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Ein spannendes Weihnachtsabenteuer: Die weiße Hündin Ohwie verläuft sich und trifft auf den Straßenhund Raus, der sie durch die Nacht begleitet. Gemeinsam entdecken sie ein verlorenes Menschenkind und helfen ihm, seine Familie wiederzufinden.
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Seitenzahl: 21
Veröffentlichungsjahr: 2024
Für (und eigentlich auch von) Papa & Opa Dieter
Diese Nacht war dunkel, stockdunkel, und diese Nacht war kalt, eiskalt. Die Stadt schlief unter einer dicken, weißen Schneeschicht, die jedes mögliche, noch so leise Geräusch erstickte. Am Himmel hingen dicke, schwere Schneewolken. So hatte sie sich das alles nicht vorgestellt. In ihren Gedanken hatte es nach einem großen Abenteuer gerochen, nach spannenden Erlebnissen, nach Freiheit, nach neuen Entdeckungen. Doch jetzt war es nur noch kalt und dunkel und gruselig. Es roch auf einmal alles so anders, sie konnte die Geräusche nicht mehr zuordnen und musste sich einfach eingestehen, dass sie sich verlaufen hatte. Dies bewiesen auch die schmerzenden Pfoten, in deren Haaren sich schon dicke Eisknoten verfangen hatten.
Noch am Nachmittag war alles in Ordnung gewesen. Sie war mit ihren Menschen im Park spazieren gegangen. Sie hatte mit den Kindern gespielt, Schneebälle zerbissen und sich die Sonne auf das weiße Fell scheinen lassen. Sie war richtig übermütig geworden, so glücklich war sie. Plötzlich hatte sie den feinen Geruch eines Hasen in der Nase.
Und dann sah sie ihn, einen großen Braunen, dessen Blut sie warm in den Adern pulsieren hörte. Ein neues Gefühl packte sie: Jagen. Sie sprintete los. Der Hase auch. Sie rannte und rannte und rannte und rannte, bis der Hase sich in Sicherheit bringen konnte. Der Geruch war plötzlich weg, das unbezwingbare Gefühl des Jagens war weg, und als sie sich umschaute, war auch ihre Familie auf einmal nirgendwo zu entdecken. Hatte da nicht jemand ihren Namen gerufen?