Zitronen sind sauer, aber mit dir sind sie süß. - Lilith Diringer - E-Book

Zitronen sind sauer, aber mit dir sind sie süß. E-Book

Lilith Diringer

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Beschreibung

Cloe ist 13, hat eine nervige, hysterische Schwester und zwei häufig störende Elternteile. Sie ist ein Multitalent und hat ganz schön viele Probleme! Ihr Größtes ist allerdings die Bedeutung des für sie abstrakten Wortes "Liebe"! Ihr Lover will fast überhaupt nichts von ihr wissen und als sie von einer ihrer Freundinnen erfährt, dass sich ein anderer aus ihrer Klasse höchst wahrscheinlich in sie verliebt hat, spielen ihre Gefühle endgültig verrückt! Bei ihren Freundinnen und auch ihrer Schwester läuft es gerade auch nicht viel besser. Die Eltern von Emilie wollen sich scheiden lassen, Liz verknallt sich in einen zwei Jahre älteren und Cloes Schwester Celia beginnt eine unglückliche Liebesbeziehung zu einem Engländer. Dadurch kommt es zu Streitereien in ihrer Clique und der Familie. Ihre Eltern nerven auch ganz schön, denn sie scheinen in ihre Wechseljahre zu kommen und selbst Cloes Katze fängt an, verrückt zu spielen. Cloe muss sich also nicht nur mit ihren eigenen, sondern auch noch zusätzlich mit den Problemen ihres Umfeldes beschäftigen und ihr rennt die Zeit davon…

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Seitenzahl: 382

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Lilith Diringer

Zitronen sind sauer, aber mit dir sind sie süß.

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Auszug

Erweitertes Impressum

Inhalt

Die Autorin

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Danksagung

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Impressum neobooks

Auszug

An der Seite des gerade von der Bedienung gebrachten Glases steckte eine Zitronenscheibe und ich nahm sie in meine Hand. Ich fragte mich, was genau ich momentan überhaupt tat und kam mir vor, als Hätte sich die Anzahl meiner IQ-Punkte in der vergangenen Stunde halbiert. Als ich von der Zitronenscheibe hoch schaute, weil mir von dem Gelb, das ich wie ein Idiot direkt vor meine Augen hielt, schon ganz schlecht wurde, erblickte ich plötzlich mitten in der tanzenden Menge Jugendlicher einen Jungen, der meinem ersehnten Klassenkameraden - zumindest von hinten - verdächtig ähnlich sah. Das konnte doch überhaupt nicht sein! Wenn es wirklich Jerome war, hätte ich mitbekommen, wie er durch die Tür gekommen war! Jetzt drehte sich der Junge um. Ich konnte es nicht fassen! Es war eindeutig Jerome! Mein Herz begann sofort zu rasen und ich war total aufgeregt. Vom einen auf den anderen Augenblick war meine Traurigkeit verflogen und in mir breitete sich Glück, aber auch Angst aus. Endlich war Jerome da, aber, wie sollte ich ihn ansprechen!?Jetzt war er hier und wenn ich die noch verbliebene halbe Stunde nicht nutzte, um irgendwie mit ihm ins Gespräch zu kommen, könnte ich mich gleich vergessen und es wäre noch schlimmer, als wenn er gar nicht erst gekommen wäre.Jerome hatte mich zum Glück noch nicht gesehen, sodass ich ihn unbemerkt mit meinen Augen verfolgen konnte. Er fesselte mich und ich konnte nur noch auf ihn starren! Gedankenabwesend führte ich die Zitrone, die ich sowieso noch in der Hand hielt, zu meinem Mund und biss hinein, obwohl ich Zitronen eigentlich viel zu sauer fand um sie zu essen und sie bestimmt auch nur als Zierde dienen sollte. Während ich kaute, betrachtete ich weiterhin Jerome. Was für ein perfektes Gesicht er hatte. Mit seinen braunen Augen und seinen dunklen Haaren! Mitten in meinen Gedanken schluckte ich plötzlich. Es dauerte einige Sekunden bis ich realisiert hatte, was da gerade meine Speiseröhre hinunterrutschte. Es war die Zitrone! Kein Bibbern, kein Würgen mit anschließendem Ausspucken meines Mundinhaltes. Ich hatte wirklich und wahrhaftig eine Zitrone gegessen! Ohne mich auf irgendeine Art und Weise dagegen zu wehren! Ich hatte noch nicht einmal einen sauren Geschmack im Mund, stattdessen war ich mit Süße nur so erfüllt! Es fühlte sich an, als hätte ich ein Bonbon gelutscht, anstatt ein Stück Zitrone gegessen. Verrückt!

Erweitertes Impressum

1. Auflage

Lektorat: Susanne Diringer

Umschlaggestaltung: Lilith Diringer

Copyright © 2014 Lilith Diringer

Inhalt

Cloe ist 13, hat eine nervige, hysterische Schwester und zwei häufig störende Elternteile. Sie ist ein Multitalent und hat ganz schön viele Probleme! Ihr größtes ist allerdings die Bedeutung des abstrakten Wortes „ Liebe“! Ihr Lover will fast überhaupt nichts von ihr wissen und als sie von einer ihrer Freundinnen erfährt, dass sich ihr Kumpel höchst wahrscheinlich in sie verliebt hat, spielen ihre Gefühle endgültig verrückt! Bei ihren Freundinnen und auch ihrer Schwester läuft das Leben gerade auch nicht viel besser und dadurch kommt es zu Streitereien in ihrer Clique und der Familie. Cloe muss sich also noch zusätzlich mit den Problemen ihres Umfeldes beschäftigen und ihr rennt die Zeit davon.

Die Autorin

Lilith Diringer wurde 1999 in Heppenheim geboren. Sie fing im Alter von neun an, ihr erstes Buch „Das Leben – manchmal kompliziert aber doch nicht immer!“ zu verfassen und bereits vor der Veröffentlichung im Jahr 2012 begann sie an diesem Roman zu schreiben.

Momentan ist sie noch Schülerin und wohnt in Waldbronn, in der Nähe von Karlsruhe. Sie schreibt nicht nur, sondern ist auch anderweitig sehr aktiv. Inzwischen hat sie bereits angefangen, ihr nächstes Buch zu verfassen.

