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LSAnderson

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Beschreibung

Auch wenn du nichts mehr hast, hast du immer noch eine Wahl. Mindestens eine ... Ein namenloser R'botny, in einer umbarmherzigen Welt der Macht des Zufalls unterworfen, erzählt sein Schicksal und von seiner Freundschaft mit einem Mann, der "Der Prophet" genannt wird. Der Prophet glaubt nicht an den Zufall ...

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Seitenzahl: 23

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LSAnderson

Der Prophet

Eine SciFi-Kurzgeschichte

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Prophet

Impressum neobooks

Der Prophet

Ich weiß nicht genau, wo ich bin, aber ich werde diesen verfluchten Ort verlassen. Ich bitte nicht um Erlaubnis dafür. Für die Zeit, die mir noch bleibt, erwarte und fürchte ich nichts. Nur ein Wunsch ist mir geblieben.

Ich wünschte, ich hätte die Sonne nie gesehen und gefühlt, denn dann würde ich sie nicht so schmerzhaft vermissen.

Dass ich Licht und Wärme erlebte, dazu den sanften Rausch, den uns die Vites schenken, das Lachen von Frauen, den Duft ihrer Körper, wenn die Hitze des Tages weicht, das verdanke ich Zufällen. Sie erschienen mir als freundliche Fügungen, aber für die Angehörigen meiner Kaste gibt es auf die Dauer kein Glück. Das hätte ich wissen können. Der Zufall belohnt im Allgemeinen die ohnehin Privilegierten, und er bestraft diejenigen, die auf seine Gunst angewiesen sind. Ich bin dafür das beste Beispiel. Ein Zufall bescherte mir eine höhere Bildung, ein anderer einige fast sorgenlose Phasen in Wärme und Licht, und aus ihnen erwuchs ein Dritter, der mich in diese dunkle, kalte und zeitlose Hölle brachte, wo ich jetzt von meinem Schicksal erzähle.

Was vorbei ist, ist vorüber, heißt es, aber Erinnerung kann man nicht abschalten. Nur an meine Eltern erinnere ich mich kaum. Wie alle Kinder der R’botny wurde ich im Alter von vier Jahren weggegeben. Mädchen werden in der Regel verkauft; ich als Junge wurde in den Anstalten der Mneme großgezogen und ausgebildet. Vielleicht waren meine Eltern Genere und vererbten mir ihre Gaben: Die Mneme jedenfalls erkannten mein Talent für Zahlen. Sie trainierten es unerbittlich, mit Stock, Geschrei und kaltem Wasser, Tag und Nacht, bis ich, fast noch ein Kind, von meinen Lehrern aus dem Schlaf gerissen, nackt und frierend, mit einem Stück Kreide an der Wand des Schafsaals interdimensionale Relativgleichungen löste. Dann schickten sie mich an die Akad’mí.

Damals glaubte ich, dass mich mein Können für eine höhere Bildung qualifizierte; heute weiß ich, dass bei der letzten Großen Säuberung zu viele Generes und Qualcatores hingerichtet worden waren, für die dann eilig Nachfolger ausgebildet werden mussten. Für drei Perioden lebte ich in einem Wohnheim in der Hauptstadt. Nicht, dass ich viel von ihr gesehen hätte; das Studium ließ mir kaum Zeit, und die Stadt ist auch nicht wirklich interessant. Sie ist ein graues Häusermeer im ewigen Regen aus einem bleiernen Himmel. Nur Die Anderen, die man dort hin und wieder antrifft, beeindruckten mich tief. Stets umgeben von Iuristi