Das Glück im Blick - Paige Toon - E-Book

Das Glück im Blick E-Book

Paige Toon

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Beschreibung

Wahres Glück lässt sich nicht verstecken: Eine herzerwärmende Kurzgeschichte von Paige Toon, exklusiv im E-Book Lily ist im vierten Monat schwanger und ihr Leben könnte nicht besser sein. Als sie gerade eine neue Fotoserie für den Zoo von Adelaide entwirft, bekommen sie und ihr Mann Ben Überraschungsbesuch am Koalagehege: den berühmten Joseph Strike und seine Freundin Alice. Die beiden Paare verstehen sich auf Anhieb super und am Ende dieses Tages wird ein ganz besonderes Foto stehen… Ein Wiedersehen mit Lily und Alice – nicht nur für Fans ein Muss

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Seitenzahl: 38

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Paige Toon

Das Glück im Blick

Roman

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Inhalt

Als ich erwache, bin [...]

Als ich erwache, bin ich allein. Es ist noch ganz früh am Morgen, und Ben liegt nicht neben mir im Bett. Das ist nicht so ungewöhnlich unter den Umständen, aber ich weiß, dass ich nicht wieder werde einschlafen können, bevor ich nicht nach ihm gesehen habe.

Ich setze mich im Bett auf und stelle die Füße auf den kalten Dielen ab. Ich angele mir meinen Bademantel von dem Haken an der Tür und schlüpfe fröstelnd hinein, ehe ich ihn über meinem nicht mehr ganz flachen Bauch schließe. Ich tapse leise aus dem Schlafzimmer in den Flur. In der Küche brennt kein Licht, also biege ich links ab in Richtung Wohnzimmer. Im Türrahmen bleibe ich stehen.

Mein Ehemann schläft tief und fest auf dem Sofa, in den Armen hält er ein winziges Bündel an die Brust gedrückt. Das ist nun schon der dritte Morgen, an dem ich ihn so vorfinde.

»Du brauchst deinen Schlaf«, hat er mir gestern Morgen erklärt, als ich mit ihm schimpfte, weil er sie nicht einfach mit zu uns ins Bett gebracht hat.

»Du aber auch«, stellte ich fest.

Und jetzt liegt er schon wieder hier, und er muss heute arbeiten.

Ich habe Mitleid mit ihm. Er muss doch frieren. Es ist Ende März, und die Nächte werden kühler, besonders hier in den Hügeln von Adelaide. Wir haben die Heizung in unserem Haus, das einmal Bens Großmutter gehörte, immer noch nicht erneuert. Sie hat ihn quasi großgezogen und ihm das Haus hinterlassen, als sie starb. Wir wohnen jetzt seit etwa drei Jahren hier, können uns aber nicht viel leisten von seinem Gehalt als Tierpfleger und meinem als Teilzeit-Junior-Tierpflegerin. Wenn ich nur als Fotografin mehr verdienen könnte.

»Du kannst nicht erwarten, dass so etwas über Nacht passiert«, sagt Ben mir immer wieder.

Trotzdem wünschte ich, es wäre so.

Ich gehe zurück in den Flur und hole eine Decke aus dem Gästezimmer. Auf Zehenspitzen nähere ich mich damit dem schlafenden Ben und breite die Decke über ihm aus. Er bewegt sich und schlägt die Augen auf, deren Blau im Dämmerlicht noch dunkler ist als sonst. Armer Kerl, er sieht furchtbar müde aus.

»Sorry, ich wollte dich nicht aufwecken«, flüstere ich und schiebe mich neben ihn aufs Sofa. Ich streiche ihm mit den Fingern über die stoppelige Wange. »Du siehst erschöpft aus«, füge ich besorgt hinzu.

»Mir geht’s gu-« Sein Satz wird von einem heftigen Gähnen unterbrochen. Seine breite Brust hebt und senkt sich, doch das Bündel darauf schläft unbeeindruckt weiter.

»Ach, Liebling«, murmele ich. »Lass sie mich nehmen, damit du wieder ins Bett gehen kannst.«

Er schüttelt den Kopf und lächelt mich verschlafen an. »Nein, ist alles gut. Wie hast du geschlafen?«

»Besser«, sage ich nickend. In der Nacht davor hatte ich nicht gut geschlafen.

»Wie viel Uhr ist es?«, fragt er.

»Sechs.«

»Lily, geh wieder ins Bett!«, befiehlt er etwas lauter flüsternd.

»Nein, ich bin jetzt eh wach. Du solltest gehen.«

»Ich muss doch in einer Stunde sowieso aufstehen«, hält er tapfer dagegen.

»Ich liebe dich«, flüstere ich und beuge mich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben.

»Mmm«, macht er, und das Brummen kitzelt an den Lippen. Ich vertiefe den Kuss, und er erwidert meine Geste mit wachsender Leidenschaft. Ich würde mir so wünschen, dass er die Arme um mich legen könnte, doch das geht nicht, da er sie anderweitig in Gebrauch hat. Es ist wirklich frustrierend.

»Meinst du, du kannst sie ablegen?«, frage ich voller Ungeduld an seinem heißen Mund.

»Lass es uns versuchen«, antwortet er mit ähnlicher Dringlichkeit. Er setzt sich auf, das Bündel immer noch an die Brust gedrückt.

Ich beobachte gespannt, wie er sie ganz vorsichtig ablegt. Sie öffnet die Augen und quietscht lauf auf.

Nein, nein, NEIN!

Er sieht mich mit entschuldigendem Blick an, während sie weiter schreit.

»Ich sollte sie lieber füttern«, sagt er.

NEIN!

Aber ich nicke nur, obwohl meine Enttäuschung riesig ist. Ein fieser Teil von mir wünschte, er würde sie einfach schreien lassen, aber ich weiß, dass Ben das nie machen würde.

Wenn er schon bei einem zwei Wochen alten Koalababy so fürsorglich ist, wie wird er dann erst sein, wenn ich in fünf Monaten unser Menschenbaby zur Welt bringe?

* * *

»Denkst du, heute Abend könnte mal jemand anderes das Junge übernehmen?«, frage ich ihn später beim Frühstück. Ich versuche, möglichst beiläufig zu klingen, damit er nicht denkt, ich sei nur scharf auf seinen Körper. Mann, ich will seinen Körper aber wirklich.