Willkommen@daheim - Christiane Geldmacher - E-Book

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Christiane Geldmacher

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Beschreibung

Harry, der Internet-Stalker aus "Love@Miriam", ist zurück! Wie konnte das passieren? Zuletzt ermittelte Kommissar Skokan noch wegen Mordverdachts gegen Harry Weingarten; jetzt wohnt er mit Harry, dessen Freundin Miriam und Mutter Annie unter einem Dach! Das seltsame Quartett hat sich auf dem Land im Rheingau niedergelassen und scheinbar problemlos akklimatisiert – wären da nicht diese Störfeuer: Auf Miriams neu eröffnetes Antiquariat wird ein Brandanschlag verübt und Harry selbst von einem Wagen verfolgt. Und dann ist da noch Harrys Freund Nicky, der ihn immer wieder unangenehm an den Mordfall in seiner Vergangenheit erinnert und damit Harrys Nerven sehr strapaziert. Da machen die beiden einen folgenschweren Ausflug ins Elsass …

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Seitenzahl: 234

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Christiane Geldmacher

Willkommen @ daheim

Roman

EDITION 211

Impressum

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Vervielfältigung, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Zeitschriften oder Zeitungen, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung, der Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen oder Video, auch einzelner Text- oder Bildteile.

Alle Akteure des Romans sind fiktiv, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und sind von der Autorin nicht beabsichtigt. Gleiches gilt für alle verwendeten Mailadressen und Telefonnummern.

Copyright © 2016 by EDITION 211, ein Imprint von Bookspot Verlag GmbH

1. Auflage

Lektorat: Dorothée Engel

Korrektorat: Thilo Fahrtmann

Satz/Layout: Martina Stolzmann

Covergestaltung: Nele Schütz Design, München

E-Book: Mirjam Hecht

ISBN 978-3-95669-043-3

www.bookspot.de

Zitat

Wir sind alle wandelnde Zeitbomben.

Stephen Fry

Prolog

Von: H.Weingarten@Eventmanufaktur_Koenig.de

An: [email protected]

Betreff: Ein Minütchen?

Liebe Miriam,

kannst du meine Hemden bitte heute aus der Reinigung abholen? Bei mir ist Land unter. Danke!

Hab dich lieb!

Dein Harry

Von: H.Weingarten@Eventmanufaktur_Koenig.de

An: [email protected]

Re: Betreff: Ein Minütchen?

Liebe Miriam,

oh, bitte! Ich gönne es dir, dass du zu Hause bei freier Zeit-einteilung arbeiten kannst; und nein, das bedeutet nicht, dass du automatisch für die Hausarbeit zuständig bist! Wie oft haben wir diese Diskussion schon geführt? Rate, warum meine Hemden überhaupt in der Reinigung sind!

Aber um des lieben Friedens willen hole ich meine Hemden selbst ab.

Gruß, Harry

PS Musst du fünfmal in der Woche unsere Beziehung zerlegen?

Von: H.Weingarten@Eventmanufaktur_Koenig.de

An: [email protected]

Betreff: Re: Re: Ein Minütchen?

Miriam,

Herrgott! Du brichst dir wirklich keinen Zacken aus der Krone, mal einen Handschlag für mich zu tun! Wer hat letzte Woche die vielen Eimer Farbe im Baumarkt für deine Balken geholt? Für wessen neues Antiquariat?

Ich muss hier arbeiten ...!

H.

Teil 1

[1]

Miriam sagt, ich solle mir einen Therapeuten suchen. Abgesehen davon, dass ich diese Idee unterirdisch finde – Miriam soll vor ihrer eigenen Haustür kehren; sie glaubt, sie handle immer so vernünftig und rational, ich kann ihr bescheinigen, dass dem nicht so ist – abgesehen davon hat sie natürlich recht. Ich könnte jemanden zum Reden gebrauchen … Ich bin immer noch nicht durch mit den Ereignissen vom vorletzten Jahr. Eine Leiche zuviel in meinem Leben. Und in Miriams auch. Fakt.

Und seitdem es kürzlich bei Miriam in der Scheune gebrannt hat – die sie zusammen mit Kriminalkommissar Oswald Skokan zu einem Antiquariat umbaut –, bin ich irritiert. Miriam vermutet den Grund in zu alten elektrischen Leitungen, aber ich frage mich, ob da nicht doch jemand seine Finger im Spiel hatte. Bekannte ihres Exfreunds Ben Goertz? Seine unseriösen Geschäftspartner? Die mich immer wieder bedroht haben, auch noch nach seinem Tod? Nicky Schäffer, der mich unter Druck setzen will, nur weil ich ihm eines Abends im Suff erzählte, was wirklich damals geschehen ist? Oswald Skokan verfolgt die Brandstiftertheorie, aber aus einer anderen Richtung: Dorfjungs, die sich nur einen Spaß erlauben, um uns Zuzügler im Ort willkommen zu heißen. Oder es seien die Leute von der Freiwilligen Feuerwehr selbst. Das gehöre heute ja praktisch dazu.

