Yogins: Wenn sich das Böse im Guten versteckt - Jürgen Biemüller - E-Book

Yogins: Wenn sich das Böse im Guten versteckt E-Book

Jürgen Biemüller

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Beschreibung

Das Jahr 2045, eine friedvolle Welt, es gibt keine Kriege mehr. Leistungsfähige Rechner und Programme erleichtern das Leben. Durch einen Chip im Körper erhalten die Menschen jede Hilfe die sie benötigen. Langsam wurde die Menschheit in eine nie dagewesene Abhängigkeit von Technik gelenkt. Im Namen des Guten erreicht das Böse alle Bereiche des Lebens. Überwachung pur für den großen Plan. Einige wenige Menschen durchschauten das System, sie fragten die geistige Welt, drei Seelen werden geboren. Nach ihrer Jugend beginnt die große Aufgabe, eine Yogaausbildung ist nur der erste Schritt, weitere Hilfe ist nötig, die kommt von unerwarteter Seite.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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IMPRESSUM Texte: © Copyright by Jürgen Biemüller Umschlaggestaltung: ©Copyright by Jürgen Biemüller Jürgen Biemüller AmScharfritz 7 97782 Gräfendorf [email protected] Jürgen Biemüller Am Scharfritz 7 97782 Gräfendorf Web: https://yogins.de/

Inhaltsverzeichnis
Das System
Die Begegnung
Auf der Suche nach Mira Malana
Das Geheimnis
Der Schwur
Pondicherry Indien
Auf den Stufen des Yoga
Der erste Kontakt
Fremde Gefühle
Windhauch der Macht
Trojan
Die Liste
ISDSA- die Gemeinschaft wird größer
Besuch aus den Lichtsphären

Das System

Es ist das Jahr 2045, die Menschheit schreitet voran in ihrer Evolution. Die Gesellschaft befindet sich auf dem richtigen Weg. Alles wurde globalisiert und schreitet in einem Tempo voran, wie einst das Internet in den 90er Jahren. Alle Menschen rücken näher zusammen, Politiker, Wissenschaftler, die Völker der Staaten. Es gibt keine großen Kriege mehr, man hat erkannt, dass es einfach so nicht funktioniert, wenn zehn Prozent im Reichtum schwelgen und dabei neunzig Prozent die Ressourcen von Mutter Erde aufbrauchen, während sich neunzig Prozent der Bevölkerung am Rande des Existenzminimums befinden. Welch ein Wandel, wie wurde das erreicht in dieser kurzen Zeit, was und wer hat das bewirkt? War es vielleicht der Geist der immer größer und mächtiger werdenden Datenwelt?Das Internet von damals heißt jetzt Supranet und ist längst zu einem Instrument der Verständigung in allen Bereichen geworden. Zuerst war es als eine reine Informationsquelle gedacht und jetzt, seit einigen Jahren, wird sogar das Gehirn der Menschen direkt damit gefüttert. Sofort nach der Geburt wird der Säugling schon in die große Datenbank aufgenommen. Die gentechnischen Daten der Eltern liegen vor und dem neuen Menschen wird sein Lebensprofil erstellt. Seine Gesundheitsvorsorge, seine Ernährung, sein ganzes Wesen wird regelrecht vermessen, durchleuchtet, katalogisiert und aufgenommen in die große Gemeinschaft dieser Welt. Möglich wurde dies durch die in den ersten dreißig Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts immer schneller fortschreitenden Globalisierung. Alles dient dazu, die Fähigkeiten der Individuen richtig einzusetzen, der Arbeitsplatz wird somit von vorneherein schon vorgegeben. Die Neigungen des neuen Erdenbürgers werden genau vorausberechnet und ins weltweite Datennetz gestellt. So kann man von überall auf dem Globus das Profil einsehen. Alles ist reine Logik. Das System hat in den letzten zwanzig Jahren hart daran gearbeitet, diese Daten zusammenzustellen, die Trefferquote der menschlichen Fähigkeiten wurde so immer weiter erhöht und erreicht nun schon beachtliche dreiundneunzig Prozent, was als großer Fortschritt für die Menschheit propagiert wird. Einer Endlosschleife gleichend, wurde jahrelang erklärt, wie gut es ist, es würde dazu dienen, ein Leben, das genau den menschlichen Neigungen entspricht, zu ermöglichen. Niemand müsse Tätigkeiten verrichten, die er nicht ausführen kann, nicht mag, oder denen er physisch oder psychisch nicht befähigt ist. Alle erhalten ihren Traumberuf und die Industrie sowie Wirtschaft die besten Mitarbeiter. Ein perfektes System, verwaltet von riesigen Rechnern, die nur die Besten der Besten programmieren und beherrschen können. Das ist noch