Zwirbler - TG Gergely Teglasy - E-Book

Zwirbler E-Book

TG Gergely Teglasy

4,8

Beschreibung

Eine gänzlich neue Form der Literatur: interaktiv & real-time. Zwirbler ist der 1. Facebook- Roman der Welt. Erdacht und geschrieben in und auf dem sozialen Netzwerk, vom Autor TG gemeinsam mit 16.500 Fans. Eine inspirierende Geschichte - verdichtet in Facebook-Statusmeldungen zu max. 420 Zeichen - wird zu einem Phänomen der Literaturgeschichte. Zwirbler ist fremdbestimmt in eine abenteuerliche Reise hineingeraten. Er sucht seine unfruchtbare Schwester, die sich einem riskanten Experiment unterzogen hat, schwanger wurde und verschwand. Zwirblers Suche ist dabei nicht ganz ruckelfrei: Er lässt sich von einer Schlange beißen, stürzt bei 150 Sachen mit dem Motorrad, bleibt oral unbefriedigt und findet viele Hinweise, aber wenige Antworten auf die Fragen des Lebens.

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TG

—ZWIRBLERDER 1.FACEBOOKROMAN—

ERSTE AUFLAGE: 2014

GESTALTUNG UND SATZ: PÄTZOLD/MARTINI, BERLIN & TG

KORREKTORAT: KATHARINA GEBS, MAREIKE KIRNICH, SIMON REISER, INES NICKENIG

DISTRIBUTION: BOOKWIRE

ISBN: 978-3-945431-06-1

© Copyright kladde | buchverlag Pfaffenweiler/Freiburg

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm und andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert, digitalisiert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

WWW.KLADDEBUCHVERLAG.DE

ZWIRBLER, DER 1. FACEBOOK-ROMAN

kladde

zwirbler

TG

ZWIRBLER,DER 1. FACEBOOK-ROMAN

facebook.com/zwirbler.roman

Für meine Töchter, für jeden einzelnen Fan von Zwirbler und für alle, die Neues wagen.

INHALT

— VORWORT DES AUTORS —

Eine Autofahrt über eine Landstraße. Sanfte Hügel ziehen am Fenster vorbei, im Radio singt Van Morrison Hymnen auf die Stille, hinten sitzt meine Tochter, blickt in den Sonnenuntergang und fragt: „Papa, sag’ mal: Dieses Facebook … weiter >>>

— ROMAN —

ZWIRBLER, DER 1. FACEBOOK ROMAN

© TG | 2010, 2011, 2012, 2013, 2014

— DANKE —

UNTERSTÜTZER

— ANHANG —

ÜBER DEN AUTOR

— VORWORT —

Eine Autofahrt über eine Landstraße. Sanfte Hügel ziehen am Fenster vorbei, im Radio singt Van Morrison Hymnen auf die Stille, hinten sitzt meine Tochter, blickt in den Sonnenuntergang und fragt: „Papa, sag’ mal: Dieses Facebook … da gibt es viele Fotos, Links, Videos … aber gibt es eigentlich auch Geschichten auf Facebook?“

Das war der Weckruf meiner Neugier. Verträgt Facebook mehr als Katzenbilder? Etwas anderes als Essensfotos und Selfies? Ist Tiefe in diesem oft banalen Medium möglich? Kann man gar das soziale Netzwerk für Literatur verwenden?

Sogleich hatte ich einen Namen im Kopf: Zwirbler.

Ein Mensch, der mit Gedanken und Worten zwirbelt, wie andere mit ihrem Bart.

Noch am selben Abend überkam mich 1 Minute Mut (vielleicht hat auch das Glas Whisky ein wenig geholfen). Ich habe eine Facebook-Seite aufgesetzt und angekündigt: In einem Monat, am 1. Juli 2010, startet Zwirbler – der 1. Facebook-Roman der Welt.

Ab da gab es kein Zurück. Sich selbst vor vollendete Tatsachen zu stellen ist ein guter Trick, um unsere erlernte Furcht vor dem Neuen zu besiegen. Es zwingt einen, über seine Grenzen zu gehen, seinen Horizont zu erweitern.