In zwei Monaten sollte das Antiquariat eröffnet werden. Miriam und Oswald hatten schon angefangen, nach der Entkernung den Putz an den Wänden aufzubringen. Nun müssen sie das erst mal verschieben. Aber wenigstens hat nur eine Seitenwand etwas abbekommen. Und zwei Fenster sind zerbrochen.

Ich habe in den Gelben Seiten nach einem Therapeuten geschaut; nicht nur, damit Miriam Ruhe gibt, sondern weil ich tatsächlich seit Wochen aus Albträumen hochschrecke und mich das langsam fertigmacht. Auch Miriam reklamiert lautstark, dass sie gern mal wieder eine Nacht durchschlafen würde. Mit unterdrückter Nummer telefoniere ich herum – ich will meine Identität nicht preisgeben – und bekomme schließlich einen Termin bei einem Therapeuten in Frankfurt. Ich will ihn räumlich nicht zu nah bei uns im Rheingau haben; nicht, dass ich ihm noch irgendwann hier im Sommer in einer Straußwirtschaft begegne.

Ein paar Tage später suche ich ihn in seiner Praxis im Frankfurter Nordend auf. Launig empfängt mich Diplom-Psychologe Leon Mersch mit den Worten: »Sie suchen einen Therapeuten? Hier bin ich!«

Das sehr zur Schau getragene Selbstbewusstsein geht mir auf die Nerven, aber Therapeuten mit schnellen Terminen sind im Rhein-Main-Gebiet rar gesät. Und Leon Mersch hat durchblicken lassen, dass wir uns erst beide nach der ersten Kennenlernstunde entscheiden, ob wir zueinander passen. Er hält sich Hintertürchen offen.

»Mein Fall ist ziemlich ungewöhnlich«, beginne ich, nachdem ich ihm gegenüber auf der Ledercouch Platz genommen habe.

Leon Mersch schlägt agil die Beine übereinander. »Das sagen alle! Hoffen wir das Beste, ich lasse mich gern von Ihnen überraschen. Erzählen Sie mir etwas Neues, das wäre ja auch ein Gewinn für mich. Manchmal sind die Probleme so redundant ...« Er rollt mit den Augen.

»Das, was ich Ihnen erzähle, haben Sie noch nie gehört, versprochen.«

»Das kann ich mir zwar kaum vorstellen, aber bitte schön. Sie heißen, Herr …?« Er zückt einen Stift.

»Nennen Sie mich einfach Michael.«

Einen Moment blickt er mich irritiert an. Dann nickt er.

»Gut. Von mir aus, Michael. Schießen Sie los. Kein Klarname. Das ist schon mal spannend.« Er legt den Stift wieder weg.

Ich schildere ihm also mein Problem; das, wegen dem ich ihn aufsuche. Ich hätte da einen Freund, eigentlich ein ganz netter Kerl, aber vor einiger Zeit seien ihm die Sicherungen durchgebrannt. Es sei eine Eifersuchtsgeschichte gewesen, also subjektiv verständlich, aber objektiv inakzeptabel. Er hätte angeblich nicht gewusst, wie er seinen Rivalen loswerden sollte, der ihn de facto bedroht hätte. Der Rivale hätte dafür gesorgt, dass er, der Freund, seinen Job und viele Freunde verloren habe. Finstere Gestalten aus dem kriminellen Milieu hätten ihm aufgelauert. Seine letzte Drohung hätte sich so angehört, als wolle er sogar den Freund töten. Die Polizei sei zum damaligen Zeitpunkt keine Hilfe gewesen – sie habe keinen Handlungsspielraum gesehen – und er hätte das Gefühl gehabt, keine Wahl zu haben. Was also hätte er tun sollen? Der Lauf der Dinge sei unausweichlich gewesen. Und einige Zeit später hätte es eine Leiche gegeben.

Leon Mersch, der aufmerksam zuhört, fängt an, sich Notizen zu machen.

