De Profundis - Betrogen E-Book

Sara.M Hudson

• Herausgeber: neobooks
• Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2014

Seitenzahl: 18

Beschreibung

Emma Bronson hat scheinbar alles: Erfolg, Geld, eine glückliche Ehe. Doch der Schein trügt. Betrogen von ihrem Mann begeht sie gleich zwei Morde auf einmal. Als Krimiautorin weiß sie aber genau, wie man Leichen verschwinden lässt….

Leseprobe

Sara M. Hudson

De Profundis - Betrogen

Die vierte Kurzgeschichte der De Profundis Reihe

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Betrogen

Impressum neobooks

Betrogen

„Und der diesjährige Literaturpreis für den Bereich Kriminalromane geht an Emma Bronson mit ihrem Werk Leichenblass.“

Routiniert betrat Emma die Bühne und nahm würdevoll ihren Preis entgegen. Mit einem gekonnten Lächeln richtete sie noch einige dankende Worte an das Publikum, Lobeshymnen an ihren Lektor und Agenten und vergaß auch nicht ihren Mann zu erwähnen, der heute leider nicht dabei sein konnte. Genauso graziös wie sie die Bühne betreten hatte, verließ sie diese dann wieder und nahm noch kurz ihren Platz neben den anderen nominierten Schriftstellern ein, die ihr neidische Blicke zuwarfen. Gelangweilt nippte sie an ihrem Champagner. Als sie glaubte, lange genug verweilt zu haben, stand sie auf, entschuldigte sich bei ihren Tischnachbarn und verließ die Veranstaltung.

Ihr Wagen wurde vorgefahren und sie warf ihren gerade erhaltenen Preis, ein undefinierbar geformtes Stück Metall, das auf einer gläsernen Fläche angebracht war und ihren Namen eingraviert hatte, achtlos auf den Beifahrersitz und drückte aufs Gaspedal. Sie hasste solche Veranstaltungen. Immer musste man gut aussehen, lächeln und sich stundenlang langweilige Reden anhören. Am Anfang ihrer Karriere hatte sie diesen ganzen Zirkus um Preisverleihungen noch spannend gefunden, den Ruhm als neuentdecktes Schriftstellertalent genossen. Nach mehr als 20 Jahren und mit unzähligen Preisen und Auszeichnungen gekrönt, empfand sie solche Abende eher als lästig. Ihr Mann kam schon lange nicht mehr mit. Er hatte Besseres zu tun als dekorativ neben seiner erfolgreichen Frau zu sitzen und zu lächeln. Seine Arbeit als Literaturprofessor an der hiesigen Universität nahm er sehr ernst und galt als Koryphäe auf seinem Gebiet. Obwohl beide ihr eigenes Leben führten und sehr viel Zeit getrennt voneinander verbrachten, empfand Emma ihre Ehe als erfolgreich. Sie konnten gemeinsam fachsimpeln und tiefgehende Gespräche über Literatur führen. Romantische Abende mit leckerem Essen und gutem Wein schätzten sie beide sehr und sie freute sich immer auf ihre kurzen aber luxuriösen Urlaube.