Prolog

Das bin ich: Ein blondes, blauäugiges, von der Größe gesehen sehr kleines, dreizehnjähriges Mädchen. Mein Alter sagt eigentlich schon fast alles über mich aus! Nämlich, dass ich mich gerade in der schlimmsten Phase meines Lebens befinde: In der Pubertät! In der Zeit, in der die Eltern beginnen schwierig zu werden und Jungs den ersten Rang als Gesprächsthema auf unserer Mädchentratschliste erobern! Eines meiner größten Probleme, die sich sonst noch in meinem Leben befinden ist, dass ich ein Multitalent bin! Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, warum gerade das ein so großes Problem darstellt! Es ist eigentlich ganz logisch: Erstens wird dadurch mein Leben total stressig und zweitens kann ich zwar sehr viele verschiedene Sachen, dafür aber keines perfekt. Das schlimmste ist aber, dass alle Trainer bzw. Lehrer ständig verlangen, dass ich immer Zeit habe, mich am besten ganz für diese Sache aufopfere und nichts anderes tue als das jeweilige Hobby auszuführen oder mir darüber Gedanken zu machen. Immer wollen alle, dass ich dieses Hobby oder dieses eine Schulfach zu dem Mittelpunkt meines Lebens mache! Aber ich kann doch nicht acht Hobbys gleichzeitig zum Mittelpunkt meines Lebens machen! Und dann kommt noch die Schule dazu, die auch nicht gerade wenig meiner kostbaren Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem sollte der Mittelpunkt meines Lebens genau das sein, um das ich mich zurzeit am wenigsten kümmere: meine Familie, Freunde und…..Liebe. Moment mal! Von welchem Fleck meines Gehirns kam denn jetzt dieses Wort? Vielleicht aus meinem untersten Unterbewusstsein?! Ich habe mal gelesen, dass sich sehr viel Wichtiges in diesem befinde, man es aber viel zu selten von dort ins Bewusstsein krempele! Oh nein! Das macht mir jetzt Angst. Warum zum Teufel ist mir dieses Wort eingefallen!? Liebe! …..

Na ja, ich werde wahrscheinlich noch längere Zeit damit verbringen mir darüber Gedanken zu machen.

Ihr seht schon! Ich befinde mich gerade wirklich in der größten Krise meines Lebens!

Kapitel 1

Während ich vom Fahrrad stieg, zog ich gleichzeitig meinen Helm ab und tastete nach meinen Haaren. Mist! Sie waren schon wieder vollkommen zerdrückt! Ich hatte Locken und bei diesen war es besonders frisurruinierend einen Helm zu tragen. Immer dasselbe! Die ganze Zeit, in der ich mich heute Morgen immer wieder im Spiegel angelächelt und versucht hatte, meine Haare irgendwie akzeptabel und vor allem stabil zu verknoten, war unnütz gewesen. Na toll! Ich schloss mein Rad ab, schulterte meinen Rucksack und schlenderte auf den Schulhof. Auf dem Weg versuchte ich meine Haare wenigstens noch halbwegs in Ordnung zu bringen, denn diese sollten nicht schon wieder von ein paar bescheuerten Jungs aus meiner Klasse als asymmetrische Frisur kommentiert werden. Aber an diesem Tag schien wenig zu machen zu sein, sodass ich es bald aufgab. Ich entdeckte meine Mädchenclique - wenn man meine beiden Freundinnen und mich überhaupt als Clique bezeichnen kann - auf der anderen Seite des Schulhofes und lief zu ihr. Sie bestand nur aus Lisa, die alle Liz nannten, Emilie und mir. Wir waren keine Sandkastenfreundinnen, sondern kannten uns erst seit dem Gymnasium, aber dafür waren wir seitdem unzertrennlich! „Wisst ihr schon das Neueste?”, begann Liz sofort aufgeregt unseren morgendlichen Tratsch, als ich auch nur in ihr Blickfeld geraten war. Ihre Eltern kannten ein paar Lehrer an unserer Schule, da es sich bei Liz selbst um ein Lehrerkind handelte. Folglich war Liz klar im Vorteil, wenn es darum ging Schulneuigkeiten zu erfahren, mit denen sie uns dann immer sofort bombardierte. „Was denn?”, fragten Emilie und ich automatisch. Liz nutzte unsere Neugierde wie jedes Mal und steigerte die Spannung, indem sie eine Kunstpause einlegte und dann noch einmal tief Luft holte. Schließich verkündete sie: „Wir bekommen eine neue Mitschülerin!” „Echt? Weißt du irgendwas über sie? Woher kommt sie?”, fragte Emilie sofort, die es mit ihrer Neugierde immer etwas übertrieb. Es klingelte und wir bewegten uns langsam in Richtung Schultür, was jedoch nichts an dem weiteren Verlauf unseres Gespräches änderte. „Nein, aber all deine Fragen wird sie dir gleich selbst beantworten können. Wahrscheinlich stellt Hr. Moll sie uns vor und wir haben gleich Chemie. Also wirst du sie in genau…” Liz schaute kurz auf ihre Armbanduhr „zehn Minuten und zwei Sekunden kennen lernen!” Jetzt waren wir am Chemiesaal angekommen und stellten unsere Taschen an den Tischen ab. Leider hatte Herr Moll, der übrigens unser Klassenlehrer war, die Sitzplätze eingeteilt und daher mussten wir uns für die Ausführung dieser Tätigkeit trennen, weil unser Lehrer nicht so gnädig gewesen war, uns nebeneinander zu setzen. „Aber es ist doch komisch, dass wir zwei Wochen nach Beginn des zweiten Halbjahres eine neue Mitschülerin bekommen. Warum nicht direkt zum Halbjahresanfang? Oder erst ab nächstem Jahr!?“ bemerkte ich, als wir uns wieder alle an Liz` Tisch versammelt hatten. Diese zuckte nur die Schultern. Na dann. Ich würde ja nicht mehr lange im Ungewissen bleiben, sodass ich versuchte meine Aufmerksamkeit von der Neuigkeit abzulenken. Natürlich war ich neugierig auf die Neue, aber nachdem ich mir ein paar mir extrem unrealistisch erscheinende Versionen von ihr vorgestellt hatte, entschied ich lieber zu warten, bis Herr Moll hoffentlich direkt mit dem Neuling im Schlapptau eintreffen würde. Leider blieb es nicht bei den von Liz prophezeiten zehn Minuten und zwei Sekunden, weil Herr Moll wie immer zu spät kam, was größtenteils seiner sehr gemächlichen Gangart zu verschulden war- vom Lehrerzimmer zu den Chemiesälen brauchte er sage und schreibe zehn Minuten – ich fragte mich wirklich, warum er noch nicht in der Disziplin „die langsamste menschliche Fortbewegung der Welt“ im Guinnessbuch der Rekorde gelandet war. Da er aber nicht nur langsam lief, sondern auch sehr langsam redete, war ich normalerweise darüber nicht sehr traurig - man musste echt aufpassen, dass man in seinem Unterricht nicht einschlief, was auch seinen auf der Schule bekannten Spitznamen „Schnecke“ erklären lässt. Heute war ich aber über seine Verspätung wirklich komplett unzufrieden und ich schien auch nicht die einzige mit dieser Ansicht zu sein. Solange Herr Moll noch nicht kam, redeten die meisten aus der Klasse wild durcheinander und informierten jeden unserer Klassenkameraden, der im Chemiesaal eintraf, über die Neuigkeit. Mit einer Verspätung von zehn Minuten kam unser Lehrer dann endlich an. Zur Enttäuschung aller aber ohne ein neues Mädchen. Auf den Gesichtern konnte man ein großes Fragezeichen erkennen und die meisten schauten vorwurfsvoll zu Liz, die nur verlegen die Schultern zuckte und nicht mehr ganz so selbstsicher zu sein schien, wahrscheinlich, weil sie an ihrer Informationsquelle „Eltern“ zu zweifeln begann. Nach der bekannten Begrüßungszeremonie, die sehr lange dauerte, da Herr Moll noch nicht einmal dabei sein Redetempo normalisierte, begann er endlich uns ein paar Informationen zu geben, die zum allgemeinen Aufatmen in der Klasse führten und Liz wieder entspannen ließen. „Ihr bekommt heute eine neue Klassenkameradin!”, begann er. Wow! Das wussten wir inzwischen auch und hätten wirklich darauf verzichten können diese Tatsache noch einmal in einem gefühlt zwei Minuten lang dauernden Satz mitgeteilt zu bekommen. „Sie heißt Melanie und wird sich euch gleich vorstellen. Ich hole sie rein!” Aha, Melanie, jetzt wurde es allmählich etwas interessanter. Langsam lief Herr Moll zur Tür und öffnete sie, während ein gespanntes Raunen durch die Klasse ging. Herein kam ein etwas dickeres Mädchen mit kurzen braunen Haaren und einer Nickelbrille. Sie entsprach nicht wirklich meinen Vorstellungen für ein neues Mitglied unserer Clique, aber man durfte ja niemanden nur nach seinem Aussehen beurteilen! Ein Blick zu Liz verriet mir, dass ihr gerade ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, aber bei Emilie war ich komplett unschlüssig, was sie von der Neuen hielt. Man sah ihr nie an, was sie dachte! Melanie ging nun bis zum Lehrerpult und fing dann an zu sprechen. Es klang als würde sie eine auswendig gelernte – zugegeben sehr kurze - Rede halten. Aber als „Neuling“ war es womöglich auch schwierig sich anders in einer fremden Umgebung vor denen vorzustellen, die einen wahrscheinlich die nächsten vier Jahre lang fast jeden Tag begegnen würden: „Hallo, ich heiße Melanie und komme aus Bayern. Ich bin am 12.2.1999 geboren, also bin ich jetzt gerade 14 Jahre alt. Meine Hobbys sind: singen, Handball spielen und lesen. Ihr könnt jetzt noch Fragen an mich stellen, wenn ihr dazu Lust habt!” Ich wollte ja nicht jetzt schon Vorurteile entwickeln, aber bei dieser Quietschestimme konnte ich mir schlecht vorstellen, dass Melanie gut singen konnte. Vor allem auch aufgrund des Akzentes. Dieses tief Bayerische irritierte doch bei jedem normalen Text! Naja, vielleicht war ihre Spezialität ja auch das Jodeln.