»Erst habe ich nicht verstanden, was der Freund damit meint. Dann wurde es mir nur allzu klar. Natürlich war ich schockiert über das, was ich zu hören bekam. Aber meinem Freund brannten diese Ereignisse so auf der Seele, dass ich auch Mitleid empfand. Er kämpfte seit Wochen mit heftigen Schuldgefühlen. Er wollte die Last zumindest ein einziges Mal mit einem Menschen teilen. Man bräuchte doch wenigstens einen Menschen, mit dem man reden könnte, oder sehe er das falsch, fragte er mich.«

»Natürlich, so ist es. Da bin ich ganz bei ihm.«

»Hoffentlich sind Sie auch bei mir. Ich wünschte nämlich, der Freund hätte sich mir nicht offenbart. Depressionen hin oder her. Wer will denn so etwas wissen? Ich finde, er hat mich dadurch in eine unmögliche Situation gebracht. Und meine Frage nun an Sie ist: Soll ich zu ihm halten oder soll ich zur Polizei gehen?«

»Das ist kompliziert, in der Tat.«

Ich nicke ihm zu. »Sie sehen hier den Spannungsbogen, unter dem ich zurzeit lebe.«

»Verstehe.«

»Verstehen Sie es wirklich? Nicht nur er muss damit fertig werden, dass er jemanden umgebracht hat, sondern auch ich. Und da frage ich mich: Warum? Das ist nicht schön. Im Gegenteil. Und dann die gewalttätigen Freunde! Wie weit reicht deren Rachsucht? Wie weit reicht deren Arm? Der Lebensmittelladen meiner Freundin ist gerade in Flammen aufgegangen.« Ich sage Lebensmittelladen, um ihn irrezuführen. »Vielleicht ist es nur Zufall. Aber das kann ich kaum glauben. Für mich hört hier der Spaß auf.«

»Es könnte sein, dass Sie das Casting überstehen, Michael«, sagt der Therapeut anerkennend.

Okay. Leon Mersch ist eine Nervensäge. Aber ich habe keine Wahl. Wenn ich einen Therapeuten möchte, kann ich nur diesen haben.

»Eine weitere Frage ist: Wie groß sind die Chancen, dass mir eines Tages nicht die Sicherungen durchbrennen und ich den rücksichtslosen Freund verpfeife? Gründe gäbe es viele. Dass er mich in diese Sache hineingezogen hat. Dass er mich zum Mitwisser gemacht hat. Dass er mich eines Tages vielleicht auch umbringen will, um dem Verrat vorzubeugen.«

»Dass er auch Sie umbringen will?«

»Es heißt doch immer, wenn einmal die Hemmschwelle gefallen sei, könne es immer wieder geschehen. Wirklich, ich schlafe schlecht in letzter Zeit«.

Leon Mersch gießt frisches Wasser in unsere Gläser ein. »Hängen Sie das nicht zu hoch? Das wäre ja beängstigend.« Er lächelt mir aufmunternd zu.

»Wir gehen uns immer mehr auf die Nerven, dieser Freund und ich. Also generell. Wenn ich könnte, würde ich den Kontakt zu ihm abbrechen.«

»Nun ja, auf die Welt zu kommen, heißt den Leuten auf die Nerven zu gehen ...«

Hoffentlich wird der Kerl mich nicht mit solchen Sprüchen fertigmachen. Er hat offensichtlich noch nicht verstanden, was ich von ihm will. »Ich sehe Ihre Aufgabe darin, Herr Mersch, mich davon abzuhalten, meinen Freund zu verraten. Und ihn davon abzuhalten, mich umzubringen. Ihre Aufgabe wäre nicht ganz legal, wissen Sie. Aber aller Ehren wert. Es wäre eine Art präventive Verbrechensbekämpfung.«

Der Therapeut sieht mich offen an. »Haben Sie keine moralischen Bedenken, Michael? Einen Täter zu decken?«

»Genau darüber müssen wir reden«, nicke ich ihm zu. »Es ist nicht nur so, dass mein Freund jemanden umgebracht hat, sondern auch, dass vielleicht eine weitere Zielperson auf seiner Liste steht. Ich bin mir da nicht ganz sicher. Mit einem zweiten Mord käme ich jedoch an die Grenze meiner Belastbarkeit.«

»Natürlich. Wer käme das nicht.« Leon Mersch steht auf, kramt auf seinem Schreibtisch in Unterlagen und möchte eine Karteikarte anlegen, was eine Herausforderung ist angesichts der Tatsache, dass ich keine Kontaktdaten preisgeben will. Zu allen seinen Fragen nach Name, Adresse, Alter, Wohnort und Familienstand mache ich keine Angaben und schließlich steht oben links auf der Karteikarte nur »Michael« und oben rechts das Datum.

»Wie rechnen wir dann ab?« Ratlos sieht er mich an. »Zahlen Sie bar? Sie können gern Ihre EC-Karte benutzen.« Er deutet auf den Schlitz an seinem EC-Karten-Reader, in den ich theoretisch die Karte hineinstecken könnte.

Ich schüttele den Kopf. »Ich kann nicht mit der EC-Karte bezahlen, wenn ich anonym bleiben will. Ich zahle lieber monatlich in bar.«

»Monatlich im Voraus in bar«, trägt der Therapeut in die Karteikarte unter »Zahlungsweise« ein.

