ABBA – 50 Jahre Popgeschichte - Christoph Spöcker - E-Book

ABBA – 50 Jahre Popgeschichte E-Book

Christoph Spöcker

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wie entstand der unverwechselbare ABBA-Schriftzug? Wieso wurden die vier Schweden einst in Öl bezahlt? Und wer gilt heimlich als fünftes Mitglied der Band? Die Welt von ABBA steckt voller faszinierender und spannender Anekdoten. Pünktlich zum 50-jährigen Bandjubiläum begleiten wir Agnetha, Benny, Björn und Anni-Frid zu den wichtigsten Stationen ihrer Karriere: vom grandiosen Sieg beim Grand Prix 1974 über die schmerzhafte Trennung 1982 bis zum fulminanten Comeback 2021. Eine faszinierende Reise durch 50 Jahre Popgeschichte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 105

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christoph Spöcker

ABBA

50 JAHRE POPGESCHICHTE

Christoph Spöcker

ABBA

50 JAHRE POPGESCHICHTE

Ihre Erfolge. Ihre Krisen. Ihr Comeback

riva

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

1. Auflage 2022

© 2022 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Manuela Amode

Umschlagabbildung: picture alliance/DALLE APRF

Satz: abavo GmbH, Buchloe

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-7423-2132-9

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1906-4

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1907-1

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

VORWORT

DIE ERSTE GITARRE (BJÖRN)

AKKORDEON UND PIANO (BENNY)

EINE ECHTE PRINZESSIN (ANNI-FRID)

EINE STIMME WIE EIN ENGEL (AGNETHA)

THE HEP STARS

HOOTENANNY SINGERS

NORDISCHE MAGIE

WAHRE FREUNDSCHAFT

DAS FÜNFTE BANDMITGLIED

VOM HINTERGRUND INS RAMPENLICHT

PEOPLE NEED LOVE

SONGCONTEST UND FISCHKONSERVEN

NACHWUCHS

WATERLOO

WELTSTARS ODER ONE-HIT-WONDER?

DER ANTICHRIST

SOS

THE WALL OF SOUND

MAMMA MIA

MASTERMIND

ÖL STATT KRONEN

HAUTE COUTURE

MUSIKPIONIERE

GREATEST HITS – DIE ERSTE

NEUE TÖNE

SCHLAGER ODER DISCO?

BOOGALOO

KÖNIGLICHE GALA

ANKUNFT

MONEY, MONEY, MONEY

WELTTOURNEE

LAMPENFIEBER, DROGEN UND AGNETHAS PO

AUSRUTSCHER

MELBOURNE KOCHT ÜBER

DIE BETTLAKEN DER STARS

FREMDE FEDERN

ABBAMANIA

ABBA – THE MOVIE

REIFEPROZESS

OLIVER’S ARMY

UNBEGRENZTE MÖGLICHKEITEN

TRENNUNG

THE WINNER TAKES IT ALL

EINE KLASSE FÜR SICH

BROADWAY ODER HOLLYWOOD?

FRAUENPOWER

WIEDERVEREINIGUNG

UNSTERBLICHKEIT

QUELLEN

VORWORT

Seit Anbeginn der Popmusik geben vor allem Großbritannien und die Vereinigten Staaten in diesem Genre den Ton an. In den 1960er Jahren verkörpern die Beatles ohne Zweifel den Hochadel der internationalen Musikszene. In den 1980er-Jahren übernimmt Michael Jackson, der King of Pop, das Zepter.

Doch in den Jahren zwischen diesen beiden Musikgrößen gibt es trotz einiger Hochs und Tiefs weltweit nur eine Band, die souverän über die gesamte Popszene herrscht: Das schwedische Musikphänomen ABBA.

In den 1970er-Jahren sind Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Anni-Frid Lyngstad die unangefochtenen Könige des Genres. Und das obwohl sie aus dem beschaulichen Schweden stammen - ein Land, das in der Welt der international erfolgreichen Popmusik bis dahin noch keine tragende Rolle spielt.

