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Beschreibung

Leseproben aus der Zamonien-Welt von Walter Moers

Mit ZAMONIEN schuf Walter Moers einen ganz eigenen phantastischen Kontinent, der seit über 20 Jahren Schauplatz der meisten seiner Romane ist. Wagen Sie einen Blick in diese geheimnisvolle Welt und begegnen Sie spannenden, skurrilen, lustigen und düsteren Gestalten: Mit Käpt’n Blaubär, Hildegunst von Mythenmetz, den Buchlingen und vielen mehr…

Dieses eBook enthält Leseproben zu folgenden Büchern:

- Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär

- Ensel und Krete

- Rumo & Die Wunder im Dunkeln

- Die Stadt der Träumenden Bücher

- Der Schrecksenmeister

- Das Labyrinth der Träumenden Bücher

- Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

- Weihnachten auf der Lindwurmfeste

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Seitenzahl: 226

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Penguin Verlag (Hg.)

Willkommen in Zamonien

Leseproben aus der Zamonien-Weltvon Walter Moers

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Copyright © 2019 Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Covergestaltung: © Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Coverillustration: © Walter Moers

ISBN 978-3-641-26051-4V002

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Mit ZAMONIEN schuf Walter Moers einen ganz eigenen phantastischen Kontinent, der seit über 20 Jahren Schauplatz der meisten seiner Romane ist. Wagen Sie einen Blick in diese geheimnisvolle Welt und begegnen Sie spannenden, skurrilen, lustigen und düsteren Gestalten: Mit Käpt’n Blaubär, Hildegunst von Mythenmetz, den Buchlingen und vielen mehr…

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Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär

Ensel und Krete

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LeseprobeWalter MoersDie 13 1/2 Leben des Käpt'n BlaubärRoman - Penguin VerlagHier geht’s zum Shop

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Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

»Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär« erschien erstmals 1999 in Schwarz-weiß beim Eichborn Verlag, Frankfurt am Main.

Copyright © 2013 beim Albrecht Knaus Verlag,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München

Käpt’n Blaubär: © WDR mediagroup licensing GmbH

Lektorat: Rainer Wieland

Cover: bürosüd

Layout und Satz: Oliver Schmitt, Mainz

Illustrationen: Walter Moers, koloriert von Florian BiegeISBN: 978-3-641-25522-0V004www.penguin-verlag.de

www.zamonien.de

Vorwort

Ein Blaubär hat siebenundzwanzig Leben. Dreizehneinhalb davon werde ich in diesem Buch preisgeben, über die anderen werde ich schweigen. Ein Bär muß seine dunklen Seiten haben, das macht ihn attraktiv und mysteriös.

Man fragt mich oft, wie es früher war. Dann antworte ich: Früher gab es von allem viel mehr. Ja, es gab Inseln, geheimnisvolle Königreiche und ganze Kontinente, die heute verschwunden sind – überspült von den Wellen, versunken im ewigen Ozean. Denn die Meere steigen immer höher, sehr langsam, aber unerbittlich, bis eines Tages unser ganzer Planet von Wasser bedeckt sein wird – nicht umsonst steht mein Haus auf einer hohen Klippe, und nicht umsonst ist es ein immer noch seetüchtiges Schiff. Von diesen Inseln und Ländern will ich erzählen, und von den Wesen und Wundern, die mit ihnen versunken sind.

Ich müßte lügen (und es ist ja hinlänglich bekannt, daß das nicht meiner Natur entspricht), wenn ich behaupten würde, meine ersten dreizehneinhalb Leben wären ereignislos verlaufen. Ich sage nur: Zwergpiraten. Klabautergeister. Waldspinnenhexen. Tratschwellen. Stollentrolle. Finsterbergmaden. Eine Berghutze. Ein Riese ohne Kopf. Ein Kopf ohne Riese. Wüstengimpel. Eine gefangene Fata Morgana. Schlafwandelnde Yetis. Ein ewiger Tornado. Rikschadämonen. Vampire mit schlechten Absichten. Ein Prinz aus einer anderen Dimension. Ein Professor mit sieben Gehirnen. Eine Süße Wüste. Barbaren ohne Umgangsformen. Hundlinge. Ein Regenwaldzwerg mit Nahkampfausbildung. Denkender Sand. Fliegende Maulwürfe. Ein Monsterschiff. Eine Ofenhölle. Eine kulinarische Insel. Unterirdische Sandmänner. Kanaldrachen. Dramatische Lügenduelle. Dimensionslöcher. Voltigorkische Baßrüttler. Randalierende Bergzwerge. Die Unsichtbaren Leute. Nattifftoffen. Viereckige Sandstürme. Venedigermännlein. Nette Midgardschlangen. Eklige Kakertratten. Das Tal der verworfenen Ideen. Witschweine. Großfüßige Berten. Rostige Berge. Horchlöffelchen. Zeitschnecken. Teufelselfchen. Alraunen. Olfaktillen. Ein Malmstrom. Draks. Fatome. Gennf. Tödliche Gefahren. Ewige Liebe. Rettungen in allerletzter Sekunde …

Aber ich will nicht vorgreifen!