»Ich verlasse mich auf Ihre Diskretion, Herr Mersch«, schärfe ich ihm ein.

Er nickt beruhigend. »Ich unterliege der Schweigepflicht. Nennen Sie mich Leon, wenn ich Sie nur Michael nennen kann? Sonst kommt es zu einer Asymmetrie zwischen uns. Wir müssen uns in Augenhöhe befinden, das erleichtert das Gespräch.«

»Von mir aus, Leon. Sie müssen sich ganz freidenken, wenn wir zusammenkommen wollen, sonst hat es für mich keinen Sinn.«

Leon lächelt. »Klar. Ein Therapeut, der sich nicht freidenken kann, wäre eine Fehlbesetzung.«

»Ich will keine Nullachtfünfzehn-Behandlung.«

»Keine Nullachtfünfzehn-Behandlung. Versprochen. Aber wie auch? Sie kommen hier herein und sagen, es ginge um Mord. Einfach so. Dann weihen Sie mich in Einzelheiten ein, die ich vielleicht auch nicht erfahren sollte, aber ich erfahre Ihren Namen nicht. Das ist kein beruflicher Alltag für mich.«

In diesem Moment bin ich sicher, dass er der Falsche für die Sache ist. Was ich bräuchte, wäre einer dieser Gefängnistherapeuten, die sich mit der Materie auskennen. Die eine bereits vom Weg abgekommene Klientel kennen, bei denen das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Einen Kriminalpsychologen bräuchte ich. Nicht diesen Leon hier. Suchend blickt er zu seinem Bücherregal, um geeignete Fachliteratur herauszusuchen, die für meinen Fall in Frage käme.

Als ich das Haus verlasse, bemerke ich ihn hinter dem Vorhang am Fenster. Vielleicht versucht er, herauszufinden, in welchen Wagen ich steige. Aber in weiser Voraussicht habe ich mein Auto einen Block weit entfernt geparkt.

Miriam kann es kaum abwarten, bis ich zu Hause neben ihr auf dem Sofa sitze, um ihr von meiner ersten Therapiestunde zu berichten. Gespannt sieht sie mich an. »Na, wie war’s?«

»Wie war was?«, antworte ich sperrig.

»Die Therapie!«

Abwehrend schaue ich sie an. »Das läuft jetzt aber nicht jedes Mal so, dass du mich ausfragst?«

»Nein! Nur heute! Nur ein Eindruck!«

Sie platzt vor Neugier. Aber ich kann ihr schlecht erzählen, was ich wirklich mit dem Therapeuten besprochen habe.

»Der Therapeut und ich sind übereingekommen, dass du mir die Probleme aufschreibst, die ich angeblich habe, weil mir keine eingefallen sind«, lache ich auf.

Okay, mein Fehler. Damit war dieser Abend so gut wie gelaufen. Miriam redete kein Wort mehr mit mir und ich saß noch lange allein vor dem Fernseher. Ich verbuchte es erst mal als Therapieprozess und schickte ihr am nächsten Tag vom Büro aus Blumen. Ein bisschen old school, ich weiß, und sie hat auch nicht darauf reagiert, aber keine Blumen zu schicken, hätte noch weniger funktioniert.

Jetzt notiere ich also, was Miriam in der Therapie bearbeitet haben will, sonst gibt es gravierende häusliche Probleme. Ich habe obligatorische Mutterprobleme, obligatorische Vaterprobleme und obligatorische Nähe/Distanzprobleme. Damit kann man nichts falsch machen. Das hat heute jeder. Und sei es auch nur auf Facebook, wenn sich sonst keine Kommentare ziehen lassen. Leon und ich nehmen uns ein Problem pro Sitzung vor und mit meiner Mutter werde ich anfangen. Dazu fällt mir viel ein. Dass sie sich ausgerechnet mit dem Kriminalkommissar zusammentun muss, der mich zum Hauptverdächtigen im Mordfall Ben Goertz auserkoren hatte. Ich wohne in einer Vierer-Wohngemeinschaft mit Miriam, meiner Mutter Annie und Oswald Skokan; zurzeit befindet sich dieser Kommissar jedoch in einem Sabbatical und baut mit meiner Mutter einen Bauernhof um, den sie letztes Jahr von einem Onkel geerbt hat. Erst hatte ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde in Betracht gezogen, dann erschien mir das meiner Mutter gegenüber zu kleinlich. Oswald hat kürzlich dreihundert Quadratmeter Freifläche mit dem Kleintraktor von Nachbar Rollo umgepflügt. Nur die Obstbäume und Rosen durften stehen bleiben. Er tritt hier voller Enthusiasmus in die Fußstapfen seines Großvaters, der um 1920 herum in Lorch als Weinbauer gearbeitet hat und erst durch die Finanzkrise 1929 dazu gezwungen worden war, seinen Hof aufzugeben und mit seiner Familie nach Wiesbaden zu ziehen.

