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"Wenn wir tun, was wir noch nie getan haben, dann haben wir auch nichts zu verlieren, das wir bereits kennen." In einer von Logik und Rationalität geprägten Welt existiert eine unergründliche Dimension menschlicher Erfahrungen, die sich unserer Analyse entzieht. "Wir verstehen nicht mit dem Verstand" ist eine poetische Reise durch die Vielschichtigkeit der Gefühle und Sensationen des Lebens. Die Poesie bringt durch Worte zum Ausdruck, was tief in uns verborgen liegt. In diesem Buch werden die Grenzen der Sprache herausgefordert und ein Versuch gestartet, Unfassbares zu verbalisieren. Es lädt dazu ein, sich in den Tiefen des eigenen Ozeans zu verlieren, sich zwischen Identifikation und Loslösung wiederzufinden und erinnert daran, dass wahre Erkenntnis oft jenseits des Verstandes liegt.
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
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© 2024 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0006-6
ISBN e-book: 978-3-7116-0007-3
Lektorat: Katrin Wahl
Umschlag- & Innenabbildungen: Géraldine Kunz
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Einleitung
Ein menschliches Leben ist Ausdruck des gegenwärtigen Moments. Oft sehen wir dies nicht durch die Linse dieser Wertigkeit. Wir malen uns Momente der Zukunft aus und füllen sie in der Hoffnung, dass sie eintreffen. Währenddessen erdulden wir alles, was uns begegnet, anstatt zu hinterfragen, ob dies tatsächlich notwendig ist.
Das Durchleben von unangenehmen oder sogar ohnmächtigen Situationen inspiriert mich und mein Schreiben. Wut ist ein primäres Gefühl, das mich zum Kreieren anregt, aus dem wunderbare Blüten wachsen. Die in der Wut liegende Zerstörung bringt einen vulnerablen Ausdruck in die Kunst. Sie führt Leben und Tod zusammen, vom Chaos zur Ordnung und umgekehrt. Durch sie erfahre ich immer wieder, wie schnell dieses kostbare Leben vorbeigehen kann. Die Zeit scheint noch vergänglicher, wenn sie zählend abgewartet wird, während sie mit jenem gefüllt wird, was das Gemüt erschlafft.
In meinem Versuch, Gefühle und Sensationen in Worte zu fassen, lasse ich ein irritierendes Spiel des Verstands mit der Gefühlswelt verschmelzen. Ich bin der Meinung, dass wir Menschen nicht wirklich mit dem Verstand verstehen, was wir verstehen sollten, was tiefer geht als logische Gleichungen und absolute Glaubenskonstrukte.
Wie bereits Einstein proklamierte folge auch ich der Devise: Um tatsächlich zu verstehen, muss erlebt werden. Dies ist keine romantische Geschichte oder ein spannender Krimi. In dieser Niederschrift lade ich dazu ein, die Zeilen zu durchfühlen und eigene Folgerungen daraus zu ziehen. Weder zu glauben, was steht noch zu versuchen rational zu definieren. Es sind keine empirisch getesteten „Wahrheiten“ oder postulierte „Wirklichkeiten“. Es ist Poesie, es ist Lyrik, es sind Worte und Emotionen; es ist das, was du fühlst, das es ist.
Die Wurzeln liegen im Unverständnis. Inspiriert von meiner spirituell-menschlichen Reise, durch Logik, in dualistisch-esoterische Sphären, bis hin zur Philosophie, in die Bewegung, eingetaucht in Konzepte und Religionen, Wirtschaft und Geld. Mein Geschlechter-Dasein und die Frage, warum wir eigentlich alles kategorisieren und bewerten müssen.
Was immer meinen Weg kreuzt, Menschen, Tiere, Pflanzen, Begebenheiten, bringt mich durch Beobachtung und Geduld weiter. Manchmal auch zurück und dann erst weiter. Absolut alles bringt Mysterien, Erkenntnisse und Erfahrungen mit sich.
Dieses Buch soll genau das sein: ein Eintauchen in meine persönliche Reise, die durch dein Lesen auch Teil deiner persönlichen Reise ist. Ein Gefühlsleben, das doch nicht so unterschiedlich ist, als das aller anderen. Auch wenn auf verschiedenen Wegen, in anderen Breitenkreisen oder mit anderer Auffassung überschneiden sich unsere Wahrnehmungen und empfundenen Gefühle. Immer und immer wieder.
Ich wünsche mir, dass dieses Buch und die darin enthaltene Poesie hinterfragt werden, genauso wie alles andere in der Welt (übrigens auch angehimmelte Idole und resonierende Ideologien). Dass eine eigene Wirklichkeit erkannt und persönliche Wahrheiten daraus kreiert werden können, die eigens erlebt und verinnerlicht werden.
Während des Schwelgens sollen Widersprüchlichkeiten der eigenen, menschlichen Existenz akzeptiert werden können und Teil einer ständigen Transformation darstellen, um die Welt immer besser anzunehmen, so wie sie ist. Mit all den darin existierenden Objekten und Subjekten, anstatt negierend vorauszusetzen. Eine neue Haltung kann entstehen, entgegen der ewigen Opferrolle, die wir gegenüber unserem Verstand einnehmen, während Frieden und Gelassenheit im Inneren gefühlt und so auch im Außen erkannt werden.