nicht alles, das System kann noch mehr, es berechnet auch genau voraus, wann es die Drittländer geschafft haben, sich zu integrieren, es berechnet genau die zu erbringenden Lebensmittel, Genussmittel, einfach alles, was die Menschheit für ihr Überleben benötigt. So wurde alles unter Kontrolle gebracht, bald ist der höchste Schritt erreicht, die Abschaffung des Geldes, ein Ziel, welches in achtzig bis hundert Jahren realisiert sein sollte. Das ständige Auf und Ab der Weltwirtschaft aus den vergangenen Jahren ist bereits überwunden. Der Datenbestand gibt Auskunft über den derzeitigen Verlauf und berechnet die Zukunft vorher, mit einer Genauigkeit, die man nicht für möglich gehalten hätte. Dieses System, dem sich nun mittlerweile alle Staaten angeschlossen haben und davon auch profitieren, hat sich durchgesetzt wie kein anderes seit Menschengedenken. Das höchste und nächste Ziel, die Abschaffung des Geldes, wird dann die letzten Probleme der Menschheit lösen. Dann gibt es nichts mehr, wofür man sein Ego einsetzen sollte, wofür es sich lohnt, einen anderen zu töten. Die Ideologie und Theologie der einzelnen Völker wurde nicht angetastet, jeder Erdenbürger soll in seinen Entscheidungen frei sein, er soll, was Glaubensfragen angeht, leben können wie er möchte. Dem Thema Glauben möchte man sich später widmen, es hat jetzt keine Relevanz. Austausch und Diskussionen untereinander sind erwünscht und auch erlaubt. Die große Datenbank lässt es zu, sie wächst mit jedem, der das System benutzt. Dass es da ein paar „kleine“ Einschränkungen gibt, das merkt ja keiner, denn bestimmtes Wissen mit ihren Wissensträgern, Bücher mit bestimmten Lehren, tausende von Jahren alt, wurden vollständig vom Markt verbannt und im Laufe von zwei Jahrzehnte auch aus dem letzten Regal im Laden eingezogen. Die Datenbank ist selbstlernend und auch einen Hypertranslator, der dem Benutzer alle Sprachen perfekt übersetzt, gibt es bereits. Fremdsprachen gibt es somit nicht mehr. Ein Inder weiß sofort, was ein Türke in Big Data eingetragen hat und umgekehrt. Missverständnisse, wie sie es in der Vergangenheit gegeben hat, werden ausgeschlossen, Ungereimtheiten gibt es keine mehr. Die Suche in der Datenbank folgt der Sprache und den Gedanken, ein Headset überträgt die feinen Gedankenströme, das System setzt sie um. Die klugen Programmierer haben auch daran gedacht, die Bedürfnisse nach Freiheit und Abenteuer der Menschen mit einzubeziehen, alles soll perfekt auf den Menschen zugeschnitten sein. Ein kranker Mensch, sollte es doch einmal dazu kommen, wird an das System angeschlossen und aufgrund der dort vorliegenden Daten kann die perfekte Diagnose durch den Arzt erstellt werden, mittels eines sehr ausgeklügelten Ausschlussverfahrens bleibt nur eine Restunsicherheit von einem Prozent übrig. Die perfekte Behandlungsmethode führt mit großer Sicherheit zum Erfolg. Jeder Krankheitserreger, sobald er festgestellt wurde, wird analysiert, das System berechnet den gentechnischen Typ, eine sofortige Maßnahme ermöglicht somit ein Gegenmittel, welches dann zeitgleich weltweit verfügbar ist. So langsam schließen sich auch die Umweltsünden, alles wird vorausberechnet, jede neue Investition kann umwelttechnisch genau abgestimmt werden. Neue Entwicklungen ohne Umweltschäden zu verursachen, sind möglich geworden. Das goldene Zeitalter der Menschen hat begonnen, auch wenn es noch ein paar Generationen andauern kann, der Weg ist eingeschlagen, hier sind sich alle mächtigen Herrscher der Staaten mittlerweile einig. In dieser Zeit lebt auch Endorithan, ein 15-jähriger Junge, eine Leseratte, was sehr ungewöhnlich ist, denn es gibt andere Möglichkeiten. Seit Endorithan das Lesen im dritten Lebensjahr erlernte, ließ es ihn nicht mehr los. Endorithan ist sehr wissbegierig, mit seinen dunkelblonden, immer verstrubbelten und zerzausten Haaren, seiner klitzekleinen Brille, die aussieht wie eine liegende Acht, und seinem konzentrierten Blick, sieht er wie ein kleiner Professor aus, der vor lauter Lesen und Studieren mit seinen 167 cm vergessen hat, zu wachsen. Immer wenn er die Bücher einmal beiseitelegt, verwandelt sich Endorithan in einen richtigen Lausbuben, mit allem, was dazugehört. Es gibt keinen Streich, den