Während mir meine eigenen Gedanken durch den Kopf gingen, schaute ich mich im Raum um. Man sah den anderen Mädchen an, dass sie noch nicht wirklich wussten, was sie von Melanie halten sollten und bei den Jungs konnte ich keine große Begeisterung erkennen. War ja mal wieder klar, dass die nur nach dem Aussehen urteilten - Zeit für uns Mädchen ein bisschen mehr von dem Neuzuwachs unseres Klassenverbunds zu erfahren. Ich meldete mich und sprach die Frage aus, die mich schon die ganze Zeit beschäftigte: Warum kam Melanie erst jetzt, zwei Wochen nach dem Halbjahrbeginn, in unsere Schule und nicht schon am Anfang des Schul- oder zumindest des Halbjahres. „Mein Vater ist selbstständiger KFZ- Mechaniker. Seine Werkstatt, in der er früher gearbeitet hat, wurde ihm zu klein und hier haben wir Verwandte, die uns erzählt haben, dass gerade eine etwas größere Räumlichkeit frei wurde. Es gab aber mehrere Interessenten und mein Vater musste sich spontan für den Kauf entscheiden. Daher war das Ganze mit dem Umzug jetzt auch relativ kurzfristig” Naja, klang auch etwas auswendig gelernt, aber hörte sich logisch an.

„Es scheint ja ansonsten keine Fragen mehr zu geben”, stellte Herr Moll nach einer ziemlich langen Zeit des Schweigens fest und machte den Anschein, nun mit seinem Unterricht beginnen zu wollen. Doch dann meldete sich nach kurzem Getuschel in den hinteren Reihen noch Erik. Es war eigentlich sofort klar, dass seine Frage wie immer nur dazu dienen würde, den Unterrichtsbeginn noch etwas zu verzögern oder irgendjemanden bloßzustellen. Er war der Obermacho unserer Klasse und meinte immer das letzte Wort haben zu müssen. Herr Moll wusste das inzwischen auch und versuchte Eriks Meldung bewusst zu ignorieren und einfach mit dem Unterricht zu beginnen, aber mein hyperaktiver, weil wahrscheinlich bereits heute Morgen nur durch zwei Energydrinks, aus dem Bett gezogener Mitschüler schnipste und sprang auf, sodass Herr Moll sich schließlich geschlagen geben musste. Er versuchte die nahende Katastrophe noch mit einem „Wer sich so meldet, wird nicht drangenommen!“ – Lehrerspruch abzuhalten, aber als sich Erik daraufhin brav hinsetzte und sogar seinen Arm still hielt – ich wusste gar nicht, dass er zu so etwas fähig war – sah unser Lehrer keine andere Möglichkeit, als ihn doch noch aufzurufen. „Ja Erik!“, seufzte Hr. Moll sich ergebend. „Ich wollte nur fragen…“ die ganze letzte Reihe, die - nicht gemäß Sitzplan - ausschließlich aus Jungen bestand, begann zu kichern.

„Ähm ja, also ich wollte eigentlich nur fragen, was du für ein Sternzeichen hast! Vielleicht Jungfrau?” Jetzt brachen alle Jungs in schallendes Gelächter aus. Wie witzig! Typisch meine Klassenkameraden! Seit Anfang dieses Jahres waren fast alle unbremsbar albern und verhielten sich wie kleine Kindergartenkinder. Melanie kapierte natürlich überhaupt nichts. „Ich bin …Ich habe doch gesagt…“, sagte sie verwirrt, woraufhin nur noch mehr Gelächter ausbrach. Herr Moll ignorierte das Lachen und durchbohrte die Jungen der letzten Bankreihe mit tötenden Blicken. „Setz dich bitte in die letzte Reihe neben Erik. Ich würde jetzt gerne mit meinem Unterricht beginnen” Unser Lehrer schaute besonders unseren Klassenclown noch einmal mit einem strafenden Blick an. Dann stieg er schließlich tatsächlich mit der Wiederholung der spezifischen Eigenschaften von Säuren und Laugen in den Chemieunterricht ein.

