Zamondra - Goetz Markgraf - E-Book

Zamondra E-Book

Goetz Markgraf

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Beschreibung

Von einem lauten Krachen geweckt, entdeckt die 16-jährige Lenika ein großes Ei in ihrem Vorgarten. Kurz darauf erlebt sie staunend, wie daraus ein echsenartiges Tier schlüpft. Sofort verbindet beide eine innige Zuneigung. Meteor und Lenika werden ein starkes Team. Doch ihre Ruhe wird schnell gestört. Ein dubioses Pärchen, ein Ninja und ein merkwürdiges, haariges Fabelwesen - alle sind hinter Meteor her. Und jedes Mittel scheint ihnen recht zu sein. Dann lernt Lenika den rätselhaften Pedro kennen, der sich mit solchen Tieren auszukennen scheint. Er hilft ihr nicht nur, sich gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen, er zaubert auch ein warmes Kribbeln in ihren Bauch. Aber kann sich Lenika wirklich auf Pedro verlassen? Auf wessen Seite steht er? Eines jedenfalls weiß sie genau: Sie wird sich niemals von Meteor trennen.

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In der Zamondra-Reihe sind erschienen:

Band 1: Aufbruch ins Ungewisse

Band 2: Geheimnisvolle Welt

Band 3: Feuer und Sturm

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

1

Ein Krachen schreckt mich aus meinem Traum, als wäre ein Lastwagen in unseren Vorgarten gekippt. Von einer Sekunde zur anderen sitze ich aufrecht im Bett. Wach bin ich deswegen aber noch lange nicht. In meinem Kopf dreht sich alles, meine Augen sehen nur verschwommen.

Ich spitze die Ohren. Kein Geräusch. Habe ich geträumt? Aber so einen lauten Rumms träumt man doch nicht. Und außerdem … Ich meine, ich hätte davor ein Pfeifen gehört.

Angestrengt lausche ich nach draußen. Nur die Stille dröhnt unerträglich laut in meinem Kopf. Irgendwo, weit weg, bellt ein Hund. Mehr ist nicht zu hören. Kein Auto, kein Rufen, nichts.

Also doch kein Lastwagen, denke ich.

Soll ich aufstehen und nachsehen? Immerhin trage ich die Verantwortung für das Haus. Zumindest bis Ende der Woche, wenn meine Eltern mit meinem kleinen Bruder von der Nordsee zurückkommen. Und falls tatsächlich ein Lastwagen in unserem Vorgarten liegt, dann muss ich mich darum kümmern.

Aber nicht im Nachthemd! Definitiv nicht. Ich schiele zur Uhr: Es ist kurz vor vier. Mitten in der Nacht! Doch durch die Ritzen der Jalousie scheint bereits der sich ankündigende Sommertag.

Schnell streife ich mir ein T-Shirt und Shorts über. Die Schlappen stehen im Flur. Geistesgegenwärtig greife ich nach dem Haustürschlüssel. Ich habe keine Lust, mich mitten in der Nacht auszusperren. Energisch packe ich die Klinke.

Genau hier versiegt mein Elan. Was, wenn wirklich ein Lastwagen im Vorgarten liegt? Ich stelle es mir vor: Der Fahrer blutüberströmt, der Motor raucht noch, wahrscheinlich ist das sogar ein Tanklastwagen. Und schimmert da nicht eine schmierige, ölige Flüssigkeit, die geradewegs auf diesen Funkenregen zufließt?

Ich schüttele energisch meinen Kopf und starre durch die Milchglasscheibe der Haustür. Nichts. Müsste ich nicht das Flackern der Flammen sehen?

Ich habe echt zu viele schlechte Filme gesehen, ermahne ich mich.

Ich atme einmal tief ein, dann öffne ich die Tür einen Spalt.

Kein Lastwagen! Das ist sogar in der Dämmerung unschwer zu erkennen. Ich öffne die Tür weiter. Nirgendwo ein Unfall, alles scheint wie immer zu sein. Der Vorgarten, die Straße und die Häuser auf der anderen Seite.

Was hat da gekracht?

Vorsichtig mache ich einen Schritt. Keine Menschenseele zu sehen. Hat etwa niemand außer mir den Lärm gehört? Oder habe ich doch nur geträumt?

Ich lasse den Blick über die Straße schweifen, bereit, sofort ins Haus zu flüchten, wenn mich jemand fragen sollte, was ich um diese Uhrzeit hier draußen suche. Und … mal ganz ehrlich: Was suche ich denn wirklich hier? Es ist doch viel besser, zurück ins Bett zu gehen und noch ein paar Stunden zu schlafen. Solange niemand blutend über unserem Gartenzaun hängt, kann der Rest bis morgen warten.