Denke ich an diese Zeiten zurück, übermannt mich die Wehmut. Aber die Uhr des Lebens läßt sich nicht zurückdrehen. Das ist bedauerlich, aber gerecht.

So folgt jetzt, wie es sich gehört, der Winter auf den Herbst. Die Sonne, kalt wie der Mond, sinkt in den eisgrauen Ozean, und der Wind riecht nach Schnee. Da ist auch noch ein anderer Geruch in der Luft, der Geruch von Feuern, die in der Ferne brennen, mit einem Hauch Zimt darin – so riecht das Abenteuer! Früher bin ich diesem Geruch immer gefolgt, aber heute habe ich Wichtigeres zu tun: Meine Lebenserinnerungen müssen der Nachwelt erhalten werden. Die ersten Frostgespenster strecken ihre klammen Finger durch die Dielen meiner Kajüte und greifen nach meinen Füßen. Unsichtbare Eishexen malen Schneeblumen auf die Fenster. Nicht gerade meine bevorzugte Jahreszeit, aber genau der richtige Anlaß, eine Kanne heißen Kakao zu kochen (mit einem winzigen Schuß Rum), dreizehneinhalb gestopfte Pfeifen, dreizehneinhalb Marmeladenbrote und dreizehneinhalb gespitzte Bleistifte bereitzulegen und zu beginnen, meine ersten dreizehneinhalb Leben niederzuschreiben. Ein kühnes, kräftezehrendes Unterfangen von epischem Ausmaß, wie ich befürchte. Denn, wie schon gesagt: Damals gab es von allem viel mehr – natürlich auch mehr Abenteuer.

Eine seltsame Geburt

in Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt – meins nicht. Zumindest weiß ich nicht, wie ich ins Leben gekommen bin. Ich könnte – rein theoretisch – aus dem Schaum einer Welle geboren oder in einer Muschel gewachsen sein, wie eine Perle. Vielleicht bin ich auch vom Himmel gefallen, in einer Sternschnuppe.

Fest steht lediglich, daß ich als Findelkind ausgesetzt wurde, mitten im Ozean. Meine erste Erinnerung ist, daß ich in rauher See trieb, nackt und allein in einer Walnußschale, denn ich war ursprünglich sehr, sehr klein. Ich erinnere mich weiterhin an ein Geräusch. Es war ein sehr großes Geräusch. Wenn man noch so klein ist, neigt man dazu, die Dinge zu überschätzen, aber heute weiß ich, daß es tatsächlich das größte Geräusch der Welt war.

Der Malmstrom

Erzeugt wurde es vom monströsesten, gefährlichsten und lautesten Wasserwirbel der sieben Weltmeere – ich ahnte ja nicht, daß es der gefürchtete Malmstrom war, auf den ich da in meinem Schälchen zuschaukelte. Für mich war es nur ein gewaltiges Gurgeln. Wahrscheinlich dachte ich damals (wenn man das schon denken nennen konnte), daß es wohl der natürlichste Zustand war, nackt in einer Nußschale auf dem offenen Meer einem ohrenbetäubenden Tosen entgegenzutreiben.

Das Geräusch wurde mächtiger und mächtiger, die Nußschale schaukelte immer heftiger, und ich wußte natürlich auch nicht, daß ich schon längst in den Sog des Wirbels geraten war. In einer kilometerlangen Spirale tanzte mein winziges Boot, wahrscheinlich das kleinste der Welt, dem brüllenden Abgrund entgegen.

Nun muß man bedenken, daß dies so ziemlich die aussichtsloseste Situation war, in die man auf See geraten konnte. Jeder Seemann, der seinen Verstand beisammen hatte, umschiffte das Gebiet des Malmstroms großräumig. Und selbst wenn irgend jemand zu meiner Rettung angetreten wäre, hätte ihn dasselbe Schicksal ereilt. Er wäre mit auf den Grund des Meeres gezogen worden, denn kein Schiff war dem Sog des Wirbels gewachsen.

