Wir haben uns alles gesagt – Die Aussöhnung mit den Eltern im letzten Lebensabschnitt - Florian Scherbauer - E-Book

Wir haben uns alles gesagt – Die Aussöhnung mit den Eltern im letzten Lebensabschnitt E-Book

Florian Scherbauer

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Beschreibung

Ist die tiefgreifende Aussöhnung mit den eigenen Eltern wirklich möglich? Mit einem effektiven Prozess gelingt schrittweise die Verwandlung von jahrelangen Konflikten in eine liebevolle Eltern-Kind-Beziehung, um alle Beteiligten aus alten Mustern zu befreien. Lernen Sie in dem Buch "Wir haben uns alles gesagt" von Florian Scherbauer die Macht Ihrer tiefen Gefühle kennen, um immer mehr die permanent störenden Emotionen wie Scham, Selbstmitleid, Frustration und Enttäuschung in Bezug auf Ihre Eltern loszulassen. Begeben Sie sich auf den Weg der Befriedung und wachsen Sie in ein tief erfüllendes Leben. Dieses Buch hält mit lebendigen Beispielen und praktischen Anwendungen die Schlüssel dazu für Sie bereit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 51

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99130-544-6

ISBN e-book: 978-3-99130-545-3

Lektorat: Tobias Keil

Umschlagfoto: Liliia Kanunnikova | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildung: Ljubisa Sujica | Dreamstime.com

www.novumverlag.com

Vorwort

Im Jahre 2023 schloss meine Mutter nach längerer Krankheit für immer das Buch ihres Lebens. Einer der letzten Sätze, die sie in Bewusstsein in der Klinik zu mir sprach, war die Antwort auf meine Frage: „Mama, möchtest du mir noch etwas sagen?“ Ihre Antwort lautete: „Wir haben uns alles gesagt.“ Dieser Satz kam aus tiefsten Herzen und war so voller Reinheit, dass ich bereits in diesem Moment unglaublich berührt war. Eine gute Woche später gab sie ihren Kampf auf und verstarb.

Ich hatte keinen Schock, keine Starre, kein Trauerloch, keine Depression, sondern ruhiges Gewahrsein. Der Tod ist ein schwerwiegendes, individuelles Ereignis für alle Beteiligten, aber die Trauer beherrschte mich nicht, sie begleitete mich liebevoll und ich ließ all meinen Schmerz zu, ohne zu leiden. Viele positive Gefühle kamen auf: Erleichterung, Zuneigung und vor allem Dankbarkeit, und das, obwohl meine Mutter und ich die meiste Zeit im Leben ein schwieriges Verhältnis hatten.

Ich bin glücklich, dass meine Mutter und ich schon ein paar Jahre zuvor begonnen hatten, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen. Auch wenn der Schein oft etwas anderes verheißt: Zwischen Eltern und Kindern gibt es immer Themen und es muss vermutlich auch so sein. Das Lösen meiner Themen und die Aussöhnung mit ihr als Mutter und Mensch hat mir ihren Heimgang leicht gemacht. Ich konnte sie in Liebe loslassen, ohne das Gefühl zu haben, dass Dinge noch nicht geklärt sind. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir waren und sind mit uns im Reinen.

In diesem Buch sind neben meinen Erfahrungen auch meine persönlichen Überzeugungen verankert. Diese beruhen unter anderem auf christlichen, asiatischen und indischen Lehren sowie auf Wissen des herzbasierten Coachings. Somit umfasst dieses Buch auch meine spirituellen Ansichten. All dies gibt meinem Leben seit mehreren Jahren einen für mich unschätzbaren Tiefgang. Sie sind für mich die Wahrheit und ich freue mich, wenn Sie daraus einen Nutzen ziehen können. Vielleicht sagt auch zu Ihnen eines Tages Ihre Mutter, Ihr Vater oder ein anderer geliebter Mensch auf seinem Heimweg: „Wir haben uns alles gesagt.“ Ich wünsche es Ihnen!