er nicht macht, aber nie, um jemanden zu verletzen, sondern aus purer Freude am Leben, dieses Leben, das er so unendlich liebt und vor dem er so viel Respekt hat. Das Besondere an Endorithan ist, er hat sich das Lesen schon sehr früh selbst beigebracht, autodidaktisch, ohne System, ohne PC, - halt, das stimmt nicht, es heißt jetzt nicht mehr PC, seit dem Jahr 2029 einigte man sich weltweit auf den Begriff LG. Den LG bekommt jeder, der in diese Welt hineingeboren wird. Das Kürzel „LG“ bedeutet Lifeguide (Lebensführer), hier ist alles drin, was der Mensch braucht. Sollte er einmal in Not geraten, dann kann der LG, ein winziger Klonchip, welcher sofort nach der Geburt ins Gehirn eingepflanzt wird, Signale senden. Ein Rettungsteam ortet dann schnell die Person, die Bergung wird eingeleitet. Der Chip gibt dem Retter nicht nur die Position an, sondern auch Daten über deren körperliches und seelisches Befinden. Durch elektrisch gesteuerte Impulse aus dem System, wird auch beruhigend und positiv auf die in Not geratene Person eingewirkt. Der Klonchip kann allerdings nur in Notsituationen, durch eine lebensbedrohliche Situation ausgelöst werden. Sonst würde jeder, der sich einmal verfahren hat, Alarm auslösen. Der Chip lässt, so wird behauptet, ansonsten keine Standortbestimmung von Personen zu, das wäre eine zu große Freiheitsberaubung und wird auch, angeblich, streng überwacht. Eine Ausnahme stellen die Schwerverbrecher dar, die es immer noch gibt. In den meisten Fällen handelt es sich hier um psychisch gestörte Menschen, hier sucht das System noch eine Lösung, denn eigentlich sollte es solche Erscheinungen gar nicht mehr geben. Aber der menschliche Geist ist viel tiefgründiger als man es je vermutet hat. Endorithan hat auch so einen Klonchip, er weiß das auch, aber es stört ihn nicht viel, merkt er ja seine Anwesenheit nicht, wenn alles glatt läuft in seinem Leben, dann wird der Chip mit in sein Grab gehen, ohne jemals notfallaktiv gewesen zu sein. Der Chip hat eine Bio-Lifetime- Batterie, erst nachdem die Person zehn Jahre tot ist, löschen sich die Daten, danach ist die Person im rechtlichen Sinne erst richtig gestorben, oder man könnte sagen, gelöscht. Durch die Biobeschaffenheit verwest der Chip dann genau wie der Körper. Bücher, wie sie Endorithan gebraucht, sind nicht mehr “IN“, das alles ist zu mühselig, zu zeitraubend. Das gesamte Wissen vermittelt ein Klonchip, nach und nach wird der Mensch im Schlaf geschult, in der Schule wird das Wissen lediglich kontrolliert, durch Abfragestunden. Neues Wissen wird per Funk oder besser gesagt, mit einer neuen Wellentechnologie eingespeichert. Diese Wellentechnologie wurde erst 2027 erfunden, hiermit ist eine weltweite Versorgung gesichert, riesige Datenmengen können in Nullzeit an alle Menschen weitergegeben werden. Die Wellentechnologie, ähnlich der Lichtwellen, sind hochintelligente Datenströme, der Datenstrom entscheidet selbst, was er welcher Person einspeist, so muss einer Person im Dschungel eine andere Information übermittelt werden als einer Person in der Universität. Jeder Mensch wird somit individuell geschult, wie es kein Lehrer in der Schule besser tun könnte, der Lehrer fragt nur das Wissen ab und kontrolliert es. Seine Berichterstattung an das System und deren Entwickler optimiert das Programm, bis es eines Tages perfekt funktioniert. Der kleine Endorithan ist ein Sonderling, er erhält zwar auch Daten vom Klonchip, doch sein Bewusstsein hat sich selbst einen Freiraum geschaffen, weil er in seiner frühen Jugend bereits das Buch entdeckt hat. Das Buch gibt es zwar nicht mehr überall in den Regalen, nur noch in manchen speziellen Läden und in den Familien, die es einfach noch nicht weggeräumt haben. Die Familie von Endorithan hatte einmal sehr viele Bücher und die stehen noch alle in den Regalen. Der kleine Endorithan wollte von seinem Vater damals wissen, was die Buchstaben bedeuten und warum die Leute sich die Mühe gemacht haben, die Buchstaben in so großer Zahl da reinzuschreiben. Der Vater von Endorithan, sein Name ist Harkaton, ist schon alt, erst mit 58 hat er noch einen Sohn bekommen und der ist jetzt seine ganze Freude. Als Wissenschaftler und Philosoph war er immer in den