen. Sie glaubt, dass Magie immer einen Zweck erfüllen sollte. Dass es Verschwendung ist, Zaubersprüche zu schreiben, die nicht verwendet werden.

Ich habe versucht, ihr zu erklären, wie es mich beruhigt und wie es mir hilft, meine Gefühle zu verarbeiten. Dinge loszulassen, die ich nicht ändern kann. Aber sie konnte es nicht nachvollziehen. Trotzdem hat sie es mir nie verboten. Obwohl sie es nicht versteht, weiß sie, dass es für mich wichtig ist.

»Ja«, antworte ich und küsse sie auf die Wange. »Tut mir leid, dass ich zu spät komme.«

Mom schaut auf die Uhr. »Drei Minuten sind nicht wirklich zu spät. Pike entschuldigt sich erst, wenn er mindestens zehn Minuten zu spät kommt«, sagt sie so laut, dass er es hören kann.

»Hey, das ist unfair«, beschwert sich Pike und kommt aus dem Hinterzimmer. »Das war nur ein paarmal, als ich von meinem Studium so eingespannt war. Andere würden von Glück reden, einen so fleißigen Praktikanten zu haben wie mich.«

»Ein fleißiger Praktikant, der zu jeder Stunde Kaffeepause macht«, kontere ich, und Mom schüttelt lachend den Kopf. Ihr Handy klingelt, und sie geht nach hinten, um dranzugehen.

»Wow, du willst mich wohl den Wölfen zum Fraß vorwerfen? Regst du dich etwa immer noch wegen der Faultiere auf?«

»Du meinst, ob ich immer noch sauer darüber bin, dass du mir deine Arbeit aufhalst, weil du beschlossen hast, dass deine Zeit wertvoller ist als meine?« Ich gehe hinter den Schreibtisch und ziehe ein Glas mit Vitamin-D-Tropfen aus der Schublade. »Nein, schon vergessen.«

Nachdem ich sichergegangen bin, dass Mom nicht hinsieht, nehme ich den Deckel ihres Kaffeebechers ab und gebe einen Tropfen hinein. Ihr Arzt hat ihr die Tropfen verschrieben, aber sie vergisst sie ständig, deshalb sorge ich dafür, dass sie sie nimmt. Ich glaube nicht, dass es ihr etwas ausmachen würde, dass ich ihr Vitamin D in den Kaffee schütte. Aber sie findet, ich mache mir zu viele Sorgen um sie, also gehe ich möglichst unauffällig vor.

»Es klingt irgendwie unhöflich, wenn man es so ausdrückt«, sagt Pike.

»Es war unhöflich.« Ich verschließe Moms Becher wieder mit dem Deckel und stelle das Vitamin D weg, als sie hereinkommt und durch ihr Erscheinen verhindert, dass Pike etwas Abfälliges erwidern kann.

»Das war Dan. Die Tierrettung wird in ein paar Minuten mit einem Wolf kommen, den sie oben im Gebirge gefunden haben. Scheint ihm ziemlich schlecht zu gehen, und ich brauche eure Hilfe. Pike, kannst du die Zehn-Uhr-Tour übernehmen?«

»Klar doch«, sagt er und startet direkt damit, das Büro für die erste Gruppe vorzubereiten. Mom nippt an ihrem Kaffee, bevor sie ihren Mantel nimmt und das Büro verlässt. Ich folge ihr, ohne Pike noch eines Blickes zu würdigen.

»Ist es sehr schlimm?«, frage ich sie. Es ist ein kalter Frühlingstag, fast noch winterlich, sodass ich mir die Arme um den Oberkörper schlinge. Mom und ich tragen beide Foggy-Mountain-Baseballcaps, während wir uns über den aufgeweichten Boden einen Weg durch den Wald bahnen.

»Ich weiß nichts Genaues«, antwortet sie.

Die Baumkronen wiegen sich im Wind, und als eine Bö durch die Äste weht, fallen zahlreiche Tannenzapfen herab. Auf Farn und Moos glitzern die Regentropfen der vergangenen Nacht, und an der Rinde der Kiefern klebt bernsteinfarbener Saft. Aus der Ferne sind Reifen zu hören, die über Schotter fahren, und gerade als wir aus dem Schutz der Bäume auf die Straße treten, kommt Dans Truck in Sicht.

