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Ein Frachter explodiert in einem Hafen im östlichen Mittelmeer. Ein Agent der CIA verfolgt die Spur eines Waffenhändlers um die halbe Welt und gerät zwischen die Fronten. Währenddessen wird Agentin Rose in eine Falle gelockt, als sie den Hintermännern des Waffenhandels zu nahe kommt. Aus einer ausweglosen Situation heraus bestreitet sie ihren schwersten Kampf, dessen Hintergründe bis in die höchsten Ämter des Landes reichen.
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Seitenzahl: 607
Veröffentlichungsjahr: 2022
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FÜR MEINE ELTERN
ZUR GOLDENEN HOCHZEIT
PROLOG
ERSTER TEIL: SPUREN
ERSTES KAPITEL
ZWEITES KAPITEL
DRITTES KAPITEL
VIERTES KAPITEL
FÜNFTES KAPITEL
SECHSTES KAPITEL
SIEBENTES KAPITEL
ACHTES KAPITEL
NEUNTES KAPITEL
ZEHNTES KAPITEL
ELFTES KAPITEL
ZWÖLFTES KAPITEL
DREIZEHNTES KAPITEL
VIERZEHNTES KAPITEL
FÜNFZEHNTES KAPITEL
SECHZEHNTES KAPITEL
SIEBZEHNTES KAPITEL
ACHTZEHNTES KAPITEL
NEUNZEHNTES KAPITEL
ZWANZIGSTES KAPITEL
EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDZWANZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDZWANZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDZWANZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DREISSIGSTES KAPITEL
EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
DREIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
VIERUNDDREISSIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDDREISSIGSTES KAPITEL
SECHSUNDDREISSIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL
2. TEIL: DIE FALLE
ACHTUNDDREISSIGSTES KAPITEL
NEUNUNDDREISSIGSTES KAPITEL
VIERZIGSTES KAPITEL
EINUNDVIERZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
DREIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
VIERUNDVIERZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDVIERZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDVIERZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDVIERZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDVIERZIGSTES KAPITEL
NEUNUND VIERZIGSTES KAPITEL
FÜNFZIGSTES KAPITEL
EINUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
DREIUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
VIERUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
SECHZIGSTES KAPITEL
EINUNDSECHZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDSECHZIGSTES KAPITEL
DREIUNDSECHZIGSTES KAPITEL
VIERUNDSECHZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDSECHZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDSECHZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDSECHZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDSECHZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDSECHZIGSTES KAPITEL
3. TEIL: DIE VERFOLGUNG
SIEBZIGSTES KAPITEL
EINUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
DREIUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
VIERUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDSIEBZIGSTES KAPITEL
ACHTZIGSTES KAPITEL
EINUNDACHTZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDACHTZIGSTES KAPITEL
DREIUNDACHTZIGSTES KAPITEL
VIERUNDACHTZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDACHTZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDACHTZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDACHTZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDACHTZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDACHTZIGSTES KAPITEL
NEUNZIGSTES KAPITEL
4. TEIL: FINALE
EINUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
ZWEIUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
DREIUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
VIERUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
FÜNFUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
SECHSUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
SIEBENUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
ACHTUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
NEUNUNDNEUNZIGSTES KAPITEL
EINHUNDERTSTES KAPITEL
EPILOG
EIN HAFEN IRGENDWO IM MITTELMEERRAUM
Der Abend brach herein und die Sonne senkte sich langsam über dem Hafen, der zu dieser Zeit noch regen Betrieb zeigte.
Die Hitze war unermüdlich und jetzt, zu dieser Tageszeit, herrschten noch immer gut um die 30 Grad. Die Hitze lag wie eine schwere Decke über dem Hafen, der aus zwei Teilen bestand. Der am nächsten zum offenen Meer liegende Teil beherbergte die Luxusjachten und Kreuzfahrtschiffe, die in dieser Ecke der Welt gerne anlegten, um die Menge der Pauschaltouristen und Millionäre mit ihren Anhängen auf die Küste loszulassen, wo sie dem Hinterland mit seinen schönen Gegenden, oder den Casinos in der Innenstadt, ihren Besuch abstatteten. Zu dieser Zeit, es war Mitte August, befanden sich zahlreiche Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die sich die Plätze streitig machten, um am nächsten zum Landesteg zu sein. Im hinteren Teil des Hafens lagen die Tanker und Frachtschiffe, etwas aus den Augen der Touristen liegend, so dass man den Schmutz und Lärm, der hier täglich herrschte, nicht sogleich wahrnahm. Zu beiden Langseiten des aus einem großen U bestehenden Teil des Hafens, lagen Öltanker und große Frachter, die beladen, beziehungsweise, entladen wurden, während auf der Stirnseite nur zwei große Frachtschiffe lagen, die beide je gut einhundertfünfzig Meter lang waren und zahlreiche Container auf ihrem Deck nachweisen konnten. Riesige Kräne waren damit beschäftigt, die Schiffe zu entladen, während sie wie große Fangarme über den Schiffen schwebten. Zahlreiche Hafenarbeiter, zu Fuß oder Gabelstapler bedienend, hatten seit zwei Stunden Arbeit damit, die großen Frachter ihrer Ladung zu entledigen, ehe sie ihren verdienten Feierabend beginnen konnten. Am Dock standen einige Lastwagen, die mit Containern beladen wurden, ehe sie das Hafengelände verließen, andere Container wurden mithilfe der Kräne auf an der Seite stehende Waggons verfrachtet, die dann mithilfe von kleinen Lokomotiven aus dem Bereich des Hafens auf die Schiene geleitet wurden, die ein Stück entfernt sich dann mit den Gleisen der normalen Personenzüge vereinte und in alle Richtungen führte.
Die Dunkelheit senkte sich jetzt schnell über den Hafen und die zahlreichen Positionslampen und Scheinwerfer wurden eingeschaltet, die den Hafen gut beleuchteten, obwohl es vereinzelt doch noch einige Stellen gab, die in der Finsternis lagen. Der vordere der beiden Frachter, die Bernardo O`Reilly, lag tief im Wasser, was zeigte, dass sich auf ihr noch mehr Fracht befand, als auf dem hinteren Schiff, das wesentlich schneller entladen werden konnte. In der Mitte des riesigen Decks waren die Laderaumtore geöffnet und ein Kran hob gerade einen Container heraus, den er mit einer langsamen Seitwärtsbewegung in Richtung eines wartenden Lastwagens bewegte, dessen Anhänger auf die Fracht wartete. Es dauerte einige Minuten, ehe der Kranführer den Container präzise ablud, dann setzte sich der Wagen sofort in Bewegung, um dem nächsten Lastwagen Platz zu machen. Die Männer im Hafen führten ihre Arbeit sorgfältig und ruhig aus, es gab kaum Stimmengewirr, da alle bemüht waren, so schnell wie möglich fertigzuwerden. Vom vorderen Teil des Hafens hörte man die laute Sirene eines Kreuzfahrtschiffes, das gerade auf die offene See fuhr, dann herrschte wieder relative Ruhe.
Nicolas Hoult stand im Schatten eines der Container, die auf die Schiene verfrachtet werden sollten und hatte den Frachter seit gut zwanzig Minuten genau in Augenschein. Er hatte sich durch eines der wenigen Löcher im Zaun, der das Zollgelände umgab, hindurchgezwängt und im Schatten der Lagerhallen und Frachtbehälter dem Schiff bis auf gut dreißig Meter genähert. Er trug schwarze Kleidung und hatte sich das Gesicht mit Ruß eingeschmiert, so dass er nur sehr schwer zu erkennen war. Außerdem hatte er genug Erfahrung, um nicht so schnell entdeckt zu werden. Er lächelte, beim Anblick der schwitzenden Arbeiter, die sich jetzt mehr Mühe gaben, schneller fertig zu werden. Nach seiner Berechnung würden sie noch mindestens bis Mitternacht brauchen und das war auch gut so, denn so konnte er es versuchen, auf Deck zu kommen und die Fracht etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Er war nicht das erste Mal im Hafen und kannte einige tote Winkel, an denen man unbemerkt beobachten konnte. In den fünf Jahren, die er jetzt für die CIA arbeitete, war er schon öfter hier gewesen auf der Suche nach verdächtigen Schiffen, die Drogen oder Waffen schmuggelten, in Länder, die den USA gefährlich erschienen und denen man mehr Aufmerksamkeit widmete. Er war jetzt seit einem Jahr in der Stadt und hatte schon drei Transporte dingfest gemacht, die den Frieden und die Sicherheit hier in der Gegend bedroht hatten, mithilfe der örtlichen Behörden, oder auch einem Spezialteam der Navy Seals, waren alle Transporte vereitelt worden und Hoult bekam inzwischen so etwas wie Routine in die Sache. Trotzdem war es jedes Mal wieder dieses Kribbeln in den Händen, das ihn aufmerksam machte, dass es ein gefährlicher Job war, den er hier betrieb.