Büchern vertieft, seine späte Heirat mit der zwanzig Jahre jüngeren Nitikala, die er über alles liebt, war die Krönung seines Lebens und die Geburt von Endorithan ein für ihn Göttliches Ereignis. Es gibt auch noch einen Großvater, er ist bereits 104 Jahre alt und wurde 1946 geboren, in Indien, auf Pondicherry. Er ist immer gut drauf und heißt Natekulas faro Ramikaschid, eine überaus bewusste Persönlichkeit von Mensch, er kennt noch Geheimnisse, die schon längst vergessen wurden. Für Endorithan ist der Opa ein mysteriöses Wesen, er lächelt immer und redet nicht viel, er sieht irgendwie glücklich und zufrieden aus. Sein Sitzplatz ist ungewöhnlich, Opa hält nichts von den schönen neuen Polstersesseln, die sich exakt der Körperform anpassen. Einmal draufgesetzt, fängt der Sessel an, die Person zu vermessen, zu wiegen, dann stellt sich der Härtegrad, die Temperatur, die beste Sitz oder Liegeposition von selbst ein. Davon möchte der Opa nichts wissen, er bevorzugt den Lotussitz, so wie es heute fast keiner mehr tut. Als Endorithan noch sehr klein war, da ist es ihm gar nicht aufgefallen, erst als er 13 Jahre alt wurde, kam es ihm ungewöhnlich vor, er fragte den Opa damals: „Du Opa, warum sitzt du denn so komisch da, tut denn das nicht weh“? und Opa antwortete: „Nein Endorithan, das tut nicht weh, im Gegenteil, es lässt die Energien besser fließen“. Das hatte Endorithan natürlich nicht verstanden, wie denn auch, welche Energie sollte denn da fließen, meint der Opa vielleicht, er könnte so besser einen fahren lassen, hihihi kicher kicher ... Damit war das Thema Stzen abgehakt, doch es gab da noch etwas, das faszinierte den kleinen Endorithan noch viel mehr. Der Opa liest mit seinem hohen Alter immer noch viele Bücher, ja und schreiben tut er auch noch alles mit Hand. Wie altmodisch, heute braucht man doch nur zu sprechen und der LG schreibt alles, doch Opa besteht darauf, selbst zu schreiben, per Hand. Er sagt, da kommt mehr von innen, mehr aus der Intuition heraus. Auch wenn Endorithan ein extrem neugieriger Junge ist, der alles hinterfragt, den Dingen genau auf den Grund geht, die Bücher von Opa hat er nie angerührt. Der Opa hat viele davon, ganz, ganz viele. Es sind Bücher, die schwer zu verstehen sind, einmal hat Endorithan angefangen zu lesen, doch über den ersten Abschnitt ist er nicht hinausgekommen, da steht zum Beispiel etwas über Yoga, den Wirkweisen der Natur, alles Leben ist ein ungeheurer Yoga, damit konnte Endorithan nichts anfangen, er verstand es nicht. Opa war immer sehr darauf bedacht, die Bücher nicht rumliegen zu lassen, er passte wie ein Luchs darauf auf. Endorithan durfte nie eines mitnehmen, aber da die Bücher ja sowieso so blöd zu lesen sind, war es ihm egal. Eines Tages, vor zwei oder drei Jahren, hat Endorithan einmal gesehen, wie der Opa etwas aus der Wand herausgeholt hat, ein großes dickes Buch, ja, er hat es aus der Wand herausgeholt, vielmehr die Wand hat sich geöffnet und Opa hat mit dem Arm hineingegriffen und das Buch herausgeholt, danach hat sich die Wand wieder geschlossen. Das kam Endorithan sehr merkwürdig vor, konnte der Opa zaubern, warum geht die Wand auf, komisch, doch Endorithan war noch zu klein, um sich darüber Gedanken zu machen, er hatte es schnell wieder vergessen. Was Endorithan jedoch nicht weiß, alles, was Opa liest, ist im LG nicht gespeichert, diese Informationen liegen nirgendwo vor in dieser Welt, auch der Vater von Endorithan weiß nichts mehr davon, obwohl er doch Philosoph ist. Er beschäftigt sich nur mit den Religionen dieser Zeit, wie sie am besten ins System zu integrieren sind und wie sie in den nächsten Generationen der Menschheit zu einer einzigen Form von Religion vermittelt werden können, ohne dass, wie die Vergangenheit oft genug zeigte, ein Krieg ausbricht. Für dieses Vorhaben sind ungefähr drei bis vier Generationen geplant, dann sollte es soweit sein. Für Endorithan ist dies alles ein Buch mit sieben Siegeln, er ist ein wissbegieriger Jugendlicher und der LG, der ihm das Wissen vermitteln soll, das Ding ist ihm bei Weitem nicht genug, da kommen die Bücher gerade recht. Egal ob es ein Lexikon ist, oder ein Geschichtsbuch, ein Märchen oder ein Roman, Endorithan liest alles, außer