Meine Mutter besorgte Hortensien und Rhododendronbüsche und Oswald pflanzte sie längs des Zauns. Noch ist es ein grünspaniger Jägerzaun, der im Verlauf des Sommers von Oswald aber sukzessive durch einen weißen Lattenzaun ersetzt werden soll.

Wenn Mama in den Garten geht, sieht sie aus wie das Abziehbild einer englischen Herrenhausbesitzerin, mit zierlichem Körbchen voll bestens gepflegter Gartenwerkzeuge und trendigen Gummischuhen. Sie trägt farblich aufeinander abgestimmte Blusen, Landfrauenröcke und Halstücher. Gott sei Dank haben sie getrennte Kassen, sagt Oswald, er würde sonst ausrasten bei den Preisen, die sie für ihre ganzen Utensilien bei diversen Webseiten englischer National-Heritage-Unternehmen bezahlt.

Auch Miriam hat sich in das Wohnprojekt eingeklinkt, weil sie sowieso »schon immer« gern auf dem Land leben wollte und es auf diesem Anwesen außer dem großen Wohngebäude eben noch diese Scheune gibt, die sie jetzt mit Oswald zu einem Antiquariat umbaut. Meine Mutter war begeistert von ihrer Idee und gab ihr eine geräumige Wohnung im zweiten Stock, mit umlaufendem Balkonblick auf die Weinberge.

Nachdem ich mich ein paar Wochen lang über all das aufgeregt hatte und ostentativ in der Stadt geblieben war – Miriams Antiquariat war dort, zentral gelegen in einer Seitenstraße der Fußgängerzone, sehr gut gelaufen –, zog ich schließlich allen hinterher. Was blieb mir auch anderes übrig? Außerdem fiel ein Home-Office für mich ab. Eigentlich bin ich Stadtmensch und mein Job als assistierender Eventmanager bei der Eventmanufaktur Services GmbH Rex König in Wiesbaden erfordert auch meine ständige Anwesenheit, aber der Rheingau und die Weinberge sind sehr schön. Das Einzige, was mich stört, ist, dass sich dieser Onkel, von dem wir das Anwesen geerbt haben, in der Scheune umgebracht hat. Er hing von einem der Dachbalken herab und der Postmann fand ihn erst nach einem langen Wochenende. Davon weiß aber nur ich, Miriam soll davon nichts erfahren. Und was weiß man schon, was sich alles in solch alten Gebäuden abgespielt hat? Der Hof ist über zweihundertfünfzig Jahre alt, Zeit genug für zwanzig Generationen, um krank zu werden, zu sterben oder sich umzubringen. Kein Grund anzunehmen, man würde nicht überall an unheimlichen Orten leben.

Zurzeit verpackt Miriam ihre Buchbestellungen noch auf dem Dachboden. Sie hat gute Bewertungen im Internet und ihre Aufträge werden immer zahlreicher. Kürzlich hat sie viel Geld in ein neues Online-Bezahlungssystem gesteckt, das für den Kunden deutlich leichter zu handhaben ist. Miriam will eine »Kehrtwende auf dem Land« erreichen und die Bevölkerung mit anspruchsvollen Büchern versorgen. Außerdem will sie ein Zeichen setzen gegen das Verschwinden des Einzelhandels im Rheingau, das nach ihrer Ansicht dramatisch ist. Im Umkreis von 30 Kilometern gibt es hier kein anderes Antiquariat. Das sie später noch erweitern will um klassische Buchhandelsfunktionen. Und Lesungen sollen auch stattfinden.

»Ein Antiquariat? Da hast du ja hier Superkunden in der Gegend«, war mein nassforscher Einwand – warum kann ich nie die Klappe halten? –, auf den ich keine Antwort bekam. Miriam will sich von mir nicht beirren lassen: Sie will ihre Leseerfahrungen bloggen, auf YouTube Videos hochladen und die Leser für einzelne, ungewöhnliche Titel gewinnen. Sowohl für aktuelle Bücher als auch für Klassiker. Wenn es ihr zu viel Arbeit wird, will sie Minijobber einstellen. Unsere Nachbarin Peggy hat dafür schon Interesse angemeldet.

Miriam apostrophiert das Gesamtkunstwerk als »Leben mit mehreren Generationen«. Einstweilen sind wir noch die junge Generation und meine Mutter und Oswald sind die alte. Miriam deutet aber an, dass sie selbst in absehbarer Zukunft gerne Kinder haben und die Pille absetzen möchte.