Selbst die Bandmitglieder zeigen sich bis heute immer wieder verwundert darüber, wie eine unbekannte Gruppe aus dem kleinen Schweden solch große Wellen schlagen konnte. Die Erklärung dafür ist jedoch schnell gefunden: In einer Zeit, die von atomarem Wettrüsten, Kaltem Krieg und einer starken Politisierung der Musikszene geprägt scheint, taucht mit ABBA ein mehr als willkommener Gegenpol zur ansonsten weitverbreiteten Ernsthaftigkeit vieler Musiker auf. Die vier Schweden treten in bunten, glitzernden Kostümen auf, verzücken mit wundervollen Melodien und verzichten ganz bewusst auf schwer verdauliche politische Inhalte. Stattdessen singen sie über alltägliche Themen wie Liebe und Trennung, die so gut wie jeder ihrer Fans aus eigener Erfahrung kennt.

Obwohl die Band vielfach für ihre scheinbare Oberflächlichkeit kritisiert wird, fehlt ABBA dabei keineswegs der Tiefgang. Ein weiterer Erfolgsfaktor steckt ganz offensichtlich darin, dass mit Frida und Benny sowie Agnetha und Björn zwei Liebespaare auf der Bühne stehen. Diese Besonderheit lässt die schwedischen Superstars in den Augen ihrer Fans ungewöhnlich nahbar erscheinen und verleiht dem »ABBAGefühl« eine ganz besondere Romantik. Davon einmal abgesehen erfreuen die vier Musiker die Welt mit einzigartiger Tanzmusik, die sowohl jede Menge Spaß macht als auch zu Tränen rührt.

Musikalisch entwickeln sich die vier im Laufe ihrer Karriere nach und nach vom Rohdiamanten zum unbezahlbaren, perfekt geschliffenen Kronjuwel. Mit insgesamt neun Studioalben und mehreren Greatest-Hits-Kompilationen nehmen sie die Zuhörer mit auf eine musikalische Entdeckungsreise, die auch stark von ihrer persönlichen Weiterentwicklung geprägt ist.

Als ABBA sich nach acht Jahren schließlich trennen, sieht es zwar so aus, als würde die Geschichte der schwedischen Ausnahmeband viel zu früh enden. Doch mit der Ankündigung ihres Comebacks zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer am Horizont ab, der letztlich doch noch auf ein Happy End hoffen lässt.

DIE ERSTE GITARRE (BJÖRN)

Es sind die 1950er-Jahre und eine Skiffle-Welle brandet über Europa hinweg. Vor allem bei der jungen Bevölkerung Großbritanniens findet dieser neue Musikstil mit Elementen aus Blues und Boogie-Woogie eine begeisterte Fangemeinde. Zwar dauert es noch ein wenig, bis die Welle Skandinavien erreicht, doch als sie eines Tages auch den jungen Björn Ulvaeus in der schwedischen Kleinstadt Västervik erfasst, reißt sie ihn sofort mit sich.

Zum ersten Mal hört Björn aus dem Munde seines Cousins Joen von dieser aufregenden neuen Musikrichtung. Der ein Jahr ältere Joen hat den Sommer in England verbracht und kehrt mit einem Enthusiasmus von dort zurück, dem sich Björn nicht entziehen kann. Viel zu aufregend klingen die Erzählungen von Pubs voller tanzender junger Leute. Noch faszinierender scheint jedoch, dass den neuen Musikstil einfach jeder spielen kann.

Für Joen liegt der Entschluss daher auf der Hand: Er möchte umgehend selbst eine Skiffle-Band auf die Beine stellen. Dafür braucht er Björn. Und Björn braucht so schnell wie möglich eine Gitarre. Also fragt der damals 12-Jährige seine Eltern - und siehe da: Sie erfüllen ihm seinen Wunsch.

Wie das aber manchmal so ist, befriedigt das von den Eltern gekaufte Instrument die hohen Ansprüche des Filius nicht wirklich. Die Musik hat ihn längst in ihren Bann gezogen, einzig die Töne, die da aus seiner akustischen Gitarre kommen, wollen nicht so ganz zu den fetzigen Klängen passen, die Joen seinem Instrument entlockt.