Was den Frachter vor ihm anging, so hatte sein Informant ihm gestern mitgeteilt, dass wohl etwas Großes im Gange war, das er sich ansehen sollte. Hoult hatte im Moment nur Routineberichte nachhause zu schicken gehabt, die alle aus nichtssagenden Meldungen bestanden hatten und so war die Meldung seines Informanten ein Weckruf für ihn gewesen, dem er nur zu gern gefolgt war. Er stand lässig angelehnt an dem Container und fühlte mit der rechten Hand den Griff seiner Automatik, die sich im Schulterholster befand. Er kniff die stahlblauen Augen zusammen und wartete auf eine Gelegenheit, das Schiff betreten zu können. Gerade war ein Kran damit beschäftigt, den nächsten Container aus der Ladeluke zu heben, als ein lautes Kratzen ertönte, was aussagte, dass er nicht genau die Mitte der Öffnung erwischt hatte. Einer der Männer an Deck rief laut etwas und machte einige Handbewegungen und der Kranführer hielt die Maschine an, damit sich der Container, der im Moment stark schwankte, wieder beruhigen konnte. Hoult sah seine Chance und löste sich blitzschnell aus dem Schatten. Er lief zehn Meter geduckt und erreichte einen Stapel mit Paletten, den er sofort erklomm. Er sprang von dort oben auf den nächsten Stapel, der genau am Rande des Hafenbeckens stand und mit einer Leichtigkeit, die seinen 32 Jahren angemessen war, warf er sich in Richtung der Ankerkette, die wie ein schwarzer Schatten vor ihm lag. Er griff mit beiden Händen zu und hatte sofort die Beine ebenfalls um die Kette geschwungen. Er lächelte und zog sich langsam aber sicher ein Stück höher. Die Männer waren noch immer mit ihren Blicken bei dem Container, der jetzt langsam über die Kante des Schiffes gehoben wurde und seiner Bestimmung auf dem Rücken eines Waggons zu landen, zugeführt wurde. Hoult erreichte das letzte Glied der Ankerkette und zog sich über die Reling, die hier nur wenig über einen Meter hoch war. Sofort ging er in die Knie und blickte sich um. Der Bereich, in dem er sich befand, lag im Halbschatten und es befand sich hier kein einziger Mann in der Nähe. Auf der Brücke konnte er einige Gestalten sehen, die das Entladen überwachten, ansonsten war er hier so gut wie alleine. Er schlich langsam auf die nächste, nach unten führende Treppe zu und erreichte sie ohne Probleme. Er warf noch einen Blick um sich, dann ging er langsam und vorsichtig nach unten. Die Treppe führte in ein Zwischendeck, in dem sich die Unterkünfte der Matrosen befanden, die jetzt allerdings alle an Deck waren. Hoult ging langsam weiter und erreichte die nächste Treppe nach unten.
Dort angekommen wandte er sich nach links, da dort der große Laderaum war, der sein Ziel beherbergte. Er blickte sich nach allen Seiten um, doch auch hier war er alleine. Zufrieden ging er noch ein paar Meter und befand sich dann an einem Schott, das den Eingang zum Frachtraum beherbergte. Er lugte hinein und erkannte, dass der Laderaum schon gut zur Hälfte geleert war. Der Boden des Raumes glänzte von Fett und Dreck. Die Container an seinem Ende waren schon entladen worden und es befanden sich die meisten von ihnen am hinteren Ende des Raumes. Hoult dachte wieder an die Nummer des Containers, die ihm sein Informant genannt hatte und zog ein kleines Nachtsichtgerät aus seiner Hosentasche. Er führte es zu den Augen und suchte dann Stück für Stück die Container ab, die sich noch im Laderaum befanden. Es dauerte keine Minute, dann hatte er denjenigen gefunden, den er suchte. Er lächelte, setzte das Nachtsichtgerät wieder ab und steckte es ein. Er presste sich an die Außenwand des Raumes und ging dort im Schatten langsam den Frachtraum entlang. Die Stimmen der Arbeiter wurden lauter, einige standen auf den Containern, die als nächste entladen werden sollten, andere sah man durch die Luke von oben herab blicken. Hoult sah seinen Container, als einen der letzten, die entladen werden sollten. Er schlicht weiter entlang und passierte einige umherliegende Frachtstücke, hinter denen er Deckung fand. Dann wartete er noch einige Momente, ehe er weiterlief und den gewünschten Container erreichte. Er blickte sich um und sah niemanden in seiner Nähe. Er kletterte die eiserne Leiter, die an der Seite des Containers angebracht war, hinauf und schob den Kopf über die Oberkante. Niemand blickte in seine Richtung und er schob sich komplett nach oben, wo er flach liegenblieb, dann kroch er zur Mitte des Containers, wo sich eine kleine Öffnung befand, die er suchte. Er erreichte sie und hob den Deckel hoch, was nicht leise geschehen konnte, da alles durch das Seewasser rostig geworden war. Das Quietschen war zu hören, doch Hoult dachte, dass außer ihm niemand das Geräusch wahrgenommen hatte. Außerhalb seines Sichtbereiches drehten sich zwei Männer um, die das Entladen überwacht hatten, sie trugen zivile Kleidung und Springerstiefel, außerdem befanden sich Waffen in ihren Händen, die den Schluss nahelegten, dass es sich um keine normalen Wachmänner handelte, eher um Söldner. Sie duckten sich und näherten sich langsam dem Container, während Hoult die Öffnung jetzt mit seiner kleinen Taschenlampe erhellte und nach unten leuchtete. Seine Augen wurden größer, denn was er sah, machte ihn überraschter, als er zugeben wollte.
Der Container war angefüllt mit Kisten, von denen einige geöffnet waren und den Blick auf ihren Inhalt freigaben. Hoult sah Gewehre aller Art und Kaliber, Granatwerfer und sogar Raketenwerfer. Dahinter befanden sich Kisten mit Schießpulver und Munitionskisten, die bis an die Decke reichten. Er pfiff durch die Zähne und schob sich wieder zurück. Er blickte sich um und erkannte neben dem Container noch zwei weitere, die dieselben Nummern wie der seinige trugen, was schließen ließ, dass auch sie Waffen beherbergten. Er lächelte zufrieden und schob sich wieder in Richtung der Kante zurück, wo sich die Leiter befand. Das war ein absoluter Volltreffer, dachte er und war schon in Gedanken bei dem Anruf bei seinem Vorgesetzten in Washington, als er die Schritte der beiden Männer hörte, die sich seinem Standort näherten.
Hoult reagierte sofort, ließ die Taschenlampe zur Seite rollen und zog seine Waffe aus dem Halfter. Sie war ohnehin entsichert, so dass er sofort handeln konnte. Er blickte über die Kante des Containers und sah, wie die beiden Männer schon ihre Maschinenpistolen hoben, da auch sie ihn bemerkt hatten. Er rollte sich zurück, als das Feuer eröffnete wurde und die Kugeln in den Container einschlugen. Er befand sich jetzt am hinteren Ende des Containers und blickte über die Kante. Einer der Männer stand an der Leiter, der andere war gerade auf dem Weg zu seinem Ende, als er ihn anvisierte.
Hoult feuerte zwei Schüsse, der Mann wurde getroffen und drehte sich um die eigene Achse, ehe er zu Boden fiel. Der zweite Mann ging hinter dem Container in Deckung und das nutzte Hoult sofort. Er sprang zu Boden und lief, ohne sich umzublicken in Richtung des entgegengesetzten Endes, von dem er gekommen war. Der Mann hinter dem Container kam jetzt aus seiner Deckung und feuerte sein Magazin leer, Hoult sprang mit einem Satz hinter eine Ladung von Kisten und lud sein Magazin nach. Jetzt hörte er laute Rufe und Schritte von mehreren Männern, die dem anderen zu Hilfe kamen. Er blickte in ihre Richtung und sah jetzt gut zwanzig Männer, alle bis an die Zähne bewaffnet, die wie eine geschlossene Linie auf ihn zukamen. Hoult fluchte und richtete sich kurz auf.
Sofort kam ihm eine Salve von Kugeln entgegen, die ihn wieder hinter seine Deckung zwang. Die Männer waren noch gut zwanzig Meter entfernt, als er sich erhob und sein Magazin leerfeuerte.
Was er getroffen hatte, konnte er nachher nicht mehr sagen, jedenfalls hatte eine seiner Kugeln den besagten Container durchschlagen und im nächsten Moment gab es einen lauten Knall. Der Container verwandelte sich in einen Feuerball und eine Detonationswelle rauschte durch den Frachtraum. Die Männer, die ihn verfolgten, wurden getroffen und zu Boden geschleudert, als Hoult, ohne zu überlegen, die Treppe erreichte und ohne sich noch einmal umzublicken nach oben rannte. Er erreichte in Rekordzeit das obere Deck, als unten eine zweite Detonation erfolgte, die das Schiff erzittern ließ.
Hoult rannte in Richtung des Ankers und nahm mit zwei Sätzen Anlauf. Er machte einen Hechtsprung über die Reling und landete wenig später im Wasser, als ihm sein Gehör sagte, dass es eine dritte Explosion gegeben hatte. Er überlegte nicht mehr, sondern funktionierte nur noch automatisch. Mit kräftigen Stößen schwamm er unter Wasser weiter, so weit weg, wie nur möglich. Über ihm wurde es taghell und der Donner immer lauter. Er konnte von Glück sagen, dass er sich unter Wasser befand, denn er konnte sich vorstellen, dass über ihm gerade die Hölle losbrach.
Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als ihm seine schmerzenden Lungen zwangen, nach oben zu stoßen und mit einem lauten Schrei die Wasseroberfläche zu erreichen.
Er atmete laut aus und ein und erkannte, dass er gut einhundert Meter in Richtung des vorderen Hafenteils zurückgelegt hatte. Etwa dreißig Meter vor ihm befand sich eine Leiter am Kai festgemacht, die er schließlich erreichte und sich mit den letzten Kräften hochzog. Erst jetzt, als er schwer atmend dastand, drehte er sich um und blickte auf das Inferno, das hinter ihm losgebrochen war.
Der Frachter lag mit schwerer Schlagseite im Wasser, die Explosion hatte die Backbordseite aufgerissen und das Schiff in wenigen Augenblicken zum Wrack gemacht. Die Detonationswelle war über den Hafen und die angrenzenden Bereiche gezogen und hatte schlimme Schäden angerichtet.
Die benachbarten Frachter zeigten Schäden an ihren Seiten und die Hallen und Gebäude neben der Unglückstelle standen zum Teil nicht mehr. Zahlreiche Brände loderten und überall hörte man Schreie von Verletzten und suchenden Menschen, die um Hilfe riefen. In der Ferne wurden die ersten Sirenen laut und Hoult sah die Rettungswägen der hiesigen Ortskräfte sich der Unglückstelle nähern. In seinem Teil des Hafens, waren zahlreiche Scheiben zu Bruch gegangen und das Kreuzfahrtschiff, dem er am Nächsten war, konnte wohl so schnell nicht wieder auslaufen. Auch hier waren Scheiben geplatzt und einige der Passagiere, die sich an Bord befanden, riefen nach Hilfe, während die ganz eiskalten unter ihnen schon die Smartphones gezückt hatten, um die Unglücksstelle zu filmen und die Daten sofort online zu stellen.
Hoult erhob sich jetzt zu seiner vollen Größe und blickte an sich herunter. Er hatte einige Kratzer abbekommen und seine Waffe hatte er unter Wasser verloren. Das Nachtsichtgerät war auch nicht mehr da und er konnte froh sein, einigermaßen heil davongekommen zu sein. Er blickte noch einmal in Richtung des Frachters und schüttelte den Kopf, bei dem Gedanken, dass er dem Inferno so glimpflich entkommen war.
„Da waren wohl doch deutlich mehr Container mit brisanter Ware an Bord, als ich dachte.“
Er drehte sich um und ging durch die Menge der Schaulustigen, die sich jetzt schnell bildete, in Richtung des Zaunes, der aus der Hafenzone herausführte. Wenig später war er schon in der Dunkelheit verschwunden.
Zwei Tage später stieg Nicolas Hoult aus der Dusche und blieb vor dem Spiegel stehen. Er blickte in das frischrasierte Gesicht und die makellosen Züge und lächelte ein wenig. Die Kratzer, die er an der linken Schulter erhalten hatte, waren kaum noch zu sehen und die Schmerzen in den Gelenken, die von der langen Tauchphase her stammten, ließen schon merklich nach. Er fuhr sich durch die glatten, schwarzen Haare und griff zur Zahnbürste. Nachdem er sich die Zähne geputzt hatte, zog er eine Short, eine Jeans und ein T-Shirt an, ehe er das Bad verließ und in das kleine Wohnzimmer trat, das den Hauptteil seiner Wohnung darstellte, die sich in einem unscheinbaren, zweistöckigen Haus in einem Viertel dies Mittelstandes befand. Hier kümmerte sich niemand um den anderen und wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er nicht mal richtig wusste, wer seine direkten Nachbarn im Haus waren. Für ihn spielte es keine Rolle, je weniger er von ihnen wusste, umso weniger wussten sie auch von ihm. Er ließ sich fast nie auf dem Balkon blicken, wenn dann öffnete er die Tür weit genug, um von der Couch aus ins Freie blicken zu können, oder die Sonnenstrahlen zu genießen, die um die Mittagszeit hier hereinschienen. Er setzte sich auf die Couch und stellte den Fernseher ein, der in diesem Land nur die beiden Hauptprogramme der regierungstreuen Medien lieferte. Für ihn waren das nur Bestätigungen seiner Informationen, die er in den letzten achtundvierzig Stunden erhalten hatte. Es gab einige Sondersendungen, die noch die Explosion von vor zwei Tagen als Hauptthema hatten. Die Medien gingen von einem tragischen Unglück aus, die offizielle Version lautete, dass ein dem Dock zugehöriger Gastank explodiert war und die Druckwelle das Schiff erwischt hatte und es zum Sinken gebracht hatte. Jeder der nur einigermaßen klar denken konnte, wusste, dass das nur ein Vorwand war, um vom wahren Grund abzulenken. Die Regierung hatte nur eine kurze Verlautbarung herausgegeben, ansonsten hatte man den Mantel des Schweigens über die Sache gelegt, da man gerade in Verhandlungen mit der Weltbank wegen eines neuen Staatskredites war, auf den der Machthaber angewiesen war, wenn er seine Luxusjacht und sein Wohlstandsleben weiterführen wollte, während ein Großteil seiner Bevölkerung am untersten Limit lebte. Hoult schaltete den Fernseher wieder ab, denn es gab nichts Neues zu berichten und so konzentrierte er sich auf die bevorstehende Konferenz mit seinem Vorgesetzten. Es kam nicht oft vor, dass Jack Magnum, der Chef der CIA persönlich mit seinen Untergebenen im Ausland redete, doch der Vorfall mit dem Frachter war wichtig genug, um direkt Kontakt aufzunehmen.
Hoult hatte einen Computer mit Spezialverschlüsselung, den nur höchstens zehn Menschen auf der Welt knacken konnten.
Er benützte ihn nur im absoluten Notfall, doch heute war so ein Tag, an dem er ihn brauchte. Er stellte den Laptop vor sich auf den kleinen Couchtisch und klappte ihn auf. Er schaltete ihn ein und wartete, bis das System hochgefahren war. Dann aktivierte er den Verschlüsselungscode und stellte die Verbindung in die USA her. Das Signal ging zuerst über einige Nebenstellen, dann baute sich das bekannte Bild seines Vorgesetzten auf, der hinter seinem Schreibtisch im Büro des Komplexes in Langley saß. Jack Magnum war ein Mann, Ende 50, mit leichtem Bauchansatz, doch ansonsten wirkte er noch athletisch wie in jungen Jahren. Seine markanten Gesichtszüge wirkten auch über das Internet jugendlich und sicher und seine grauen Augen blickten aufmerksam auf den Bildschirm. Hoult lehnte sich zurück und wartete, bis ein Vorgesetzter das Wort ergriff.
„Können Sie mich verstehen?“
Hoult nickte. „Klar und deutlich, Sir.“
Magnum blickte ernst. „Gibt es Neuigkeiten wegen der Sache vorgestern?“
Hoult schüttelte den Kopf. „Nicht viel, Sir, die offiziellen Stellen sind mehr damit beschäftigt, die Öffentlichkeit von der Sache abzulenken. Die letzte Zählung ergab 123 Tote und etwa fünfzig Schwerverletzte. Die Gegend um die Detonationsstelle ist auf einige Zeit gesperrt, bis man damit beginnen kann, das Wrack langsam auseinanderzunehmen.