Jetzt begann sich mein Nußschälchen auch noch um sich selbst zu drehen, im Walzertakt tanzte es dem Untergang entgegen, hinab in den gurgelnden Rachen des Ozeans. Ich aber betrachtete nur die wirbelnden Sterne über mir, lauschte verzückt dem Malmstrom und ahnte nichts Böses.

Das war der Augenblick, in dem ich zum ersten Mal eines der schaurigen Lieder der Zwergpiraten hörte.

Zwergpiraten

Die Zwergpiraten waren die Herrscher des Zamonischen Ozeans. Es wußte allerdings niemand davon, weil sie so klein waren, daß keiner sie bemerkte. Keine Welle war den Zwergpiraten zu hoch, kein Sturm zu gewaltig und kein Sog zu wirbelnd, daß sie ihm nicht getrotzt hätten. Sie waren die verwegensten aller Seefahrer und suchten unablässig die Herausforderung, ihr nautisches Können auch gegen die tosendsten Naturgewalten unter Beweis zu stellen. Nur sie waren aufgrund ihrer außergewöhnlichen seemännischen Fähigkeiten in der Lage, es mit dem Malmstrom aufzunehmen.

So war es gekommen, daß sie in den Strudel geraten waren, aus reiner Verwegenheit und trotzig ihre Piratenlieder grölend. Aufmerksam die Wasseroberfläche nach den günstigsten Wellentunneln und Strömungen absuchend, hatte mich ihr Ausguck im Mast durch sein winziges Fernrohr erspäht. Ich war kurz davor, im Malmstrom zu verschwinden.

Es war eine doppelt glückliche Fügung, ausgerechnet von den Zwergpiraten gefunden zu werden, denn jeder andere von normaler Größe hätte mich vermutlich übersehen. Sie holten mich an Bord, wickelten mich in Ölzeug und banden mich mit dicken Tauen an einen Mast, was mir damals sehr seltsam vorkam, aber meiner Sicherheit diente. Währenddessen führten sie ihren heldenhaften Kampf mit den Elementen wie selbstverständlich weiter. Sie kletterten die Masten hinauf und wieder herunter wie Eichhörnchen, hißten die Segel und holten sie wieder ein, in einem Tempo, daß einem schwindelig werden konnte vom bloßen Hinsehen. Sie warfen sich wie ein Mann nach Backbord, um eine Schwankung auszubalancieren, dann wieder nach Steuerbord, zum Bug oder zum Heck. Sie pumpten das Wasser, verschwanden im Bauch des Schiffes, um mit vollen Eimern wieder herauszukommen, sprangen durch Luken und schwangen sich an Tauen hin und her. Sie waren in ständiger Bewegung, kurbelten am Steuerrad, schrien sich gegenseitig an, hängten sich gemeinsam an ein großes Segel, um es zu schnellerer Entfaltung zu bringen, holten Taue ein und vergaßen dabei keine Sekunde, ihre Piratenlieder zu singen. Ich kann mich sogar erinnern, daß einer von ihnen dabei unablässig das Deck schrubbte.

Die Gischt überschäumte das Schiff, es legte sich schräg, bäumte sich auf und tauchte sogar mehrmals unter, aber es versank nicht. Ich bekam zum ersten Mal Meerwasser zu schlucken, und ich muß gestehen: Es schmeckte nicht übel. Wir glitten durch Wellentunnel, ritten auf mächtigen Schaumbergen, wurden hoch in die Luft geworfen und tief ins Meer gedrückt. Das Piratenschiff wurde hin und her geschleudert, von riesigen Wellen geohrfeigt, geschubst und bespuckt, aber die Zwergpiraten ließen sich nicht beirren. Sie schrien das Meer an, spuckten zurück und stachen trotzig mit ihren Enterhaken nach den Wellen. Sie verteilten sich blitzschnell auf die Masten, holten die Segel ein und entrollten sie im nächsten Augenblick wieder. Sie reagierten auf jede Bewegung des Meeres, jedes Lüftchen, jede Regung des Schiffes, und wußten sogleich, was sie als nächstes zu tun hatten. Niemand erteilte Befehle, alle waren gleichberechtigt. Mit ihrer gemeinsamen Emsigkeit waren sie dem gewaltigen Ozean schließlich überlegen. Ich selbst beobachtete das Treiben voller Staunen, sicher an meinem Mast vertäut.