Für Björn steht daher fest: Er braucht eine andere Gitarre, und zwar so eine wie sein Cousin. Stellt sich nur die Frage, woher er das Geld für das Objekt seiner Begierde nehmen soll. Zum Glück ist die Antwort auch diesmal leicht gefunden, wenn auch nicht ganz so leicht wie beim ersten Mal. Björns zweite Gitarre ist kein Geschenk, er muss sie sich selber verdienen. Einen ganzen Sommer lange schuftet der kleine Björn in der Papiermühle seines Onkels, wo auch sein Vater arbeitet. Als er schließlich genügend Kronen beisammenhat, fährt er mit Thore, einem Freund der Familie, nach Göteborg und kauft dort die lang ersehnte Gitarre. Auf der Heimfahrt machen die beiden einen Schnappschuss, auf dem der stolze Björn mit seinem schicken Instrument zu sehen ist. Auf seinen Lippen liegt ein seliges Lächeln, die Finger der linken Hand umschließen gekonnt den Gitarrenhals.

Es sieht ganz so aus, als könnte der großen Musikkarriere des kleinen Jungen nichts mehr im Wege stehen. Doch hätte ihm damals jemand prophezeit, welche schwindelerregenden Popmusik-Höhen er als Erwachsener erreichen würde, er hätte es vermutlich selbst nicht geglaubt.

AKKORDEON UND PIANO (BENNY)

Göran Bror Benny Andersson oder eben Benny ist zwar gut eineinhalb Jahre jünger als sein späterer Freund Björn Ulvaeus, dafür betritt er die musikalische Bühne schon deutlich früher. Sowohl sein Vater Gösta Andersson als auch sein Großvater sind begeisterte Akkordeonspieler und auch Benny entdeckt schon bald seine Liebe zu diesem besonderen Musikinstrument.

Den nötigen Musikunterricht bekommt er gleich zu Hause, zu seinem sechsten Geburtstag darf er sich über sein erstes eigenes Akkordeon freuen. Bennys musikalisches Talent fällt schnell auf und bereits nach kurzer Zeit spielt er mit Vater und Großvater bei ersten kleinen Auftritten. Unter dem wegweisenden Namen Benny’s Trio geben sie traditionelle schwedische Volksmusik und Schlager zum Besten.

Vier Jahre später - Benny ist inzwischen zehn - bekommt der Nachwuchsmusiker dann sein erstes Klavier. Zum Einstieg nimmt er ein paar Stunden Unterricht, verlässt sich aber schnell ganz auf seine einzigartige Begabung und bringt sich selbst das Spielen bei. Schon bald sind ihm die klassischen Stücke nicht mehr aufregend genug und er fängt an, inspiriert von Elvis Presley und der italienischen Schlagersängerin Caterina Valente eigene Lieder zu komponieren. So schreibt er schon als Schüler seine ersten Songs.

Bald ist er mit seiner Freundin Christina Grönwall Teil der Gruppe Elverkets Spelmanslag, auch bekannt als The Electricity Board Folk Music Group. Mit dieser Jugendband tritt Andersson in diversen Jugendclubs und im Frühjahr 1964 sogar bei einem Talentwettbewerb auf. Dort begegnet er Svenne Hedlund, dem Sänger der Band The Hep Stars.

Die beiden kommen ins Gespräch, und es zeigt sich, dass Bennys Orgelspiel genau nach Hedlunds Geschmack ist. Passenderweise suchen The Hep Stars auch noch einen Keyboarder und finden in Benny Andersson das perfekte neue Bandmitglied.

Die Schule hat er bereits mit 15 beendet, und so widmet sich Benny nunmehr 18-jährig vollauf seiner Musikkarriere. The Hep Stars gelingt im Jahr darauf der musikalische Durchbruch und die Band wird schon bald als »die schwedischen Beatles« gefeiert. Hedlund avanciert zu Schwedens erstem Popstar, und Benny Andersson wird nicht nur zum festen Bestandteil der Rockband, sondern obendrein auch noch zum männlichen Teenie-Idol in seinem Heimatland.

EINE ECHTE PRINZESSIN (ANNI-FRID)

Auch wenn ihr Leben alles andere als fürstlich beginnt, so scheint es doch unweigerlich durchzogen von märchenhaften Elementen. Ganz im Gegensatz zu den bürgerlichen Verhältnissen, in denen Benny und Björn aufwachsen, bekommt Anni-Frid Lyngstad, besser bekannt als Frida, schon früh die harten Seiten des Lebens zu spüren.