Die Kreuzfahrtschiffe haben schnell das Weite gesucht, selbst die, die noch keine Scheiben bekommen hatten. War keine Werbung für die Gegend hier. Ich denke, da wird so schnell keine Touristik mehr stattfinden.“
Magnum nickte. „Und die inoffiziellen Stellen?“
Hoult zuckte mit den Achseln. „Nun, Sir, die Waffen, die ich gesehen habe, hätten ausgereicht, um eine kleine Armee auszurüsten. Was meine Quellen angeht, ist davon auszugehen, dass die Waffen entweder in den Mittleren Osten oder nach Nordafrika hätten gehen sollen. Kunden gibt es da ja genug für den Markt.“
Magnum blickte weiter ernst. „Gut, bleiben Sie an der Sache dran, wir müssen wissen, wer dahintersteckt und wer die Waffen hätte kriegen sollen. Was uns hier angeht werden wir die Kollegen in Washington hinzuziehen, es gibt anscheinend eine Spur in unsere Richtung. Wir brauchen unbedingt den Lieferanten, denn ich denke, da steckt mehr dahinter, als wir bisher gedacht haben. Wir haben schon einige unserer meistgesuchten Verbrecher durchgecheckt, doch bis jetzt gab es keinen Treffer. Bleiben Sie dort am Ball und versuchen Sie Licht ins Dunkel zu bringen. Brauchen Sie Verstärkung da unten?“
Hoult lächelte. „Sie wissen, dass ich am liebsten alleine arbeite.“
Magnum erwiderte das Lächeln. „Ja, ich wollte nur sichergehen, dass sich da nichts geändert hat. Wir werden uns wieder sprechen, wenn es etwas Neues gibt. Falls Sie auf eine wichtige Spur stoßen, dann nehmen Sie sofort Kontakt auf, die Spur darf nicht kalt werden.“
„Selbstverständlich, Sir.“
„Dann viel Glück und passen Sie auf sich auf!“
„Vielen Dank, Sir.“ Hoult nickte seinem Vorgesetzten noch einmal zu, dann erlosch das Bild und die Verbindung wurde getrennt. Hoult klappte den Laptop zu und stellte ihn auf den Boden, ehe er ihn mit dem linken Fuß unter die Couch schob, wo er in seinen Augen sicherer aufbewahrt war, als in seinem Kleiderschrank. Hoult erhob sich und lehnte sich gegen den Rahmen der Balkontür. Er blickte auf den Hafen, der sich etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt befand. Er konnte die zahlreichen Räumgeräte und Bagger sehen, die damit beschäftigt waren, die Schutthaufen zu beseitigen und immer wieder auf verschüttete Leichen stießen, die von Hafenarbeitern stammten, die von den einstürzenden Lagerhallen erschlagen worden waren. Hoult sah nach links, wo der vordere Hafenteil lag. Alle Schiffe der Luxuslinien waren jetzt ausgelaufen, wie er es Magnum erzählt hatte und man konnte jetzt den Westteil der Stadt gut sehen, der sonst von den Linern blockiert worden war. Das Leben in der Stadt nahm wieder seinen normalen Lauf und nichts deutete darauf hin, dass die Behörden hier weitere Verlautbarungen machen würden, also war es an Hoult, seine Informanten zu aktivieren, um herauszufinden, wer und wohin die Waffen geliefert werden sollten. Einen seiner wichtigsten Informanten konnte er erst morgen Abend treffen, da sich die beiden immer nur an einem Tag in der Woche unbedenklich in einer der vielen Bars in der Nähe sehen konnten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. An jenem Abend bekamen die Arbeiter immer ihren Wochenlohn und so waren die Bars so voll, dass Hoult und sein Informant nicht auffielen. Er blickte auf seine Armbanduhr, die auf dem Tisch lag und legte sie dann an den linken Unterarm. Dann nahm er eine leichte, beige Jacke vom Kleiderhaken neben der Wohnungstür, öffnete sie und verließ sein Zuhause. Er schloss die Tür und ging dann die Treppe ins Erdgeschoss hinunter, ehe er das Haus durch den Hintereingang und einen anschließenden Hof verließ, da er nie durch die Vordertür ging, um nicht aufzufallen. Wenig später war er in der Menge der Passanten verschwunden.
Rudeltreffen, so nannte Jack Magnum immer die Treffen, bei denen die heiligen Kühe der Geheimdienste sich mit ihren Vorgesetzten trafen. Das kam nicht oft vor, doch die Explosion vor zwei Tagen war Grund genug, die Leute zusammenzutrommeln und dieses Meeting im Hauptquartier der CIA einzuberufen. Magnum betrat den großen Konferenzraum, der von einem mächtigen, runden Tisch beherrscht wurde, an dem sechs Personen Platz fanden und trotzdem genügend Raum zwischen den Leuten war, um sich nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken. Magnum lächelte, denn er war der Erste, der angekommen war und so nahm der den Platz gleich neben der Tür ein. Es dauerte keine zehn Sekunden, dann hörte er Schritte hinter sich und Anthony Niro trat ein, der Chef des FBI. Die beiden Männer nickten sich kurz zu, dann nahm Niro den Platz gegenüber von Magnum ein, setzte sich wortlos und lehnte sich zurück. Er hatte einen kleinen Aktenkoffer dabei, den er neben sich auf den Boden stellte. Magnum lächelte wieder, denn er konnte den Mann nicht gut leiden. Beide waren schon öfter in Konflikt geraten, wenn es um die Zuständigkeiten ging, wenn mal ein Auftrag die beiden zusammen führte. Niro war ein harter Hund und Magnum um keinen Deut unnachgiebiger.
Aber die beiden respektierten sich und das zählte am Ende des Tages dann mehr. Magnum hörte wieder Schritte und der Verteidigungsminister, Terence Remington betrat den Raum, grüßte kurz und setzte sich dann links von Magnum an den Tisch, wobei er seine langen Beine, bei einer Körpergröße von über zwei Metern, unter den Tisch schob und sich dann mehr schlecht als recht im Stuhl, der für ihn definitiv zu klein war, zurechtmachte. Er ließ sein Unbehagen durch ein leichtes Kopfschütteln sehen, dann blickte er auf die Tür, wo jetzt Außenminister William Wesson eintrat, ein kleiner, unscheinbarer Mann, der seinen Job jedoch besser, als all seine Vorgänger machte. Er trug seinen grauen Anzug, der aussah, als ob er ihn selbst im Bett anhaben würde und ihm einen Schlabberlook gab, den er durch adrette Maniküre und gepflegtes Haar ausglich. Er grüßte wortlos und nahm Platz, dann folgten schließlich noch Innenminister Michael Colt, ein durchschnittlich großer und unauffälliger Mann und ein Mitarbeiter von Magnum, der das Treffen aufzeichnen sollte.
Als die Tür geschlossen wurde und alle Männer saßen, erhob sich Magnum kurz und nickte in die Runde. „Guten Morgen, Gentlemen, ich danke ihnen, dass Sie alle so schnell herkommen konnten. Die Dinge haben sich in den letzten 48 Stunden nicht verändert, aber wir müssen uns über die nächsten Schritte klar werden, die wir heute einleiten wollen.
Mister Wesson, wollen Sie vielleicht die Einleitung bestreiten?“
Wesson erhob sich und lächelte schwach, dann sagte er:
„Gentlemen, wir haben bis jetzt nicht viel erreichen können.
Unsere Kontaktmänner im besagten Staat haben mit der Regierung gesprochen, doch die streitet jegliches Wissen von der Herkunft der Waffen ab. Das will ich ihnen auch nicht abstreiten, wir haben eigentlich gute Beziehungen zu den Leuten, aber bis jetzt konnten wir nicht einmal mit Geldzusagen eine Antwort bekommen, die uns zufriedenstellen konnte.“
Er nahm wieder Platz und Verteidigungsminister Remington erhob sich schwer. „Nun, die Streitkräfte im Mittelmeer sind in Alarmbereitschaft versetzt worden, wir haben einen Kampfverband mit dem Flugzeugträger Lexington im östlichen Mittelmeer, der im Notfall für Ordnung sorgen kann. Im Indischen Ozean kreuzt ein weiterer Verband der von der Enterprise angeführt wird. Außerdem sind unsere Luftwaffenverbände in Europa ebenfalls in Alarmbereitschaft und können im Ernstfall in zwei Stunden im besagten Gebiet sein.“
Innenminister Colt machte keine Anstalten aufzustehen, als er das Wort ergriff. „Wir haben die Fühler ausgestreckt, aber bis jetzt nicht viel in Erfahrung bringen können. Bis jetzt gibt es keinen Hinweis, dass wir im eigenen Land nach der Herkunft der Waffen suchen brauchen, ich glaube, Mr. Niro wird mir da beipflichten.“
FBI Chef Niro stand auf und nickte in die Runde. „Meine Leute sind alle in erhöhter Bereitschaft. Die Gruppen West und Ost haben mehrere Informanten in den verdächtigen Banden, die wir mit Waffenschmuggel in Verbindung gebracht haben.