Wenn man so klein ist wie die Zwergpiraten (und damals auch ich), lebt man in einer anderen Zeit. Wer jemals versucht hat, eine Fliege mit der Hand zu fangen, wird erfahren haben, daß ihm dieses winzige Wesen, was Geschwindig- und Wendigkeit angeht, turmhoch überlegen ist. Aus der Sicht der Fliege bewegen wir uns wie in Zeitlupe, es ist für sie ein leichtes, um unsere Bewegungen herum zu manövrieren und uns zu entkommen. So ähnlich war es mit den Zwergpiraten. Was für ein normal großes Schiff ein rasender Sog war, erschien ihnen als tumber Wirbel. Eine Riesenwoge löste sich für uns in viele winzige Wellchen auf, die wir bequem durchschiffen konnten. Wie ein Orkan über eine Stadt fegen und dabei die größten Häuser niederreißen kann, hingegen ein kleines Spinnennetz unversehrt läßt, so konnte die monströse Strömung uns nichts anhaben. Was uns schützte, war, daß wir so klein waren.

So entkamen wir dem tödlichen Malmstrom. Wie gesagt, ich wußte damals nichts von den wirklichen Gefahren des Wirbels – das kam erst viel später. Ich registrierte nur, daß das Gurgeln immer schwächer und die Aktivitäten der Zwergpiraten weniger aufgeregt wurden. Schließlich hatte sich die Lage so weit entspannt, daß sie sich um mich versammeln, mich losbinden und bestaunen konnten.

Ich staunte zurück.

Zwergpiraten waren, wie der Name schon unterstellt, von ziemlich geringem Wuchs. Ein Zwergpirat von zehn Zentimetern Größe galt unter seinesgleichen als Hüne. Die Zwergpiraten befuhren die Meere auf winzigen Schiffen, immer auf der Suche nach etwas, das klein genug war, damit sie es kapern konnten. Was sehr selten geschah. Eigentlich nie. Um die Wahrheit zu sagen: In der ganzen Geschichte der Seefahrt wurde niemals auch nur ein einziges Schiff, nicht mal ein Ruderboot, von Zwergpiraten erfolgreich gekapert. Gelegentlich, meist aus Verzweiflung, griffen Zwergpiraten auch größere Schiffe, sogar Ozeanriesen an. In der Regel wurden ihre Bemühungen nicht einmal wahrgenommen. Die winzigen Seeräuber warfen ihre Enterhäkchen in das Holz der großen Schiffe und wurden dann so lange mitgeschleppt, bis sie endlich aufgaben. Oder sie feuerten ihre niedlichen Kanönchen ab, deren Geschosse nie das Ziel erreichten – schon nach wenigen Metern plumpsten sie wirkungslos ins Meer.

Da sie niemals Beute machten, ernährten sich die Zwergpiraten hauptsächlich von Algen oder den Fischen, mit denen sie es aufnehmen konnten, Sardellen etwa oder ganz kleinen Scampis. In Notlagen verschmähten sie auch Plankton nicht.

Anstelle von Händen besaßen die Zwergpiraten kleine Eisenhäkchen, anstelle richtiger Beine Holzbeine. Außerdem habe ich keinen von ihnen jemals ohne Augenklappe gesehen. Zuerst dachte ich, es handele sich um Blessuren, die sie sich bei ihren waghalsigen Kaperversuchen zugezogen hatten, aber später erfuhr ich, daß sie so geboren wurden, samt Schnurrbart und Hut.

Aus dem Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller

* * * * * * *

Zwergpiraten, die: Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer eigentlichen Harmlosigkeit führen sich Zwergpiraten sehr gerne blutrünstig und rauhbeinig auf. Sie schwingen gerne großmäulige Reden, die bevorzugt von erfolgreichen Kaperfahrten und fetter Prise handeln. Man könnte fast sagen, sie neigen zur Prahlsucht. Wenn sich zwei Zwergpiraten begegnen (und das passiert auf einem Schiff voller Zwergpiraten ja andauernd), dann zählen sie sich gegenseitig mit großartigen Gebärden und viel Geschrei die Anzahl der Handelsschiffe vor, die sie angeblich in den Grund gebohrt haben, und protzen mit den unschuldigen Matrosen, die sie erbarmungslos kielgeholt oder über die Planke gejagt haben. Dabei trinken sie Rhumm, ein Getränk aus Algensaft und Zuckerrohr, das ihre Kaperphantasien noch befeuert und ihre Zungen schnell schwer werden läßt, obwohl es gar keinen Alkohol enthält. Zwergpiraten vertragen nicht viel.