Das Jahr ihrer Geburt markiert gleichzeitig auch das Ende des Zweiten Weltkriegs und ihr Vater, der Wehrmachtssoldat Alfred Haase, verlässt Fridas Mutter Synni Lyngstad zusammen mit den restlichen deutschen Truppen. Somit bleibt Synni allein mit einem Baby in Norwegen zurück. Synni fürchtet sich allerdings vor der Wut ihrer Nachbarn, weil sie sich mit einem deutschen Soldaten eingelassen hat, und schickt die kleine Frida 1947 zusammen mit ihrer Großmutter Anni nach Schweden. Eine Zeit lang arbeitet Synni noch in Norwegen und Anni hält sich und Frida mit allerlei Gelegenheitsjobs über Wasser.

Als Fridas Mutter dann endlich zu ihnen stößt, ziehen die drei nach Malmköping in der Nähe von Stockholm. Doch um Synnis Gesundheit steht es nicht gut: Fridas Mutter stirbt mit gerade einmal 21 Jahren an Nierenversagen. Frida ist noch keine zwei Jahre alt und wird fortan von ihrer Großmutter aufgezogen.

Ebendiese Großmutter ist es, der Frida ihre Liebe zur Musik verdankt. Anni singt ihrer Enkelin gerne alte norwegische Lieder vor und auch in Frida zeigt sich sehr früh ein musikalisches Talent. Schon in der Grundschule wird sie freitags immer wieder gebeten, ihren Mitschülern etwas vorzusingen. Im Alter von 13 singt sie bereits Schlager in einem Orchester, dessen Leiter Evald Ek das große Gesangstalent sofort erkennt und begeistert zu fördern beginnt. Von da an tritt Frida regelmäßig mit dem Orchester auf und verzückt das tanzende Publikum. Der nächste Schritt führt sie zu Bengt Sandlunds BigBand und sie wechselt von Schlager zu Jazz. Das Gunnar Sandevärn Trio und ihre eigene Band mit dem Namen Anni-Frid Four sind zwei weitere Stationen auf Fridas Weg zum Erfolg.

1967, Frida ist inzwischen 21, erreicht sie mit ihrem Sieg beim Talentwettbewerb »New Faces« nationale Bekanntheit. Mit ihrem Song »En ledig dag« (»Ein freier Tag«) schüttelt sie die Konkurrenz locker ab und sichert sich den ersten Preis in Form eines Plattenvertrags mit dem schwedischen Ableger von EMI Records.

Von da an geht es steil bergauf für Frida. Auf den Erfolg beim Talentwettbewerb folgen die ersten Studioaufnahmen und mehrere Fernsehauftritte. 1969 tritt sie beim Melodienfestival, dem schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest, auf und belegt den vierten Platz. Eine beachtliche Leistung und dennoch nur ein winzig kleiner Vorgeschmack auf den Welterfolg, der noch vor ihr liegt.

Doch nicht nur musikalisch betrachtet zieht sich die Handschrift eines Märchenerzählers durch Fridas Leben. Auch ihr Liebesleben hört sich fast ein wenig nach Aschenputtel an. Nach zwei geschiedenen Ehen heiratet sie 1982 tatsächlich einen waschechten Prinzen und trägt von da an selbst den Titel einer Prinzessin. Bevor es so weit ist, wartet jedoch noch eine mehr als märchenhafte Karriere als internationaler Superstar auf das einstmals arme Mädchen aus der norwegischen Provinz.

EINE STIMME WIE EIN ENGEL (AGNETHA)

Die junge Agnetha Fältskog sieht mit ihrem langen blonden Haar nicht nur aus wie die sprichwörtliche Bilderbuchschwedin, sie wächst wie die anderen drei Gründungsmitglieder von ABBA inmitten von Gesang und Musik auf. Bereits mit 17 landet die hübsche Sängerin mit der Nummer »Jag var så kär« (»Ich war so verliebt«) ihren ersten Hit, den sie obendrein auch noch selbst komponiert hat.