[2]

Die Nachbarn Peggy und Rollo Graf sind zwei Landfreaks von vis-à-vis, nette Leute mit angekauftem, alteingesessenem Bauernhof. Ihr Hof hat eine fatale Ähnlichkeit mit einer Kfz-Werkstatt in einem Gewerbegebiet, aber man kann es sich in all dem Schrott sicher auch gemütlich machen. Ihr Grundstück ist von hohem Maschendraht umgeben und auf dem Hof liegen zwischen knietiefem Unkraut Körbe, Getränkekisten, Stellagen, Holzpfähle, Drahtrollen und Paletten wild durcheinander. Unter einer windschiefen Pergola steht eine kaputte Jukebox, die Oswald herrichten möchte, damit er zur Freude des ganzen Dorfs seine alten Black Sabbath- und Led Zeppelin-Singles abspielen kann.

Im Haus sieht es kaum besser aus. Die Einrichtung stammt noch aus den Achtzigern, wie so oft längs des Rheins, wo die Touristen mit Zimmerpflanzen und ausgebleichten Gummienten in den Schaufenstern der Läden glücklich gemacht werden. Rollo besitzt einen Haufen Computer und überall quillen aus den Regalen Bildschirme, Tastaturen, Kabel, Akkus und Festplatten heraus. Auf vergilbten Pappkisten steht »Garantien« und »Updates«. Nur die Küche und das Wohnzimmer sind peinlich sauber: Peggys Beritt.

Die beiden sind ganz begeistert, dass frischer Wind in die Nachbarschaft gekommen ist und jetzt ein Kriminalhauptkommissar neben ihnen wohnt. Sie können gar nicht genug kriegen von Oswalds True-Crime-Geschichten und fordern ihn beim allabendlichen Schoppen dazu auf, seine Kriminalfälle zum Besten zu geben. Das tut er gern – laut eigenen Angaben ist er der erfolgreichste Staatsbeamte der ganzen Republik. Er hat nicht nur die eigenen Fälle gelöst, sondern auch die der anderen Kollegen. Und so einer braucht dann eben auch mal ein Sabbatical. Er war der erste Kollege im Präsidium, der so etwas haben wollte. Auch darin also Vorreiter. Sobald die Rede jedoch auf den Mordfall Ben Goertz kommt, wechselt Oswald das Thema, aus Rücksicht auf Miriam. Bei den Nachbarn ist es bereits durchgesickert, dass ihr Exfreund umgebracht worden ist, aber nachdem Miriam signalisiert hat, dass sie über das Thema nicht sprechen möchte – auch sie befindet sich noch in einer Therapie – belassen es alle dabei.

»Ich weiß nicht, welchem Kommissar diese Knochen-Ermittlungsarbeit Spaß macht«, erzählt Oswald, Wein in die interessierte Runde ausschenkend. »Ich kenne keinen! Du rennst rum und fischst im Trüben und wenn du einen Vorgesetzten hast, der findet, dass du das Ding in Lichtgeschwindigkeit gelöst haben sollst, dann reicht es dir gerade noch mal. Und man hockt im Präsidium auch viel zu dicht aufeinander. Man löst zusammen die Fälle, man geht zusammen zum Polizeisport, zum Polizeiball, zum Polizeibowling, zum Polizeiskat. Von vier Wochenenden habe ich zuletzt drei mit meinem Abteilungsleiter und seiner Frau verbracht. Was will mir das sagen? Da kommt der Moment, wo man sich fragt, wie es im Leben eigentlich noch weitergehen soll.«

Peggy hat eine Paella gemacht, obwohl Mama ihr unsere Ernährungsgewohnheiten erklärte: keine Kohlenhydrate speziell abends, also keine Nudeln, Kartoffeln, Reis. Oswald hat zu viel zugelegt, seit er hier auf dem Land wohnt und nicht mehr arbeiten geht.

»Wie isst man denn Paella ohne Reis?«, fragt Peggy ratlos.

Rollo eilt ins Haus, räumt den Kühlschrank aus und packt Salami, Käse und Gewürzgurken auf den Tisch. Ich versuche, meine Mutter mit dieser Diät aufzuziehen, aber sie macht mir klar, dass wir keine Diät machen, sondern eine grundlegende Ernährungsumstellung, und dass ich, wenn ich schon mir selbst nichts Gutes tun will, an die armen Tiere denken soll. Und an Oswald eben.

Wortlos zeige ich auf die Salami auf unseren Tellern.

»Artgerechte Salami«, verkündet Rollo selbstgewiss.

Vor dem Zubettgehen machen Miriam und ich noch einen Spaziergang durch den Weinberg, in den Annie und Oswald sich eingekauft haben. Der Weinberg soll ein Teil ihrer Altersversorgung werden. Eine Weile stapfen wir zwischen den Rebzeilen umher, bis wir vor einer Reihe Reben stehen, die dicht über dem Boden abgeschnitten sind. Es fällt uns nur auf, weil die Blätter braun und leblos herunterhängen.