Am meisten wünsche ich, dass jede Person ihr unglaubliches und für diese Welt notwendiges Potenzial erkennt, außerhalb der intellektuellen Grenzen und sich traut, sich vollumfänglich auszuleben, und der eigenen Intuition folgt, entgegen aller intern und extern wahrgenommenen Einwände und Erwartungen.
Du bist der Wahnsinn mit all dem, was du hast, bist und willst, und auch mit all dem, was du nicht hast, nicht bist und nicht willst entgegen allen Widerreden.
Versuche der Verständigung
1
Ein Gespräch
Unwohlsein kommt auf
Wir unterhalten uns, doch
Es fühlt sich nicht gegenwärtig an
Ich spreche,
Aus der Version eines abgelaufenen Ichs
Eine Version, die ich mit dir kannte, doch
Heute nicht mehr existiert
Ich sage, entscheide, handle nicht, aus
Meiner heutigen Überzeugung, ich
Tue es aus einem vergangenen
Unwohlsein
Ein Teil des Moments
Auch dieser geht vorüber, und
Ich nach Hause mit lauem Brechreiz
Verachtsame Realität überkommt mich
Ich ordne mich ein, unter, über
Doch fühle mich nicht
Ich bin in einer Haut, die nicht mehr zu mir gehört
Gleichzeitig versuche ich, mich aufzulösen
Ohne Erfolg
Wir verabschieden uns, ich
Mit dem Gefühl, ausgebeutet und leer zu sein
Ich möchte mich selbst verlassen,
Oder habe ich das bereits?
2
Ein Leben lang suchte ich deine Bestätigung,
Strebte die Befriedigung deiner Bedürfnisse an,
Missachtete mich und meine
Fühlte mich niemals gut genug, ja, sogar wertlos
Hatte eine Schwere in der Brust, eine Wut im Hals
Es war ein stockender Fluss zwischen großen Steinen, Erwartungen und Hoffnungen
Du lebtest von meiner Selbstverachtung,
Der Verstümmelung, die ich in meiner Psyche vornahm,
Bis ich mir bewusst wurde über meine Existenz,
Das Entgegenwirken meines Leidensdrucks
Die Entdeckung meiner Grenzen, sie
Für mich artikulierte, nach außen verbalisierte
Es schmerzte, es wütete, es heilte, es befreite
Grenzen
Heute bist du kein Teil mehr von meinem physischen Leben und
Wirst es doch immer sein
Ich vergebe dir, um mit mir selbst zu leben und wieder zu lieben
Die Wut hat sich gelegt, Ruhe ist eingekehrt
3
Ein klärendes Gespräch
Zwei neue Wege
Freiheit und Ruhe kehren ein, wie im Innen so im Außen
Wie in deinem, so in meinem Verstand
Gemischte Gefühle finden ein Ende
Liebe entstand, stockte und fließt nun wieder
Beide auf eigenem Weg, getrennt, in Freiheit
4
Was für die einen Erleichterung bedeutet,
Erschwert anderen das Gemüt
Ein Zeitpunkt, hundert eingebildete Szenarien
Gespräche, die Zeit vergeht
Eine Botschaft
Die Entgegennahme sicher, das Ankommen unklar
Vorgestellte Interpretationen bewahrheiten sich
Die Reaktion darauf unerklärlich anders
Schockiert, gefasst, traurig, wütend
Eine Familie, vier Gesichter, verschiedene Welten, andere Ansichten
5
Ein paar Zeilen
Schnell und einfach
Keine Zeit verlieren
Denn Zeit ist keine mehr
Alles ist vorbei
Unsere Vergangenheit spielt sich in meinem Kopf ab
Unsere Gegenwart lässt mich trauern
Unsere Zukunft vergräbt sich unter einer dicken Schicht Erde
Nichts mehr ist wie vorher
Eine Erinnerung bleibt, doch wie lange?
Angst davor, dich
Zu vergessen, dich
Nicht mehr zu benötigen, dich
Nicht mehr zu lieben, dich
Nicht mehr zu erleben
Die Zeilen finden Gehör
Nicht deines, aber eines
6
Eine Beschränkung auf die menschliche Kommunikation in Worten,
Eine Annahme, alles zu verstehen, was gesagt wird
Die eigene Ignoranz des Nichtwissens bewusst zu übersehen, sie wachsen zu lassen
Die reinste Form von Heuchlerei und Widerspruch auszuleben und gleichzeitig zu verurteilen
Bedingungslosigkeit hinterfragen, anstatt eigene Werte
Ablehnen, was enigmatisch erscheint
Sich dem eigenen Potenzial gegenüber verschließen
7
Als Kind wird man erzogen und belehrt. Dies kann vom Alter und dem Bewusstsein darüber abgesehen passieren. So lange aber nur, bis gelernt wird, selbst zu verantworten, dass man auch ein lebendes Menschenwesen ist. Nicht auf rhetorische Weise.
Es scheint immer einfacher, den Trug im Außen zu suchen, sich leiten oder bevormunden zu lassen. Doch ist der Verzicht auf tatsächlich Gewolltes dann nicht größer?
Man ist nicht ein Leben lang das Kind. Irgendwann wird man physisch erwachsen, entwickelt sich emotional und psychisch. Und manchmal geht das in einer Eltern-Kind-Beziehung unter. Man bleibt nur Kind oder nur Eltern.
Wir sind alles Menschen, ob Kinder oder Eltern oder vielleicht beides.