Der Gartenzaun! Automatisch fährt mein Blick über den hölzernen Jägerzaun, den mein Vater vor ein paar Jahren eigenhändig gebaut hat. Dieser Zaun ist sein ganzer Stolz. Jedes Frühjahr muss ich ihm helfen, die endlosen Meter kreuz und quer vernagelter Bretter neu zu streichen. Mit so einer dunklen Lasur, die verhindern soll, dass der Zaun verwittert. Hinterlässt schreckliche Flecken auf der Haut. Wann immer der Zaun eine Macke oder eine Kerbe bekommt, flippt mein Vater aus. Nur Jonathan, mein verrückter kleiner Bruder, der darf mit seinem Bobby Car dagegen fahren. Na ja, eigentlich darf er es nicht, Papa schimpft jedes Mal mit ihm. Aber Jonathan tut es trotzdem. Doch … muss er dann den Zaun streichen? Muss er die Bretter auswechseln? Muss er mit einem Brecheisen die Nägel aus dem Holz ziehen?

Nein!

Ich muss allerdings zugeben, dass das mit seinen drei Jahren auch etwas viel verlangt wäre.

Und jetzt … ist der Gartenzaun hin! Zerbrochen und in Einzelteile zerlegt. Zumindest in der Ecke vorne links im Garten. Und ich bin endlich sicher, dass ich nicht geträumt habe.

Was ist hier bloß passiert?

Das Beet sieht aus wie ein Trümmerfeld. Auf etwa drei Quadratmetern ist kaum etwas zu retten. Die Blumen und Sträucher kann man nur noch rausreißen und neu pflanzen.

Nachdem man die Erde umgegraben hat.

Und natürlich, nachdem mein Vater den Zaun repariert hat.

Das wird böse, denke ich. Wahrscheinlich bin ich nachher schuld. Immerhin soll ich auf das Haus aufpassen. Und das schließt selbst-ver-ständ-lich den Zaun mit ein.

Auweia!

Was um alles in der Welt hat das Beet so verwüstet? Von dort, wo ich stehe, kann ich nur Chaos erkennen. Abgeknickte Sträucher, aufgewühlte Erde und zerbrochene Latten. Ich meine, irgendetwas Dunkles zwischen den Pflanzen liegen zu sehen.

Unschlüssig trippele ich auf den Zehenspitzen. Sollte ich mir das genauer ansehen? Noch habe ich die Klinke der Haustür nicht losgelassen. Da bemerke ich eine dünne Rauchfahne, die kräuselnd in den Morgenhimmel aufsteigt.

Ein Feuer!

Damit ist es entschieden! Ich kann nicht riskieren, dass es sich ausbreitet. Unter keinen Umständen!

Mit großer Überwindung lasse ich die Tür los. Dann die zwei Stufen runter vom Podest auf den Weg. Quer über den Rasen bis zu dem zerstörten Beet.

Unwillkürlich werde ich langsamer. Da liegt tatsächlich etwas im Beet. Aber was ist es? Es sieht aus, als wäre es halb im Boden vergraben.

Die kleine Rauchfahne rechts von diesem Ding wird stärker … breiter … dunkler.

Oh Scheiße, fluche ich in Gedanken. Der Rauch kommt unter den Rhabarberblättern hervor. Es brennt wirklich! Als ich die Blätter zur Seite biege, ist es darunter unangenehm heiß. Vom Sommer trockene Äste. Sobald sie mehr Luft bekommen, lodert das Feuer auf.

Na prima! Das ist ja ein Waldbrand. Ein … ein Gartenbrand!

Wasser! Ich brauche Wasser! Wo ist die Gießkanne? Wo habe ich sie hingestellt?

Mein Blick hetzt von rechts nach links. Nichts zu sehen. Hinten auf der Terrasse?

Es hilft nichts, ich muss das Feuer kurz allein lassen. Hoffentlich breitet es sich nicht aus.

Ich rappele mich hoch und spurte über den Rasen am Haus entlang. Dort an der Hausecke steht sie. Und sie ist voll. Einen Sekundenbruchteil freue ich mich, dass ich manchmal doch ordentlich bin. Ich schnappe mir das Riesenteil und schleppe es nach vorne. Wasser spritzt heraus, trifft die Platten, den Rasen, meine Schlappen. Völlig egal!

Der Rauch ist stärker geworden.

Kaum habe ich das Rhabarberbeet erreicht, kippe ich den Inhalt der Kanne in einem Schwall auf die Flammen. Es zischt und qualmt, eine weiße Wolke steigt auf.

Schwer atmend stehe ich da. Meine Beine zittern. Habe ich das Feuer gelöscht?

