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Im "Wissenschaftlichen Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 2015" stellen MitarbeiterInnen der Landesmuseen aktuelle Forschungsergebnisse zur Natur, Kultur und Geschichte des Landes Tirol vor. Einen Schwerpunkt im aktuellen Band bildet der 1. Weltkrieg, dem auch die große Sonderausstellung "Front - Heimat. Tirol im Ersten Weltkrieg" im Ferdinandeum gewidmet ist, welche zu einigen Spezialstudien anregte: Anhand einer Sichtung des hauseigenen Aktenbestandes wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen der Weltkrieg auf die Kulturinstitution Ferdinandeum hatte. Vorgestellt werden auch neu aufgefundene Dokumente aus dem Tiroler Landesarchiv zum Auszug der Standschützenbataillone. Auch zu den weiter zurückliegenden Kampfhandlungen in der Sachsenklemme 1809 erlauben bislang in der Forschung unberücksichtigte Dokumente der "Gegenseite" aus dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv neue Interpretationsansätze. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Rekonstruktion von über 100 Jahren Telfer Musikgeschichte sowie mit den Freiland-Aufsammlungen der Entomologen der Landesmuseen.
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Seitenzahl: 311
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WISSENSCHAFTLICHES JAHRBUCHDER TIROLER LANDESMUSEEN 2015
Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen8/2015
ISSN 0379-0231
Das „Wissenschaftliche Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen“ setzt die Traditionder „Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum“ fort.
© 2015 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
Internet: www.studienverlag.at
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
ISBN 978-3-7065-5776-4
Buchgestaltung nach Entwürfen von Kurt Höretzeder
Satz und Umschlag: Studienverlag/Karin Berner
Umschlagbild: Kartenskizze zu den Kämpfen im Eisacktal am 4. Und 5. August 1809 (siehe Beitrag Wolfgang Meighörner: Die „Sachsenklemme“)
Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at
VORWORT
Wolfgang Meighörner
DER ALARMFALL „I“UND DIE AUFSTELLUNG DER INNSBRUCKER STANDSCHÜTZENBATAILLONE
Isabelle Brandauer
DAS FERDINANDEUM UND DER ERSTE WELTKRIEG
Eine Spurensuche im hauseigenen Archiv
Ellen Hastaba
DER NACHLASS DER FAMILIE KIRCHER
Zeugnisse aus über 100 Jahren Telfer Musikgeschichte
Andreas Holzmann
EINE NEUE UNTERART VON COLOSTYGIA KITSCHELTI (REBEL, 1934)
mit Bemerkungen zum Artkonzept im C. austriacaria-Komplex (Lepidoptera: Geometridae)
Peter Huemer und Toni Mayr
AUSGEWÄHLTE FUNDE AUS DERCOLOIM KONTEXT DER RÄTISCHEN INSCHRIFTEN
Sindy Kluge und Corinna Salomon
DIE „SACHSENKLEMME“
Betrachtungen zum Gefecht im Eisacktal am 4. und 5. August 1809
Wolfgang Meighörner
GEO-TAG DER ARTENVIELFALT 2015 IN TIROL – VALSERTAL
Konrad Pagitz und Peter Huemer (Herausgeber)
ERSTNACHWEISE ZWEIER GLASFLÜGLERARTEN FÜR NORDTIROL (LEPIDOPTERA, SESIIDAE)
Benjamin Wiesmair und Andreas Eckelt
AUTORINNEN UND AUTOREN
Erneut legt das „Wissenschaftliche Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen“ Zeugnis ab von der intensiven wissenschaftlichen Arbeit an den verschiedenen Häusern der TLM und zeigt ansatzweise die Vielfalt der Themen auf, die dort in Beständen und Köpfen verankert sind.
Es liegt nahe, dass im Jahr des einhundertsten Gedenkens an die Entstehung der Gebirgsfront im Trentino und in Südtirol auch die Befassung mit einschlägigen Themen hierzu sich im Jahrbuch widerspiegelt. Die Kollegin Isabelle Brandauer hat sich mit den Planungen zum „Alarmfall ‚I‘“ – also dem Kriegseintritt Italiens – und seinen Auswirkungen auf die Innsbrucker Standschützenbataillone befasst, während Ellen Hastaba der Geschichte des Ferdinandeums im Ersten Weltkrieg nachspürte. Beide Beiträge arbeiten regionale Themen sachkundig auf und zeigen die Vernetzung der Gesellschaft Tirols auch in diesen schrecklichen Zeiten. Der wissenschaftliche Mitarbeiter in der Musikabteilung des Ferdinandeums, Andreas Holzmann, hat sich einem jüngst in die Sammlungen gelangten Nachlass zur Telfer Musikgeschichte gewidmet, dem Nachlass der Familie Kircher. Er erschließt damit eine weitere Facette des reichen Tiroler Musiklebens und -schaffens.