Oft habe ich damals diesen Begegnungen beigewohnt und den grandiosen Aufschneidereien der Zwergpiraten gelauscht. Ich gebe allerdings gerne zu, daß diese Art von blümeranter Ausschmückung und üppiger Phantasie Wirkung auf mich hatte. Was ich von ihnen lernte, war, daß eine gute Notlüge oft wesentlich aufregender ist als die Wahrheit. Es ist so, als würde man der Wirklichkeit ein schöneres Kleid geben.

Jammern, Prahlen und Piratenlieder

Für einen Zwergpiraten gab es nichts Schlimmeres als die Langeweile. Sobald sich einer von ihnen auch nur ein kleines bißchen langweilte, führte er sich dermaßen gequält auf, daß es einem ans Herz ging. Er seufzte und stöhnte und drohte dem Himmel mit seiner Hakenhand, raufte sich die Haare und zerriß manchmal sogar seine Kleidung. Was alles nur noch schlimmer machte, denn dann jammerte er über die Risse in seiner Garderobe und klagte das Schicksal an, ihn mit Tragik zu überschütten. Da aber auf See die Langeweile häufiger Gast an Bord eines jeden Schiffes ist, herrschte eigentlich ständiges Gejammer und Gestöhne unter den Zwergpiraten. Wenn nicht gejammert wurde, wurde geprahlt. Wenn weder gejammert noch geprahlt wurde, grölte man Piratenlieder. In dieser Atmosphäre wuchs ich auf.

Ich wurde zum eigentlichen Lebensinhalt der Zwergpiraten. Ihr ganzes Dasein drehte sich in den fünf Jahren, die ich bei ihnen war, fast nur um mich. Es war, als hätte ich ihrem absurden Leben endlich einen Sinn gegeben. Sie bemühten sich rührend, mir alles beizubringen, was sie über das Kaperwesen und das Piratenleben wußten. Ganze Tage verbrachten sie damit, mir schauerliche Piratenlieder vorzusingen, mit Fluchen, dem Hissen von Totenkopfflaggen und dem Anfertigen von Schatzkarten. Einmal versuchten sie sogar mir zuliebe, ein Schiff zu kapern, das mindestens tausendmal größer war als ihr eigenes. An diesem Tag habe ich alles gelernt, was man über das Scheitern wissen muß.

Seemannshandwerk

Ansonsten lernte ich das Seemannshandwerk vom Ankerholen über Kalfatern bis zum Wantenspannen, nur vom Zusehen und Mithelfen.

Mit dem Deckschrubben fing es an. Es kann eine hohe Kunst sein, das Deck zu schrubben, blitzeblank, bis jede gefräßige Bakterie vom Holz ist, aber auch nicht zu glatt gebohnert, damit man noch guten Halt hat (was bei den dünnen Holzbeinchen der Zwergpiraten von besonderer Wichtigkeit war). Schmierseife mit einem leichten Anteil von Treibsand ist das ideale Scheuermittel zum Deckschrubben: die Seife für die keimfreie Reinigung und der Treibsand für die Bodenhaftung. Ich lernte das Segeln am Wind, das Segeln hart am Wind und das Rumhängen in der Flaute ohne Wind, ich lernte eine Bagstagsbrise auszunutzen, das Halsen, das Wenden auf rauher See und die nautische Vollbremsung (ein Trick, den nur die Zwergpiraten beherrschten, um auf hoher See nicht mit einem größeren Fisch zusammenzustoßen. Das fing bei ihnen ja schon beim Kabeljau an).

Knoten

Eines der wichtigsten Dinge im Leben eines Seemanns ist der Knoten. Damit ist nicht die Geschwindigkeit eines Schiffes gemeint, die man auch in Knoten mißt, nein, ich meine die mannigfachen Möglichkeiten der Verknüpfung eines Hanfseils. Ich lernte 723 verschiedene Versionen, einen Knoten zu schürzen, und die kann ich heute noch auswendig. Ich kann (natürlich) den einfachen Seemannsknoten, aber auch den doppelten Zwergpiratenschürzling, die Sturmkrawatte und den Gänsegalgen, die Klabauterfessel und sogar den doppelten Gordischen Knoten.