»Hi, Isobel«, ruft Dan aus der Fahrerkabine. Er stellt den Motor ab und zieht sich beim Aussteigen die Jacke an. »Iris«, sagt er und nickt in meine Richtung.

»Hi, Dan«, erwidere ich und gehe zur Ladefläche des Trucks.

»Was hast du für uns?«, fragt Mom.

»Männlich. Vier oder fünf Jahre alt. Von einem Fahrzeug in East Washington angefahren.«

Ich lasse die Ladeklappe herab und sehe in blassgelbe Augen. Der graue Wolf liegt auf der Seite, den Kopf mir zugeneigt, und atmet zitternd. Mom lenkt Dan ab, damit ich mich auf den Wolf konzentrieren kann. Ich spüre, wie zwischen uns eine Verbindung entsteht, eine unsichtbare Schnur, die uns zusammenhält, und ich gebe dem Wolf meine Absichten zu erkennen.

Er weiß, dass ihm keine Gefahr droht.

Er weiß, dass ich ihm helfen will.

Er weiß, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um ihn zu retten.

Seine Augen fallen zu, und ich begutachte schnell die Verletzungen. Das Fell auf seiner rechten Seite ist blutig verkrustet, sodass ich die Wunde unmöglich sehen kann. Ich schließe meine Augen und lausche seinem Atem, spüre, dass er nicht genug Luft bekommt. Der Rhythmus seines Herzens hallt in meinem Kopf wider. Und es schlägt viel zu schnell.

Die inneren Blutungen, die er erlitten hat, sind etwas zurückgegangen. Wenn Mom und ich schnell arbeiten, können wir ihn retten.

»Wir müssen ihn reinbringen«, sage ich. »Ich hole den Wagen.«

Ich eile zum Shop, wo unser Kleintransporter steht. Der waldgrüne Lack ist verblasst, und das Foggy-Mountain-Logo ist mit Schlamm verschmiert, sodass man es kaum erkennen kann. Ich starte den Motor und fahre zu Mom und Dan zurück.

Wir legen den Wolf vorsichtig auf die Ladefläche und fahren ihn in den Schuppen, wo ein langer Metalltisch bereitsteht. Mom hat vor Jahren ein Praktikum bei einem Tierarzt gemacht, bei dem sie sich chirurgische Grundkenntnisse aneignen konnte. In der Stadt denken alle, Mom sei Tierärztin, und sie hat diese Annahme nie korrigiert.

Dabei erkennt sie aufgrund ihrer Verbindung zu den Tieren, was ihnen fehlt und wie sie behandelt werden müssen.

Gemeinsam hieven wir den Wolf auf den Tisch. Dan vergewissert sich noch, dass das Tier uns nicht gefährlich werden kann, dann geht er.

Mom schließt ihre Augen und vertieft ihre Verbindung zu dem verletzten Wolf, scannt mithilfe ihrer Magie seinen Körper und macht seine Verletzungen ausfindig.

»Drei Rippen gebrochen.« Pause. »Leichte innere Blutungen.« Pause. »Die wichtigsten Organe sind unverletzt.« Pause. »Keine Anzeichen einer Infektion.«

Sie öffnet ihre Augen und sieht mich an. »Dann fangen wir mal an.«

Ich ziehe einen Stuhl heran und setze mich an das Tischende, an dem sich der Kopf des Wolfes befindet. Er winselt, und ich schiebe langsam meine Hand zu seiner Schnauze. Daran schnüffelt er ein paarmal und lässt mich dann sein Fell streicheln. Mom schaltet den elektrischen Rasierapparat an, um die Wunde an der Seite des Wolfes freilegen zu können. Er zuckt zusammen, als er das Geräusch hört. Ich schicke mehr Magie in seinen Körper, woraufhin er sich wieder entspannt.

Entgegen der weitverbreiteten Vorstellung können wir nicht mehr Magie erzeugen, als auf der Welt bereits vorhanden ist. Es wird nichts neu geschaffen oder vernichtet. Sie existiert einfach, und wir lenken sie bloß – nach bestem Wissen und Können. Vieles von dem, was wir machen, ist eine Kombination aus Magie und Wissenschaft, Magie und Medizin, Magie und Forschung. Alles arbeitet in perfekter Harmonie zusammen und hält die Dinge im Gleichgewicht. Deshalb kann Mom den Wolf auch nicht durch einfaches Anschauen heilen. Magie ist ein Werkzeug, aber nur eines von vielen.