Gruppe Süd lenkt ihre Aufmerksamkeit auf die Küste von Florida, falls aus Kuba etwas herüberkommen sollte. Gruppe Nord schließt auch nicht aus, dass vielleicht Kanada eine Route sein könnte, über die Waffentransporte durchgeführt werden. Bis jetzt aber keine handfesten Beweise.“
Magnum ergriff wieder das Wort. „Nun, bis jetzt konnten wir nur feststellen, dass das besagte Frachtschiff unter der Flagge von Panama unterwegs war. Der Besitzer wurde bis in eine Briefkastenadresse in der Schweiz verfolgt, die jedoch nur aus einem leeren Gebäude besteht. Bis jetzt konnten meine Leute in Europa nicht herausfinden, wer der Mann ist, beziehungsweise, welche Organisation dahinterstecken könnte. Wir sind weiter am Ermitteln, aber ich denke, wir sollten alle in einen regen Informationsaustausch gehen und uns regelmäßig treffen, sobald sich etwas Neues ergibt. Sind Sie meiner Meinung?“
Die Männer nickten nur und es dauerte eine Weile, bis Remington wieder fragte: „Besteht die Möglichkeit, dass wir etwas übersehen haben in Bezug auf eine der Terrorgruppen?“
Magnum schüttelte den Kopf. „Bis jetzt haben wir keinen einzigen Beweis, dass eine oder mehrere dieser Gruppen die Empfänger der Waffen waren, doch ausschließen kann man das nicht endgültig. Wir haben die Menge und Größe dieser Lieferung eindeutig unterschätzt. Meine Informanten sprachen am Anfang ja nur von einem einzigen Container, doch mein Mann in der Gegend dort hat mindestens noch zwei weitere gezählt, ehe die Schießerei losging. Die Explosion machte klar, dass es definitiv noch mehr Waffenladungen waren, als nur diese drei Container, sonst wäre nicht der halbe Hafen in die Luft geflogen. Wir sollten also die Sache ernst nehmen. Wer auch immer diese Lieferung erhalten sollte, wird auf jeden Fall Nachschub wollen. Daher sollten wir die internationalen Geldflüsse im Auge behalten, denn so eine Ladung ist mindestens ein paar Millionen Dollar wert. Eine Transaktion dieser Größenordnung fällt auf jeden Fall auf. Wenn es losgeht, dann müssen wir schnell handeln und die Hintermänner aufspüren und dingfest machen.“
Innenminister Colt nickte. „Gut, ich informiere dann den Präsidenten. Er ist ebenfalls der Meinung, im Moment nicht zu viel an die Öffentlichkeit weiterzugeben, ehe wir nicht handfeste Beweise in der Sache haben. Wir treffen uns dann in drei Tagen wieder, in Ordnung?“
Die Männer nickten und erhoben sich. Während einer nach dem anderen den Raum verließ, blieb Magnum stehen und wartete, bis sich nur noch Niro im Raum befand. Die beiden Männer blickten sich kurz an, dann meinte Niro: „Schlimme Sache das, hat ihr Mann dort unten wirklich noch keine Spur gefunden?“
Magnum schüttelte den Kopf. „Noch nicht, aber wenn einer in der Sache weiterkommt, dann er. Es ist mein bester Mitarbeiter und der einzige, dem ich vertraue.“
„Gut, dann werde ich mal meine Leute informieren und die Hebel in Bewegung setzen. Wir sehen uns dann beim nächsten Treffen.“
Niro drehte sich um und verließ ebenfalls den Raum. Der Mitarbeiter, der das Treffen aufgezeichnet hatte, stand wieder im Rahmen der Tür und blickte seinen Chef fragend an. „Sir?“
Magnum nickte. „Speichern Sie die Unterlagen in unserem Zentralrechner. Dreifachverschlüsselung und Zugang nur für mich und meinen obersten Zirkel.“
„Ja, Sir, wird sofort erledigt.“ Der Mann machte kehrt und ging in Richtung des Fahrstuhles, der ihn in den Keller bringen sollte, wo sich das Rechenzentrum der Firma befand, wie sie Magnum nannte. Er verließ nun auch den Raum und begab sich auf den Weg zu seinem Büro im zweiten Stock, wo er die ersten Tagesberichte lesen musste, die aus aller Welt von seinen Mitarbeitern eingetroffen waren.
Anthony Niro betrat das Hauptquartier des FBI und begab sich direkt in sein Büro im obersten Stockwerk. Er nickte seinen engsten Mitarbeitern zu, an denen er auf dem Weg vorbeikam, dann schloss er die Tür hinter sich und ließ sich in seinen Bürostuhl sinken, ehe er tief durchatmete. Seine Schläfen wirkten eingefallen und die letzten Stunden und Tage hatten an ihm gezehrt, doch ließ er sich bei den zahlreichen Meetings und Konferenzen nichts anmerken. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und griff zu der Flasche Mineralwasser, die vor ihm auf dem Tisch stand. Er nahm einen großen Schluck und atmete noch einmal tief durch, ehe er durch ein Klopfen an der Tür gestört wurde.
„Ja?“
Die Tür öffnete sich und sein Stellvertreter, Avery Carew, ein junger Mann, Ende 20, mit dem Drang, einmal seine Stelle einzunehmen, trat ein. Er lächelte seinem Vorgesetzten zu und blieb vor dem Tisch stehen. „Nun, Sir, wie lief das Treffen?“
Niro zuckte mit den Achseln. „Na, wie schon? Die anderen haben ihre Karten nur widerwillig auf den Tisch gelegt. Im Endeffekt haben die auch keine Spur, genauso, wie wir. Oder hat sich etwas Neues ergeben, seit ich weg war?“
Carew nickte. „Ich denke, wir können die Geldströme besser im Auge behalten, wenn wir noch fünf Männer zusätzlich in die Computeranalyseabteilung versetzen. Meiner Meinung nach stoßen wir auf diesem Weg schneller ans Ziel. Denken Sie nicht?“
„Wenn Sie es meinen.“
Carew blieb ruhig stehen und fuhr fort. „Wir haben die einzelnen Sektionen noch einmal instruiert, die fünf größten Waffenhändler, die uns bekannt sind, genau unter die Lupe zu nehmen. Damit meine ich 24 Stunden Überwachung und Durchsuchungsbefehle für die uns bekannten Wohnungen und Villen.“
Niro nicke zufrieden. „Ja, ich denke, damit kommen wir schon weiter. Meiner Meinung nach stecken die Hintermänner dieses Transportes in einer der Gruppen. Andere im Ausland tätige Gruppierungen haben weder das Equipment, noch die Erfahrung einen Waffentransport dieses Ausmaßes über die Bühne zu bringen. Gut, bleiben Sie am Ball und halten Sie mich auf dem Laufenden.“
Carew nickte. „Ja, Sir, ich gebe die nötigen Anweisungen gleich weiter.“
Er drehte sich um, als Niro sagte: „Und stellen Sie mir eine Verbindung zu den vier Sektionsleitern her, über die sicheren Kanäle.“
„Ja, Sir.“ Carew nickte noch einmal und verließ den Raum.
Niro blickte noch auf die geschlossene Tür, dann drehte er den Stuhl leicht zum Fenster und sah auf den vor dem Gebäude vorbeifließenden Potomac, der immer eine beruhigende Wirkung auf ihn ausübte. Es dauerte keine Minute, dann erhellte sich der Bildschirm auf seinem Schreibtisch und vier Gesichter erschienen. Niro wandte sich wieder dem Computer zu und blickte auf den linken, oberen Quadranten, dort war der Leiter der Sektion West in Los Angeles zu sehen.
„Bill, wie sieht es mit ihren Ermittlungen aus?“
Bill Kepner, ein langjähriger Veteran des Büros, antwortete:
„Wir haben unsere verdeckten Mitarbeiter in die einzelnen Staaten geschickt, in denen die Organisation ihre Geschäfte abwickelt, doch bis jetzt gibt es noch keinen nennenswerten Erfolg. Wie es scheint, stecken die nicht mit dem Waffentransport in Verbindung.“
Niro blickte auf den unteren, linken Quadranten, wo Linda Stevens, die Leiterin der Sektion Süd an ihrem Schreibtisch saß. „Miami?“
Stevens antwortete: „Auch bei uns keine Informationen. Die Banden in Florida haben keinen Kontakt zu einer der besagten Firmen, die in Verbindung mit diesem Frachtschiff stehen. Ich denke auch, dass die Jungs hier unten eher mit Kuba Geschäfte machen, als mit dem mittleren Osten. Ansonsten nichts Neues, Sir."
Niro wandte seine Aufmerksamkeit auf den rechten, oberen Quadranten, wo der Leiter der Sektion Ost, James Brent, seinen Dienst versah. „New York?“
Brent sagte: „Die Ostküste ist unter unserer Beobachtung.
Das Frachtschiff hat in den letzten Jahren schon mehrere Male an der Ostküste angelegt. New York, Philadelphia und ein paar andere Häfen. Die letzten Touren gingen alle von der Ostküste nach Afrika. Wir haben die Jungs von der CIA schon informiert, die sehen dort mal nach, ob es Spuren gibt. Was die Frachtpapiere dieser Reisen angeht, waren alle Dokumente als medizinische Lieferungen akkreditiert. Wir ermitteln noch, ob wir die Hintermänner dieser Lieferungen ausfindig machen können.“
Niro blickte auf den letzten Quadranten, die Sektion Nord, erkannte aber zu seinem Erstaunen, dass dort nicht die Leiterin zu sehen war, sondern nur ihr Stellvertreter. Niro fragte: „Denver, wo ist Direktorin Rose?“
Charles Smith, der stellvertretende Leiter der Sektion Nord, zeigte ein entschuldigendes Gesicht, als er antwortete: „Sir, sie ist noch mit einer wichtigen Ermittlung beschäftigt, wir erwarten sie jede Minute wieder hier im Büro.“
Niro nickte. „Gut, was können Sie mir inzwischen berichten?“
Smith sagte: „Die Verbindungen mit den Kollegen in Kanada sind ausgezeichnet, sie haben uns eine Menge Informationen über dortige Gruppierungen ausgehändigt, die wir jetzt auswerten. Keine Kontakte mit der Reederei, oder Anlegedaten des Frachters in Kanada, aber das muss ja nichts bedeuten. Wenn Direktorin Rose hier eintrifft, dann wird sie sich sofort bei Ihnen melden, Sir.“
Niro machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht nötig, Sir können sie selber informieren. Solange es nichts Neues gibt, braucht sie sich nicht bei mir melden. Wir veranstalten dann morgen um diese Zeit die nächste Konferenz. Bis dahin erwarte ich von Ihnen allen mehr Informationen über die Verbindungen der Reederei oder des Besitzers, wer immer er auch ist, hier in den Vereinigten Staaten.“
Die vier Personen nickten nur, dann erloschen die Bilder, eines nach dem anderen. Niro blickte noch eine Weile auf den schwarzen Bildschirm, dann nahm er noch einen Schluck aus der Mineralwasserflasche und konzentrierte sich dann auf die Berichte, die auf seinem Schreibtisch warteten. Wie er dachte, brachten auch sie noch keine nennenswerten Fortschritte, die Spuren hier im Land waren einfach zu unpräzise, als dass man sich etwas Vielversprechendes erwarten konnte. Niro legte die Akten beiseite und erhob sich. Er ging zum Fenster und blickte auf den Fluss, der langsam und träge vor sich hinfloss. Niro schloss die Augen und dachte an seinen privaten Rückzugsbereich, eine Hütte in den Adirondacks, die er zweimal im Jahr aufsuchte, um dort von dem Stress und den Problemen in der Stadt Erholung finden zu können. Wenn diese Sache endlich ausgestanden war, dann würde er einen längeren Aufenthalt dort machen und die Arbeit hier den Untergebenen überlassen. Niro hörte die Tür hinter sich aufgehen und ohne sich umzudrehen, wusste er, dass Carew wieder im Raum war.