Ich rufe Oswald auf dem Handy an. »Was ist in eurem Weinberg los? Hier wurden Rebstöcke abgeschnitten.«

»Habe ich dir das nicht erzählt? Das war vor zehn Tagen. Weinbergvandalismus!«

»Weinbergvandalismus?«

»Damit ärgern sich Winzer gegenseitig. Sie schneiden sich die Reben ab. Oder sie klauen sich die Trauben. Dieses Jahr wurde in unserer Kellerei ein Barriquefass kaputtgemacht, ein seltener Spätburgunder. Die Kellerei verlor 15.000 Euro.«

Über uns dröhnt eine Boeing Richtung FRAPORT und ich kann kaum mein eigenes Wort verstehen. »Kriminelle Winzer?«, schreie ich ins Handy. »Gibt es dagegen eine Versicherung?«

»Sicher. Aber die Experimente lassen sich nicht beliebig wiederholen«, schreit Oswald zurück, den der Fluglärm im Hof erwischt. »Die Kellerei muss wieder ganz von vorn anfangen. Eine Sauerei, sag ich dir! Der Kellermeister war außer sich, aber damit geht man nicht an die Öffentlichkeit. Ruckzuck hat man da Nachahmer. Ein Angestellter des Weinguts hat sich ein paar Nächte mit einem Hund im Weinberg auf die Lauer gelegt, aber das hat nichts gebracht.«

Erst Brandstiftung, dann Weinbergvandalismus?

»Aber ich kriege die schon. Wart’s nur ab. Da legen sie sich mit dem Falschen an.«

[3]

Freund Nicky nimmt mich mehr in Anspruch als früher. Eine Zeitlang war es ruhig um uns geworden, nachdem ich ihm eines Abends in der Bar erzählt hatte, wie diese Sache mit Ben Goertz verlaufen war. In der Folge war er mir oft ausgewichen und hatte mir am Telefon nur höfliche, unverbindliche Antworten gegeben. Ich hatte die ganze Zeit wie auf Kohlen gesessen: Würde er eines Tages mit dieser Geschichte zur Polizei gehen? Er ging nicht.

Im Lauf der Zeit besserte sich unser Verhältnis wieder, insbesondere, als ich tatsächlich wieder mit Miriam zusammenkam, nachdem sie ihre erste Trauerphase abgeschlossen hatte. Nicky schien sich ehrlich für uns beide zu freuen. Aber dann fingen plötzlich diese merkwürdigen Geldsachen an. Er lieh sich etwas aus und gab es nicht zurück. Im Restaurant zahlte auf einmal immer nur ich. Als Miriam und ich uns ein neues Auto kauften, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass ich ihm mein altes für einen nicht mehr als symbolischen Preis überließ. Solche Beispiele ließen sich noch viele finden. Nicolas Schäffer hielt mich von einem auf den anderen Tag für eine Gelddruckmaschine.

Freitags treffen wir uns manchmal in Frankfurt am Nizza-Ufer. Er machte den monatlichen Happy-Hour-Casual-Friday-Spaziergang in Frankfurt zu einem Ritual.

Heute erzählt er mir von seiner neuesten Errungenschaft. Letztes Jahr hat er 750 Euro für ein Luft-Tuning-Gerät ausgegeben: einen Entmagnetisierungskasten für seine CDs, der die Moleküle so anordnet, dass sie günstiger zueinander liegen.

»Der Kasten war höllisch teuer«, sagt er.

»Ich weiß, ich habe ihn bezahlt.« Ich versuche, auf der anderen Mainseite das Plakat von der neuesten Ausstellung am Museum für Kommunikation zu entziffern. Irgendetwas mit Nachricht, Schrift, Zeichen.

Nicky schaut auch hinüber und ich habe Gelegenheit, seine großen, leuchtend roten Ohren zu betrachten. »Willst du mir etwas Bestimmtes sagen, Harry?«

»Ja. Ich sehe das Plakat vom Museum für Kommunikation nicht mehr.«

Ich trete etwas zur Seite, um ihn aus dem Blickfeld zu bekommen.

»Du hast erstaunlich gute Laune, mein Freund!«

»Warum sollte ich nicht? Aber was ich sagen wollte – CDs sind doch gar nicht magnetisch.«

Ich muss mich von Nicky belehren lassen, dass das nichts zur Sache tue, der Hersteller habe sich bei dem Produkt sicher etwas gedacht.

Nach dem obligatorischen Apfelwein im Biergarten des Main-Nizza begleite ich Nicky nach Hause. Demonstrativ bestreicht er dort seine Schaltplatinen mit einem gehörfreundlichen Extralack eines Tiroler Geigenbauers. Ich betrachte die Lautsprecherkabel, die ohne Fußbodenkontakt auf Porzellanträgern über das Parkett laufen und so Resonanzstörungen verhindern. Behauptet jedenfalls Klangmagier Nicky.

