Ziska und die Befreiung von Odrun - FranZiska Löffler - E-Book

Ziska und die Befreiung von Odrun E-Book

FranZiska Löffler

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Begleite Ziska und ihre ungewöhnlichen Freunde – Nuss die schwarze Ratte mit Fingerhut als Hut, Körnchen die graue Ratte mit den Segelohren und die kleine Waldfee Möhrchen – auf ein fantastisches Abenteuer durch den Dunkelwald, mit schaurigen Waldschatten und Begegnungen alter Bekannte, aber auch neuen Freunden. Ob düstere Wesen, vergessene Truhen oder rätselhafte Zaubersprüche – nichts kann Ziska aufhalten!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 39

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



,,Ziska und die Befreiung von Odrun Dunkelwald“

Geschrieben von FranZiska Löffler

Kapitel 1

,,Die Brosche“

Ziska saß in ihrem knarzenden Schaukelstuhl im Garten. Die Dämmerung zog leise zwischen den Bäumen auf, und der Wind flüsterte durch die Wipfel, als hätte er ein Geheimnis auf den Lippen. Lavendel Duft lag in der Luft – kräftig und würzig. Nuss, Ziskas kleine schwarze Ratte, mit einem Fingerhut als Hut nieste leise. Er hasste Lavendel. Ganz besonders.

Mit einem Keks zwischen den Pfoten rollte sich Nuss auf dem Schoss von Ziska zusammen, während Ziska ihre Teetasse hob. Ihre Finger strichen gedankenverloren über das Holz der Armlehne, als plötzlich etwas auf Nuss plumpste. Nuss erschrak, das er sich kurz an ein paar Keks krümeln verschluckte.

Eine Goldene Brosche.

Sie musste sofort an jemanden denken, als sie die Brosche sah. Groß, glänzend, pechschwarz. Mit einem Grünen, und einem Blauen Auge.

Lotus.

Die Waldkrähe.

Botenvogel, Schattenflieger, Sammler von Dingen, die eigentlich niemand finden sollte.

,,Das kann nichts Gutes heißen“, murmelte sie.

Nuss beruhigte sich wieder.

Er setzte sich aufgeregt auf, und sah Ziska mit großen Augen. Ziska zögerte keinen Moment.

,,Los, Nüsschen. Hol ihn. Du weißt wo er ist.“

Sie band ihm die kleine Glocke um – aus Silber gefertigt, wie ein Tautropfen hing er an dem Roten band. Die Glocke war dafür da, das Lotus die Waldkrähe Nüsschen schneller hört als sieht.

Nuss legte sein Fingerhut ab, stupste Ziska leicht mit der Schnauze an, was bedeutete wie ,,bin gleich wieder da“. Dann sprang er runter, schnell wie ein Schatten rannte er über den Waldpfad in Richtung Lotus. Das Glöckchen klingelte hell bei jedem Schritt.

Lotus saß auf einem Ast tief im Finsterwald, in der Nähe der Birkensiedlung – seinem Revier. Er war alt, Klug und der Wächter von Finsterwalde. Als das vertraute Klingeln durch die Blätter rauschte, spannte er die Flügel auf, stieß sich ab und glitt durch das Blätterdach, zischend wie ein Pfeil, der gerade abgeschossen wurde in Richtung Zielscheibe.

Er entdeckte Nuss auf einem schmalen Waldpfad. Die Ratte blieb kurz stehen, drehte sich um in Richtung Heimweg, nickte Lotus schniefend zu, und trank einen Schluck aus einer Pfütze – er nahm Anlauf und rannte los, ohne ein einziges Geräusch von sich zu geben.

Lotus ließ ein Krächzen hören, ein Ton, der tief in die Bäume hinein vibrierte.

Wie der Pfeil flog er weiter, direkt hinter Nuss hinter her. Im Zickzack zwischen den Baumstämmen hindurch.

Ziska wartete im Garten. Sie war unruhig. Die Brosche war so heiß, dass sie sie zwischen ihren Händen hin und her warf. Als der Schatten von Lotus über ihr glitt, hob sie den Kopf. Er landete auf dem Ast über dem Gartentor. Schwarz wie die Nacht saß er da, sein Blaues und Grünes Auge glänzten im Licht der Dämmerung.

Ziska sah ihn an.

,,Du hast es gespürt, nicht wahr?“

Lotus antwortete nicht. Natürlich nicht. Aber seine starre Haltung, dass leichte Zittern seiner Flügel – das sagte mehr, als Worte je gekonnt hätten.

Ziska seufzte tief.

Die Frau, die sie getragen hatte, hatte Augen wie Ziska – Grün wie das Gras im Frühling.

ODRUN DUNKELWALD.

Ziskas Großmutter.

Die damals verbannte Oberhexe.

Lotus sah Ziska Fordernd an.

,,Ja ich weiß, wir müssen sie befreien, und Nuss wird mir dabei helfen.“

Lotus verabschiedete sich mit einem lauten Krächzen, und flog wieder zurück.

Ziska ging mit der Brosche in der Hand – die inzwischen wieder eine normale Temperatur hatte – und Nuss in ihre kleine Hütte.

Sie legte die Brosche ins Regal neben den Fliegenpilzleuchten.

Ziska war den restlichen Abend über angespannt. Als die Dunkelheit hereinbrach, bat sie die kleinen Fliegenpilze im Regal, etwas Licht zu spenden. Sie trank einen Tee aus Brennnessel, Holunder und Ingwer, während Nuss genüsslich einen Butterkeks knabberte.

Kurze Zeit später legten sie sich in das Bett, aus Stroh geformt, mit weichen Moos bedeckt.

Nuss kuschelte sich auf das neben Ziska und wurde mit seiner gestrickten Rattendecke zugedeckt.

,,Gute Nacht, Nüsschen“, flüsterte sie.

Er schniefte leise – und schnarchte kurz darauf. Tief und brummend, wie ein Bär, der aus versehen eine Ratte geworden war.

Ziska fiel in einen unruhigen Schlaf, sie wälzte sich hin und her. Murmelte vor sich hin und zuckte ab und an, sodass Nüsschen sich des öfteren erschrak.

Kapitel 2

,,Die Vision“

Sie träumte von einem Zeichen, ein aus Dornen gemachter Kranz mit einer Krähen feder in der Mitte. DAS SYMBOL VON ODRUN DUNKELWALD.

Von einem Baum, dessen Stamm geflochten war wie ein Zopf. Von einem Schwarzen Buch das mit einem Goldenen Schloss versehen war.

Und von einer Stimme.

,,Meine Kleine Hexe…

warum hast du mich vergessen ?“

Sie erwachte zuckend und Schweißgebadet. So plötzlich, dass Nuss mit einem erschrockenen Quietschen vom Bett kullerte.

Ziskas Atem ging schnell, als wäre sie eben von einem Wettrennen zurück gekehrt.