Der Weg zu deiner wahren Größe - Robin Sharma - E-Book + Hörbuch

Der Weg zu deiner wahren Größe Hörbuch

Robin Sharma

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Beschreibung

Jeder von uns ist zu Großem berufen. Wir alle können einen bedeutenden Einfluss auf die Menschen in unserem Umfeld haben – wenn wir es nur wollen. Robin Sharma – weltweit bekannter Leadership-Experte – hat mit seinen Büchern bereits Millionen Menschen zu einem besseren Verständnis über Führung und Erfolg verholfen. Mit diesem Buch zeigt er wie jeder seine wahre Größe findet und das in ihm liegende Potenzial freisetzt. Robin Sharmas Gedanken helfen, die persönlichen Praktiken wirklich erfolgreicher Menschen zu entdecken, leistungsfähige Werkzeuge für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erlernen und ein außergewöhnliches Leben zu führen.

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Zeit:5 Std. 29 min

Sprecher:Peter Wolter
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

1. Auflage 2023

© 2023 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

Copyright © 2006 by Robin Sharma

Published by arrangement with HarperCollins Publishers Ltd., Canada

Die englische Ausgabe erschien 2006 bei HarperCollins unter dem Titel The Greatness Guide.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Hans Freundl

Redaktion: Silke Panten

Korrektorat: Christine Rechberger

Umschlaggestaltung: in Anlehnung an das Cover der Originalausgabe, Marc-Torben Fischer, München

Satz: ZeroSoft, Timisoara

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95972-643-6

ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-232-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-233-7

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Ich widme dieses Buch in größtem Respekt und inniger Liebe meinen Eltern. Euch verdanke ich nicht nur das Geschenk des Lebens, sondern auch die brennende Leidenschaft, es in seiner ganzen Fülle zu leben. Dafür bin ich euch zutiefst dankbar.

Inhalt

Kapitel 1: Ich bin kein Guru

Kapitel 2: Harvey Keitel und die Fenster der Gelegenheit

Kapitel 3: Nichts führt so schnell zum Scheitern wie der Erfolg

Kapitel 4: Seien Sie ein Rockstar bei der Arbeit

Kapitel 5: Ihre Tage bestimmen Ihr Leben

Kapitel 6: Trinken Sie Kaffee mit Gandhi

Kapitel 7: Trauen Sie sich und wagen Sie etwas

Kapitel 8: Lassen Sie sich eine frische Brise um die Nase wehen

Kapitel 9: Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken

Kapitel 10: Führung beginnt, wenn man immer noch einen Schritt weitergeht

Kapitel 11: Mick Jagger und Orientierungspunkte

Kapitel 12: Im Geschäftsleben geht es um Beziehungen

Kapitel 13: Lebenslektionen von SpongeBob Schwammkopf

Kapitel 14: Wie man ein glücklicherer Mensch wird

Kapitel 15: Hart arbeiten, glücklich sein

Kapitel 16: Erkennen Sie Ihre Genialität

Kapitel 17: Hören Sie doppelt so viel zu, wie Sie sprechen

Kapitel 18: Ihre Kunden kaufen mit dem Herzen

Kapitel 19: Lernen Sie Nein zu sagen

Kapitel 20: Verbrennen Sie Ihre Boote

Kapitel 21: Führungskräften schnelleres Wachstum ermöglichen

Kapitel 22: Ihre Vier-Minuten-Meile

Kapitel 23: Den Rahmen sprengen

Kapitel 24: Über Nachrufe und den Sinn des Lebens

Kapitel 25: Führung ist kein Beliebtheitswettbewerb

Kapitel 26: Was möchten Sie anderen vermitteln?

Kapitel 27: Im Bademantel: Meine besten Praktiken

Kapitel 28: Die Führungskultur ist der König

Kapitel 29: Ihr Terminplan lügt nicht

Kapitel 30: Glänzen Sie als Mutter oder als Vater

Kapitel 31: Entlocken Sie den anderen ein »Wow!«

Kapitel 32: Bekommen, was man will, und wertschätzen, was man hat

Kapitel 33: Denken Sie wie ein Firmenchef

Kapitel 34: Handeln Sie wie ein Sportler

Kapitel 35: Seien Sie enthusiastisch

Kapitel 36: Erfolg ist nicht sexy

Kapitel 37: Über Kuschelpartys und den traurigen Zustand der Welt

Kapitel 38: Der Wert des Guten

Kapitel 39: Anmut unter Druck

Kapitel 40: Um produktiver zu werden, entspannen Sie sich und haben Sie mehr Spaß

Kapitel 41: Das magische Wort

Kapitel 42: Der Wert des täglichen Sterbens

Kapitel 43: Kundenorientierung oder gedankenlose Selbstgefälligkeit

Kapitel 44: Führen ohne Titel

Kapitel 45: Leisten Sie Ihren Beitrag

Kapitel 46: Spielen Sie?

