Zwischen den Wahrheiten - Patrick Ewald - E-Book

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Patrick Ewald

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Heine als politischer Dichter, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich Heine zählt man heute zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Ge-schichte. Schulen, Institute und andere öffentlichen Gebäude tragen ihm zu Ehren seinen Namen. Sein Name steht für freiheitliches Denken. Zu seiner Zeit stieß er allerdings mit seiner Denkweise auf eine Vielzahl starrer und längst überholter Wahrheiten, die sich nur noch durch ihre dogmatische Auslebung in Literatur, Musik und Kunst erhalten konnten; letztlich gestützt von einer nach Restauration strebenden Gesellschaft, die diese Wahrheiten für ihre nationalstaatlichen Bestrebungen benötigten. Heine erklärte in verschiedenen Schriften seine Vaterlandsliebe, doch konnte er den politischen Tendenzen nicht folgen, weil sie einen rückwärts gewandten Chauvinismus bedeuteten. Da Heine es nicht einsah, untätig zu sein, entschied er sich, in vielen politischen bzw. gesellschaftlich relevanten Schriften alte Wahrheiten zu entwerten und neue Wahrheiten anzubieten. Als Dichter, der das Wort (welches Wahrheit impliziert) als Werkzeug zu bedienen weiß, ist es Richard Rorty zufolge seine Pflicht, denn er müsse den Menschen die Metaphern, die neue Wahrheitswerte beinhalten, geben, die sie selbst zu erschaffen nicht in der Lage sind. Letztgenannter hat eine wichtige Abhandlung zum Wahrheitsbegriff und zum Begriff der Ironikerin verfasst, die zum Verständnis Heines sehr hilfreich sind und quasi das Rüstzeug sein sollten, um hinter die Worte Heines zu gelangen. Seiner Theorie ist daher ein eigenständiges Kapitel gewidmet (2.1).In den weiteren Kapiteln soll zunächst Heines Position zum Vaterland und sein Ziel dargelegt werden (2.2), wie er es in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ formuliert hat, um dann anhand eben dieses Werkes zu untersuchen, wie er seine Ziele zu erreichen versucht hat. Die Kernfrage ist dabei, wie Heinrich Heine alte Wahrheiten und Mythen aufarbeitet und deutet (2.3). Welche Einstellung hat er zu den behandelten Themen (2.4)? Wie sehen seine Mittel aus, um alte Wahrheiten zu entwerten und neue Alternativen anzubieten?

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Veröffentlichungsjahr: 2010

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. HAUPTTEIL.
2.1 Die Ironikerin und der Wahrheitsbegriff bei Richard Rorty.
2.2 Das Vorwort in Heines „Wintermärchen“
2.3 Dekonstruktion des Mythos „Nation“
2.3.3 Die Zustände: die deutschen Fürsten und die staatlichen Organe.
3. Schluss.
4. Anhang.
4.1 Gedichte.
4.1.1 Friedrich Rückert (1817): Barbarossa-Gedicht
4.1.2 Nikolaus Becker (1840): Sie sollen ihn nicht haben (Der deutsche Rhein)
4.1.3 Le Rhin allemand (Réponse à la chanson de Becker)
4.2 Literaturliste

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Heine der Ironiker

1. Einleitung

Heinrich Heine zählt man heute zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Geschichte. Schulen, Institute und andere öffentlichen Gebäude tragen ihm zu Ehren seinen Namen. Sein Name steht für freiheitliches Denken. Zu seiner Zeit stieß er allerdings mit seiner Denkweise auf eine Vielzahl starrer und längst überholter Wahrheiten, die sich nur noch durch ihre dogmatische Auslebung in Literatur, Musik und Kunst er-halten konnten; letztlich gestützt von einer nach Restauration strebenden Gesellschaft, die diese Wahrheiten für ihre nationalstaatlichen Bestrebungen benötigten.

Heine erklärte in verschiedenen Schriften seine Vaterlandsliebe, doch konnte er den politischen Tendenzen nicht folgen, weil sie einen rückwärtsgewandten Chauvinismus bedeuteten. Da Heine es nicht einsah, untätig zu sein, entschied er sich, in vielen politischen bzw. gesellschaftlich relevanten Schriften alte Wahrheiten zu entwerten und neue Wahrheiten anzubieten. Als Dichter, der das Wort (welches Wahrheit impliziert) als Werkzeug zu bedienen weiß, ist es Richard Rorty zufolge seine Pflicht, denn er müsse den Menschen die Metaphern, die neue Wahrheitswerte beinhalten, geben, die sie selbst zu erschaffen nicht in der Lage sind. Letztgenannter hat eine wichtige Abhandlung zum Wahrheitsbegriff und zum Begriff der Ironikerin verfasst, die zum Verständnis Heines sehr hilfreich sind und quasi das Rüstzeug sein sollten, um hinter die Worte Heines zu gelangen. Seiner Theorie ist daher ein eigenständiges Kapitel gewidmet (2.1).In den weiteren Kapiteln soll zunächst Heines Position zum Vaterland und sein Ziel dargelegt werden (2.2), wie er es in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ formuliert hat, um dann anhand eben dieses Wer-kes zu untersuchen, wie er seine Ziele zu erreichen versucht hat. Die Kernfrage ist da-bei, wie Heinrich Heine alte Wahrheiten und Mythen aufarbeitet und deutet (2.3). Wel-che Einstellung hat er zu den behandelten Themen (2.4)? Wie sehen seine Mittel aus, um alte Wahrheiten zu entwerten und neue Alternativen anzubieten?

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Heine der Ironiker

Die Informationslage zu Heines „Wintermärchen“ ist hervorragend, allerdings leider etwas unübersichtlich. Die Heineforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv dem „Wintermärchen“ gewidmet, was zu einer wahren Literaturschwemme führte. Um sich hier zurecht zu finden, sind die Heine-Jahrbücher eine exzellente Wahl, da sie sowohl kurze Artikel zu relevanten Themen beinhalten, die dem neusten Forschungsstand gerecht werden, als auch eine umfangreiche Bibliographie mitbringen. Der Großteil der verwendeten Sekundärtexte stammt daher aus den Heine-Jahrbüchern.

2. HAUPTTEIL

2.1 Die Ironikerin und der Wahrheitsbegriff bei Richard Rorty

Richard Rorty führt den Leser zunächst die Bedeutung von Vokabularien vor Augen. Mit ihnen werde Wahrheit erschaffen. Dieser Gedanke setzte sich bereits vor mehr als zweihundert Jahren durch, was auf die deutsche Idealisten, unter ihnen Kant und Hegel, zurückzuführen ist.1