Ich beherrsche den gewickelten Hänfling genauso gut wie die achtschlaufige Oktopusschlinge, ich knote das Manilareep mit der Hanffaser, ich könnte mit verbundenen Augen zwei Aale so kompliziert verknoten, daß sie ihr Lebtag nicht mehr auseinander kommen. Ich wurde so etwas wie der Oberknotmeister auf dem Zwergpiratenschiff; wenn man einen Knoten benötigte, kam man zu mir. Ich könnte einen Knoten in einen Fisch machen, und, wenn es sein müßte, im absoluten Notfall, sogar einen Knoten in einen Knoten.

Wissenswertes über Wellen

Besonders wichtig auf See ist natürlich die Navigation. Die Zwergpiraten hatten kaum technische Hilfsmittel, selbst ein Kompaß war ihnen fremd. Sie steuerten nach einem System, das auf der Beobachtung von Wellenbewegungen basierte. Wenn man Wellen lange genug beobachtet, erkennt man, daß sie alle unterschiedlich sind. Man sagt zwar, eine Welle sieht wie die andere aus, aber dem ist nicht so: Jede einzelne hat eine eigene Form der Rückenkrümmung, manche gehen steil und spitz, manche rund und flach, es gibt dicke und dünne, grüne und blaue, schwarze und braune, durchsichtige und trübe, große und kleine, breite und lange, kalte und warme, salzige und süße, laute und leise, schnelle und langsame, harmlose und lebensgefährliche.

Jede Welle hat sozusagen eine eigene Statur, ein eigenes Gesicht und schließlich eine eigene Frisur in Form von Gischt auf ihrem Kopf. Und man unterscheidet sie an ihrem Gang, dem sogenannten Wellengang. Wellen südlicher Gewässer bevorzugen einen lässigen, wiegenden Gang, die der Nordmeere eher einen strammen, zügigen, wegen der Kälte und der Gefahr, zur Eisscholle zu gefrieren. Hawaiianische Wogen scheinen sich im Takt von Rumbakugeln zu bewegen, schottische in langen Reihen zu unhörbarer Dudelsackmusik zu marschieren. Wenn man Wellen ausführlich studiert, weiß man, welche Sorte sich wo gerne aufhält. Kleine grüne mit lustiger Gischt zum Beispiel in tropischen seichten Gewässern, dunkle schlammige in Küstennähe, besonders an Flußmündungen, hohe blaue auf kalter, tiefer See und so weiter.

Man kann also an ihrem Aussehen sehr genau bestimmen, wo man sich befindet, ob es Untiefen gibt oder unsichtbare Sandbänke und Korallenriffe, ob man in Landnähe ist oder auf hoher See, in einer tückischen Strömung und sogar, ob sich im Wasser Haie befinden oder nur Heringe. Sind Haie darin, zittern die Wellen leicht.

Ich lernte auch alles Nötige über die tägliche Pflege des Schiffskörpers, das Reparieren von Planken, das Entfernen von Seeschnecken vom Schiffsrumpf (und ihre Zubereitung in Algensud), das Balancieren bei hohem Seegang, das Rettungsbootlassen, das Rettungsringwerfen und Ausgucksitzen. Schon nach einem Jahr war ich ein voll ausgebildeter Seebär und mußte mich bei Sturm auch nicht mehr übergeben.

Algen

Die Zwergpiraten gaben mir reichlich zu essen, vorwiegend Algen und magere Fische. Sie kannten über 4oo Zubereitungsarten, von »Alge natur« bis zum hochkomplizierten Soufflé, und ich durfte von allem kosten. Meine heutige Abneigung gegen Algen könnte möglicherweise mit den Eßgewohnheiten der Zwergpiraten zusammenhängen.

Man kann gegen Algen sagen, was man will: Sie enthalten alle wichtigen Vitamine und Aufbaustoffe, die ein kleiner Blaubär zum Wachstum braucht, vielleicht sogar zuviel davon. Denn ich wuchs in einem Tempo heran, das nicht nur mir, sondern besonders den Zwergpiraten bald unheimlich wurde. Am Anfang war ich kleiner als meine Lebensretter gewesen, aber schon nach einem Jahr genauso groß wie sie. Im zweiten Jahr war ich schon doppelt so groß, und nach vier Jahren überragte ich sie um fünf Körperlängen.

Man kann sich vorstellen, daß dieses rapide Wachstum auf kleinwüchsige Piraten, die mit einem natürlichen Mißtrauen gegen alles Große ausgestattet sind, einen sehr unangenehmen Eindruck machte. Nach fünf Jahren an Bord war ich so groß und schwer geworden, daß ich ihr Schiff zu versenken drohte.