„Was gibt es?“
Carew sagte: „Die Analyseabteilung wurde verstärkt und die Kontobewegungen in siebenstelliger Höhe genau unter die Lupe genommen. Wenn eine Summe dieser Größenordnung den Besitzer wechselt, dann kriegen wir es mit.“
Niro nickte zufrieden. „Gut gemacht.“
„Danke, Sir.“
„Sie werden es noch weit bringen.“
„Das hoffe ich.“
„Vielen Dank, Sie können sich wieder ihrer Arbeit widmen.“
Carew lächelte zufrieden und verließ den Raum wieder. Niro blickte wieder auf den Fluss und schüttelte den Kopf.
„Karrieregeiler Emporkömmling!“
Die Direktorin der FBI Stelle Nord, Lara Rose, hob den Automatikrevolver mit gestreckten Armen hoch, zielte nur kurz und feuerte dann das Magazin leer. Die Schüsse hallten hier unten, im Übungsraum, der sich zwanzig Meter unter der Oberfläche befand, noch lauter, als sonst und die Zielscheibe zeigte schließlich acht Treffer, die alle in der Mitte des schwarzen Kreises lagen, der die Höchstpunktzahl bedeutete.
Rose ließ die Pistole sinken und betätigte nun mit der freien Hand den Knopf, der die Zielscheibe, die an einem feinen Draht hing, in ihre Richtung schob. Kurz vorher stoppte sie das große Blatt und blickte zufrieden auf ihr Trefferbild. Sie vermisste die Action und die Spannung, im Feld zu agieren.
Das war einer der Gründe, warum sie oft alleine hier unten war und sich am Schießstand austobte, während in den Stockwerken über ihr die Agenten ihren Nachforschungen nachgingen. Rose hatte die letzten zwei Jahre genossen, das konnte sie nicht abstreiten. Seit sie den Posten als Direktorin der Stelle Nord angetreten hatte, ein Verdienst durch ihren letzten großen Auftrag, war sie am Ziel ihrer Träume angelangt, doch andererseits missfiel ihr das alles, da sie nun nicht mehr im Außendienst tätig sein konnte. Als Direktorin war sie nur in einigen, seltenen Fällen an Tatorte gekommen, wenn es ihre Anwesenheit unbedingt erforderte, ansonsten bestand ihr Alltag aus dem Lesen von Fallakten und langweiligen Konferenzen mit ihren Kollegen in den anderen drei Außenstellen. Sie gab ein neues Magazin in den Lauf der Waffe und hängte eine neue Zielscheibe an den Klammerhaken, während sie die alten einfach zu Boden gleiten ließ, dann fuhr sie das Blatt wieder auf die höchste Entfernung und konzentrierte sich. Ein kurzes Durchschnaufen, dann hob sie die Waffe und feuerte die acht Schüsse in weniger als zwei Sekunden auf die Zielscheibe ab.
Wieder gab es ein Trefferbild, das ihr zusagte und sie nickte zufrieden. Sie wandte sich um, gab die Waffe dem Aufsichtsbeamten, der die ganze Zeit schweigend hinter ihr auf dem kleinen Podest gestanden hatte, um sie zu beobachten und nickte ihm kurz zu. Dann ging sie zur Tür, die in den langen Gang führte, der sie zum Lift brachte. Sie fuhr in den obersten Stock und betrat das Großraumbüro, dessen Herrin sie war.
Einige der Agenten blickten von ihren Schreibtischen hoch, als sie an ihnen vorbeiging, andere widmeten sich weiter ihren Computern. Rose wollte nie Aufmerksamkeit, aber das ließ sich in ihrem Job nicht mehr verhindern. Deswegen legte sie immer mehr Sorgfalt auf ihr Äußeres, um nicht zu sehr aus der Menge der anderen Mitarbeiter herauszustechen. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug, eine weiße Bluse und bequeme Schuhe, mit einem ganz leichten Absatz, der ihr das Laufen, wenn es denn nötig war, nicht zu schwer machte. Ihr Haar war kurzgeschnitten und zeigte schon die ersten grauen Strähnen, was ihr nichts ausmachte, denn sie hatte mit dem Alter noch nie Probleme gehabt. Sie ging sicheren Schrittes auf ihre Bürotür zu, die geöffnet war, trat ein und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz, auf dem die Akten der heutigen Nachtschicht lagen. Sie schob sie zur Seite und blickte auf Smith, der gerade von draußen hereinkam und vor ihr stehenblieb.
„Hat er mich vermisst?“
Smith nickte. „Ja, Direktor Niro hat sich gewundert, dass Sie nicht hier waren, aber ich habe ihn vertröstet. Er war eh beschäftigt mit den Ermittlungen im Fall der Explosion im mittleren Osten.“
Rose lehnte sich zurück und öffnete die beiden Knöpfe ihrer Anzugjacke. „Ja, im Moment konzentrieren sich alle auf diesen einen Fall, das gefällt mir ganz und gar nicht.“
„Inwiefern?“
Sie antwortete: „Nun, vielleicht will man uns damit nur von einer größeren Sache ablenken, die gerade läuft. Es ist sicher von Bedeutung, was dort drüben passiert ist, doch ohne handfeste Beweise können wir nicht einmal eine Ermittlung beginnen, wenn wir nicht wissen, gegen wen wir ermitteln sollen.“
„Das ist auch wieder wahr. Doch ich denke, die Geldflüsse zu verfolgen kann uns trotzdem weiterbringen.“
„Glauben Sie wirklich, wer immer dahintersteckt, überweist eine solche Summe auf einmal? Da wäre er schön dumm, da er doch wissen muss, das solche Summen im internationalen Zahlungsverkehr auffallen müssen?“
Smith nickte zustimmend. „Ja, natürlich, ein kluger Mann würde die Summe auf mehrere Teilbeträge verteilen und auch auf mehrere, verschiedene Konten. Doch wir überwachen alle uns bekannten Banken, die in solchen Geschäften schon aufgefallen sind. Wenn eine Summe, wie hoch auch immer auf einem der Konten auf unserer Liste auftaucht, dann sind wir sofort aktiv.“
Rose blickte missmutig auf den Tisch. „Wir haben trotzdem noch genügend andere Fälle, die unserer Aufmerksamkeit wert sind. Wie stehen die Ermittlungen im Fall Travis?“
Smith antwortete: „Die stehen kurz vor dem Abschluss, wir werden dem Oberstaatsanwalt morgen die Ergebnisse mitteilen, dann kann er Anklage erheben. In den anderen beiden Fällen, die wir im Moment bearbeiten, sind die Ermittlungen noch am Laufen, die Agenten Rogers und Dalton werden heute noch einen Zwischenbericht abgeben.
Ansonsten steht nichts auf dem Programm, dass ihre Anwesenheit erfordert.“
Rose nickte. „Gut, dann gehe ich nachhause. Wir sehen uns dann morgen früh.“
„Einen angenehmen Tag noch, Direktorin.“
Rose erhob sich und verließ das Büro. Sie gelangte über das Treppenhaus gleich links neben der Tür in die Tiefgarage, wo gleich am Anfang ihr Dienstwagen stand. Wenig später war sie schon auf der Hauptstraße in Richtung Norden, wo sich ihre Wohnung befand. Sie schenkte dem Verkehr nur die nötigste Aufmerksamkeit und befasste sich lieber mit der Musik, die aus dem Autoradio ertönte. Etwa eine Viertelstunde später erreichte sie ihre Wohnung, die sich in einem zweistöckigen Gebäude in der York Street im Stadtteil Thornton befand. Sie parkte neben der Academy High School und betrat das Haus, dessen Flur schön kühl war, im Gegensatz zu den Außentemperaturen, die auch heute deutlich über 25 Grad lagen. Sie erreichte ihre Wohnung im zweiten Stock und öffnete die Tür. Die Wohnung war karg eingerichtet, aber das gefiel ihr so, sie brauchte nur die nötigsten Dinge, um zu Leben und alles anderer empfand sie nur als Staubfänger. Daher hatte sie viel Platz für ihre Möbel und diese beherrschten auch das große Wohnzimmer, wo sie sich jetzt auf die Couch setzte und durch das große Panoramafenster, das sie sich extra hatte einbauen lassen, auf die in der Ferne liegenden Rocky Mountains blickte. Der Anblick beruhigte sie und war gerade gegen Abend immer ein Schauspiel, wenn die glutrote Sonne sich hinter den Gipfeln der Berge langsam niedersenkte. Rose lächelte und war doch wieder froh, hierhergekommen zu sein. Sie legte die Anzugjacke ab und öffnete den obersten Knopf ihrer Bluse.