philosophische Bücher. Seine Lesegeschwindigkeit ist enorm, er liest das alles viel schneller als andere es können. Die Menge der gelesenen Bücher nimmt täglich zu. Als Endorithan einmal in der Abfragestunde von Ben Hur, oder dem Ritter Ivanhoe erzählte, da war sein Lehrer ganz erstaunt und sagte: „Endorithan, wo hast du denn das alles her, das ist doch noch gar nicht eingespeichert, es wird noch geprüft, ob es überhaupt gespeichert wird. Der Nutzen muss erst vom System ermittelt werden“. Das war für Endorithan einfach nicht verständlich, „nutzen“, „prüfen“, so ein totaler Blödsinn. Er sagte zum Lehrer: „Ich bin nur ein Schüler und weiß erst ein paar Prozent vom abrufbaren Wissen aus dem LG, aber eines weiß ich ganz genau, ohne meine Bücher möchte ich keinen Tag leben, alles was ich lese, das stelle ich mir vor, ich habe alles bildlich im Kopf miterlebt und gesehen, das ist tausendmal schöner als die blöden Realityshows im Lifetrackt“. (Das sind Räume, in denen künstliche Welten erzeugt werden.) Der Lehrer war darüber sichtlich geschockt, so eine Antwort hatte er noch nicht erhalten. Bei seinen Mitschülern ist Endorithan ein ganz Besonderer, denn durch das viele Lesen, kann er auch eine Menge spannende Geschichten erzählen, er hat sogar schon einen richtigen Fanclub. In der Pause kommen auch Kinder aus der Parallelklasse, um seine Geschichten zu hören. Endorithan erfindet die Geschichten nicht, es sind einfach seine Bücher, die er seinen Mitschülern erzählt. Meistens beginnt er mit dem Satz: „Stellt euch mal vor ..“. Dann wird es still, mucksmäuschenstill, man kann eine Stecknadel fallen hören, alle stellen sich vor und versinken in ihren Gedanken. Endorithans bester Freund ist Flody, ein etwas pummeliger, aber überaus liebenswürdiger Junge, genau so alt wie Endorithan. Beide sind so oft es geht zusammen. Flody ist (fast) nie schlecht gelaunt und weiß immer Rat, sein LG ist schon weiter als der von Endorithan, er bekommt ja auch andere Daten, denn er geht einen anderen Weg, er soll, laut Vorausberechnung, in die biogenetische Forschung gehen, seine Daten sind gegenüber Endrotitan um etwa sieben Prozent höher. Deshalb kommt es auch manchmal zu kleinen Ungereimtheiten zwischen Endorithan und seinem Freund. Flody ist ein Logiker ersten Ranges, bei ihm läuft es alles wie in der Mathematik ab, alles ist so, weil es eben so zu sein hat. Flody ist ein Programmiergenie, ja, das ist seine Welt. Endorithan ist anders, er ist mehr der Integrale, zieht in Betracht und entscheidet oft ungewöhnlich. Neulich bei einem Schulausflug, es war eine Naturwanderung, Endorithan und Flody befanden sich etwas abseits der Gruppe, im Gespräch vertieft, war ihnen gar nicht bewusst, dass die restliche Klasse nicht mehr zu sehen war. Sie waren plötzlich alleine auf weiter Flur. Als sie begannen, den Anschluss zu suchen, da gerieten sie immer mehr Abseits des Weges. Ein Gewitter zog auf, es donnerte, blitzte und regnete in Strömen, beide waren pitschnass. Flody weinte, sie wussten nicht mehr, wo sie waren und die Zeit verging. Das Schlimmste war, das HG (Handguide, Ersatz für das veraltete Handy) hatten sie auch noch vergessen, sonst wäre das ja kein Problem gewesen, aber nun. Flody hatte Hunger, ihm war kalt und er zitterte am ganzen Körper. Endorithan fragte Flody: „Was können wir nach deiner Logik nun tun". Flody begann Duzende von Möglichkeiten aufzuzählen, doch es war nichts Brauchbares dabei, die Situation änderte sich nicht. Also heulte er weiter wie ein Schlosshund, immer jämmerlicher wurde sein Gewimmer, niemand war da, der ihn hören konnte.Da nahm Endorithan einen Stock und schlug sich auf den Kopf, er blutete und wurde bewusstlos. Flody war außer sich, er weinte noch bitterlicher, das konnte er nicht verstehen, was Endorithan da gemacht hatte, einfach sich selbst ausknocken, „das gibt es doch nicht“, schrie er, „mich hier alleine lassen“. Doch noch bevor er sich richtig besann, hörte er auch schon die Hubschrauber kommen, zielgenau landeten sie auf dem Platz, wo sie sich gerade befanden und nahmen sie an Bord. Da ist es Flody gedämmert, Endorithan hatte den LG ausgelöst, das Selbstausnocken war der Auslöser dafür, einfach unlogisch, aber es hatte funktioniert.

