Jogi Löw - Christoph Spöcker - E-Book

Jogi Löw E-Book

Christoph Spöcker

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Beschreibung

Von 2006 bis 2021 trainierte Joachim »Jogi« Löw die deutsche Nationalmannschaft. Sein größter Triumph war der Gewinn der WM 2014 in Brasilien, durch den er den Fußballfans für immer in Erinnerung bleiben wird. Jogi Löw steht für die Idee vom schönen Spiel, für Expertise, Stil und Charisma. Doch bisweilen kann er auch stur sein. Es sind die Widersprüche eines bodenständigen Badeners, der zum Welttrainer wurde. Mit welchem taktischen Kniff ebnete er den Weg zum WM-Triumph? Wer waren Jogis Lieblingsspieler? Was ist das Geheimnis seines schönen Haars? Dieses Büchlein blickt auf diese und viele weitere Anekdoten, auch aus seiner Zeit als Spieler und als Vereinstrainer, zurück.

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Seitenzahl: 68

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CHRISTOPH SPÖCKER

JOGI LÖW

– KLEINE ANEKDOTEN AUS DEM LEBEN EINES GROSSEN FUSSBALLTRAINERS –

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

1. Auflage 2021

© 2021 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Christoph Hellwig

Umschlaggestaltung: Catharina Aydemir

Umschlagabbildung: picture alliance/SvenSimon

Satz: Röser Media, Karlsruhe

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7423-1924-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-1653-7

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-1654-4

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

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Inhalt

Vorwort

Schönau

Bodenhaftung

Der Mentor

David gegen Goliath

Konkurrenz

Jogi und die Frauen

Tormaschine Löw

Beinbruch statt Durchbruch

Dolce Vita

Ein Badener in der Schweiz

Ausflug in die Modebranche

Die Weichen sind gestellt

Quantensprung

Disziplin

Der erste große Titel

Der Garten des Leuchtturms

Pleiten, Pech und Pannen

Ab nach Österreich

Gipfelsturm

Jürgen und Holger?

Sommermärchen

Löw’sche Fußballphilosophie

Zaungast

Generationenwechsel

Unruhe

Der Lappen ist weg

Freudentaumel am Zuckerhut

Endlich

Der rettende Prinz

Der Angstgegner

Lieblingsspieler

Das Ende einer Ära

Quellen

Vorwort

»Die Kunst ist es, die richtigen Spiele zu gewinnen.«

Jogi Löw

Wahre Worte, die Bundestrainer Jogi Löw da spricht. Um die richtigen Spiele geht es im Fußball. Und auch wenn diesbezüglich die eine oder andere Niederlage auf Löws Konto geht, hat er mit seiner Mannschaft doch das geschafft, was nur ganz wenigen gelingt: Weltmeister! Und dann auch noch in Brasilien, der Wahlheimat des schönen Fußballs.

Größer hätte die Belohnung für Löws Lebenswerk wohl kaum ausfallen können, denn der schöne Fußball ist ihm von Kindesbeinen an eine Herzensangelegenheit. Zu Beginn seiner Karriere hätte wohl kaum jemand geglaubt, dass das Schwarzwälder Stürmertalent eines Tages mal Bundestrainer werden würde. Doch wie so oft im Leben kommt es anders, als man denkt. Diese Binsenweisheit passt im Fall Jogi Löw wie der Ball in den Winkel.

Dort versenkt er ihn schon als D-Jugendspieler des TuS Schönau. Auch die Frisur des jungen Jogi sitzt damals schon genauso sicher wie heute. So manches Gerücht rankt sich in dieser Hinsicht bekanntlich um den Bundestrainer. Wer schneidet ihm die Haare? Sind sie gefärbt? Ist der voluminöse schwarze Haarschopf am Ende gar ein Toupet?

Darauf angesprochen, reagiert Löw mit Humor und Selbstbewusstsein. Er fordert die Journalistin sogar auf, an seinen Haaren zu ziehen. Dann könne sie sich selbst von deren Echtheit überzeugen.

Doch nicht nur Jogis Haar fasziniert Fans und Presse gleichermaßen, vor allem seine Mannschaft und deren sportliche Leistungen sorgen in Deutschland und auch international für Aufsehen.

Löws Zeit als Bundestrainer ist geprägt von sensationellen Erfolgen, aber auch schmerzlichen Niederlagen. Gerade in Spielen, die man eigentlich gewinnen muss. Doch der Fußball schreibt seine eigenen Gesetze und auch der Bundestrainer hat sein Schicksal nicht in der Hand.

Fast 15 Jahre bekleidet Jogi Löw sein Amt inzwischen schon. Eine lange Zeit, in der er die deutsche Nationalmannschaft nicht nur von Grund auf umbaut, sondern trotz aller Rückschläge mit ihr zusammen den Fußball-Olymp in Rio de Janeiro besteigt.

Es ist eine lange Reise bis dorthin und bisweilen sieht sich Jogi Löw zu dem einen oder anderen Umweg gezwungen. Dennoch schafft er es letztlich, das richtige Spiel zu gewinnen, und wird Weltmeister. 2021 will er sogar noch zum ganz großen Wurf ausholen und die Europameisterschaft oben draufsetzen. Ob ihm das gelingt, bleibt abzuwarten. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen und sagen schon jetzt: Vielen Dank, Jogi Löw, für die vielen Tore, den großen Titel und vor allem für den schönsten Fußball der Welt!