Sie lehnte sich an und schloss die Augen. Ihre Gedanken kreisten wieder um die letzten Monate, die sie durchgemacht hatte. Es gab kaum Aufträge und die tägliche Routine hatte ihr schwer zu schaffen gemacht. Ausgleich fand sie nur im Boxtraining, das sie immer noch ausübte und dadurch ihren Körper in Form hielt. Sie hatte in den letzten Monaten auch keine Beziehung geführt, der Job hatte das gar nicht zugelassen. Außerdem wollte sie niemanden in ihrem Leben haben, der sie im Falle einer Bedrohung nur unsicher machen konnte, geschweige denn, erpressbar. Sie hatte sich damit abgefunden, alleine zu leben und mit jedem Jahr das verging, konnte sie sich damit anfreunden, alleine zu bleiben.
Rose erhob sich wieder, blickte auf die Wanduhr hinter sich und zog sich auf dem Weg ins Schlafzimmer langsam aus, um erst einmal eine ausgiebige Dusche zu nehmen, ehe sie ans Abendessen dachte, das wie immer aus Obst und einer Flasche Weißwein bestand, die sie über zwei Tage verteilt, trinken würde. Ein bisschen genießen musste man das Leben ja schließlich.
Im Norden von Kairo, wo der Nil seine letzte große S-Kurve macht, bevor er schnurgerade nach Norden ins Mittelmeer mündet, liegt der Qanater Gardens Park. Er ist relativ groß und stellt die erste grüne Oase da, die von der Nähe des Nildeltas zeugt. Der Park ist mit einem großen Rundkurs ausgestattet, der mit roten und grauen Ziegeln gebaut wurde.
Am linken Nilufer gelegen, bietet er für die angrenzenden Anwohner einen guten Platz, um sich von den Mühen des Alltags zu erholen, oder einfach nur die vorbeifließenden Ströme des Nils zu beobachten. Der rechte Rand des Parks grenzt direkt an den Nil und dort sind die meisten Parkbänke angebracht, die auch die meiste Zeit des Tages besetzt sind.
Ziemlich in der Mitte dieses langgezogenen Weges, stand eine dieser Bänke, die um die frühe Vormittagsstunde noch unbesetzt war. Es befanden sich nur wenige Menschen im Park, die meisten hatten schon ihre Arbeitsplätze in den Gebäuden um den Park herum aufgesucht und so herrscht noch relative Stille, die nur von ein paar herumtobenden Kindern gestört wurde, die mit ihren Müttern den Platz ausnutzten, den sie jetzt noch hatten.
Von Süden her betrat ein Mann den Park, den man sofort als nicht ortsansässigen ausmachen konnte. Er hatte harte, helle Haut und einen leichten Bartansatz unter der Nase, während der Rest seines Gesichtes von Falten durchzogen war, die darauf schließen ließen, dass der Mann die 50 schon erreicht hatte. Seine schwarzen, glatten Haare, die schon erste graue Strähnen zeigten, waren ordentlich gekämmt und er hatte eine bullige Gestalt, die jedoch davon ablenkte, dass er top in Form war. Er trug einen hellen Anzug und schwarze Lackschuhe, die darauf schließen ließen, dass es sich um einen Geschäftsmann aus Europa oder Amerika handelte, der hier im Park eine kleine Pause machte, bevor er wieder seinen Geschäften nachging. Der Mann ließ seine dunkelblauen Augen über die Gegend gleiten und setzte sich dann auf die freie Bank. Er blickte auf seine goldene Armbanduhr und lehnte sich schließlich zurück. Seine Augen beobachteten eine Gruppe von Kindern, die auf dem Grünstreifen vor ihm Fußball spielten, während sich ihre Mütter auf den Bänken neben ihm unterhielten. Der Mann lächelte nicht, auch zeigte sein Gesicht sonst keine Regung, die auf irgendein Gefühl hindeuten konnte. Er war eiskalt und hatte weder die Kinder noch deren Mütter in seinen Gedanken. Er hob den Kopf kaum, als sich ihm ein weiterer Mann näherte, der wie einer der hier ansässigen Bewohner gekleidet war. Er war frisch rasiert und seine Augen hatten den Mann auf der Bank sofort erkannt. Er näherte sich ihm, ohne zu zögern und setzte sich neben ihm auf die Bank. Die beiden Männer saßen einige Minuten schweigend nebeneinander, dann öffnete der zuletzt angekommene den Mund und begann.
„Der Nil führt in diesem Jahr viel Wasser. Er wird eine gute Ernte bringen.“
Der andere Mann zuckte mit den Achseln. „Kann mir gleich sein. Die Ernte ist unwichtig.“
Nachdem diese Erkennungssätze gewechselt worden waren, drehte sich der zweite Mann leicht zu dem anderen. „Mr.
Drake, es ist eine Ehre, Sie kennenzulernen. Ich wünschte, es wäre unter anderen Umständen gewesen.“
Guy Drake wandte seinen Kopf nur leicht. „Wir haben schon öfter Probleme gehabt, die wir leicht beheben konnten.“
Der andere, der keinen Namen nannte, nickte. „Ja, aber der Verlust der Ladung stellt eine Bedrohung für unser Geschäft dar. Meine Auftraggeber sind nicht gerade erfreut, dass die ganze Ladung verloren gegangen ist. Sie haben mit den Gewehren und der Munition gerechnet. Jetzt wird es eine große Verzögerung geben, um die zahlreichen Gruppen auszurüsten, die mit diesen Waffen geplant haben. Ganz zu schweigen, von dem großen finanziellen Verlust, der ihnen dadurch entsteht.“
Drake blickte wieder geradeaus. „Keine Sorge, ich werde ihre Partner nicht enttäuschen. Wir stellen gerade die Weichen für einen neuen Transport und dieses Mal wird die Ladung sicher und pünktlich eintreffen.“
„Sind Sie sicher? Meine Geschäftspartner und deren Auftraggeber sind langsam unzufrieden mit ihren Ergebnissen.“
„Was soll das heißen? Habe ich Sie schon jemals enttäuscht?“
Der andere Mann lächelte schwach. „Nun, Sie haben in den letzten Monaten jetzt schon zwei Ladungen verloren. Die erste war unerheblich, da sie relativ klein war, aber der Verlust des Schiffes und seiner Ladung wiegt schwerer.“
Drake sagte: „Keine Sorge, ich werde die nächste Lieferung persönlich abholen und den ganzen Weg über mit meinen Männern begleiten, bis sie an ihre Auftraggeber übergeben worden ist. Dafür garantiere ich mit meinem Namen.“
„Wieviel wird ihr Name noch wert sein, wenn auch diese Lieferung fehlschlägt? Meine Partner haben eine gehörige Summe ausgegeben, die nun den Bach heruntergeflossen ist.
Welche Summen müssen sie für die nächste Lieferung ausgeben?“
Drake antwortete: „Keinen einzigen Cent, sie haben die erste Lieferung bezahlt und das gilt als Garantie für die folgende Lieferung. Die Verluste, die durch den Untergang des Schiffes entstanden sind, übernehme ich persönlich.“
„Nun, das hört sich gut an, aber meine Auftraggeber sind nicht mehr sicher, ob Sie der richtige Mann für diesen Job sind.“
„Trauen Sie mir nicht mehr?“
Der andere Mann lachte laut auf. „Vertrauen ist ein Wort, das es in unserem Geschäft wohl nie geben wird. Wenn ich Jemandem vertraue, dann stehe ich schon mit einem Bein im Grab. Vertrauen ist ein Wort, das in der Politik für Verrat steht. Sie sind sich doch im Klaren darüber, dass ein weiterer Verlust ihrerseits zu Auflösung aller unserer Kontrakte führen wird?“
Drake nickte. „Wie ich schon sagte, die nächste Lieferung übernehme ich persönlich. Sie können ihren Leuten sagen, ich stehe zu meinem Wort.“
„Was ist das heute noch wert?“
„Mehr als alles andere auf dieser Welt.“
Drake wandte sich zu ihm und stieß schneller, als der andere Mann reagieren konnte, das Messer bis zum Heft in die Brust.