Die Begegnung

Als Endorithan wieder zu Hause war, wurde er so richtig gut versorgt, er hatte einen Tag schulfrei und sollte sich gut erholen, es fehlte ihm an nichts. Seine Mutter fragte ihn ständig, ob es ihm auch wirklich gut gehe, ob er noch Schmerzen hätte. Es gab auch seine Lieblingsspeise, er aß doch so gerne Wackelpudding mit Schokosahne und Erdbeeren. Endorithan lächelte verschmitzt und dachte sich, „Mensch, so was sollte man doch öfter mal machen“ und ließ es sich richtig gut gehen. Er ging an diesem Tag, wie immer, um acht Uhr abends ins Bett, um wieder fit zu sein für die Schule, ab 22 Uhr wurden Daten gesendet und da sollte man schon schlafen, sonst musste man nachsitzen und dazu hatte er überhaupt keine Lust. Das heißt, man wurde in der Schule an ein HHTS angeschlossen, das ist ein Head-Hyper-Transmissions-System, dort musste man stundenlang sitzen, hatte so ein blödes Ding auf dem Kopf und langweilte sich ohne Ende, nur um ein paar Informationen zu erhalten, die der Lehrer dann gleich wieder abfragte. Bevor Endorithan sich schlafen legte, ging er, wie immer, in Opas Zimmer. Der Opa saß da, wie er es schon kannte, und lächelte. Endorithan wünschte eine gute Nacht und wollte gleich wieder gehen, so wie jeden Tag. Da rief ihn Opa zu sich und sagte: „Edorithan, setz dich doch ein wenig zu mir, ich möchte kurz mit dir reden“. Das tat Endorithan dann auch, er setzte sich auf den alten grünen Sessel, der eigentlich für Opa bestimmt war, der saß lieber auf seiner Decke und meditierte. „Was ist denn Opa“, fragte Endorithan, der Opa erwiderte mit sehr ruhiger und sanfter Stimme: „Wie geht es dir denn, mein Junge, ist alles wieder in Ordnung, ich habe gehört, du bist gestürzt, ist das wahr“? Endorithan: „Ja, das stimmt, es geht aber schon, ich fühle mich wieder wohl“. „Das freut mich sehr, aber pass bitte in Zukunft auf dich auf, du wirst noch gebraucht. Du hast eine große Aufgabe vor dir, da brauchst du all deine Kraft, besonders die Geisteskraft, denke immer daran, mein Junge“. „Das will ich machen, Opa, ich verspreche es dir“, entgegnete Endorithan. „So und nun schlaf gut, und beim nächsten Mal vergiss dein HG nicht, dann brauchst du keinen Stock mehr zu nehmen“. Endorithan wurde knallrot, oh man, oh man, Stock, woher weiß der Opa das, dieser Flody, hat er doch gepetzt, na warte! Endorithan tat so, als habe er das nicht richtig gehört und wünschte noch eine gute Nacht. Im Bett grübelte er über das, was er von Opa gerade gehört hatte, dieser Flody, verflixt, mein bester Freund, er hat doch gesagt, niemand weiß etwas, nur er und ich, morgen muss ich ihn gleich zur Rede stellen. Nach einer ruhigen traumlosen Nacht, so war das immer, wenn man Daten erhielt, konnte es Endorithan nicht mehr erwarten, in die Schule zu kommen. Er wartete im Schulhof auf Flody. Der kam wie immer sehr spät, er war der typische Spätaufsteher. Die Datennächte bekamen ihm nicht so gut wie den anderen, die drei Stunden Datenfluss sind schrecklich für ihn. Er hatte schon alles versucht, die Dosis, die Wellenlänge, neue Impulstechniken und noch mehr, nichts, aber auch gar nichts hatte geholfen. „Hallo Flody, guten Morgen, du siehst müde aus, hast du schlecht geschlafen“? „Du weißt doch …“, sagte Flody nur. „Du, ich muss dich was fragen“, entgegnete ihm Endorithan. „Ja, was ist denn, Endorithan“, fragte Flody. „Sag mal, ich dachte, du hast niemandem etwas von dem Stock erzählt, mein Opa weiß es aber, wie kann das sein, er kann es doch nur von dir haben“. Flody hob die Hände beschwörend in den Himmel und sagte mit zuckender und eindringlicher Stimme: „Von mir nicht, ich habe niemandem was gesagt, das schwöre ich beim Höchsten, ich bin dein Freund und würde das niemals tun!“ Es war so durchdringend, so ergreifend, dass es ihm Endorithan ohne nachzufragen glaubte. Als Lügner kannte er seinen Freund nicht, es musste also so sein wie er es sagte, das ließ seine Logik auch gar nicht zu. So gingen sie in die Schule und grübelten, wie konnte das der Opa wissen? An diesem Tag hatten sie in der Schule Geschichte, der Zweite Weltkrieg und seine Folgen waren das Thema. Hierzu bekamen sie einen Film gezeigt, man konnte sehen, wie schlimm so ein Krieg sein kann und welches Elend er verursacht. „Das alles haben wir hinter uns“, sagte der Lehrer, „es wird keinen Krieg mehr geben, was soll eingenommen und erobert werden, wenn alle Länder gleich sind, die gleiche Ideologie besitzen, doch bis dahin ist noch ein wenig zu tun, das System arbeitet