Schönau

Die Wurzeln des Bundestrainers reichen zurück bis in den tiefen Schwarzwald, genauer gesagt in das malerische Örtchen Schönau. Dort ist er geboren und aufgewachsen und auch seine Fußballkarriere beginnt auf dem dortigen Hartplatz. Der liegt übrigens nur wenige Meter von Jogi Löws Elternhaus entfernt – streng genommen heißt der Bundestrainer ja Hans Joachim Löw, doch außer seiner Mutter nennt ihn schon von klein auf alle Welt »Jogi«.

Sein Vater, Hans Löw, betreibt eine Ofensetzerei mit mehreren Angestellten, doch für das Handwerk hat Jogi keine Zeit. Der Ball ist sein ständiger Begleiter, und so verbringt er schon als Grundschüler jede freie Minute mit seinen Brüdern und anderen Kindern aus dem Dorf auf dem heimischen Fußballplatz.

Jogi ist noch keine zehn Jahre alt, da spielt er schon die ersten Turniere. In diesem Fall handelt es sich um die inoffizielle Stadtmeisterschaft von Schönau. Von den kleinen Dorffußballern selbst organisiert, winkt am Ende des Turniers sogar ein echter Pokal. Man kann sich bildlich vorstellen, wie er damals in den Augen des Nachwuchskickers Löw geglänzt haben muss. Gut möglich, dass schon damals die Sehnsucht nach den ganz großen Titeln in ihm zu keimen beginnt. Aber noch ist es nicht so weit. Erst einmal wartet eine ganze Reihe von Zwischenetappen auf ihn und es sieht nicht immer ganz so verheißungsvoll aus für den jungen Schwarzwälder.

In der Jugend allerdings deuten alle Zeichen auf eine große Karriere hin. Enge Ballführung, Beidfüßigkeit, eine tiefe Ruhe und ein unersättlicher Torhunger zeichnen Jogi von Beginn an aus. Auch die Disziplin des Jungen zeigt sich früh. Tag für Tag zieht es ihn zum Fußballplatz. Nach der Schule erledigt er seine Hausaufgaben in Windeseile und dann heißt es: nichts wie raus, endlich kicken!

Jogi Löw erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. Vor allem an dieses »unglaubliche [...] Glücksgefühl«, das jedes seiner Tore in ihm auslöst. Und davon gehen fast schon unzählige auf sein Konto. Bis heute und vermutlich in alle Ewigkeit ist ihm der Legendenstatus beim TuS Schönau daher sicher. 1970 gewinnt der zehnjährige Jogi mit seiner D-Jugendmannschaft die Bezirksmeisterschaft und schreibt damit Vereinsgeschichte. Das Torverhältnis der Truppe: 116:1. Etliche der Treffer gehen auf das Konto des jungen Stürmers. Seine persönliche Bestmarke beläuft sich auf 16 Tore in einem Spiel. Die unverkennbare Pilzfrisur trägt er übrigens schon damals als Steppke. Womit die Weichen für sein späteres Leben quasi in zweierlei Hinsicht schon früh gestellt wären.

Bodenhaftung

Der kleine Jogi mag schon als Dreikäsehoch ein echtes Stürmer-Ass gewesen sein. Sein Vater Hans macht daraus allerdings keine allzu große Sache. Später sollen gleich zwei seiner Söhne – Jogi und Markus – als Profis beim SC Freiburg unter Vertrag stehen, doch auch darum macht der Schönauer Ofensetzer keinen großen Wind. Er sitzt weder am Spielfeldrand, um die Taten seiner Söhne zu bewundern, noch stachelt er seine Jungs zu Hause zu Höchstleistungen an. Ganz der bodenständige Schwarzwälder, geht er am Sonntag lieber selber auf den Fußballplatz und kickt ein wenig mit ihnen. Das Talent haben die Löw-Buben jedoch nicht von ihm. Und auch nicht von Mutter Hildegard.

»Meine Eltern waren beide keine Ballsportler«, so Löw ganz nüchtern.

Wenn sie ihrem Filius schon kein Talent mitgeben, so bekommt er doch etwas ganz anderes von ihnen: eine dem friedlichen Charme seiner Heimat entsprechende Bodenständigkeit. Eine Qualität, die ihm insbesondere in seiner Zeit als Bundestrainer immer wieder zugutekommen soll. Die Löw’sche Bodenhaftung zeigt sich jedoch nicht nur im Charakter der Eltern, sondern vor allem auch in der Figur seines jüngeren Bruders Pit. Als Betreiber der Vereinskneipe des FC Schönau kümmert er sich während der Länderspielpartien unter der Ägide seines berühmten Bruders um seine Gäste und bekommt vom Spiel kaum etwas mit. Er ist viel zu beschäftigt mit dem Ausschank und Küchenpflichten.

»Ich sehe so gut wie nichts vom Spiel«, erzählt Peter Löw.

Vor allem bei Länderspielen ist seine Kneipe zum Bersten gefüllt. Seit dem WM-Sieg seines berühmten Bruders in Brasilien wird sie auch liebevoll »Jogi-Löw-Stadion« genannt. Nichtsdestotrotz lässt der Medienrummel um den Bundestrainer den Kneipenwirt einigermaßen kalt. Er braucht weder Presse noch Karawanen an Jogi-Jüngern in Schönau. Da scheint er ebenso bodenständig zu sein wie einst schon der Vater.