Peter Huemer und Toni Mayr tragen in ihrem Beitrag neue Forschungsergebnisse aus dem in den Naturwissenschaftlichen Sammlungen seit langem schon angelegten Schwerpunkt der Schmetterlingsforschung vor. Huemer schildert in einem weiteren zusammen mit Konrad Pagitz redigierten Beitrag die Ergebnisse des diesjährigen GEO-Tages der Artenvielfalt vor, der im Valsertal stattfand. Die schon traditionell hier vorgestellten Ergebnisse lassen so in ihrer Reihung Aussagen zur Entwicklung der Biodiversität in Tirol zu – einem Thema, das national wie international immer mehr an Bedeutung gewinnt. Im Kontext der Dokumentation der Artenvielfalt in Tirol ist der Beitrag der in den TLM beschäftigten Naturwissenschafter Benjamin Wiesmair und Andreas Eckelt zu sehen, die über den Erstnachweis zweier Glasflüglerarten für Nordtirol berichten.
Sindy Kluge und Corinna Salomon spüren in ihrem Artikel den immer noch rätselhaften schriftlichen Hinterlassenschaften der rätischen Urbevölkerung nach.
Der Verfasser dieser Zeilen hat sich dem Gefecht in der sogenannten Sachsenklemme im Sommer 1809 gewidmet und dabei besonders bislang nicht ausgewertete Quellen aus dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv in Weimar aufgearbeitet, die bislang unbekannte Details erschlossen haben.
Allen Autorinnen und Autoren sei an dieser Stelle mein Dank für die geleistete Arbeit abgestattet. Ohne das ungebrochene Interesse an den Tiroler Themen – in den Tiroler Landes museen ebenso wie von auswärts – ist eine schlüssige und fachlich fundierte Weiterentwicklung der Kenntnisse über Vergangenheit und Gegenwart dieses schönen Landes nur schwer vorstellbar. Dem Studienverlag ist für eine schon bewährte Zusammenarbeit in der Her-stellung dieses Werks zu danken.
Möge eine möglichst große Zahl von Leserinnen und Lesern dies nutzen!
Wolfgang Meighörner
Abb. 1: Alarmbefehl vom 19. Mai 1915. Land Tirol, Tiroler Landesarchiv.
Isabelle Brandauer
A lot has been published about the Tyrolean Standschützen in the past few years preliminary to Italy’s entry into the First World War a hundred years ago. However, the organization and formation of the Standschützen-battalions from the beginning of the war until Italy’s war declaration in May 1915 has not been of a major interest. Therefore, this article focuses on the preparations for the so called ‘alarm case “I”’ (“I” for Italy) and the organization of the Standschützenbatallions Innsbruck I, II and III.
Regarding that most of Tyrol’s male population suitable for active military service had been sent to the Russian-Serbian front until the end of 1914 the formation of the Tyrolean Standschützen was vital for the protection of the country that was left almost without any military protection. However, due to the numerous losses of soldiers and uncertainties concerning the specific use of the Standschützen at the front, the organization of the battalions until May 1915 was characterized by difficulties. These not only concerned equipment and arming but also the recruitment of men.
After the alarming of the Standschützen mid of May 1915 the three Innsbruck-battalions had to gather in Innsbruck, which had previously been divided into different sections, each of them destined to sustain one battalion including its supply units. From there they were transported to the Italian front line.
Über die Tiroler und Vorarlberger Standschützenbataillone und ihre Verwendung als „letztes Aufgebot“ im Ersten Weltkrieg ist bereits hinlänglich publiziert worden. Wenig beachtet blieb dabei jedoch eine detaillierte Betrachtung der organisatorischen Abläufe vom Kriegsbeginn Ende Juli 1914 bis zur Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich daher mit den Vorbereitungen für den Alarmfall „I“ im Raum Innsbruck sowie der Aufstellung und Organisation der Standschützenbataillone Innsbruck I, II und III.
Bereits im Vorfeld des Ersten Weltkrieges waren vom österreichisch-ungarischen Generalstab „flexible“ Aufmarschpläne ausgearbeitet worden, die je nach Eintreten der unterschied-lichen Kriegsfälle realisiert werden sollten. Die Kriegsfälle erhielten dabei eine Buchstabenkennung, entsprechend den Kriegsschauplätzen: „R“ (Russland), „B“ (Balkan), „I“ (Italien) und „Ru“ (Rumänien). Die Aufmarschpläne wurden, sofern notwendig, jeweils im Herbst überarbeitet und hatten danach für ein Jahr Gültigkeit. Der Kriegsschauplatz in Italien wurde in drei Operationsräume eingeteilt: den Tiroler Raum mit dem nach Süden vorspringenden Trentino, den Karnischen Kamm und das Grenzgebiet am Isonzo. Die letzte gültige Aufmarschanweisung im Kriegsfall „I“ für das Jahr 1914 sah mehrere Varianten vor. Ihnen allen gleich war der Ansatz, in Tirol und an der Kärntner Grenze defensiv zu bleiben und am Isonzo in allgemeiner Richtung Westen anzugreifen.1
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