daran“. Endorithan dachte bei sich, immer dieses System, System, nur noch System, so ein Quatsch, das nervt ohne Ende. Man könnte manchmal glauben, allen Lehrern wurdeins Hirn geschisc…. In der Pause hatten sich Flody und Edorithan wieder über das Phänomen Opa unterhalten, sie fanden keine Lösung, wenigsten keine erklärbare. So beschlossen sie, nach der Schule der Sache auf den Grund zu gehen, sie wollten sich einen Rat holen, aber nicht vom System, denn dann würden sie gespeichert und das wäre nicht so gut, es gäbe einen Eintrag in die Verhaltensdatei und da gab es schon ein paar. Also gingen sie nach der Schule in den Park und legten sich ins Gras, dort waren viele Leute, es war ein schöner Tag und der lockte so manchen hinaus in die Sonne. Überall konnte man Kinder jauchzen hören, die Vögel sangen ihr Lied dazu, es war so ein Tag, den man gerne in Erinnerung behielt. Die beiden Freunde begannen zu diskutieren. Endorithan meinte: „Wenn es nur der Opa weiß, dann ist das nicht so schlimm, er würde mich nicht verpetzen, niemals, also werde ich ihn einfach fragen, was meinst du“? „Ich denke, es wird das Beste sein, ich weiß auch keinen Rat“, bemerkte der nachdenkliche Flody. Als sie sich erhoben, wurden sie von der Sonne geblendet, sodass sie die Augen für einen Moment schließen mussten. Erst langsam öffneten sie diese wieder und sahen plötzlich vor sich einen Mann, es war ein Fremder, sie hatten ihn vorher noch nie gesehen. Er hatte ein Gesicht wie ein Inder, allerdings war er gekleidet wie ein Europäer, etwa so einsfünfundsiebzig groß, gutaussehend und schlank, er war so Mitte 30 etwa. Er stand da und sah die beiden Jungen mit freundlichen Augen an, mit einer ebenso freundlichen Stimme fragte er: „Wer von euch ist Endorithan“? „Das bin ich“, entgegnete ihm Endorithan, „warum wollen Sie das wissen, wer sind Sie“. „Ich komme aus Pondicherry, aus dem Geburtsort deines Großvaters, den ich vorhin besucht habe, er sagte mir, wo ich dich finde“. „Wie, was, … mein Opa weiß doch gar nicht, wo ich bin, ich habe ihm doch gar nichts gesagt“. Der freundliche Mann erwiderte: „Du bist noch ein sehr junger Mensch, lebenslustig und wissbegierig, du wirst noch viel lernen und entdecken, dazu ist es noch Zeit, aber dein Opa weiß immer über dich Bescheid, er passt auf dich auf, so lange du lebst, seit deiner Geburt ist das schon so“. Endorithan war höchst erstaunt und meinte: „Das kann er doch gar nicht, er ist doch immer zu Hause, er kann schlecht laufen, wie soll er da auf mich aufpassen“? Im Stillen dachte er bei sich, „warum reden manche Leute so einen Mist, ich kann das gar nicht verstehen, haben die nicht mehr alle“. Der Fremde lächelte und sprach: „… und wenn dein Opa im Bett liegen würde, oder im Gefängnis wäre, das spielt keine Rolle, er hat seinen Geist geschult, er ist frei wie ein Vogel, er kann niemals eingesperrt werden, altert nie, dieser Geist ist überall, er ist jetzt hier und auch gleichzeitig da und lenkt Dinge auf unsichtbare Weise. Aber das alles wirst du noch kennenlernen. Ich bin wegen etwas anderem hier, ich möchte dir etwas überreichen, es ist ein Amulett, ein Mantra, trage es, wenn die Zeit kommt um deinen Hals und passe immer gut auf dich auf. Das Amulett wird dich beschützen“. Der Fremde überreichte dem kleinen Endorithan das Amulett und ging wieder, bald war er von den verdutzten Freunden nicht mehr zu sehen. Endorithan brachte keinen Ton mehr heraus, er stotterte nur: „Geist, überall, zur gleichen Zeit, beschützen, Mandra, verdammt, was ist das alles hier merkwürdig, ich habe doch keine Ahnung von alledem“, sagte er und warf einen Blick auf das Amulett. Es hatte einen äußeren Kreis, in dem sich ein Dreieck befand, mit der Spitze nach oben, in dem Dreieck war wieder ein Kreis, in dem sich wieder ein Dreieck befand, mit der Spitze nach unten. Im innren kleinen Dreieck befand sich ein Edelstein, er sah nach Meinung Endorithan`s jedenfalls so aus, der Stein war wunderschön, er leuchtete blau, wenn man das Amulett ein bisschen drehte gelblich weiß, wenn man es wieder ein bisschen drehte grünlich weiß, es erschienen immer andere Farben, Endorithan war sehr erstaunt darüber. Mit einer wunderschönen Kette versehen, konnte man sich das Amulett um den Hals hängen. Flody wollte es auch einmal halten. „Du bist mein Freund, du darfst das“, gab Endorithan seinem Freund zu verstehen. Als Flody es in die Hand nahm, wurde diese plötzlich warm und immer wärmer, sie wurde sogar heiß, sofort schrie er:„Auhaaaa, das Ding verbrennt mich!