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Das Bild von Bibliotheken im Allgemeinen und Bibliothekarinnen und Bibliothekaren im Besonderen scheint sich seit dem Mittelalter wenig geändert zu haben. Hartnäckig hält sich die Vorstellung von endlosen Regalreihen, gefüllt mit verstaubten Wälzern, dazwischen huschen verschrobene, strenge Mitarbeiter herum, die ihre Klientel permanent zur Einhaltung absoluter Ruhe ermahnen. Eine junge Bibliothekarin - und zugleich eine der witzigsten Frauen Wiens - ist angetreten, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Seit 2009 gestaltet Monika Reitprecht die Facebookseite der Büchereien Wien, und diese ist so lebendig und unterhaltsam, dass sie der erfolgreichste Auftritt in der deutschsprachigen Bibliothekswelt wurde.
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Seitenzahl: 44
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Die Autorin
MONIKA REITPRECHT
Geb. 1973 in Wien, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft. In Ermangelung eines Führerscheins kam Taxifahren nicht in Frage, daher seit 1999 Bibliothekarin bei den Büchereien Wien.
MonikaReitprecht
Aus dem bewegten Alltagder Büchereien Wien
VORWORT
1.KUNDENFRAGEN
2.BIBLIOTHEKARISCHER ALLTAG
3.KINDER
4.E-BOOKS
5.FUNDSTÜCKE
6.BESONDERE ANLÄSSE
7.HINTER DEN KULISSEN
8.DIE ANGST DES BIBLIOTHEKARS VOR DER URLAUBSZEIT
9.50 SHADES OF GREY UND ANDERE BÜCHER
Kein Mensch erwartet heutzutage, Blutegel, Aderlassschüsseln und Amputationssägen vorzufinden, wenn er eine Arztpraxis betritt. Das Bild von Bibliotheken im Allgemeinen und BibliothekarInnen im Besonderen scheint sich seit dem Mittelalter in weitaus geringerem Maß geändert zu haben. Hartnäckig hält sich die Vorstellung von endlosen Regalreihen, gefüllt mit nichts anderem als verstaubten Wälzern; dazwischen huschen verschrobene, strenge MitarbeiterInnen auf Zehenspitzen herum, die ihre Klientel permanent zur Einhaltung absoluter Ruhe ermahnen. Einer der bekanntesten Bibliothekare ist zwar fiktiv, hat das Bild dieser Berufsgruppe aber stärker geprägt als viele reale Vorbilder. Jorge de Burgos aus Umberto Ecos Bestseller »Der Name der Rose« ging so weit, die Seiten von Aristoteles’ zweitem Buch der Poetik mit Gift einzustreichen, weil der Philosoph in diesem Werk das Lachen lobt; jeder Leser, der den Finger zum Umblättern ableckte, starb mit vom Gift verfärbter Zunge. Nun fürchtet heutzutage hoffentlich niemand um sein Leben, wenn sie oder er sich auf der Suche nach Humorigem in eine Bücherei begibt – als Hort besonderer Heiterkeit ist sie in der kollektiven Wahrnehmung dennoch nicht verankert.
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