Kapitel 47: Vermeiden Sie das »Syndrom der vier Faktoren des Scheiterns«

Kapitel 48: Probleme bringen Genialität zum Vorschein

Kapitel 49: Lieben Sie Ihre Irritationen

Kapitel 50: Reden Sie wie ein Superstar

Kapitel 51: Lernen oder vergehen

Kapitel 52: Einfache Taktiken für großartige Beziehungen

Kapitel 53: Rockstars als Dichter

Kapitel 54: Das Mantra des Erneuerers

Kapitel 55: Vergnügen oder Glücklichsein

Kapitel 56: Das 600-Dollar-Sandwich

Kapitel 57: Ein gutes Unternehmen zu sein, ist gut fürs Geschäft

Kapitel 58: Erfolgsstrukturen aufbauen

Kapitel 59: Wer am meisten erlebt, der gewinnt

Kapitel 60: Eine Marke wie Diddy aufbauen

Kapitel 61: Dankbar sein für das, was man hat

Kapitel 62: Seien Sie klug, stehen Sie früh auf

Kapitel 63: Wer hat Erfolg zu einem Schimpfwort gemacht?

Kapitel 64: Werden Sie großartig im Leben

Kapitel 65: Die Steve-Jobs-Frage

Kapitel 66: Was fehlt Ihnen an Coolness?

Kapitel 67: Wer nicht fragt, kriegt auch nichts

Kapitel 68: Verkaufen Sie Ihren Schreibtisch

Kapitel 69: Fit werden für die Führung

Kapitel 70: Ausgezeichnete Führungsqualitäten und Kinderkleidung

Kapitel 71: Die sieben Arten des Reichtums

Kapitel 72: Wenden Sie den U2-Standard an

Kapitel 73: Mehr lernen, um mehr zu verdienen

Kapitel 74: Die Dinge mit verständnisvollen Augen betrachten

Kapitel 75: Das Herzstück Ihres Hauses

Kapitel 76: Werden Sie ein inspirierender Mensch

Kapitel 77: Machen Sie eine Delle ins Universum

Kapitel 78: Nicht alle Führungspersönlichkeiten sind gleich

Kapitel 79: Sechs Gründe, sich Ziele zu setzen

Kapitel 80: Denken Sie an den Bumerang-Effekt

Kapitel 81: Geben Sie den Menschen ein gutes Gefühl

Kapitel 82: Verpflichten Sie sich zur Erstklassigkeit

Kapitel 83: Misten Sie gründlich aus

Kapitel 84: Befolgen Sie die Million Dollar Baby-Regel

Kapitel 85: Die Erde ist klein

Kapitel 86: Gäste sind Gott

Kapitel 87: Die Schönheit der Zeit

Kapitel 88: Über Berge und die Bewältigung von Veränderungen

Kapitel 89: Was ist eigentlich mit dem Wörtchen »Bitte«?

Kapitel 90: Bon Jovi und die Macht der Fokussierung

Kapitel 91: Erstellen Sie eine Liste der 101 Dinge, die Sie noch erledigen möchten, bevor Sie sterben

Kapitel 92: Verbringen Sie Zeit mit Ihren Kindern

Kapitel 93: Albern Sie herum bei der Arbeit

Kapitel 94: Großes Design wiederentdecken

Kapitel 95: Über Evian-Wasser und Sie als großem Träumer

Kapitel 96: Seien Sie wie Garth

Kapitel 97: Nicht aufgeben

Kapitel 98: Sorgen Sie für sich selbst

Kapitel 99: Raten Sie mal, wer mich inspiriert?