“ Er ließ es auf den Boden fallen, während es schon hellrot glühte, kühlte aber dann sofort wieder ab und sah normal aus. Endorithan war erschrocken und erstaunt, er nahm es ganz vorsichtig mit zwei Fingern vom Boden auf und sein Blick war ängstlich und neugierig zugleich, wird es bei ihm auch heiß werden? Voller Ehrfurcht und Angst nahm er es vorsichtig in die Hand und siehe da, nichts geschah, es fühlte sich völlig normal an. Was war das wohl, was sie da bekommen hatten? Sie spürten beide, das musste etwas ganz Besonderes sein. Also beschlossen sie, zu Opa Natekules zu gehen, um ihn zu fragen. Doch vorher wollten sie noch ein Eis essen, also spazierten sie zur Eisdiele in der Fußgängerzone. Flody nahm, wie immer, sein Vanilleeis natürlich mit Sandysahne, eine neue Sorte, nicht aus Milch, sondern aus Soja und Mais. Die Lieblingssorte von Endorithan war Samukka Eis, das war auch eine relativ neue Sorte, sie wurde aus gentechnisch veränderten Papaya hergestellt. Sie setzten sich auf eine Bank und als Endorithan begann, am Eis zu schlecken, da erfuhr er ein totales Ekelgefühl, er musste sich übergeben und konnte das Eis nicht mehr anrühren, es war einfach nicht genießbar für ihn. Flody fragte entsetzt: „Was ist denn, ist dir nicht gut“? Endorithan aufgeregt: „Nein, nein, es ist was mit dem Eis, ich weiß nicht was, aber es ist was“, und schon fand sich der Eisbecher im Papierkorb wieder. Endorithan bemerkte während der ganzen Aktion, dass sich in seiner Jackentasche etwas bewegte, es war das Amulett, es vibrierte und der Stein blinkte, dann war es auch schon wieder vorbei. Mmmmh, dachte Endorithan, ob das etwas mit dem Eis zu tun hatte? Mensch verdammt, alles ist so komisch, was geht hier nur vor, darf ich jetzt nicht mal ein Eis essen? Wenn ich ehrlich bin, habe ich jetzt auch gar keinen Appetit mehr darauf. „Lass uns jetzt zu Opa Natekulas gehen, er wird uns bestimmt sagen, was das alles zu bedeuten hat“, meinte Endorithan. So gingen sie zu Endorithan nach Hause, die Mutter wartete schon und fragte: „Warum bist du so spät dran, Endorithan, das Essen ist schon lange fertig und wartet auf dich“. „Ja Mama, ich weiß, wir waren noch ein bisschen im Park und haben den Tag genossen, dort haben wir einen Mann getroffen“, entgegnete Endorithan. „Einen Mann, was wollte er“?, fragte die Mutter. „Ach nichts, er war fremd und fragte, wo er das Realitycentrum finden kann“, bemerkte Endorithan zurück und dachte sich, es ist besser, ich spreche jetzt nicht mit Mutter darüber, ich habe so ein Gefühl. Darauf die Mutter besorgt: „Ach so, aber passt auf, Kinder, es soll wieder ein psychisch Gestörter unterwegs sein, er schreckt vor nichts zurück, geht niemals mit einem Fremden mit, das müsst ihr mir versprechen“. „Ja Mama, du kennst uns doch, das würden wir nie tun und außerdem sind wir zu zweit, du sag mal, ist Opa in seinem Zimmer“? „Ja, er ist oben, aber bitte seid leise, es kann sein, dass er schläft, weckt ihn bitte nicht auf. Er hatte Besuch heute, ein Mann aus seinem Geburtsort war da, ein sehr freundlicher Herr war das, er strahlte so eine ungewöhnliche Wärme aus, die kann man immer noch spüren“, schwärmte sie. „So jetzt esse erst mal und du, Flody, du kannst auch mitessen, es ist genug da, wissen deine Eltern Bescheid, dass du hier bist“? „Ja, ich habe eine LHM mit dem LG geschickt“, sagte Flody zu Nitikala, der Mutter von Endorithan (das ist eine Life-Home-Message) eine kurze Videonachricht, es gab auch noch andere Arten, das LG erkannte automatisch die Situation anhand der Gedanken und schickte die Daten an den Empfänger, man musste also nur ein bestimmtes Gedankenmuster erzeugen und schon war alles erledigt. Der Empfänger sah die LHM im Gehirn, wie einen Film, und sendete eine Bestätigung zurück. Endorithan war da nicht so von begeistert, er wollte davon seine Ruhe haben, alleine sein, wenn er es wollte, er machte bewusst keinen Gebrauch davon, seine Eltern mochten das nicht, hatten sich aber mittlerweile daran gewöhnt. Beide aßen etwas und konnten es nicht erwarten, zu Opa zu gelangen, hoffentlich schlief er nicht, denn die Neugier war riesengroß. Wollten sie doch wissen, was ihnen da heute widerfahren war. Als sie fertig waren, ging Endorithan zu seiner Jacke und holte das Amulett. Sie gingen die Treppe hoch und Endorithan war so aufgeregt, dass er auf der letzten Stufe oben stolperte, das Amulett fiel auf den Boden und er trat mit den Füßen drauf, sodass es verbogen wurde.