Der Andere zeigte nur einen erschrockenen Blick in seinen Augen, dann wich das Leben aus ihm und der Kopf sank nach unten. Drake zog das Messer schnell wieder aus dem Körper und lehnte den Mann an die Rückenlehne der Bank, so dass es aussah, als schliefe er. Dann legte er die Jacke des Mannes so über seinen Körper, dass sie die Wunde überdeckte, die in seiner Brust sichtbar wurde. Drake steckte das Messer wieder in die kleine Tasche in seiner Jacke und erhob sich. Um ihn herum hatte niemand den Vorfall mitbekommen und er nickte zufrieden.
„Ich werde niemanden enttäuschen, das verspreche ich.“ Er wandte sich um und ging, ohne es eilig zu haben, in Richtung Norden aus dem Park heraus. Dort stand in der Nähe des Eingangs ein Wagen, der schon auf ihn wartete. Er stieg ein und nickte dem Fahrer zu, der sofort den Motor startete und wenig später befanden sie sich schon auf den Weg in Richtung des Flughafens. Drake dachte keinen einzigen Augenblick mehr an den Mann, den er getötet hatte. Seine Auftraggeber würden ihn deswegen nicht bestrafen, der Mann war austauschbar, wie alle anderen niederen Ränge in diesen Positionen. Drake blickte wieder auf seinen Uhr. Sie hatten noch genügend Zeit, bis ihr Flug abheben würde. Er dachte schon an die paar Stunden, in denen er sich in der Maschine ausruhen konnte, ehe er wieder an seine Arbeit gehen musste, um für den nächsten Waffentransport zu sorgen. Dafür musste er zuerst seinen wichtigsten Kontaktmann in den Vereinigten Staaten treffen, doch der war schon informiert. Drake schloss kurz die Augen, dann erreichten sie schon den Flughafen und der Wagen hielt auf einem der Parkplätze, wo er abgestellt wurde und die beiden Männer sich in Richtung der Abflughalle begaben, wo sie die Maschine in Richtung Washington bestiegen, die eine Stunde später in Richtung Westen abhob.
Südöstlich von Washington DC, am Rande der Chesapeake Bay, die sich weiter südlich in den Atlantik hineinstreckt, lag der Point Lookout an der sich in die Bay vorstehenden Landzunge. Wenn man von hier nach Osten blickte, sah man die südliche Spitze von Delaware und dahinter den Atlantik, doch auch der Blick über die Bay hatte seine Vorzüge. Er war ein beliebter Treffpunkt für Touristen, die abseits von dem Trubel der amerikanischen Hauptstadt, einen Punkt suchten, an dem man Ruhe und Frieden genießen konnte. Am rechten Ufer, vom Lookout gesehen, befand sich ein Parkplatz für etwa zwanzig Fahrzeuge, der um diese frühe Morgenstunde, es war gegen sieben Uhr, noch leer war. Etwas später würden die ersten Jogger hier auftauchen, um hier ihre Runden zu drehen, doch jetzt war man mehr oder weniger alleine. Es dauerte auch keine Minute, da tauchten zuerst ein brauner Chevy und wenig später ein Buick auf, die nebeneinander parkten, ehe die beiden Fahrer, es waren Männer, ausstiegen und schweigend den am Wasser entlangführenden Weg gingen, ehe sie an der Spitze der Bay angelangt, stehenblieben. Sie blickten eine Zeit lang schweigend auf die ruhige Wasseroberfläche, ehe der größere von beiden das Wort ergriff.
„Man könnte sich hier einen Landsitz kaufen und die Ruhe genießen, doch ich denke, wir sind beide nicht die Typen, die an Ruhe und Ordnung Gefallen finden würden, meinen Sie nicht, Direktor?“
Anthony Niro, der Direktor des FBI, drehte sich zu seinem Gesprächspartner und blickte ihn ausdruckslos an. „Ich finde, wir haben wichtigere Dinge zu besprechen, als die Vorzüge dieser Gegend. Wie war der Flug von Kairo hierher?“
Guy Drake zuckte mit den Achseln. „Nicht anders, als die anderen zweite Klasse Flüge. Mieses Essen, schlechter Service und ein Flug, der ewig zu dauern scheint.“
Niro lächelte schwach. „Tja, mit einer Privatmaschine hätten Sie weniger Probleme gehabt, doch dann wären Sie sofort auf unserem Überwachungsradar aufgetaucht, bei der Einreise in dieses Land. So hat der Flug in der Touristenklasse doch seine Vorteile. Meine Leute sind nicht so wissbegierig, wenn es um Pauschalflüge geht. Das ist der Vorteil für Männer in ihrem Geschäft.“
Drake stand aufrecht da und blickte über die Bay. „Meine Kontakte im mittleren Osten haben langsam die Geduld verloren, wenn ich es mal harmlos ausdrücken darf. Sie haben mir schon eine Warnung geschickt, trotz meiner Versicherung, dass der nächste Transport bald schon losgehen wird.“
Niro wandte den Kopf ein wenig, um seinen Nachbarn zu sehen. „Macht Sie das denn nervös?“
Drake lachte laut auf. „Ha, da müssen schon andere Leute kommen, die mir gefährlich werden könnten. Sie kennen mich schon lange genug, Anthony, um zu wissen, dass ich nicht der Mann bin, den man so leicht zur Strecke bringen kann.“
Niro nickte. „Ja, daher bin ich auch zuversichtlich, dass meine Leute nicht auf ihre Spur kommen werden, jedenfalls nicht so schnell. Ich habe die Abteilungen auf alle Waffenschieber angesetzt, die uns in den Staaten bekannt sind. Damit sind die Leute einige Zeit beschäftigt und bis dahin haben wir den Deal hoffentlich über die Bühne gebracht. Ich will so schnell wie möglich aus der Sache heraus ein. Das sollte ja auch in ihrem Interesse liegen.“
Drake sagte: „Ja, wir sollten es bald erledigen. Wie sieht es mit ihren Kollegen beim Auslandsgeheimdienst aus? Können die mir gefährlich werden?“
Niro schüttelte den Kopf. „Bis jetzt nicht, ich habe Magnums Büro anzapfen lassen von einem absolut vertraulichen Mitarbeiter. Der einzige, mit dem er dort drüben in Kontakt ist, ist ein Mann namens Hoult. Er war hauptverantwortlich für das Desaster auf dem Schiff, als er die Ladung überprüfen wollte und von den Männern überrascht worden ist. Dabei ist die ganze Sache in die Luft geflogen. Dafür wird der Kerl noch früh genug bezahlen, doch im Moment ist auch er auf der falschen Fährte. Sollte er doch dort drüben auf einen entscheidenden Hinweis treffen, dann werde ich Sie sofort informieren. Ich denke, Sie haben dort drüben Männer, die ein solches Problem aus der Welt schaffen können, oder nicht?“
Drake senkte den Kopf ein wenig. „Natürlich, ein Team meiner besten Leute ist dort drüben, das eigentlich für den Weitertransport der Waffen zuständig gewesen wäre, doch die Männer kennen sich ebenfalls aus mit der Entsorgung von Problemmüll, wenn Sie verstehen, was ich meine?“
Niro drehte sich wieder um und die beiden Männer gingen ein Stück weiter. „Ja, wir werden dieses Problem noch früh genug aus der Welt schaffen.“
„Gut, wie sieht es dann mit der nächsten Lieferung aus, ich möchte meine Partner dort drüben auf keinen Fall ein weiteres Mal enttäuschen, das wäre auch für Sie ein Problem?“
Niro blickte auf seine Uhr und meinte dann: „Ich arbeite an der Sache, in etwa drei Wochen wird ein neuer Transport fällig, es geht um Waffen die bei Verbrechen benutzt und später von der Polizei konfisziert worden sind. In Denver werden sie dann zwischengelagert, ehe die Lieferung groß genug ist, um sie schließlich in der Außenstelle in North Dakota zu entsorgen. Wenn dieser Transport bereit ist, werde ich Sie über die näheren Einzelheiten informieren.“
Drake verzog keine Miene. „Drei Wochen, das ist verdammt lange in unserem Geschäft, ich weiß nicht, ob meine Geschäftspartner so lange waren wollen.“
„Wie auch immer, ich kann den Transport nicht vorverlegen, das würde zu viel Aufsehen erregen und das kann ich mir im Moment nicht leisten, wenn jetzt alle Ministerien und Behörden zusammenarbeiten. Ein solches Vorgehen würde auch dem Innenministerium auffallen, ganz zu schweigen, von meinen Leuten, die auch nicht auf den Kopf gefallen sind.“
Drake wandte sich in Richtung seines Wagens. „Gut, aber nicht länger. Ich werde dann wieder von Ihnen hören, dann hoffe ich auf bessere Nachrichten und einen genauen Plan, wie man die Ladung gefahrlos an sich bringen kann.“
Niro sagte: „Ich werde einen Transport per Zug veranlassen, da haben Sie eine schöne, lange Strecke, um die Ladung an sich zu bringen.“
„Das hört sich doch gut an, von dort kann man auf schnellstem Weg nach Norden verschwinden. Ich kenne da oben einige schöne, abgelegene Straßen, auf denen man nicht auffallen kann, ehe man zum nächsten Hafen gelangt.“
Niro fragte: „Und ein Schiff?“