In der Pause ging ich mit meinen Freundinnen in unsere Standardecke. Auf dem Weg dorthin tauschten wir uns mit einigen anderen Klassenkameraden über unseren ersten Eindruck zu der neuen Schülerin aus. Wir waren einstimmig der Meinung, dass sie nicht gerade gut aussah und auch einen etwas außergewöhnlichen Kleidergeschmack besaß, aber vielleicht hatten den ja alle Bayern – gegenüber Dirndel und Lederhosen sieht einfach alles gut aus. Also wollten wir sie eher nicht danach beurteilen, sondern entschlossen, ihr mit der Einstellung, dass sie ja ganz nett sein könnte, zu begegnen. Melanie selbst unterhielt sich währenddessen mit Vanessa und Jessica - die größten Zicken unserer Klasse. Sie hielten sich für die hübschesten und selbstverständlich auch coolsten „girls“ des gesamten Universums, was meiner Meinung nach nicht nur ein bisschen übertrieben war. Vielleicht suchten sie ja gerade noch ein weiteres Mitglied, das in ihre bisher noch sehr kleine Zweier-clique passte und checkten Melanie deshalb jetzt erst einmal von oben bis unten ab. Na ja, wenn sie sich sofort mit ihr anfreundeten, hatte ich auch nichts dagegen. Wenn, wir sie dann nicht mochten, würde sie wenigstens nicht zur Außenseiterin mutieren und es bestünde keine Gefahr, dass sie sich hier ohne Freunde unwohl fühlte. Als nächstes Fach hatten wir Französisch und wir fragten uns die restliche Zeit der Pause noch gegenseitig Vokabeln ab, da bei Frau Fänderle immer eine sehr große Gefahr bestand, dass unsere Kenntnisse in diesem Bereich in Form eines benoteten Tests kontrolliert wurden. Ansonsten war sie eigentlich eine ganz nette Lehrerin, bei der man ausnahmsweise nicht aufpassen musste aus Versehen einzuschlafen!

In der nächsten Pause gingen Emilie, Liz und ich dann aber doch zu Melanie, da wir zu neugierig waren. Durch unsere Befragung, bei der Melanie den Eindruck machte, dass sie nicht gerne viele Informationen von sich Preis gab, hatten wir es dennoch geschafft, ihr einiges aus der Nase zu ziehen: Ihre Mutter war Hausfrau und sie hatte noch einen kleineren Bruder. Ihre ganze Verwandtschaft außer einem Onkel, der ihnen, wie sie uns bereits erklärt hatte, von den freistehenden Werkstatträumen erzählt hatte, lebte noch in Bayern und Melanie hatte nur ungern ihre alte Schule verlassen. Mit diesen Informationen gaben wir uns erst einmal zufrieden und zogen ab.

Kapitel 2

Als ich nach Hause kam, war die Haustür angelehnt. Ich wunderte mich, ging dann aber rein und stellte meinen Rucksack in den Gang. Ich lief in die Küche, die ich vollkommen menschenleer vorfand. Eine fast fertig gebackene Gemüselasagne konnte ich im Ofen ausmachen. Komisch! Meine Mutter ließ sonst nichts, was Gefahr lief anzubrennen unbeaufsichtigt. Montag war ihr freier Tag, an dem sie kochen konnte, da sie an den anderen Wochentagen bis nachmittags als Steuerberaterin arbeitete. Dies war auch der Grund dafür, dass wir eigentlich nur montags und am Wochenende etwas Gescheites zu Essen bekamen – und das sollte dann zumindest nicht angebrannt sein. Das „wir“ setzte sich aus meiner Schwester - eine meist nervige, hysterische und sehr stark pubertierende 16 Jährige namens Celia - und mir zusammen. Mein Vater arbeitete den ganzen Tag und konnte uns daher unter der Woche sowieso so gut wie nie mittags bekochen. Dienstags und donnerstags hatten Celia und ich beide lang Schule und sollten eigentlich in der Kantine essen. Das Essen dort war jedoch nicht gerade schmackhaft, daher verzichtete ich meistens darauf und schob mir abends einfach eine Pizza in den Ofen oder bereitete mir irgendein anderes Schnellkochgericht zu. An dem noch übrig gebliebenen Tag - Mittwoch - aßen wir entweder bei Freunden oder kochten selbst. Da ich Kochen zwar liebte, mir meistens aber die Zeit dafür fehlte, geschah dies nicht wirklich häufig. Und meine Schwester war einfach viel zu faul fürs Kochen. Das war mir aber auch ganz recht, weil unser Haus dann wenigstens nicht ganz so häufig Gefahr lief, komplett zerstört zu werden (meine Schwester hatte es schon zwei Mal geschafft, fast unsere gesamte Küche in Brand zu stecken – und zwar bei dem Versuch, Tütensuppe zuzubereiten – sie war einfach viel zu chaotisch für die Küche). Meistens gab es aber auch noch Reste von Montag oder dem Wochenende und wir konnten diese – dank der genialen Erfindung von Mikrowellenherden – innerhalb von höchstens zwei Minuten warm machen.

Nachdem ich den Ofen ausgeschaltet hatte, damit die Lasagne nicht verbrannte, ging ich durchs Wohnzimmer in den Garten, um zu schauen, ob sich meine Mutter dort irgendwo aufhielt. Im Wohnzimmer lag nur meine Katze Aisha auf dem Sofa, aber die Tür zum Garten war angelehnt. Ich sah schon durch die Glastür, dass meine Mutter irgendwo im Gemüsebeet herumstocherte. Als ich durch die Tür ging, erblickte sie mich auch. „Cloe! Du bist ja schon da!“ „Was machst du denn hier?”, versuchte ich gleich die Gründe für den verwunderlich leeren Zustand des Hauses aufzuklären. „Ich wollte mich nur noch kurz um unseren Rosenkohl kümmern.” Während wir uns unterhielten, gingen wir ins Wohnzimmer und schlossen die Gartentür. „Ich hab den Ofen ausgemacht, damit die Lasagne nicht verbrennt.” „Oh ja danke! Die hatte ich total vergessen!”, meinte meine Mutter bestürzt. „Also, ruf mich, wenn das Essen dann komplett fertig ist”, meinte ich, während ich meine Schultasche schulterte und die Treppe hinauf den Weg in mein Zimmer antrat.

Als wir ungefähr eine halbe Stunde später zu dritt am Esstisch saßen - meine Schwester war inzwischen auch eingetrudelt - konnte ich endlich meine Neuigkeit loswerden. Meine Mutter lies als Reaktion auf meinen Bericht über den “Neuankömmling“ in unserer Klasse ein erstauntes „Echt?” von sich hören, während sie sich ein Stück Lasagne auf die Gabel schaufelte. „Jetzt kommt’s! Bestimmt ist dieser „Jemand“ ein perfekt aussehender Junge in den sich Cloe sofort verliebt hat!” Meine Schwester! Konnte sie es nicht einmal lassen zu allem irgendeinen bescheuerten und unqualifizierten Kommentar dazu zugeben!? „Nein! Erstens ist der „Jemand“ ein Mädchen namens Melanie, zweitens habe ich bis jetzt an ihr noch nicht ein einziges Körperteil gefunden, das auf irgendeine Weise als hübsch bezeichnet werden könnte und drittens glaube ich nicht, dass ich so schnell lesbisch geworden bin!” „Cloe! Man redet nicht so über Leute, die man noch überhaupt nicht kennt und noch dazu nicht da sind!”, meinte meine Mutter vorwurfsvoll. „Ich habe ja auch weder gesagt, dass sie nicht nett ist, noch irgendeinen anderen negativen Aspekt über eine Eigenschaft geäußert, deren Ausprägung sich erst herausstellt, wenn man eine Person näher kennenlernt. Ich habe lediglich behauptet, dass sie nicht gerade gut aussieht! Und das sieht man ja!”, erwiderte ich in betont sachlichem Tonfall und leicht verärgert über den spießigen Vorwurf meiner Mutter. Dieser schien nichts einzufallen, was sie gegen mein Argument einwenden konnte, und nach einigem Schweigen fragte sie: „Und, wie ist sie so, woher kommt sie?” „Na ja, ich kenne sie ja noch nicht wirklich“, zitierte ich zuerst meine Mutter und genoss ihr Augenrollen, bevor ich mit näheren Informationen herausrückte. „Ich weiß nur, dass ihre Familie aus Bayern hergezogen ist, da ihr Vater hier eine neue Garage gefunden hat, in der er Autos reparieren kann. Er ist KFZ-Mechaniker und ihre Mutter ist Hausfrau. Melanie hat auch noch einen jüngeren Bruder, der acht Jahre alt ist und Wiland heißt. Sie singt, spielt Handball und liest gerne”, zählte ich nun alles, was ich im Laufe des Vormittags in Erfahrung gebracht hatte, auf. „Hört sich doch ganz nett an!” meinte meine Mutter. „Na ja nicht so sonderlich!”, murmelte ich, aber so leise, dass es meine Mutter nicht verstehen konnte - ich wollte nicht noch einmal eine Benimmpredigt zum Thema „Reden über andere Leute“ über mich ergehen lassen müssen. Ich aß fertig, brachte meinen Teller in die Küche und ging hoch in mein Zimmer, um mich mit meinen Hausaufgaben zu beschäftigen und nicht doch noch Gefahr zu laufen, in Gegenwart meiner Mutter eine falsche Bemerkung in den Mund zu nehmen

Kapitel 3

Ich muss euch noch etwas gestehen! Ich habe vor ein paar Tagen, als mir das Wort „Liebe“ bei den Überlegungen darüber, für was ich momentan zu wenig Zeit aufbrächte, in den Sinn gekommen war, sehr lange überlegt, warum mir gerade dieses Wort genau in dem Moment durch den Kopf ging. Nach langem Nachdenken bin ich schließlich alle Jungs aus meiner Klasse durchgegangen, die gut aussehen und noch dazu nett sind, was die Auswahl deutlich einschränkte. Und da bin ich irgendwie bei einem Namen hängengeblieben. Nicht nur bei einem Namen! Bei einem Jungen! Lian! Ich habe keine Ahnung, weshalb meine Auswahl gerade auf ihn gefallen ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich erst letzte Woche das Geologieprojekt abgeschlossen hatte, bei dem ich mit ihm in einer Gruppe und deshalb auch schon einmal bei ihm zu Hause war und er meine Jungskriterien nahezu perfekt erfüllte. Fest steht jedenfalls, dass ich mich in ihn verliebt habe! Einfach so. Ein sehr seltsamer Grund sich zu verlieben, ich weiß! Aber ist das überhaupt richtige Liebe? Ich weiß es nicht! Ich bekomme zwar jedes Mal Bauchkribbeln, wenn ich mit Lian rede, aber sich nur zu verlieben, weil einem das Wort „Liebe“ in den Sinn gekommen ist und man zufälligerweise von einem Lehrer für irgendein Projekt in eine gemeinsame Gruppe worden war? Ich meine, ich hatte mich bis jetzt ja auch nicht in jedes Gruppenmitglied verliebt, mit dem ich in meiner achtjährigen Schulkarriere jemals zusammengearbeitet hatte.

Egal, ich würde es wahrscheinlich nicht herausfinden, was mich zu diesen Gefühlen brachte. Klar war mir aber schon jetzt: Ich hätte es lieber lassen sollen, da ich mir dadurch ein Problem eingehandelt hatte! Lian interessiert sich 0,00% für mich. Stattdessen macht er den sehr deutlichen Eindruck, in Jessica, eine der Klassenzicken, verliebt zu sein. Aber ich bin auch selbst schuld. Eigentlich weiß die gesamte Klasse, dass Jessica in Lian und Lian in Jessica verliebt ist, die beiden sich nur nicht trauen, sich gegenseitig ihre Liebe zu gestehen. Wie konnte ich mich da ausgerechnet in Lian verlieben? Ich hätte doch wissen müssen, dass es mein ganzes Leben kompliziert machen würde!

Liebe ist eben verdammt blöd. Erst will man sich verlieben und dann möchte man dieses bescheuerte Gefühl wieder um jeden Preis losbekommen!

Mein Handy klingelte, während ich über meinen Heften brütete. Ich nahm ab und erkannte sofort Emilies Stimme. „Hast du das kapiert!? Sollen wir bei der Nr.5 jetzt das Imparfait oder das Passé Composé verwenden!? Und was ist das Participe Passé von „avoir“!?“, überfiel sie mich eine halbe Sekunde nachdem ich auf das grüne Feld meines Touchscreens gedrückt hatte. Emilie vergaß häufiger, dass es sich bei mir nicht um die Autorin unserer Schulbücher handelte und ich deshalb nicht sofort zu jeder Aufgabenstellung die richtige Seitenzahl auswendig wusste. Nachdem ich aus dem Zusammenhang zumindest darauf geschlossen hatte, dass es sich bei Emilies Frage um das Fach Französisch handelte, fragte ich sie noch einmal ruhig nach der Seitenzahl. Dann erklärte ich ihr kurz, dass sie beide Zeiten, je nach Gebrauch anwenden sollte und das Participe Passé von „avoir“ „eu“ lautete. Nach einem Blick auf die Uhr musste ich mich jedoch dafür entschuldigen, dass ich ihr nicht noch die Lösung der gesamten Aufgabe diktieren konnte, da ich mich auf den Weg in die Turnhalle begeben musste und sowieso schon zu spät dran war. Meine Freundin am anderen Ende der Leitung klang ungewohnt enttäuscht, aber ich hatte jetzt keine Zeit, mir über die möglichen Ursachen dafür noch länger Gedanken zu machen. Stattdessen nahm ich meine Turntasche, stopfte die nächstbesten trainingstauglichen Klamotten hinein und rannte die Treppe herunter. Dort angekommen scheuchte ich meine Mutter auf, streichelte noch kurz Aisha, die mich mit einem kurzen Miau würdigte, bevor sie sich wieder zusammenrollte und schnurrend weiterschlief. Dann rannte ich gemeinsam mit meiner Mutter aus der Tür und sprang in ihr Auto. Dank meiner Hetzte kam ich sogar noch auf die Minute pünktlich in der Turnhalle an.

Es war sechs Uhr. Der Wecker klingelte. „Cloe, du musst aufstehen.“ Diese Stimme in meinem Kopf. Nein, nein, nein, ich wollte nicht aufstehen!!! Ich war müde und in der Schule würde ich sowieso wieder nur sehen, wie Lian mit Jessica flirtete. Vielleicht sollte ich mich krank stellen. Aber ich konnte mich doch nicht krank stellen, bis ich nicht mehr in Lian verknallt war! Trotzdem stimmte es doch eigentlich! Ich war krank: liebeskrank…. Oh neeein! Jetzt war es nicht nur die Stimme in meinem Kopf, die mich rief, sondern auch noch meine Mutter, Nerv! Dann stehe ich eben auf!

Ich schlug die Decke auf und sprang aus dem Bett. Jetzt nur das Beste aus dem Tag machen! Schon etwas fitter schlenderte ich aus meinem Zimmer ins Bad. Oh Gott sah ich wieder aus! Augenringe bis zum geht nicht mehr. Egal. Nachdem ich mich nach einer Bedenkzeit von etwa zehn Minuten, in denen ich überlegte, was ich anziehen sollte, endlich umgezogen hatte, ging ich die Treppe hinunter. Meine Eltern saßen schon am Esstisch und ich machte mich daran, mein Lieblingsmüsli zu verzehren – das bisher einzig erfreuliche Ereignis an diesem Morgen. Anschließend ging ich zum zweiten Mal ins Badezimmer und versuchte mir eine einigermaßen hübsche Frisur zu machen. Nächstes Problem: Wie schon gesagt habe ich Locken mit denen es so gut wie fast nie leicht fällt, auch nur annähernd stabile Frisuren zu machen. Außerdem hatte ich nicht viel Zeit zum Frisieren. Ich sagte ja schon - immer im Stress. Nach ein paar Minuten hatte ich mich dann schließlich entschlossen, meine Haare heute offen zu lassen. Dann würde mein Helm sie eben wieder zerdrücken. Scheiß drauf! Danach rannte ich nach unten. Auf dem Weg stieß ich mit meiner Schwester zusammen, die noch im Schlafanzug war. Anscheinend hatte sie verschlafen. Ich verstaute mein Brot in meinem Schulranzen rief noch ein: „Tschüss” ins Haus und rannte zur Tür.

Das erste, auf das ich trat, als ich meinen Fuß aus dem Türrahmen setzte, war irgendetwas, auf dem ich fast ausgerutscht wäre. Noch dazu hatte mein Schuh ein sehr ekelerregendes Geräusch erzeugt, als ich ihn auf dieses Etwas gesetzt hatte. Ein schauriges Knirschen. Als würden Knochen zusammengepresst und … Wäh! Als ich meinen Fuß nun anhob, wurde meine Befürchtung bestätigt. Darunter kam, soweit ich es noch erkennen konnte, ein Geschenk meiner lieben Katze zum Vorschein: Ein frisch gefangener, von Katzenzähnen zerbissener und jetzt auch noch von meinem Gewicht zusammengedrückter Mausekopf. Lecker! Das schlimmste war – abgesehen von dem Ekel, der in mir ausgelöst wurde und dem Mitleid, das ich gegenüber diesem Mausekopf empfand – dass mein Schuh versaut war. Natürlich hatte ich gerade heute meine neuen Schuhe angezogen und der eine davon war jetzt schon, bei seinem allerersten Kontakt mit der Außenwelt, dreckig. Der Tag ging ja schon einmal super weiter! Ich hätte doch lieber im Bett bleiben sollen! Wenigstens war kein Blut hochgespritzt, so dass nur die Sole etwas verschmiert und der Rest einigermaßen sauber geblieben war. Die Sohle meiner Schuhe bekamen meine Klassenkameraden, und besonders wichtig Lian, nicht gerade häufig zu sehen. Ich ging mit großem Abstand an dem Bestandteil des toten Organismus vorbei, möglichst ohne ihn genau zu betrachten und lief zur Garage, während ich meinen Blick jedoch weiterhin auf den Boden gerichtet hielt. Man konnte ja nie wissen, wie viele Beutestücke meine Katze war, von ihren nächtlichen Ausflügen mitgebracht hatte. Zum Glück traf ich auf keinen weiteren Leichnam irgendeines Nagetiers oder Vogels und kam heil und weitgehend unverdreckt an meinem Fahrrad an. Bevor ich losfuhr holte ich noch mein Deo aus meiner Schultasche und besprühte meine Schuhsohle damit. Man konnte ja nie wissen, wie stark ein Kadaverabdruck stank. Anschließend konnte ich ohne weitere Vorfälle losfahren und war froh, aus unserem Vorgartenfriedhof relativ unbeschadet herausgekommen zu sein. Na dann, ab in die von der Liebe geprägte Verzweiflung.

Ich hatte es ja befürchtet! Zwar begrüßten mich Emilie und Liz, aber Lian würdigte mich keines Blickes. Stattdessen stand er in einer Ecke und redete mit Jessica. Arrrg! Noch dazu kam, dass sein Sitzplatz meilenweit von meinem entfernt war! Ich hatte überhaupt keine Chance auch nur ansatzweise mit ihm ins Gespräch zu kommen. Aber das hätte ich mich wahrscheinlich sowieso nicht getraut. „Oh Cloe! Mach dir darüber doch jetzt keinen Kopf!” Liz stand neben mir. Sie war anscheinend meinem Blick gefolgt und hatte meine Gedanken erraten. Sie und Emilie waren die einzigen, die außer mir noch über meine Gefühle für Lian Bescheid wussten - obwohl ich mir da ja selbst noch nicht ganz so sicher war. Ich wandte meinen Blick schnell von ihm ab und ging an meinen Platz. Liz folgte mir. Sie beugte sich über meinen Tisch und schaute mir tief in die Augen. Vielleicht versuchte sie gerade mich zu hypnotisieren, um mich in diesem Zustand dann von meinen schlechten Gefühlen zu befreien. Sie hatte letztens irgend so ein Buch über magische Kräfte bei ihrer Mutter entdeckt und seitdem hatte ich bereits ein paar Mal das Gefühl gehabt, dass sie die dort stehenden Praktiken bei Emilie und mir versuchte umzusetzen. Bisher zum Glück jedoch noch ohne Erfolg. „Jetzt sei nicht so betrübt! Sie reden nur miteinander und das bedeutet noch lange nichts! Das kannst du mindestens genauso gut! Geh einfach zu ihm hin und fang ein Gespräch an. Über das Wetter, oder…“, sie überlegte kurz „über Fußball…“ Obwohl mir überhaupt nicht danach zumute war, musste ich grinsen. Lian und Fußball passte überhaupt nicht! Da kannte ich mich ja noch besser aus als er! Dabei wusste ich gerade einmal ein paar Namen der Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft und vielleicht noch die wichtigsten Fußballregeln. Aber eigentlich hatte Liz ja Recht! Reden fiel mir normalerweise nicht schwer. Doch, wenn ich daran dachte, wie ich stotternd vor Lian stehen und kein einziges vernünftiges Wort mehr hervorbringen würde, verließ mich der Mut sofort wieder. Wie peinlich! Wahrscheinlich würde mein Gesicht komplett rot anlaufen!

In Gedanken versunken hatte ich überhaupt nicht bemerkt, dass sich Liz inzwischen von meinem Tisch entfernt hatte und jetzt an ihrem Platz saß. Gerade noch rechtzeitig sah ich, dass auch unser Geschichtslehrer Herr Rono bereits eingetroffen war und es sich auf dem Lehrerstuhl bequem gemacht hatte. Hektisch zog ich meine Hefte aus meinem Rucksack und legte sie auf meinen Tisch. Anscheinend war ich heute tatsächlich vom Pech verfolgt, denn einer meiner Ordner landete auf dem Boden – schon wieder ein Ereignis, das mir zeigte, dass ich mich heute Morgen doch lieber noch einmal in meine Decke hätte einkuscheln sollen, anstatt aufzustehen. Wenigstens waren meine Arbeitsblätter eingeheftet, so dass nun kein Chaos auf dem Boden entstand, wie es bei so vielen anderen aus meiner Klasse häufig der Fall gewesen war. Wenn ich mich jetzt noch auf den Boden knien und jedes Blatt einzeln hätte aufsammeln müssen, wäre ich wahrscheinlich vor Scham gestorben! Bereits ohne Blättersalat ruhte jetzt die komplette Aufmerksamkeit meiner Klassenkameraden auf mir, weil mein Ordner im ansonsten stillen Klassenzimmer beim Aufprall auf den harten Boden einen lauten Knall verursacht hatte. Mist! Warum musste auch gerade jetzt meine, normalerweise ohne Unterbrechung lärmende, Klasse leise sein. Schnell hob ich meinen Ordner wieder auf und legte ihn sorgfältig auf den Tisch. „So, sind jetzt alle bereit, auch Sie Fräulein Gleis?“, meinte Herr Rono mit spöttischem Unterton. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wie er vom Pult aufgestanden und zu meinem Tisch gekommen war. Jetzt stand er direkt vor mir. Irgendjemand in der letzten Reihe kicherte. Was sollte daran denn jetzt schon wieder lustig sein!? Da ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen, erwiderte ich nur ein kurzes „Ja“. Wenigstens war ich damit von der allgemeinen Aufmerksamkeit erlöst und es begann das all-schulstündliche “Guten Morgen“- Ritual. Die Stunde verstrich langsam und ich hörte überhaupt nicht zu, was Herr Rono alles über die Märzrevolution in Deutschland schwafelte. Obwohl mich Geschichte eigentlich immer interessierte. Mit meinen Gedanken war ich jetzt aber bei Lian. Ein paar Mal schaute ich möglichst unauffällig zu ihm rüber, doch er erwiderte meinen Blick nur ein einziges Mal und dieses Mal wandte ich meinen sofort wieder ab.

„Cloe!?” „Ja?” Ich drehte meinen Kopf, damit ich sehen konnte, wer mich gerufen hatte. Ich erblickte Lian, der hinter seinem Tisch stand. „Ähm... Möchtest du auch unterschreiben?”, fragte er mich und zeigte auf seinen neuen Rucksack, der vor ihm auf dem Tisch stand. Ich drehte mich nun vollends zu dem Rucksack um, natürlich auch um seinen Besitzer genau betrachten zu können. Er war in unterschiedlichen Farben bekritzelt – natürlich nicht Lian, sondern seine Tasche. Bei genauerem Betrachten konnte ich in dem ganzen Durcheinander aus Buchstaben ein paar Namen meiner Mitschüler wiedererkennen und ich verstand, was Lian von mir wollte. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass er mich die ganze Zeit beobachtet hatte, während ich mich daran versucht hatte, die Situation zu analysieren. Er sah einfach zu süß aus! „Ja, ok, gerne!”, war das einzige, was mir als Antwort einfiel. Er gab mir einen roten Stift – rot, wie die Liebe fiel mir sofort ein, aber so hatte es Lian wahrscheinlich leider nicht gemeint – Egal! Jedenfalls suchte ich den Rucksack anschließend mit den Augen nach einer noch freien Stelle ab und bekritzelte sie mit meinem Namen. Als ich Lian seinen Stift wieder zurückgeben wollte, berührten sich für einen Moment lang unsere Hände. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit über den Stift angestarrt hatte. Ich schaute hoch - direkt in sein Gesicht. In seine hellblauen Augen. Er erwiderte meinen Blick und dieses Mal schaute ich nicht schon nach viel zu kurzer Zeit weg. „Danke!”, meinte er. Für einen Bruchteil einer Sekunde, schauten wir uns noch tiefer in die Augen und ich wünschte, dass dieser Augenblick nie vergehen würde, aber leider war das nicht möglich. „Lian! Kommst du mal!!”, rief ein Junge.

Als wäre ich gerade aus einer Trance befreit worden, ließ ich den Stift los, den Lian eigentlich schon die ganze Zeit fest in der Hand hielt. „Danke!”, sagte er noch einmal, während er den roten Stift in sein Mäppchen warf. Dann drehte er sich betont lässig um und ging. Ich schaute nach links durchs Klassenzimmer und erkannte das Pickelmonster unserer Klasse, Freddy, der ungeduldig erneut Lians Namen rief. Verdammt! Warum musste dieser bescheuerte Junge auch gerade jetzt etwas von Lian wollen!? Weil es nicht wirklich unauffällig war, die beiden die ganze Zeit anzustarren, wandte ich meinen Blick nach kurzer Zeit ab und ging zu meinem Platz zurück. Währenddessen bemerkte ich, dass mein Herz raste und hörbar klopfte! Hoffentlich hatte Lian nichts von meiner Aufregung gemerkt! Der Gong der Schulglocke brachte mich dazu meine Umgebung wieder wirklich wahrzunehmen. Ich setzte mich an meinen Platz und wartete darauf, dass unsere nächste Lehrerin eintreffen würde.

Warum hatte Lian mich unterschreiben lassen? Na ja, das musste jetzt überhaupt nichts bedeuten! „Hast du nicht gesehen, wie viele Namen auf seinem Rucksack standen? Das war schon mindestens die halbe Klasse!“, sagte ich zu mir selbst. Ich brauchte mir wirklich keine sinnlosen Hoffnungen machen! Er war sowieso in Jessica verknallt! Aber dieser Blick, mit dem er mich angeschaut hatte, als sich unsere Hände berührt hatten! „Cloe?“, riss mich eine Stimme dicht an meinem rechten Ohr aus meinen Gedanken. Es war Tom, der neben mir saß. „Was?“, fragte ich immer noch etwas abwesend und ein bisschen verärgert, da es mein Klassenkamerad gewagt hatte, mich aus meinen Gedanken zu reißen. Fragend zeigte er auf mein Matheheft, das aufgeschlagen vor mir lag. Ich schaute es an, um zu sehen, was er meinte. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich rote Herzchen in mein Heft gemalt hatte. Verlegen und erschrocken schaute ich Tom an, der mich angrinste. Schnell nahm ich meinen Radiergummi und radierte die Herzen so gut wie möglich aus meinem Heft. Tom brach in lautes Gelächter aus, was taktisch – zumindest für mich – sehr unklug war, da er damit natürlich alle Blicke auf sich zog. Insbesondere den von Frau Katchen, unserer Mathelehrerin. „Was ist da los?“, fragte sie streng. Tom gab ihr keine Antwort, sondern lachte nur noch mehr. Aufgrund Toms Lachgeräusche, die eher klangen, als würde eine Kuh versuchen zu weinen, als, dass es an die Geräusche eines sich amüsierenden Teenagers erinnerte, stieg die halbe Klasse in das Gelächter mit ein. Frau Katchen wollte eine noch größere Unruhe vermeiden und kam daher sofort zu uns herüber, um selbst den Auslöser von Toms Lachausbruch herauszufinden und so schnell wie möglich zu beseitigen. Wie wild radierte ich weiter. Die Hälfte der Herzchen war bereits verschwunden. Ich musste bei meinen hektischen Bewegungen aufpassen, dass ich nicht gleich mein ganzes Heft zerriss. Noch dazu schmerzten meine Finger schon jetzt, vor lauter Radieren und ich würde wahrscheinlich noch Armmuskelkater bekommen, wenn ich so weitermachte. Immerhin konnte man jetzt nur noch leicht rote Flecken erkennen, die peinliche Form war weitgehend beseitigt. Trotzdem war immer noch etwas zu erkennen. Warum hatte ich auch so viele Herzchen malen müssen!? Inzwischen war Frau Katchen an unserer Tischreihe angekommen und schaute auf Toms und mein Heft. Meine restlichen Zeichnungen, die ich noch nicht geschafft hatte, zu entfernen, konnte ich zum Glück mit meinem Mathebuch verdecken. Das einzige, was sich auf meiner ansonsten leeren Heftseite befand, war die Überschrift: S. 45 Nr.3 a) und das Datum. Schnell schaute ich in mein Buch und versuchte mich mit dem Arbeitsauftrag auseinanderzusetzten. „Cloe, wie weit bist du denn mit der Aufgabe?”, fragte sie, nachdem sie verstanden hatte, dass aus Tom vorerst nichts herauszubekommen war. „Ähm!… Ich habe mir erst die Aufgabe durchgelesen und …überlegt und äh…”, antwortete ich zögernd. „Das war das einzige, was du in den letzten zwanzig Minuten geschafft hast?!” Betreten schaute ich auf mein Heft. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass ich schon so lange in meiner Gedankenwelt abgetaucht war. Mir war es nur wie ein paar Sekunden vorgekommen. „Frau Katchen! Es ist meine Schuld!”, meinte Jerome, der links neben mir saß und bis jetzt schweigend über seinem Heft gebrütet hatte. Frau Katchen und ich schauten ihn verwundert an, wobei ich versuchte diese Verwunderung möglichst nicht erkennen zu lassen. „Ich habe Cloe noch etwas gefragt, weil ich es nicht verstanden hatte und sie war so nett und hat es mir noch einmal ausführlich erklärt.” „Ja, genau!“, bestätigte ich zwar noch etwas zögerlich, aber unendlich froh über die unerwartete Hilfe. „Na gut!! Ich bitte dich aber das nächste Mal, wenn noch etwas unklar ist, zu mir zu kommen und nicht deine Tischnachbarn damit aufzuhalten. Und jetzt bitte dafür doppeltes Arbeitstempo!“ Als Frau Katchen wieder - nachdem sie Tom noch einen warnenden und verständnislosen Blick zugeworfen hatte, da er immer noch nicht mit seinen gurgelnden Geräuschen aufgehört hatte - zum Pult nach vorne gelaufen war und ich mir sicher sein konnte, dass ihre Aufmerksamkeit nicht mehr uns galt, flüsterte ich Jerome ein leises „Danke“ zu und konzentrierte mich anschließend wirklich auf die Aufgabe, die gar nicht mal so schwer war. Die restliche Stunde arbeitete ich dafür, wie von Frau Katchen gefordert voll konzentriert und hatte am Ende sogar die Zusatzaufgaben geschafft, wofür ich von Frau Katchen nicht nur mit einem anerkennenden Blick gewürdigt wurde, sondern auch noch ein Plus in meiner Notenkartei einholte. Na ging doch! Der heutige Tag hatte doch noch etwas Gutes auf Lager!

Kurz vor Ende der Stunde hatte sich Tom von seinem Lachkrampf erholt und ich bat ihn, niemandem von dem Grund für den Lachkrampf zu erzählen - sonst würde ich bis zu meinem Abitur als lächerliche Figur herumlaufen und mir jeden Tag die nervigen Sprüche der gesamten Schule anhören müssen. Wie peinlich! Nur wollte Tom mir diese Bitte nicht einfach so erfüllen. Erst nachdem ich ihm den Vorschlag unterbreitet hatte, dass er erzählen könnte, er habe gelacht, weil er in seinem Witze-Schülerkalender - den er auch tatsächlich besaß - einen wirklich mega lustigen Witz gelesen hatte, während er sich dort die Hau-saufgaben hatte eintragen wollen, willigte er ein und gab mir sein Versprechen, sich in Stillschweigen zu üben. Jedoch nicht, bevor ich ihm nicht meinerseits versprochen hatte, dass er eine Woche lang seine Hausaufgaben von mir abschreiben dürfe. Mir war das alles recht. Solange er wirklich den Mund hielt!!

Kapitel 4

Endlich klingelte die Schulglocke und kündigte unsere Mittagspause und gleichzeitige meine endgültige Erlösung aus meiner peinlichen Situation an, die nach dem Pech, das mich heute verfolgte, doch noch hätte peinlich enden können. Während weniger als ein Viertel meiner Klassenkameraden in die Mensa zum Essen ging, etwa die Hälfte verbotenerweise unsere Parallelklassen be-suchte und der Rest im Klassenzimmer herumlungerte und Müll durch die Gegend schmiss, machte ich erst einmal Hausaufgaben. Dabei wurde ich ab und zu von leeren Plastikflaschen oder gebastelten Papierkügelchen von den Müllwerfern und –kickern abgetroffen, woraufhin diese sich bei mir darüber beschwerten, dass ich ihre Flugbahn blockiert habe. Egal, einfach ignorieren!