Im Moment ist nichts zu sehen. Die Blätter sind schwarz verkohlt und klitschnass. Vorsichtig biege ich sie wieder zur Seite.

Sie sind immer noch warm. Die feuchten Äste rauchen. Flammen kann ich nicht mehr erkennen, aber ich fürchte, da ist noch Glut.

Erde! Ich muss Erde darauf häufen. Mit bloßen Händen schaufele ich aus dem zerfurchten Beet nasses Erdreich. Schon steigt wieder dünner Qualm auf. Ja, da glüht wirklich noch was.

Immer schneller und schneller schaufele ich. Matsch klebt an meinen Fingern. Von links wird es wärmer. Brennt da auch noch was? Hektisch reiße ich die abgeknickten Blätter zur Seite … und meine Hände erstarren.

Das dunkle Ding!

Es ist ein Fußball. Nein, kein Fußball, aber es ist etwa genau so groß. Doch welcher Fußball ist schwarz und aus Stein? Und welcher Fußball liegt in einer Kuhle aus Erde? Und welcher Fußball wäre so heiß, dass er Äste anzünden könnte?

Ich starre regungslos auf die schwarze Kugel. So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Oberfläche macht den Eindruck, als habe sie im Feuer gelegen. Sie ist rau, Stücke sind abgebrochen und liegen neben ihr in der Kuhle.

Überhaupt, was für eine Kuhle! Ist das ein Einschlag? Das Ding muss mit voller Wucht schräg von oben in unseren Garten geknallt sein. Unwillkürlich schaue ich hoch. Nichts zu sehen. Natürlich, was sollte da auch sein? War das ein Dummejungenstreich? Hat uns etwa der blöde Leon aus der Nachbarschaft das Ding über den Zaun geworfen?

Ich halte meine Hand in die Nähe der Kugel. Sie ist immer noch warm.

Und sie muss ganz schön schwer sein, wenn ich mir diesen Krater ansehe.

Nein, das war nicht Leon. Um das Teil derartig in den Boden zu schleudern, braucht es mindestens einen Olympia-Gewichtheber. Und der wohnt zufällig nicht in unserer Straße.

Ist die Kugel aus einem Flugzeug gefallen? Könnte sein, man hört ja manchmal so Geschichten. Aber warum ist sie so heiß?

Vielleicht ein Meteorit?, durchzuckt es mich. Ein Gesteinsbrocken aus dem Weltraum. Das Ding ist vom Himmel gefallen.

Das muss es sein! Das würde die Hitze erklären. Und den Krater. Und dass Leon nicht in der Nähe steht und lacht.

»Wow!«, entfährt es mir. Erleichtert lehne ich mich zurück. Das ist ja mal was!

Ich fühle, wie sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet. Ich bin gerettet. Selbst Papa in seiner Trauer um den Zaun wird nicht behaupten können, dass ich Schuld daran hätte, dass eine Sternschnuppe in unseren Garten gefallen ist.

Ich atme einmal tief durch und räume mit den Händen alle Zweige und Blätter aus der direkten Umgebung des Brockens, damit bloß nicht wieder etwas anfängt zu brennen.

Zufrieden seufze ich auf. Das Feuer ist gelöscht, mir droht nicht der Zorn meines alten Herren und ich weiß, warum ich aufgewacht bin.

Eigentlich könnte ich mich jetzt wieder ins Bett legen. Aber ich bin ziemlich neugierig auf den seltsamen Stein. So etwas findet man nicht alle Tage!

Der Meteorit ist rund wie ein Ball, und ziemlich rau. Wie warm der wohl noch ist? Ich habe gelernt, dass durch die Luftreibung das Gestein so heiß wird, dass es verglüht. Kein Wunder, dass der Ast Feuer gefangen hat. Gut, dass nicht der ganze Vorgarten in Flammen aufgegangen ist.

Zum Glück habe ich den Aufschlag gehört.

Wieder strecke ich meine Hand aus. Immer näher komme ich der Kugel. Mittlerweile hat sich die ärgste Hitze verzogen. Sacht berühren meine Fingerspitzen das raue Gestein.

Da durchzuckt mich ein Blitz!

Ein Bild, gesehen ohne Augen. Eier schweben umher, viele Eier. Seit unendlich langer Zeit. Die Eier baden in Wärme und Licht. Die meisten schlafen noch. Doch in einigen regt sich etwas. Leben möchte erwachen.

Plötzlich nähert sich etwas. Es glüht vor Leben, Liebe, Macht und Kraft. Es streicht an dem Gelege vorbei. Ab und zu tippt es gezielt ein Ei an und wirft es aus der Bahn. Die Schlafenden bleiben zurück.

