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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Deutschland im Vormärz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff des Wirtschaftsbürgertums, der sich bereits im Vormärz herausbildete, legt nahe, diese Gesellschaftsschicht als eine einheitliche, dieselben Ziele verfolgende Gruppe von Bürgern zu betrachten. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Welt des Einzelnen auch im Vormärz noch stark regional geprägt war und dementsprechende Unterschiede in der Herausbildung bestimmter Bevölkerungsschichten herrschten. Obwohl das gehobene Bürgertum über gewisse finanzielle Mittel verfügte und oft auch Auslandsreisen unternommen hat, bedeutet das nicht, dass die Einwohner einer Stadt ihre Schicht für das gesamte deutsche Gebiet repräsentieren. Diese Arbeit soll das Wesen des Augsburger Wirtschaftsbürgers herausarbeiten und damit eine mögliche Grundlage für allgemeine Vergleiche bereiten.
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Veröffentlichungsjahr: 2010
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I. Einleitung
Der Begriff des Wirtschaftsbürgertums, der sich bereits im Vormärz herausbildete, legt nahe, diese Gesellschaftsschicht als eine einheitliche, dieselben Ziele verfolgende Gruppe von Bürgern zu betrachten. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Welt des Einzelnen auch im Vormärz noch stark regional geprägt war und dementsprechende Unterschiede in der Herausbildung bestimmter Bevölkerungsschichten herrschten. Obwohl das gehobene Bürgertum über gewisse finanzielle Mittel verfügte und oft auch Auslandsreisen unternommen hat, bedeutet das nicht, dass die Einwohner einer Stadt ihre Schicht für das gesamte deutsche Gebiet repräsentieren. Diese Arbeit soll das Wesen des Augsburger Wirtschaftsbürgers herausarbeiten und damit eine mögliche Grundlage für allgemeine Vergleiche bereiten. Am hilfreichsten ist hierzu die Abhandlung Frank Möllers, der sich mit der bürgerlichen Führungsschicht und den Vereinen in Augsburg beschäftigt hat, und die Arbeiten Peter Fassls, der sein Augenmerk vor allem auf religiöse und wirtschaftlich bedeutende Aspekte legt. Selbstverständlich kann man bei der Beschäftigung mit der Wirtschaftsgeschichte Augsburgs nicht auf die Werke Wolfgang Zorns verzichten, der diese ausführlichst darlegt. Alle anderen Veröffentlichungen dienten der inhaltlichen Ergänzung und Bestätigung. Als besonders ergiebig erwiesen sich auch die Augsburger Archive mit Unmengen von Quellenbeständen. Anhand dieser Materialien soll nun im Weiteren ausgeführt werden inwiefern der Augsburger Wirtschaftsbürger in der Gesellschaft in Erscheinung tritt und ob er vielleicht als typischer Vertreter des deutschen Wirtschaftsbürgertums im Vormärz betrachtet werden kann.
Das Wirtschaftsbürgertum in Augsburg setzt sich im Vormärz aus Großhändlern, Bankiers, Fabrikanten, sowie den kaufmännischen und technischen Direktoren und den Prokuristen der Betriebe zusammen. Im frühen 19. Jahrhundert gewann das Bankwesen