Wenn ich es damals auch nicht verstand, die Zwergpiraten taten das einzig Richtige, als sie mich eines Tages auf einer Insel aussetzten. Ich bin sicher, es ist ihnen nicht leichtgefallen. Sie gaben mir eine Flasche Algensaft und ein selbstgebackenes Algenbrot als Wegzehrung, dann fuhren sie jammernd und klagend in den Sonnenuntergang. Sie wußten, daß ihr Leben ohne mich um einiges langweiliger werden würde.

Allein unter Palmen

Als ich so nackt und verlassen am Strand einer einsamen Insel saß, dachte ich zum ersten Mal über meine Situation nach. Eigentlich dachte ich überhaupt zum ersten Mal nach, denn in der ewig lärmenden Atmosphäre des Zwergpiratenschiffes war ich ja nie dazu gekommen, einen klaren Gedanken zu fassen.

Ich muß gestehen, daß meine ersten Denkversuche nicht gerade von unauslotbarer Tiefe waren. Der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, war: Hunger. Der zweite: Durst. Also schlang ich gierig das Algenbrot herunter und trank hastig die Flasche Algensaft leer. Umgehend breitete sich in meinem Innern eine behagliche Wärme aus, als hätte jemand in mir ein kleines Lagerfeuer entfacht. Damit kam auch eine gewisse Zuversicht, die mich ermutigte, das Schicksal beim Schopf zu packen und den mächtigen Palmenwald der Insel zu erkunden. Diese frühe Erfahrung könnte wie ein Lehrsatz über meinem ganzen weiteren Leben stehen: Wie groß eine Herausforderung auch sein mag, sie ist auf jeden Fall leichter zu bewältigen, wenn man vorher eine ordentliche Mahlzeit zu sich genommen hat.

Dunkelheit

Dann kam die Nacht und mit ihr die Dunkelheit.

Dunkelheit – ich wußte ja bisher gar nicht, was das überhaupt war. Bei den Zwergpiraten war es immer hell gewesen, auch nachts. Sobald der Abend hereinbrach, wurde das Schiff auf das prächtigste beleuchtet. Ein Zwergpiratenschiff in der Nacht ist immer eine kleine Sensation. Es sieht aus wie eine schwimmende Miniaturkirmes, inklusive Geräuschkulisse. Die Zwergpiraten hatten nämlich einen fürchterlichen Bammel vor der Dunkelheit. Sie glaubten, die Nacht sei die Zeit der Klabautergeister, welche kämen, um die Seelen der Seefahrer zu verspeisen. Und diese Gespenster seien eben nur durch verschwenderische Beleuchtung und größtmögliche Lärmentfaltung zu verscheuchen. Die Zwergpiraten beleuchteten also nicht nur ihr Schiff mit Lampions, Fackeln, farbigen Lichterketten, Wunderkerzen und kleinen Feuern, sie jagten auch unablässig eine Signalrakete nach der anderen in den Himmel und veranstalteten durch Singen, Schreien und das Schlagen von Gußhämmern auf eiserne Töpfe ein solches Höllenspektakel, daß man nachts kein Auge zubekam. Geschlafen wurde am Tag. Und nie wurden wir von Klabautergeistern belästigt.

Angst

Und nun also zum ersten Mal Dunkelheit. Und mit der Finsternis kam ein neues Gefühl, das ich bisher noch nie ertragen mußte: Angst!

Ein sehr unangenehmes Gefühl, als sei die Dunkelheit in meinen Körper gedrungen und würde nun durch meine Adern fließen. Die fetten grünen Palmen, die sich eben noch so beruhigend im Wind gewiegt hatten, waren jetzt zu schwarzen, schwankenden Baumkerlen geworden, die sich mit riesigen Pranken schreckliche Botschaften zuwinkten.

Am Himmel stand eine magere Mondsichel, die ich mit Erstaunen wahrnahm, denn bei dem ewigen Lichterfest an Bord war sie mir nie aufgefallen. Der Wind rauschte durch die Farne des Palmenwaldes und verwandelte sie in eine Meute wispernder Gespenster, die sich immer dichter um mich drängten und mit dünnen Fingern nach mir tasteten. Plötzlich mußte ich an die Klabautergeister denken.