Die anderen hingegen …

Aufregung! Es wird Zeit, Zeit zu erwachen!

Die Eier werden schneller, sie stürzen ab. Das Leben, die Liebe ist immer dabei, begleitet die kostbare Fracht.

Auf einmal rast etwas anderes heran. Tot, hart und unendlich schnell. Eines der Eier wird knapp berührt, flüchtig, wie ein Hauch. Doch es reicht, die Richtung zu ändern.

Es ist das letzte Ei. Ein Schrei durchdringt die Leere.

Das große Leben bemerkt es nicht. Jetzt ist die kritische Phase. Alles ist in Aufruhr, jedes Ei schreit. Doch das letzte driftet immer weiter ab. Der Schrei erstirbt.

Angst, Einsamkeit, Leere!

Das große Leben bemerkt es nicht.

Allein!

»Woah! Woah!« Wie verbrannt zuckt meine Hand zurück. Was war denn das? War das ein Traum? Bin ich noch immer nicht wach? Wäre kein Wunder, so um vier Uhr morgens.

Oder werde ich jetzt irre? Konfus stehe ich auf und stolpere einen Schritt rückwärts.

»Hallo? Ist da jemand?«, höre ich eine Stimme aus dem Nachbarhaus. Es ist Frau Schumacher.

Ich mache noch einen Schritt. Jetzt kann ich um den großen Kirschlorbeer herumschauen. Die alte Frau steht am Fenster und starrt hinaus.

»Hallo Frau Schumacher.«

»Ach, du bist es, Lenika.« Ich kann ihr die Erleichterung ansehen. »Was machst du denn da draußen?«

»Ich dachte, ich hätte etwas gehört.«

»Das ging mir auch so«, erwidert Frau Schumacher. »Und? Hast du was gesehen?«

Frau Schumacher hat diesen riesigen Kirschlorbeer im Vorgarten, der unsere Gartenecke verdeckt – oder was davon übrig geblieben ist.

»Nein, nichts«, antworte ich.

Freundlich lächelt die alte Frau: »Na, dann sollten wir beide wohl wieder ins Bett gehen, oder? Es wird irgendwo anders gewesen sein. Wahrscheinlich einer dieser schrecklichen Raser, die immer wieder durch unsere Straße fahren. Schrecklich!« Damit schließt sie ihr Fenster und zieht die Gardinen zu.

Ich atme erleichtert auf.

Wieso eigentlich?

Wieso habe ich nichts gesagt? Ich stehe doch direkt vor dem Schlamassel. Aber ich habe es nicht über mich gebracht, davon zu erzählen. Ich möchte jetzt keine Fragen hören. Ich könnte sie sowieso nicht beantworten.

Erneut nähere ich mich dem unfassbaren Gegenstand. Eine Kugel. Offenbar vom Himmel gefallen. Ich bin noch nicht bereit, über diese … (Vision?) Einbildung nachzudenken. Soll ich … (das Ei?) die Kugel noch einmal anfassen? So heiß war sie nicht gewesen. Vielleicht kann ich … (das Leben darin?) etwas fühlen.

So geht das nicht weiter! Diese blöden Bilder haben mich ja total durcheinandergebracht. Leni, kommandiere ich mich in Gedanken, du glaubst nicht an Visionen. Los! Fass den Stein an!

Ich gehorche mir. Langsam lege ich meine zitternde Hand auf die raue Oberfläche. Die Kugel ist warm, als hätte sie den ganzen Tag in der Sommersonne gelegen. Sonst passiert nichts Besonderes. Nur unter meinen Fingern bröseln ein paar kleine Krümel ab. Meine Fingernägel krallen sich hinein, und schon halte ich eine Art … Schale in der Hand. Sie ist außen rau, gebogen und sehr glatt auf der Innenseite. Unter der Schale kommt eine neue, helle Schicht zum Vorschein.

Mit beiden Händen packe ich Stücke der Hülle und breche sie ab. Nach und nach lege ich eine glatte, weiße Kugel frei. Mit dem Zeigefinger drücke ich dagegen; sie ist steinhart.

Was könnte das sein? Eine Kugel aus irgendeinem hellen, harten Material, umgeben von einer schwarzen, bröseligen Hülle?

Von so einem Meteoriten habe ich noch nie gehört. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht viel über Meteoriten weiß. Vielleicht ist das normal?

Was mache ich jetzt? Hier im Vorgarten möchte ich meinen Fund nicht liegen lassen. Möglicherweise … (steckt etwas darin?) ist er ja wertvoll?

Vorsichtig hebe ich die weiße Kugel auf. Sie ist deutlich schwerer als ein Fußball aber nicht so schwer, wie ich befürchtet habe.