Kapitel 100: Wie man ewig lebt

Kapitel 101: Die eigene Größe einfordern

»Das Leben ist ein reines Abenteuer, und je eher wir das erkennen, desto schneller können wir das Leben als Kunst behandeln.«

Maya Angelou

»Früher dachte ich, dass ich eines Tages in der Lage sein würde, die Triebkräfte, die mich in unterschiedliche Richtungen treiben, und die Spannungen zwischen den verschiedenen Menschen, die ich darstelle, aufzulösen. Jetzt erkenne ich, dass ich genau das bin. Ich habe das Gefühl, dass ich dem Lied in meinem Kopf näherkomme. Ich habe nicht nach der Gnade gesucht. Doch zum Glück hat die Gnade nach mir gesucht.«

Bono, Leadsänger von U2, zitiert in Rolling Stone

Kapitel 1

Ich bin kein Guru

In den Medien werde ich manchmal als »Guru« für Leadership (oder auch für Selbstoptimierung) bezeichnet. Das bin ich aber nicht. Ich bin nur ein ganz normaler Mensch, der zufällig Ideen und Werkzeuge aufgespürt hat, die vielen Menschen geholfen haben, ihr bestmögliches Leben zu erreichen, und vielen Unternehmen, Weltklasse zu werden.

Aber ich möchte auch klar feststellen: Ich bin nicht anders als Sie. Auch ich habe meine Konflikte, meine Enttäuschungen und meine Ängste – aber auch meine Hoffnungen, meine Ziele und Träume. Ich hatte gute Zeiten und sehr schmerzhafte. Ich habe einige spektakulär gute Entscheidungen getroffen und auch unglaublich dumme Fehler gemacht. Ich bin einfach ein Mensch, der sich noch weiterentwickelt. Wenn ich Ideen äußere, die Sie vielleicht nützlich oder hilfreich finden, dann liegt das schlicht daran, dass ich mich stets und ständig mit jenen Erkenntnissen und Weisheiten beschäftige, die Sie auch gleich kennenlernen werden. Ich denke über praktische Möglichkeiten nach, wie ich Sie dabei unterstützen kann, Ihre Fähigkeiten in vollem Umfang zum Tragen zu bringen und Großes zu erreichen. Ich denke darüber nach, wie ich Unternehmen helfen kann, das Außergewöhnliche zu erreichen. Wenn Sie sich lange genug mit einer Sache beschäftigen, werden Sie eine tiefere Einsicht und ein besseres Verständnis dafür entwickeln. Dann nennt man Sie einen Guru.

Ein Mann hörte einmal bei einer Signierstunde in einem Buchladen in Bangalore in Indien, wie ich sagte: »Ich bin kein Guru.« Er kam auf mich zu und fragte: »Warum ist es Ihnen so unangenehm, als Guru bezeichnet zu werden? ›Gu‹ bedeutet in Sanskrit ›Dunkelheit‹ und ›ru‹ bedeutet ›vertreiben‹. Also bezeichnet das Wort ›Guru‹ einfach jemanden, der die Dunkelheit vertreibt und mehr Verständnis und Licht bringt.« Ein interessanter Punkt. Hat mich zum Nachdenken gebracht.

Ich hatte gute Zeiten und auch sehr schmerzhafte. Ich habe einige spektakulär gute Entscheidungen getroffen und unglaublich dumme Fehler gemacht. Ich bin einfach ein Mensch, der sich noch weiterentwickelt.

Ich vermute, mein Unbehagen rührt daher, dass Sie, wenn Sie denken, ich sei anders als Sie, sagen könnten: »Nun, ich kann die Dinge, über die Robin spricht, nicht tun, weil er Talente und Fähigkeiten besitzt, die ich nicht habe. All die Dinge, über die er spricht, sind für ihn einfach. Er ist eben ein Guru.« Nein. Tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss. Ich bin nur ein Mann, der hart arbeitet, um das Beste aus seinen Tagen zu machen, der versucht, ein großartiger alleinerziehender Vater für seine beiden wunderbaren Kinder zu sein, und der hofft, dass er auf irgendeine Weise etwas im Leben der Menschen bewirkt. Ich bin kein Guru. Aber der Gedanke, »die Dunkelheit zu vertreiben«, gefällt mir. Darüber möchte ich mehr erfahren. Vielleicht kann mir ein Guru helfen.