Vor allem aber können wir keine Kontrolle über Tiere, Pflanzen oder Menschen ausüben. Magie funktioniert nur mit der natürlichen Welt, niemals gegen sie. Ich kann ein Tier nicht zu etwas zwingen, was es nicht tun will. Aber ich kann es spüren lassen, was meine Absichten sind, ihm vermitteln, dass es sicher ist, es mit meiner Magie beruhigen und besänftigen. Ich kann versuchen, das Tier zu beeinflussen, es mithilfe von Magie in die eine oder andere Richtung zu lenken, aber letztlich ist es immer Sache des Tieres, was es tut.

Es sind schließlich Wildtiere.

Sobald Mom das Fell abrasiert hat, säubert sie die Wunde, während ich den Wolf so ruhig wie möglich halte. Es ist ein Zwei-Personen-Job: Mom kann ihn mit ihrer Magie nicht gleichzeitig beruhigen und seine Verletzungen versorgen, und wenn ein verängstigter Wolf versucht, zu fliehen, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Also sitze ich bei ihm und beruhige ihn, streichle sein Fell und umhülle seine Instinkte mit meiner Magie, bis er sich komplett in Sicherheit fühlt.

Mom arbeitet zügig. Nachdem sie die inneren Blutungen gestoppt hat, näht sie die Wunde an seiner Seite. Als sie fertig ist, höre ich, wie der Herzschlag des Wolfs langsamer wird und er wieder richtig durchatmen kann.

Er wird wieder gesund werden.

Wir bringen ihn in ein Einzelgehege am Rande des Parks, wo er sich ungestört von anderen Tieren erholen kann. Winter kommt angerannt und steckt ihre Schnauze durch den Metallzaun, um dem neuen Wolf möglichst nahe zu kommen.

»Er stellt keine Bedrohung dar«, sage ich ihr. »Er ist verletzt und muss sich erholen. Pass bitte auf ihn auf.«

Nicht in tausend Leben würde mich jemand so sehr lieben wie Winter. Ich kraule sie am Kopf, dann gehe ich ins Büro, um mir saubere Sachen anzuziehen.

Als ich reinkomme, ist Pike bereits da. Er isst ein Sandwich und liest ein Buch.

»Du siehst echt nach Schwerarbeit aus«, sage ich und gehe an ihm vorbei ins Hinterzimmer, wo ich immer ein zusätzliches Sweatshirt aufbewahre. Mein jetziges ist voll von eingetrocknetem Blut. Während ich es mir über den Kopf ziehe, rutscht mein T-Shirt ein Stück nach oben und enthüllt meinen Bauch.

In dem Moment, in dem ich mich umdrehe, fange ich Pikes Blick auf, der mich offenbar beobachtet hat. Er schaut schnell weg. Ich ziehe das Shirt wieder nach unten und streife mir das saubere Sweatshirt über. Als ich Pike wieder ansehe, ist seine helle Haut rot angelaufen. Er räuspert sich, bevor er einen weiteren Bissen von seinem Sandwich nimmt.

»Ich habe Mittagspause«, sagt er und vertieft sich wieder in sein Buch. Es ist großformatig, und auf der linken Seite ist eine detaillierte Zeichnung einer Eule zu sehen. Auf der rechten erkenne ich die Detailansicht eines Flügels.

»Bist du noch nicht bereit für Bücher mit Text?«, frage ich ihn und schaue ihm über die Schulter.

Er verdreht die Augen und würdigt mich keines Blickes. »Das ist ein Lehrbuch«, sagt er. »Für mein Studium, falls dir das was sagt. Nicht jeder hat das Glück, nach der Schule gleich einen Job hinterhergeschmissen zu bekommen.«

Ich habe letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht, und Mom und ich hatten kurz beraten, ob ich aufs College gehen sollte. Aber was hätte mir das gebracht? Ich besitze bereits alle Fähigkeiten, die ich für die Arbeit im Wildgehege brauche. Wieso vier Jahre in einem Seminarraum verbringen, wenn ich im Schutz des Waldes viel mehr Erfahrungen sammeln kann?



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