Ich versuchte, den Gedanken zu unterdrücken, aber es ging nicht. Mir fehlte der hysterische Lärm der Zwergpiraten, ihr Geschrei und vor allem ihr verschwenderisches Licht. Das Licht, das die Klabautergeister fernhielt. Ich war am absoluten Tiefpunkt meines jungen Lebens angelangt: ausgestoßen, nackt, einsam, mitten in einem finsteren, unbekannten Wald und voller Angst. Plötzlich nahm ich zwischen den Palmenstämmen sehr beunruhigende Lichter wahr. Grüne Lichtfäden, schlangengleich, zunächst ganz fern, die aber schnell immer näher kamen. Dazu ein hohes, gemeines elektrisches Summen und gelegentlich ein hohles, meckerndes Gelächter, wie von gehörnten Wesen, die in Brunnenschächten sitzen. So kündigten sich, das wußte ich von den Zwergpiraten, die Klabautergeister an.

Aus dem Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller

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Klabautergeist, der: Der Klabautergeist gehört zu den sogenannten Allgemeingeschmähten Daseinsformen (vergleichsweise auch: > Waldspinnenhexe, die, > Stollentroll, der und > Bollogg, der), worunter diejenigen Lebewesen Zamoniens und Umgebung gezählt werden, deren vorsätzlicher Lebensinhalt es ist, unter ihren Zeitgenossen Angst und Schrecken zu verbreiten und sich auch sonst in jeder Form unsozial, harmoniestörend und frohsinnmindernd aufzuführen. Von äußerlich abstoßendem bis panikauslösendem Aussehen, erscheint der Klabautergeist meist im Rudel und unter Hervorbringung beängstigender Geräusche und grusliger Gesänge gerne möglichst wehrlosen Kreaturen, um sich an deren Unbehagen zu ergötzen.

Erste Tränen

Das war zuviel für mich. Ich spürte, wie eine heiße Flüssigkeit in meinem Kopf aufstieg. Meine Augen, mein Mund, meine Nase füllten sich damit, und ich konnte nichts anderes tun, als diesem inneren Druck nachzugeben: Ich weinte. Zum ersten Mal in meinem Leben! Dicke, salzige Tränen liefen in mein Fell, meine Nase triefte, und mein ganzer Körper schüttelte sich im Takt meines Schluchzens. Alles andere war jetzt gleichgültig.

Die Klabautergeister, die mich umringten, die Dunkelheit, die Angst – alles war zweitrangig vor diesem gewaltigen Ausbruch der Gefühle. Ich heulte und schluchzte, strampelte mit den Beinchen und schrie mir die Seele aus dem Leib. Wie zwei kleine Sturzbäche strömten die Tränen in mein Fell, bis ich aussah wie ein nasser Waschlappen. Ich gab mich ganz dem Zusammenbruch hin.

Dann kam die Ruhe. Die Tränen versiegten, die Schluchzwellen ebbten ab. Ein beruhigendes Gefühl von Wärme und Müdigkeit übermannte mich. Die Angst war verschwunden. Ich hatte sogar den Mut, aufzublicken und den Klabautergeistern ins Gesicht zu sehen. Sie schwebten im Halbkreis um mich herum, sechs oder sieben wabernde Gestalten aus gespenstischem Licht. Ihre Arme und Beine baumelten wie schlaffe Fahrradschläuche an ihnen herab. Sie starrten mich eine Weile schweigend, fast ergriffen an. Dann begannen sie zu applaudieren.

Ich will nichts beschönigen: Die Klabautergeister waren wirklich ein unangenehmer Haufen. Ihre schleimige Art der Fortbewegung, der leichte elektrische Schlag, den man bekam, wenn sie einen berührten, ihre hohen, singenden Stimmen und vor allen Dingen ihre zweifelhafte Vergnügung, sich an der Furcht hilfloser Zeitgenossen zu ergötzen, waren widerwärtig. Dazu kam noch der Geruch von fauligem Holz, den sie verströmten (er hing mit ihren Schlafgewohnheiten zusammen), und ganz besonders ihre abstoßende Art der Ernährung. Doch davon später.

Ja, die Klabautergeister waren eigentlich das Letzte, aber trotzdem ging ich mit ihnen. Was blieb mir schließlich auch anderes übrig?

Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagten beziehungsweise sangen, aber ich begriff doch sehr schnell, daß sie mich aufforderten, mit ihnen zu kommen. Ich fand, das war angesichts meiner Lage noch das Beste, was mir passieren konnte, immerhin hätten sie auch wer weiß was mit mir anstellen können.