Zurück bleibt die äußere Schale, deren Innenseite mich an ein gemütliches Bett erinnert.

Mit meinem Fund unter dem Arm gehe ich ins Haus.

2

»Was mache ich bloß mit dir?«

Das weiße, runde Etwas liegt auf einem Strickpulli auf meinem Schreibtisch. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, dieses … (Ei?) kostbare Ding auf die harte Tischplatte zu legen. So ist es weich und geschützt … (und warm), und das beruhigt mich.

Nur, was da vor mir liegt, das weiß ich nach wie vor nicht.

Also tue ich das Beste, das mir einfällt: Ich schnappe mir mein Tablet und durchsuche das Internet.

Welche Arten von Meteoriten gibt es überhaupt?, überlege ich. Zum Glück gibt es Suchmaschinen. Gleich bin ich schlauer.

Aber nach einer Viertelstunde muss ich kapitulieren. Meteoriten existieren offensichtlich in Hunderten von Formen. Nur eines scheint es nicht zu geben: glatte, weiße Kugeln. Egal, welche Suchbegriffe ich eingebe, das Internet wirft immer Fotos von unregelmäßigen, meist schwarzen oder zumindest dunkelgrauen oder braunen Steinbrocken mit zerklüfteter Oberfläche aus. Fast, wie die Schale dort draußen.

Aber das hier?

Wieder und wieder streiche ich mit meinen Fingern über das wie geölt wirkende Material.

Was ist mir da in den Vorgarten geregnet? Und was mache ich damit?

Was mache ich mit dem Jägerzaun?, fragt mich eine gemeine Stimme im Hinterkopf.

Dabei kann ich doch gar nichts dafür. Sobald ich meinem Vater die Kugel, die Trümmer und den Einschlagkrater zeige, muss er das doch verstehen.

Während ich mir Papa mit hochrotem Kopf vorstelle, höre ich ganz leise ein Geräusch. Ein Klopfen oder Pochen.

Wie erstarrt schaue ich mich langsam um. Kommt es von draußen? Das Fenster ist zu. Ich stehe auf und öffne es. Aber jetzt ist das Klopfen nicht mehr zu hören.

Eine seltsame Gewissheit breitet sich in mir aus.

Wie in Zeitlupe drehe ich mich um. Mein Kopf ist ziemlich leer, als ich mich Schritt für Schritt zum Schreibtischstuhl zurück taste. Das Pochen wird lauter.

Lenika, hör auf, dir etwas vorzumachen! Das ist wirklich ein Ei.

Sachte tippe ich mit einem Finger gegen die äußere Hülle. Für eine Sekunde verstummt das Geräusch. Dann klopft es lauter und schneller als zuvor.

Es besteht kein Zweifel: Auf meinem Schreibtisch liegt ein Ei. Und darin befindet sich ein Lebewesen.

Und es möchte heraus!

PANIK!

Was kann ich tun? Was soll ich tun? Was …

Weiter komme ich nicht. Das Ei erzittert. Immer heftiger pocht etwas von innen gegen die Kugelhülle … die Eierschale.

Das Entsetzen zieht mich zur Tür, während die Neugier mich auf dem Stuhl festnageln möchte. Und genau in diesem Moment ergreift noch etwas ganz anderes von mir Besitz. Eine warme Welle flutet durch meinen Körper. Fast ohne es zu wollen, wende ich mich wieder dem Ei zu.

»Ist ja gut, mein Kleines«, murmele ich und lege sanft meine Hände darauf. »Komm nur heraus, ich bin ja bei dir.«

Das winzige Tier im Ei klopft und pocht. Ich spüre, an welcher Stelle es die Schale durchbrechen möchte. Da, eine Bewegung! Erste Risse werden sichtbar. Mit meinen Fingernägeln versuche ich, darunter zu hebeln, um dem kleinen Kerl zu helfen.

Das gibt’s doch nicht, denkt noch ein Teil von mir. Hier schlüpft gleich etwas! Und das auf meinem Schreibtisch!

Aber mittlerweile bin ich völlig ruhig.

»Fein machst du das«, höre ich mich sagen. »Ich helfe dir.«

Endlich bekomme ich einen Teil der Eierschale zu packen. Vorsichtig biege ich sie auf. Sie ist fast einen Zentimeter dick, auf der Innenseite klebt ein öliger Schleim. Dahinter bewegt sich etwas.

Nicht zu fassen!

Ein dunkelbraunes, schuppiges Stück Haut schiebt sich nach draußen, bedeckt von dem gleichen schleimigen Glitsch, der auch auf der Schale klebt.

»Hallo, mein Kleiner. Komm heraus!«, ermutige ich das Wesen.