Von Anfang an war klar: Ich will die Interaktion, ich will das Gemeinsame, das Erschaffen mit der Crowd. Die Leser sollen mit ihren Kommentaren zu den Statusmeldungen die Gedanken des Protagonisten, seine Handlungen und die Geschichte beeinflussen können.

Da ich nicht wusste, wie sich die Geschichte entwickeln würde, stellte ich die Facebookseite facebook.com/zwirbler.roman bewusst so ein, dass sie erst ab 17 Jahren zu sehen ist.

Und: Das Schreiben des Romans sollte in real-time erfolgen, direkt in und auf Facebook. Ohne Umwege, ohne Korrektur, ohne Lektorat. Was liegt, das pickt.

Was mich damit erwartete, war das Glück des Ungewissen. Ich hatte nie eine Ahnung, wie es weitergeht. Ich war gezwungen, mich jedes Mal neu zu orientieren. Und aus meiner Komfortzone herauszutreten: Denn ich musste die Charaktere loslassen.

Das ist wohl der größte Unterschied zum klassischen Schreibprozess, bei dem die Figuren ausschließlich von mir geformt werden und mir „gehören“. Bei Zwirbler wurden sie durchgehend von den Fans gestaltet und entwickelten sich ständig in eine gänzlich unerwartete Richtung. Sehr bald stellte ich fest: Eine Erzählung unbeeinflusst von den UserInnen (und ohne die Limitierung auf eine Zeichenanzahl; ohne die Vorgabe, dass jede Statusmeldung mit „Zwirbler“ beginnt) zu schreiben, ist wesentlich leichter. Aber lange nicht so spannend. Denn wir wachsen an Herausforderungen.

So schrieb ich – angetrieben durch die unzähligen kreativen Kommentare – sehr dichte Statusmeldungen zu maximal 420 Zeichen. Achtete darauf, dass der Handlungsstrang nachvollziehbar war und kämpfte in der Stille der Nacht mit einzelnen Satzzeichen.

Zigmal musste ich eine Meldung umschreiben, sogar ganz verwerfen und neu schreiben, nur weil sie 421 Zeichen hatte. Doch ich hatte mich selbst zur Konsequenz verpflichtet. Kein Mensch würde die Zeichen zählen. Aber ich tat es.

Dazu hatte ich mir eine weitere Herausforderung auferlegt: Jede Statusmeldung sollte auch einzeln für sich lesbar sein. Bei Facebook weiß man nie, wie vielen und welchen Fans die Meldung angezeigt wird. So bemühte ich mich jedes Mal, dass – selbst wenn nicht alle Zusammenhänge oder Details sofort klar waren – die einzelnen Meldungen dennoch ohne die vorherigen verständlich waren. Dass jeder Textteil für sich alleine stehen konnte – auch wenn man den Roman nur stückchenweise las.

Was danach folgte; damit konnte ich nie rechnen (und hätte es auch nie gewagt):

Zwirbler wurde innerhalb kurzer Zeit von der verrückten Idee eines Einzelnen zu einem Phänomen. Und das weit über Facebook hinaus.

Unter zwirbler.com gab es eine Website mit Informationen zum Projekt, Axel Grunt sprach alle 14 Tage den Podcast für zig Kanäle, eine eigene Facebook-Seite hatte die besten Zitate und über 3.000 Follower folgten Zwirbler auf Twitter. Es gab eine Zwirbler-App für das Smartphone, einen Trailer, mehrere Events von Lesungen bis zu Vorträgen, der Roman wurde auf Uniscreens übertragen (und war damit der 1. Roman, der bei seiner Entstehung live auf öffentlichen Screens zu sehen war), es gab sogar Zwirbler Lesezeichen und Postkarten.

Zwirbler ist nicht nur Thema zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten (von Literaturwissenschaft bis Germanistik, von Wien bis USA), sondern auch von über 400 Medienberichten (von ARD bis ZDF; von Salzburger Nachrichten bis Wiener Zeitung; von Russisch bis Japanisch).

Selbst für das Finale haben wir uns etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: Das Ende des Romans gibt es nicht auf Facebook. Wir haben eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und die Fans haben Zwirbler erfolgreich aus Facebook herausgeholt. So gibt es das Ende nur im Buch, im eBook, im Hörbuch und … auf WC-Papier.

