Zuhause bei Milchzahn Neal - Alexandra Bandel - E-Book

Zuhause bei Milchzahn Neal E-Book

Alexandra Bandel

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Beschreibung

„Und jetzt sag mal „A“ oder mache den Mund bitte weit auf!“ Diese Aussagen sind meistens mit einem Zahnarztbesuch und einem mulmigen Gefühl im Bauch verbunden. Was sieht, begutachtet oder macht ein Zahnarzt eigentlich im Mund? Und was verbirgt sich so alles in der Mundhöhle? Die Geschichte „Zuhause bei Milchzahn Neal“, wagt es, die Mundhöhle aus der Sicht der Zähne zu beschreiben. Ein Einblick in den Zahnalltag der Familie Miradent ermöglicht nicht nur Milchzahn Neal über sein Zuhause, dem Mund, über Zahngesundheit, Zahnerkrankungen, Zahntechnik bis hin zu einem Zahnarztbesuch, etwas zu lernen. Die eigenständige, zweite Geschichte „ZAHNTEUFEL am Werk" ist aus der Sicht eines Mundbakteriums geschrieben. Kein einfacher Weg für Strepto, da überall Gefahren lauern.

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Seitenzahl: 78

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Zuhause bei Milchzahn Neal

Neuauflage, erschienen 6-2023

Umschlaggestaltung: Romeon Verlag

Text: Dr. Alexandra Bandel

Illustrationen: Dr. Alexandra Bandel

Layout: Romeon Verlag

ISBN (E-Book): 978-3-96229-628-5

www.romeon-verlag.de

Copyright © Romeon Verlag, Jüchen

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.

Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Gewissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.dnb.de abrufbar.

Zuhause bei Milchzahn Neal

Dr. Alexandra Bandel

Inhalt

„Und jetzt sag mal „A“ oder mache den Mund bitte weit auf!“

Warum Neal ein Milchzahn ist und seine Mama ein Kaffeezahn

Mama Kaffeezahn erklärt Neal die Kronenherstellung

Besuch bei Oma Gelbzahn

Termin bei Doktor Flinkefinger

ZAHNTEUFEL am Werk

BEGRIFFE:

Über die Autorin

„Und jetzt sag mal „A“ oder mache den Mund bitte weit auf!“

Diese Aussagen sind meistens mit einem Zahnarztbesuch und einem mulmigen Gefühl im Bauch verbunden.

Was sieht, begutachtet oder macht ein Zahnarzt eigentlich im Mund? Und was verbirgt sich so alles in der Mundhöhle? Die Mundhöhle wird meistens aus der Perspektive einer einzigen Wissenschaft, sei es die der Medizin, Zahnmedizin, Linguistik und anderen beschrieben. Die Geschichte „Warum heiße ich Milchzahn und Mama Kaffeezahn?“, wagt es, die Mundhöhle aus der Sicht der Zähne zu beschreiben. Ein Einblick in den Zahnalltag der Familie Miradent ermöglicht nicht nur Milchzahn Neal über sein Zuhause, dem Mund, über Zahngesundheit, Zahnerkrankungen, Zahntechnik bis hin zu einem Zahnarztbesuch, etwas zu lernen.

Die eigenständige, zweite Geschichte „Streptos Mission: Zahnzerstörung“ ist aus der Sicht eines Mundbakteriums geschrieben. Zahnkiller Strepto und seine große Familie begnügen sich nicht nur mit dem gemütlichen Einrichten in einem Zahn, vielmehr arbeiten sie emsig an ihrer Mission, diesen Zahn zu zerstören. Kein einfacher Weg für Strepto, da überall Gefahren lauern.

Zwei Geschichten in einem Buch, welche nicht nur für wissbegierige Kinder, Jugendliche zum Lesen, sondern auch zum Vorlesen geeignet sind.

Noch Angst vorm Zahnarzt? Jetzt hoffentlich nicht mehr!

Warum Neal ein Milchzahn ist und seine Mama ein Kaffeezahn.

Hallo, ich heiße Neal und bin schon 6 Jahre alt. Bald komme ich in die Schule, ein paar von meinen Kindergartenfreunden sind schon rausgeflogen oder sogar herausgerissen worden. Die sind dann auch noch unter einem Kopfkissen gelandet, damit soll die Zahnfee angelockt werden. Die ist so lieb und bringt dann manchmal ein kleines Geschenk. Im Kindergarten haben wir uns mal ein Buch von ihr angeschaut, da nimmt die Zahnfee einen von uns Milchzähnen einfach mit und legt dann dafür einen Goldtaler unter das Kissen.

In Frankreich soll die Maus, la souris, kommen. Ob die dann Zähne gegen Käse tauscht? Und wer kommt eigentlich in Afrika oder Australien? Vielleicht ein Elefant oder Känguru? Vielleicht kommt auch niemand, ist mir jetzt auch egal, denn ich bleibe noch hier. Schließlich ist es hier auch gar nicht so schlecht. Ein Großer bin ich jetzt auch schon, das sagen Mama und Papa auch immer, denn ich stehe auf zwei Beinen fest im Knochen. Ach, ich habe noch gar nicht erwähnt, dass mein Kopf auch Krone genannt wird. Nicht zu verwechseln mit der von der Zahnfee oder von König Drosselbart. Warum das so ist, weiß ich nicht, müsste mal Papa fragen, denn der weiß immer fast alles; er liest nämlich ständig Zeitungen. Meine zwei Beine heißen eigentlich Wurzeln, nur mein Hals heißt wirklich Hals. Vielleicht heißen meine Wurzeln, die vom Hals in den Knochen laufen so, weil sie wie die Wurzeln eines Baumes in der Erde alles festhalten und auch noch Wasser aus dem Boden aufnehmen können. So ein Netzwerk habe ich auch und wer kann schon von sich behaupten, den Lebenssaft über die Füße zu bekommen. Papa sagt das auch immer. Ach ja, Gefühle und gute Nerven haben wir Zähne übrigens auch. Manchmal müssen wir auch weinen, dann tut irgendwas schrecklich weh. Ich habe sogar schon gehört, wie einem der letzte Nerv geraubt wurde, das ist bestimmt nicht lustig.

Plötzlich unterbricht ihn seine Schwester Julietta: „Neal, hör auf zu labern, ich kann mich nicht konzentrieren.” Julietta ist schon zwölf, grazil gebaut und lächelt stets charmant. Sie ist ein Frontzahn, das bedeutet, dass sie immer vorne steht. Dies ist auch gut so, denn ihr Kopf oder Krone hat eine längliche Form, mit der sie fast alles abbeißen kann. Besonders gerne mag sie so gesundes Zeug, das knackt dann beim Beißen immer so lustig.

Gummibärchen zerteilt sie fast nie, die gelangen meistens direkt zu mir.

„Oder zu mir!”, ruft Victor.

„Victor, ich dachte, du spielst am Laptop oder der alten Playstation?“, ruft Neal zurück.

„Nö, im Moment nicht, mir geht es gerade nicht so gut, habe mal wieder Kopfschmerzen“, antwortet Victor mit gequälter Stimme.

Victor ist ein supersportlicher Praemolar, das bedeutet, dass er wie Julietta kein Milchzahn mehr ist, sich aber immer an der Seite befindet, zwischen dem Eckzahn und den beiden Molaren.

„Uns Seitensteher nennt man auch Mahl- oder Backenzähne. Wir verstecken uns hinter der Backe und zermahlen die Nahrung“, erklärt Victor, aber Neal hört ihm gar nicht richtig zu, da er das alles schon weiß. Er hat sogar schon von der Weisheit hinter den Molaren was gehört. Weisheitszähne heißen diese, aber wieso gerade die so klug sein sollen, das weiß er nicht. Wie Victor so neben Neal steht, ist ein Größenunterschied deutlich erkennbar.

Auch wenn Victor ab und zu unter Kopfschmerzen leidet, ist er besonders gut im sportlichen Zerkleinern von Nahrung. Fast so gut wie die kräftigen, bulligen Molaren. Die haben aber auch den Vorteil mehrere Höcker oder Berge zu besitzen. Obere und untere Zähne teilen sich übrigens den Job der Nahrungszerkleinerung. Richtig gute Teamarbeit ist das, und wenn man den Mund samt Inhalt genauer betrachtet, ist diese Nahrungszerkleinerungsfabrik eigentlich recht spannend.

Im Zentrum befindet sich Madame Zunge. Rutschig, witzig ist die. Madame Zunge ist recht dominant und launisch mit ihrem abwechselnd sauren, süßen, salzigen oder bitteren Temperament. Neugierig ist sie auch, denn sonst würde sie ja nicht so oft ihre Spitze aus dem Fabriktor herausstrecken. In der Nahrungszerkleinerungsfabrik ist alles ziemlich gut geregelt, jeder muss seiner Aufgabe nachgehen. Das ist kein Problem, denn da wird ständig für eine angenehme Arbeits- und natürlich auch Entspannungstemperatur gesorgt. Keiner beschwert sich über eine gewisse Feuchtigkeit – im Gegenteil, die verbreitet hier richtig gute Stimmung. Da wird von den Seiten und sogar aus dem Boden, vorne unter Madame Zunge, aus Drüsen Spucke gespritzt. Spucke wird ja auch Speichel genannt, und die passenden Drüsen heißen Speicheldrüsen. Spucke oder Speichel besteht zum Hauptteil aus Wasser, und er übernimmt eine Art Reinigungsaufgabe bei uns. Das ist aber noch lange nicht alles, denn er hilft auch bei der Verdauung von Nahrung. Genau genommen machen das viele kleine Vorverdauer, die im Speichel leben. Diese Kerle habe ich aber noch nie gesehen, da sie einfach zu klein sind, um mit dem bloßen Auge erkannt zu werden. Ganz viele Muskeln und zwei Kiefergelenke gibt es bei uns auch noch. Das ist ganz schön kompliziert und deswegen störanfällig.

Bei Störungen schrillt die Alarmanlage laut und dann heißt es meistens ab zum Zahnarzt, den manche abfällig Zahnklempner nennen. Der Zahnarzt kontrolliert übrigens alles ab und zu auch mal einfach nur so. Das ist auch gut so, denn manchmal gibt es kranke Zähne, die noch keine Schmerzen haben und der Zahnarzt kann dann helfen, dass sie wieder gesund werden, bevor alles ganz schlimm wird und ein Daueralarm heult.

Ich glaube, Victor sollte mal zum Zahnarzt, denn irgendwie sieht mein Bruder von Woche zu Woche mitgenommener aus. „Lädiert“, sagte Mama Kaffeezahn neulich. Eigentlich weiß ich gar nicht, was das Wort bedeutet. Alles, was ich weiß und sehe, ist, dass sein dunkler Fleck am Kopf immer größer wird. Außerdem jammert er ja immer öfter über Kopfschmerzen.

Unsere Mama Kaffeezahn ist übrigens ein Eckzahn, richtig schön sieht sie in ihrer Ecke aus.

Der Zahnarzt nennt sie 13. Nicht dreizehn, sondern Eins Drei, ihre Freunde und wir nennen sie aber Kaffeezahn. Bestimmt, weil sie so gerne und oft Kaffee trinkt. Ihre Hautfarbe ist auch nicht mehr so weiß, sondern sieht halt wie ein Milchkaffee aus. Ich trinke am liebsten Milch, was ja auch logisch ist, denn ich bin ja ein Milchzahn. Manchmal geht Mama extra zum Zahnarzt, um sich dort von Profis reinigen zu lassen.

Professionelle Zahnreinigung nennen die das, und wenn sie wiederkommt, ist die Kaffeefarbe weg und sie glänzt sogar.

Die Zahnärzte geben uns allen übrigens einen Namen, der aus zwei Zahlen besteht. Das hilft der Orientierung. Somit hat jeder hier eine Art Hausnummer. Die erste Zahl gibt das Viertel an, in dem wir leben, und die zweite beschreibt dann unserem Standort im Viertel. Von mir weiß ich, dass ich Sieben Fünf bin, das bedeutet, mein Stehplatz ist der fünfte unten links, also im linken Unterkiefer bin ich der fünfte Zahn von vorne gezählt. Die Sieben bedeutet aber auch noch, dass ich ein Milchzahn bin. Die Erwachsenen haben auf meiner Zahnstraße im Unterkiefer die Drei als erste Zahl.