Langsam, unendlich langsam kommt ein Kopf zum Vorschein. Er ist dreieckig und flach. Die Haut besteht aus vielen kleinen, glänzenden Schuppen. Sie schimmern bräunlich-nass.

Eine Eidechse, schießt es mir durch den Kopf. Das ist eine Eidechse.

Der Kopf ist größer, als ich erwartet habe, fast so lang wie das halbe Ei. Jetzt macht der kleine Knabe eine Pause. Ich kann ihn atmen sehen. Eine kurze, dicke Zunge leckt einmal über die braune Schnauze. Die Augen sind geschlossen.

»Weiter, du schaffst es«, sage ich mit tiefer Stimme.

Plötzlich ist das warme Gefühl wieder weg. Mir wird kalt, mein Herz pocht schnell und laut.

Was passiert hier?, schießt es mir durch den Kopf. Ein kleines Wesen schlüpft auf meinem Schreibtisch. Ein Reptil, über das ich rein gar nichts weiß. Was es frisst, was es trinkt, was es braucht. Ob es … ob es vielleicht giftig ist.

»Herr im Himmel!«, entfährt es mir. Meine Hände zittern.

Da schlägt der kleine Kerl ruckartig die Augen auf. Aus zwei dunkelrot funkelnden Bällen starrt er mich an.

Erneut fährt eine warme Welle durch meinen Körper und mein Puls beruhigt sich sofort.

Ohne weiter nachzudenken, öffne ich langsam meine Hand und lege zwei Finger auf den Kopf des kleinen Wesens, zwischen die beiden winzigen Schuppenkämme, die hinter den Augen beginnen und den Hals entlanglaufen. Die Haut fühlt sich warm und schmierig an.

Die Angst ist verschwunden.

Sanft streichele ich der kleinen Echse über den Schädel. Das Tier schließt die Augen. Ich bilde mir ein, dass es meine Berührung genießt. Ich genieße sie jedenfalls.

Nie durfte ich ein Haustier haben, so sehr ich auch gebettelt habe. Ob es ein Kaninchen, ein Vogel oder ein Hamster war, stets haben meine Eltern Nein gesagt. Dabei habe ich es mir so sehr gewünscht. Helens Familie hat einen Hund, einen süßen Dackel. Der ist klasse. Aber meine Eltern wollen das nicht.

Jetzt habe ich ein Haustier, schießt es mir durch den Kopf.

Ja, und mein Vater wird toben, antwortet eine Stimme in meinem Hinterkopf. Ich achte nicht darauf.

Niemals werde ich den Kleinen wieder hergeben!

Ich brauche einen Namen für ihn. Wie könnte er heißen, dieser Knirps, der wie ein Meteor in meinem Garten gelandet ist. Moment … wäre das nicht ein guter Name?

»Meteor«, sage ich, und auf einmal habe ich einen Kloß im Hals. »Du heißt Meteor.«

Als hätte er mich verstanden, blinzelt der Kleine mit seinen wunderbaren Augen und sieht mich an. Glücklich streichele ich den kleinen Kopf.

»Mein kleiner Meteor.«

Etwa fünf Minuten später geht ein Ruck durch die kleine Echse. Meteors Kopf windet sich hin und her. Ich lasse ihn los; er will endlich heraus aus dem Ei.

Es sieht mühsam aus. Mit langsamen, aber sehr kraftvollen Bewegungen dreht er sich hin und her, bis er eine Tatze aus der Eierschale befreit hat. Jetzt geht es schneller. Schon ist die zweite zu sehen. Sie krallt sich in den Stoff des Pullovers, den ich unter das Ei gelegt habe.

»Ja, gut so«, feuere ich meinen neuen Freund an. »Du schaffst es!«

Millimeterweise zieht Meteor seinen Körper aus dem Ei heraus. Direkt hinter dem Nacken sehe ich eine weißliche, ovale Stelle. Auf seinem Rücken trägt er ein wunderschönes Zickzackmuster, das zwischen den beiden flachen Schuppenkämmen hin und her läuft. Immer mehr Körper wird sichtbar.

Wie hat denn das alles da reingepasst? Meteor ist mindestens doppelt so lang, wie ich erwartet hatte. Endlich krabbeln auch die Hinterbeine ins Freie. Und zuletzt zieht er noch einen unglaublich langen Schwanz aus dem Ei.

Geschafft!

Nicht zu fassen! Obwohl das Ei gerade einmal zwanzig Zentimeter Durchmesser gehabt hat, misst Meteor von der Schnauze bis zur Schwanzspitze bestimmt das Doppelte.