Mit Zwirbler haben wir nicht nur außergewöhnliche Literaturgeschichte geschrieben. Sondern viel mehr.

Zwirbler ist zu einer Spielwiese der Kreativität geworden, zu einem Lichtblick im Meer des Banalen, zu einer Inspiration für viele. Denn Zwirbler zeigt, dass Facebook Tiefe verträgt. Und sogar: einen Roman.

Ich spiele dabei eine äußerst geringe Rolle. Ich habe den Stein nur ins Rollen gebracht, doch Zwirbler wäre nie zustande gekommen ohne all die fantastischen Menschen, die es möglich gemacht haben.

Der Dank gebührt jedem Einzelnen der 16.534 Fans. Diesen ganz besonderen Menschen, die Zwirbler mit einem Klick auf „Gefällt mir“ vorangetrieben und die mit ihren Kommentaren die Geschichte inspiriert haben.

Jenen, die dieses wahrlich einzigartige Projekt durch Ideen, Worte und durch Taten unterstützt haben.

So steckt in jedem von uns ein wenig Zwirbler.

TG

FACEBOOK.COM/ZWIRBLER.ROMAN

Vorgaben:

· Jede Statusmeldung beginnt mit „Zwirbler”.

· Jede Statusmeldung hat maximal 420 Zeichen.

· Die Kommentare der Leser zur letzten Statusmeldung fließen in die nächste Statusmeldung ein, sie beeinflussen die Geschichte und die Gedanken von Zwirbler.

1 | 1. Juli 18.00 Uhr

Der 1. Facebook-Roman

62 Personen gefällt das · 19 Kommentare · 12mal geteilt

2 | 1. Juli 18.02 Uhr

Zwirbler ist überzeugt, dass man aus seinen Misserfolgen wesentlich mehr lernt, als aus Erfolgen. Schmerz. Ein brennender Schmerz weckt ihn. Das Bettlaken ist blutgetränkt. Frisch. Menstruationsrot. Das Piercing war demnach keine gute Idee gewesen. Er steht auf, geht in die Küche. Sucht, findet und steckt das Essstäbchen in die Wunde. Ein koreanisches. Es blutet weiter. Sollte er zum Arzt?

47 Personen gefällt das · 12 Kommentare · 3mal geteilt

3 | 1. Juli 21.18 Uhr

Zwirbler findet triftige Gründe für einen Arztbesuch. Besuch. Wieso eigentlich Besuch? Zahlreiche dagegen. Das Blut dafür. Der Sonnenuntergang, das Warten und die Peinlichkeit dagegen. Piercing. In dem Alter? Mit dieser Haut? Dort? Sie haben das selbst gemacht? Womit denn? Mit einer glühenden Grillzange? Nicht ihr ernst. Nüchtern? Was hat sie dazu gesagt?

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4 | 1. Juli 22.35 Uhr

Zwirbler hat den Geruch von Weihnachten in der Nase. Nur für kurze Zeit. In einer Julinacht. Aber eindeutig. Er saugt tief in die Nasenhöhlen ein. Der Geruch ist weg. An seinem Geburtstag. Eine der vielen Täuschungen des Alltags. Er unterliegt ihnen jedes Mal. Da ist aber noch etwas anderes. Whisky.

Er muss schlafen.

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5 | 2. Juli 8.56 Uhr

Zwirbler öffnet das Fenster. Morgendliche Frischluft. Von wegen. Irgendwo in der hinteren Ecke des Zimmers scheint eine Frau zu liegen.

„Kalt.“, sagt die Frau auf seinem Bett leise.

War sie das Geschenk?

„Das ist kalt.“

43 Personen gefällt das · 13 Kommentare · 4mal geteilt

6 | 2. Juli 17.00 Uhr

Zwirbler ist sich nicht ganz sicher, was sie damit meint. Wie er sich in letzter Zeit oft nicht sicher ist.

Ein Essstäbchen ragt aus ihrem Schoß. Der Schmerz war anscheinend nicht seiner gewesen. Das Whisky-Glas und der dazugehörige Geruch auf dem Nachtkasten schon.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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