»Hochfrequente Singstimmen werden besser herausgeschält. Von Vögeln zum Beispiel«, erklärt er.

Ich bemühe mich, anerkennende Geräusche von mir zu geben. Aber dann widerspreche ich doch. »Theoretisch ja, praktisch nein. Diese Singstimmen sind in einigen Frequenzen so hoch, dass sie weder für deine noch für irgendwelche andere menschliche Ohren wahrnehmbar sind.«

»Ein Hund würde es hören!«, beharrt Nicky und installiert einen Generator, der unverfälschten Strom erzeugt: Der Strom, der ungefiltert aus der Steckdose komme, sei nicht rein genug. Er sei verschmutzt von Störfrequenzen, dem neuesten Feind im Hörgenuss. Den Sicherungskasten habe er letzte Woche mit Schmelzsicherungen aus Golddraht versehen.

Ich will gar nicht wissen, was das wieder gekostet hat.

»700 Euro, Harry.«

»Wie viel?«

»Siebenhundert.«

Mit einem intensiven Blick gibt Nicky mir zu verstehen, dass er eine finanzielle Unterstützung für seine Schmelzsicherungen mit Golddraht begrüßen würde. Einen iPod hat er natürlich auch. Der steckt in einem furchterregenden Karl-Lagerfeld-iPod-Strickstrumpf und bietet mehr Speicherplatz für Musik als Nicky je hören könnte (was er positiv wertet). Seit Wochen schon beschäftigt er sich mit der Komposition einzelner Musikabfolgen. Während die Beziehung dieses Riesenbabys zu seiner Manchmalfreundin Suse aufgrund seiner Technikbesessenheit auf der Kippe steht. Er will eine Weltreise machen, trotz knapper Mittel.

Dienstag gehen wir zum Squash. Ich kann ihn nur in einem Zustand äußerster Konzentration gewinnen lassen, weil er schlechter spielt als ich. Wenn ich automatisch den Ball spiele, mache ich den Punkt. Er wirft mir dann vor, ich sei zu kompetitiv (beim Squash!) und ich versuche, langsamer zu reagieren. Aber reagiere mal absichtlich langsamer. Ich erwidere, dass es zwar gut und gern sein könne, dass er entspannter sei als ich mit seinem ganzen Tai-Chi, dass ich aber nachweisbar fitter und belastbarer sei als er.

Aber es hat keinen Sinn, gereizt vom Platz zu gehen, also lasse ich ihn ein paar Punkte machen. Im Sport war Nicky schon immer sehr ehrgeizig. Ihn gewinnen zu lassen, ist jedoch keine Option; das letzte Mal, als er als Sieger vom Platz ging, musste ich mir stundenlang in der Bar anhören, wie sagenhaft dieser und jener seiner Punkte gewesen sei und an welcher Stelle er mir »das Genick gebrochen« habe. Und das nach all meiner Angeberei, was für ein herausragender Athlet ich sei. Und dann so eine hohe Niederlage, wie bitter für mich.

Warte nur, bis ich dir eines Tages das Genick breche, Nicky, dachte ich.

Später, mit mehr Alkohol im Blut, erzählt er mir, dass er lernen wolle, sich selbst besser zu akzeptieren.

»Das fällt nicht leicht«, scherze ich und er denkt, ich meine mich, aber ich meine natürlich ihn.

Das Band, das uns beide verknüpft, ist ein ungutes.

[4]

Sinnlosigkeit auf der Arbeit. Keiner von uns hat etwas zu tun. Wir warten auf Entscheidungen von Kunden, die noch ausbleiben. Alles hängt wie immer an Details.

Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Chef Rex will, dass wir uns ein Projekt ausdenken, das viral werden kann. Irgendetwas Abgefahrenes, Trendiges, Kultiges. Der Realisierungshintergrund sei nicht zwingend, Hauptsache, wir erregen Aufmerksamkeit und wir können es auf YouTube hochladen.

»Realisierungshintergrund nicht zwingend« kann ich gut. Nach einer halben Stunde habe ich ein Projekt mit dem Titel »Rheinland-Pfalz-an-Belgien« skizziert, das mir mal eingefallen war, als ich bei uns zu Hause im Hof saß mit Blick auf die Binger Seite.

Die Grundannahme: Die hessischen Außengrenzen sollen schöner werden. Wenn Rheinland-Pfalz an Belgien ginge (Frankreich ist schon groß genug), würde die Kulturlandschaft am Mittelrhein kurz- und langfristig aufgewertet.

Vorteil für die Region/Hessen/den Rheingau/Wiesbaden: