Zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit - Simon Valentin - E-Book

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Simon Valentin

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,0, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON)), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bewusstsein über Nachhaltigkeit wächst in allen Bereichen der Gesellschaft. Gerade bei der Entwicklungszusammenarbeit wird Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer mehr als die wichtigste Komponente angesehen. Um Beurteilungen zur Nachhaltigkeit von Entwicklungsprojekten machen zu können, benötigt man ein Messinstrumentarium. So veröffentlichte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Katalog, welcher einen allgemeinen Leitfaden zur Evaluation der staatlichen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit darstellt. Nichtstaatliche Initiativen werden dabei nicht einbezogen, sodass hier jedes Projekt nach eigenen Maßstäben bewerten kann. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, nach allgemeinen Überlegungen zu nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit, den Katalog des Ministeriums zu verallgemeinern und zu ergänzen und anschließend beispielhaft auf drei nichtstaatliche Projekte anzuwenden. Es wird anhand der gewonnenen Ergebnisse deutlich, welche Stärken und Schwächen der Ansatz bei nichtstaatlicher Entwicklungszusammenarbeit hat und inwiefern er ergänzt werden kann, um abschließend die Eignung als eine Art generelles, generisches Nachhaltigkeitsevaluationskonzept umfassend für alle Arten von Entwicklungszusammenarbeit zu bewerten.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Kurzfassung

Das Bewusstsein über Nachhaltigkeit wächst in allen Bereichen der Gesellschaft. Gerade bei der Entwicklungszusammenarbeit wird Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer mehr als die wichtigste Komponente angesehen. Um Beurteilungen zur Nachhaltigkeit von Entwicklungsprojekten machen zu können, benötigt man ein Messinstrumentarium. So veröffentlichte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Katalog, welcher einen allgemeinen Leitfaden zur Evaluation der staatlichen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit darstellt. Nichtstaatliche Initiativen werden dabei nicht einbezogen, sodass hier jedes Projekt nach eigenen Maßstäben bewerten kann. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, nach allgemeinen Überlegungen zu nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit, den Katalog des Ministeriums zu verallgemeinern und zu ergänzen und anschließend beispielhaft auf drei nichtstaatliche Projekte anzuwenden. Es wird anhand der gewonnenen Ergebnisse deutlich, welche Stärken und Schwächen der Ansatz bei nichtstaatlicher Entwicklungszusammenarbeit hat und inwiefern er ergänzt werden kann, um abschließend die Eignung als eine Art generelles, generisches Nachhaltigkeits-evaluationskonzept umfassend für alle Arten von Entwicklungszusammenarbeit zu bewerten.

Abstract

The awareness of sustainability is growing in all areas of society. Especially in the case of development cooperation sustainability is increasingly seen as the most important component. To be able to make judgements on the sustainability of development projects, it is necessary to have a measuring tool. So the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development published a catalogue, which is a general guide for the evaluation of the governmental bilateral development cooperation. Non-governmental initiatives are not considered, so each respective project can evaluate on its own terms. The present paper makes the attempt, apart from general thoughts on sustainable development cooperation, to generalize and complement the catalogue of the ministry and then apply it to three non-governmental projects. The results show the strengths and weaknesses of the approach for non-governmental development cooperation and ways to complement this approach become clear to finally assess its suitability as a general sustainability evaluation plan for all types of development cooperation.

Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit

2.1 Vorbemerkungen und Begriffserklärungen

2.2 Phasen der Entwicklungsarbeit

2.3 Das Umdenken zur Nachhaltigkeit

2.4 Die Rolle nichtstaatlicher Entwicklungszusammenarbeit

3. Nachhaltigkeitsevaluation in der Entwicklungszusammenarbeit

3.1 Vorbemerkungen zur Evaluierungsproblematik

3.2 Der Evaluierungskatalog des BMZ

3.3 Kritische Würdigung und Ergänzungen

4. Vorstellung und Evaluation der Projekte

4.1 Vorbemerkungen zur Auswahl der Projekte

4.2 Cidades sem Fome (Städte ohne Hunger)

4.2.1 Vorstellung des Projekts

4.2.2 Evaluation der Nachhaltigkeit

4.3 Engineers Without Borders

4.3.1 Vorstellung des Projekts

4.3.2 Evaluation der Nachhaltigkeit

4.4 Das Gonzalinho-Kinderprojekt

4.4.1 Vorstellung des Projekts

4.4.2 Evaluation der Nachhaltigkeit

5. Ergebnisse der Evaluation

5.1 Ergebnis der Übertragung des BMZ-Katalogs

5.2 Ergebnis der Evaluation

6. Fazit und Ausblick in die Zukunft

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Anhang

 

1. Einleitung

Heute, im Jahr 2015, stehen die Menschen in einer nicht friedlicher werdenden Welt, nach Finanz- und Wirtschaftskrisen und sich verschärfenden globalen Ressourcen- und Umweltproblemen, an der Schwelle zu einem Umbruch. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten muss die Menschheit es schaffen, große Veränderungen zu vollbringen; ein „weiter wie bisher“ scheint immer weniger möglich. Es muss, noch viel stärker als bereits geschehen, ein Umdenken einsetzen, wie das Leben auf dieser Welt auch in Zukunft möglich und lebenswert bleibt.

Dieser Prozess aber ist nicht von einem Land oder einer Region zu vollbringen, sondern muss weltweit getragen werden. Die heutigen Industrienationen haben einen großen Teil der Verantwortung für den gegenwärtigen Gesamtzustand der Welt, aber der Beitrag der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer nimmt stetig zu. Die Erde würde es nicht verkraften, wenn alle Menschen ein Leben nach dem amerikanischen oder europäischen Standard lebten. Darum sind natürlich in erster Linie die reichen Industrienationen gefordert, an ihrem Überverbrauch an Ressourcen und natürlichem Kapital und ihrer Politik etwas zu ändern, aber es hat auch Implikationen auf die Länder, die noch einen weiten Weg der Entwicklung hin zu größerem und gerechter verteiltem Wohlstand vor sich haben.

Sollen nun wohlhabendere Länder die ärmeren bei diesem Weg unterstützen? Immer wieder tauchen in den Medien Begriffe wie „gescheiterte Entwicklungshilfe“ (Gerhardt, 2009) oder „Hilfe, die arm macht“ (Endres, 2012) auf und es werden nicht nur aus den Geberländern, sondern zunehmend aus den Nehmerländern Forderungen laut, wie die des kenianischen Ökonomen James Shikwati, der einen sofortigen Stopp aller Entwicklungszusammenarbeit fordert, da die Bilanz sogar stets negativ sei, Entwicklungszusammenarbeit also den Empfängerstaaten schade (vgl. Shikwati, 2006, S. 6-15).

Dessen ungeachtet scheint es auf der anderen Seite neben politischen Interessen doch eine humanitäre und ethische Pflicht der Industrienationen zu geben, andere Länder bei einer sinnvollen Entwicklung zu unterstützen, mit dem Ziel im Sinne der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 eine Welt zu schaffen, in der die Menschen frei von Furcht

und Not leben können (vgl. Nuscheler, 2004, S. 248). Entscheidend ist nur, auf welche Art und Weise die Hilfe stattfindet. Vor dem Hintergrund dieser übergeordneten Fragestellung soll die vorliegende Arbeit stehen.

In den letzten Jahren hat sich nun die schon fast zum inflationär verwendeten Modewort verkommene Eigenschaft Nachhaltigkeit, beziehungswiese der englische Begriff „sustainable development“, etabliert, um so ziemlich jede wünschenswerte Entwicklung in welchem Bereich auch immer zu charakterisieren. Trotzdem möchte ich mit dieser Arbeit zeigen, wie wichtig Nachhaltigkeit bei jeder Art von Entwicklungszusammenarbeit ist, besonders, da Entwicklungszusammenarbeit wiederum ein immer wichtigeres Element in nationalen Nachhaltigkeitsstrategien wird, wie am Beispiel der Nachhaltigkeitsstrategie der deutschen Bundesregierung ersichtlich ist. (vgl. Caspari, 2004, S. 49-52).

„Jede Definition von Entwicklung“, betont der deutsche Politikwissenschaftler Franz Nuscheler in seinem Standardwerk zur Entwicklungspolitik, ist „ohne die Bedingung von ökologischer Nachhaltigkeit [...] unvollständig“ (2004, S. 246). Doch eben nicht nur aus ökologischen, sondern, wie im Eingangszitat vom ehemaligen deutschen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Klaus Töpfer erwähnt, auch aus politischen, gesellschaftlichen und sozialen Beweggründen. Dies betrifft nicht nur das staatliche, sondern auch immer stärker das nichtstaatliche Engagement, dessen globale Bedeutung kontinuierlich wächst. Deshalb ist es für alle Seiten entscheidend, die Eigenschaft Nachhaltigkeit zu identifizieren, um umfassend Aussagen machen zu können, welche Art von Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig ist und welche nicht.