»Na, da bist du aber froh, dass du dich ausstrecken kannst, was? Das muss eng gewesen sein in dem blöden Ei.«

Meteor sieht sich um. Dann zieht er seine Hinterbeine unter den Körper und stützt sich auf die Vorderbeine. Wie ein Hund, der Sitz macht, hockt er sich neben sein Ei. Die dicke Zunge zeigt sich wieder.

Schnuppert er? Schlangen und andere Reptilien riechen mit der Zunge, habe ich gelernt. Der Kopf wandert unruhig hin und her.

»Hast du Hunger, mein Kleiner?«, frage ich. Unruhe breitet sich in mir aus. Was frisst er?

Doch der kleine Knabe nimmt mir die Verantwortung ab. Seine Zunge leckt über die Eierschale. Dann knabbert er an einer Bruchkante herum. Und schließlich beißt er ein großes Stück davon ab.

Hallo? Die Eierschale ist einen Zentimeter dick. Vor dem Kiefer muss ich mich aber in Acht nehmen.

Doch im gleichen Moment muss ich grinsen. Ich weiß, dass Meteor mir nichts tun wird. Er … er gehört jetzt zu mir! Und ich gehöre zu ihm. Das weiß ich. Und er weiß das auch.

Während Meteor seine erste Mahlzeit verputzt, streichele ich langsam und gleichmäßig über seinen Körper. Der Kopf ist inzwischen trocken. Auch am Rücken trocknet die schleimige Flüssigkeit zusehends auf. Er fühlt sich warm und glatt an. Ich kann fühlen, wie sich der Leib mit dem Atem hebt und senkt.

Hörbar knacken die Kiefer durch die Schale. Nicht zu fassen, was für eine Kraft!

Aber er wird auch durstig sein.

»Ich hole dir Wasser. Du läufst nicht weg, hörst du?«

Als ich aufstehe, gibt Meteor ein leises Fiepen von sich und schaut mich aus dunkelroten Rubinaugen erschrocken an.

»Ist ja gut, mein Kleiner«, versuche ich, die aufgeregte Babyechse zu beruhigen. »Ich bin ja gleich wieder da.«

Doch Meteor lässt mich nicht aus den Augen. Ja, als ich ein paar Schritte rückwärts zur Tür mache, versucht das arme Tier, sich hochzurappeln, um hinter mir her zu kriechen. Dabei fiept er wie ein geprügelter Hund. Er kann noch nicht laufen.

Ich bleibe stehen. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich ihn nicht allein lassen. Ich möchte bei Meteor bleiben, ihn möglichst lange streicheln.

Aber er braucht Wasser. Zumindest vermute ich das.

»Okay, du hast gewonnen«, sage ich schmunzelnd und kehre zum Schreibtisch zurück. Vorsichtig greife ich mit einer Hand unter dem Bauch des sitzenden Reptils hindurch und hebe ihn hoch.

Er ist erstaunlich schwer! Aber er ist ja auch schon vierzig Zentimeter lang. Ich nehme den kleinen Kerl auf meinen Arm.

»Au!«

Verdammt, sind die Krallen scharf! Ich hätte mir doch etwas unterlegen sollen. Doch gleichzeitig spüre ich seine Wärme, als er sich liebevoll in meine Armbeuge kuschelt und die Krallen ebenso liebevoll in meinen nackten Arm bohrt. Ohne die geringste Scheu legt er den Kopf ab. Zum Schluss schließt er seine funkelnden Augenbälle.

Na, der hat aber ein Vertrauen zu mir, denke ich lächelnd. Und mir geht es genauso. Ich bin sicher, dass mein neuer Freund mir trotz seiner scharfen Krallen und seines offensichtlich mächtigen Kiefers niemals etwas zuleide tun würde.

Höchstens unabsichtlich, füge ich grinsend hinzu und versuche, meinen gereizten Arm zu reiben. Doch genau da, wo es wehtut, liegt jetzt die ruhig atmende Echse.

Meteor ist eingeschlafen.

Am Nachmittag stehe ich mit Meteor auf dem Arm am Küchenfenster und schaue hinaus auf die Straße. Den ganzen Tag bin ich im Haus bei meinem neuen Freund geblieben. Dabei wollte ich doch endlich einmal wieder richtig trainieren, jetzt, wo ich nicht mehr jeden Tag von morgens bis abends im Supermarkt Regale einsortieren muss. Mama, Papa und Jonathan sind an der Nordsee. Sie hatten den Urlaub spontan gebucht. Aber ich bin hiergeblieben und habe gearbeitet. Ich brauche das Geld, um mein Handy und das Tablet zu bezahlen.

Doch diese letzte Ferienwoche habe ich frei. Sturmfrei.

Beziehungsweise … ich hätte sturmfrei gehabt, wenn mir nicht genau am ersten freien Tag ein Eidechsenei in den Vorgarten gefallen wäre.

Also ist mein schöner Plan vom Lauftraining geplatzt.

Meine Hand streichelt Meteors schuppigen Rücken.

Macht nichts, denke ich. Das wird eine großartige Woche! Ich habe ein Haustier! Endlich!

Doch gleichzeitig weiß ich, dass es Ärger geben wird. Meine Mutter wird Meteor möglicherweise akzeptieren, aber Papa niemals. Da habe ich keinen Zweifel. Ich kann jetzt schon seine ärgerliche Miene sehen und ihn schimpfen hören: ›Du weißt doch: Keine Tiere im Haus. Schon gar nicht so ein Krokodil!‹

Dabei ist Meteor doch superpflegeleicht! Also zumindest heute. Eigentlich schläft er den ganzen Tag. Zwischendurch war er mal wach und hat an seinem Ei geknabbert, aber dann hat er sich immer wieder zusammengerollt und geratzt.

Ich seufze. Vermutlich ist er dann heute Nacht komplett ausgeschlafen und hält mich wach. Ich sollte auch besser ins Bett gehen. Müde genug bin ich.

Von was eigentlich?

Während ich herzhaft gähne und es vermeide, an die Reaktion meines alten Herrn zu denken, fährt draußen ein Radfahrer vorbei. Einen Moment sehe ich ihm sehnsüchtig nach. Er kann Sport machen. Ich bin hier drin eingesperrt.

Da fällt mir auf, dass sich der Typ auf dem Fahrrad seltsam verhält. Obwohl er ein modernes Rennrad und komplette Funktionskleidung hat, fährt er langsam und dreht den Kopf nach links und rechts, als suche er etwas.

Ob er was verloren hat? Es sieht ganz danach aus.

Ich zucke mit den Schultern. Geht mich nichts an.

Ich schaue ihm hinterher, wie er suchend um eine Kurve biegt und verschwindet.

»Er ist weg«, sage ich vollkommen sinnfrei zu Meteor, da kommt der Radfahrer schon wieder zurück. Und diesmal hält er genau auf unseren Garten zu.

Was will er?

Bei dem zerstörten Jägerzaun bleibt er stehen. Er betrachtet nachdenklich die Verwüstung im Vorgarten. Dann sieht er hoch und fixiert unser Haus. Ich mache erschrocken einen Schritt rückwärts. Hat er mich gesehen? Vermutlich. Ich bin ja nicht unsichtbar.

Einen Moment rührt sich keiner von uns. Dann schaut er noch einmal prüfend auf die Bescherung, steigt auf sein Rad und fährt zurück in die Richtung, aus der er gekommen ist.

Was soll ich denn jetzt davon halten? Sieht der Garten so schlimm aus?

Ja doch, ich bin halt den ganzen Tag nicht dazu gekommen, aufzuräumen. Meteor ist wichtiger.

Aber ich nehme mir vor, gleich morgen den Zaun und das Beet, so gut es geht, in Ordnung zu bringen. Sonst redet am Ende noch die ganze Stadt über uns.

3

Die Sonne steht schon hoch am Himmel, als ich aufwache. Ich spüre einen merkwürdigen Druck in meinem Rücken. Für eines der Stofftiere ist das zu hart. Verschlafen taste ich mit einer Hand hinter mich. Ich berühre etwas Warmes, Schuppiges.

Augenblicklich bin ich hellwach und richte mich auf. Meteor liegt neben mir in meinem Bett! Ist das zu fassen? Gestern Abend habe ich ihn auf einen Pulli auf den Fußboden gelegt. Er muss in der Nacht zu mir gekrochen sein, und ich habe nichts davon gemerkt.

Mama hat mal gesagt, ich hätte einen so tiefen Schlaf, da könnte man glatt eine Rakete daneben starten.

Bei dem Gedanken an meine Mutter muss ich grinsen. Was würde sie für einen Aufstand machen, wenn sie ein Tier in meinem Bett fände! Aber sie ist ja nicht hier.

Noch nicht.

Nicht dran denken!

»Guten Morgen, du Räuber«, begrüße ich Meteor. Er schlägt ein Auge auf und streckt alle viere von sich. Dann richtet er sich auf und sieht mich aufmerksam mit seinen unergründlich roten Augen an. Dabei fiept er leise.

»Musst du mal raus?«, frage ich. Nicht, dass der Kleine in mein Bett macht. Er ist bestimmt noch nicht stubenrein.

Schnell schlüpfe ich in meine Schlappen und schlurfe in den Flur. Dass ich Meteor gar nicht mehr tragen muss, fällt