Im März 2024

Florian Scherbauer

Die Zeit: Ein Phänomen

Der Tod eines nahestehenden Menschen konfrontiert uns mit unserer EIGENEN schwindenden Lebenszeit. Jeder Atemzug bringt uns unserem eigenen Heimgang ein kleines Stück näher und wenn wir ehrlich sind, tun wir uns mit der Wahrheit schwer, dass das eigene Leben jederzeit zu Ende sein kann.

Die Zeit ist ein rein irdisches Phänomen. Wir kommen nicht um sie herum und wir machen uns von ihr abhängig. Viel Zeit zu haben, wird in der Gesellschaft nicht unbedingt als positiv angesehen und nicht viel Zeit zu haben, ist ein seit Jahrzenten anhaltender Trend. Wer nicht viel Zeit hat, verdient Anerkennung, denn dieser Mensch leistet viel, wenn man nach der vorherrschenden Meinung geht. Manch einer berichtet auch sehr ausschweifend (ungefragt) darüber und unterstreicht nach außen seine Leitungsfähigkeit.

Was aber wirklich interessant erscheint, ist, was Sie tatsächlich mit Ihrer Zeit anfangen. Hier gibt es viele Lifestyle-Trends wie die zurzeit stark beachtete Work-Life-Balance. Ich stelle hier die Fragen: Lebt man in der Arbeit nicht? Ist Leben nicht auch Arbeit? Entstehen durch das Umsetzen der Work-Life-Balance wirklich mehr Zeit und Lebenssinn?

Leben findet permanent statt und so ist es auch gewollt. Es geht darum, sich zu jeder Zeit mit sich und seinem Leben auseinanderzusetzen. Das ist natürlich nicht den ganzen Tag möglich, denn wir müssen unsere Familie versorgen, arbeiten, einkaufen, aufräumen, essen, schlafen usw. Aber eins ist klar: Ein zufriedener Mensch wird am Ende seines Lebens nicht vom angehäuften Geld oder von beruflichen Erfolgen sprechen, sondern die wirklich wichtigen Erinnerungen werden zum Vorschein kommen: Momente der Erleichterung, Ver- und Aussöhnungen, schöne Familienfeste, Liebesbeziehungen, lustige Begebenheiten, ergreifende Erfahrungen usw. Solche Begebenheiten sind zeitlich nicht programmierbar. Es sind Situationen, die auf Herzebene geschehen.

Auf den letzten Metern des Lebens haben viele Menschen den Wunsch, mit Familienmitgliedern oder Situationen Frieden zu schließen. Das Herz sehnt sich danach, noch etwas in Ordnung zu bringen, damit ein vermeintlicher Schaden repariert werden kann. Jetzt ist allerdings die Zeit wirklich knapp und es kann nur noch das Nötigste geklärt werden. Ich finde es daher gut, mit dem Friedenschaffen bereits früher anzufangen, denn dann haben Sie noch ausreichend Zeit, um möglichst viel zu verändern, und können die Früchte ernten, solange die Eltern noch am Leben sind. Ich vertiefe das später noch, aber gehen Sie davon aus, dass Sie als erwachsenes Kind die Schritte zur Klärung der Konfliktpunkte selbst beginnen können und dürfen.

Universell betrachtet spielt Zeit keine Rolle. Ich finde diese Tatsache tröstlich, denn wie wäre es z. B., für alle Zeit im Paradies oder in der Hölle zu sein? Wir stellen uns das irgendwie langweilig vor und vielleicht wäre das auch so. Die übergeordnete Instanz, wie immer sie für Sie auch heißen mag, kennt die Zeit nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass es eine unauslöschliche Seele gibt, ist es für diese auch kaum von Belang, wann die verändernden Situationen geschaffen werden. Entscheidend ist nur, dass sie geschehen. Seien Sie also keineswegs enttäuscht von sich selbst, wenn Sie beispielsweise erst im Alter von 60 Jahren die Aussöhnung mit Ihren Eltern angehen. Im Gegenteil: Dieser Schritt ist sehr mutig und nur im besten Licht zu sehen.

Das Leben: Der bedeutsamste Umstand