Kapitel 2

Harvey Keitel und die Fenster der Gelegenheit

Ich mache nicht alles immer richtig (ich sagte ja, ich bin kein Guru). Aber Sie sollen wissen, dass ich mich sehr bemühe, meinen Worten Taten folgen zu lassen und sicherzustellen, dass mein Verhalten mit meinem Reden übereinstimmt. Aber ich bin auch nur ein Mensch, und das bedeutet, dass ich manchmal Fehler mache (und einen perfekten Menschen habe ich noch nie getroffen). Ich meine damit Folgendes:

Ich verbringe viel Zeit damit, die Leser meiner Bücher und die Teilnehmer an meinen Workshops über persönliche und unternehmerische Führung dazu zu ermutigen, »auf ihre Ängste zuzugehen« und diese »Kubikzentimeter der Chance« (die Gelegenheiten) zu ergreifen, wenn sie sich bieten. Ich fordere meine Kunden auf, zu träumen, sich hervorzutun und sich etwas zu trauen, denn für mich besteht ein gut gelebtes Leben darin, nach dem Höchsten und dem Besten zu streben. Und meiner Meinung nach gewinnt derjenige, der die meisten Erfahrungen macht. Meistens zaudere ich nicht, Orte aufzusuchen, die mir Angst machen, und Dinge zu tun, die mir unangenehm sind. Aber vor Kurzem habe ich dabei versagt. Es tut mir leid.

Ich befand mich in der Innenstadt von Toronto im Hotel »Four Seasons« und bereitete mich in der Lobby auf eine Rede vor, die ich vor einem Unternehmen namens Advanced Medical Optics halten sollte, einem langjährigen Kunden von uns im Bereich Leadership Coaching. Ich schaute auf, und raten Sie mal, wen ich sah? Harvey Keitel. Ja, den Harvey »Reservoir Dogs Big Movie Star« Keitel. Und was machte der Mann, der das Buch Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte geschrieben hat? Er schreckte vor Größe zurück.

Jeden Tag präsentiert Ihnen das Leben kleine Fenster der Gelegenheiten. Ihr Schicksal wird letztlich davon bestimmt werden, wie Sie auf diese Gelegenheiten reagieren.

Ich weiß nicht, warum ich nicht aufgestanden und hinübergegangen bin, um einen neuen Freund zu finden. Ich hatte genau das einst getan, als mir die Baseballlegende Pete Rose auf dem Flughafen von Chicago über den Weg gelaufen war (wir saßen anschließend auf dem ganzen Flug nach Phoenix nebeneinander). Letzten Sommer hatte ich Henry Kravis, einen der größten Investoren der Welt, in der Lobby eines Hotels in Rom getroffen (ich war mit meinen Kindern da, und Colby, mein elfjähriger Sohn, fand ihn ziemlich cool). Und ich hatte genau das getan, als ich Senator Edward Kennedy in Boston gesehen hatte. Ich hatte es sogar beim Gitarrenvirtuosen Eddie Van Halen gemacht, als ich noch ein Kind war und in Halifax in Nova Scotia aufwuchs. Aber ich habe die Chance verpasst, Harvey Keitel kennenzulernen.

Jeden Tag präsentiert Ihnen das Leben kleine Fenster der Gelegenheit. Ihr Schicksal wird letztlich davon bestimmt werden, wie Sie auf diese Gelegenheiten reagieren. Wenn Sie sich vor ihnen zurückziehen, wird Ihr Leben klein sein. Wenn Sie die Angst spüren und trotzdem die Chancen ergreifen, wird Ihr Leben groß sein. Das Leben ist einfach zu kurz, um sich mit dem Kleinen zu begnügen. Auch bei Ihren Kindern haben Sie nur ein winziges Zeitfenster, um ihre Entwicklung zu beeinflussen und ihr höchstes Potenzial zur Entfaltung zu bringen. Und um ihnen zu zeigen, wie bedingungslose Liebe aussieht. Wenn sich dieses Fenster schließt, ist es schwer, es wieder zu öffnen. Wenn ich Harvey Keitel noch einmal sehen sollte, das verspreche ich Ihnen, werde ich auf ihn zulaufen. Er mag mich für einen Promi-Stalker halten, bis wir anfangen zu plaudern. Und dann wird er die Wahrheit entdecken: Ich bin schlicht ein Mann, der die Geschenke annimmt, die ihm das Leben macht.

Kapitel 3

Nichts führt so schnell zum Scheitern wie der Erfolg

Richard Carrión, Chef der größten Bank Puerto Ricos, sagte einmal einen Satz zu mir, den ich nie vergessen werde: »Robin, nichts führt so schnell zum Scheitern wie der Erfolg.« Ein mächtiger Gedanke. Sowohl Sie selbst als auch Ihr Unternehmen sind am verwundbarsten, wenn Sie am erfolgreichsten sind. Erfolg erzeugt Selbstgefälligkeit, Ineffizienz und – was am schlimmsten ist – Arroganz. Wenn Menschen und Unternehmen wirklich erfolgreich sind, verlieben sie sich oft in sich selbst. Sie hören auf, innovativ zu sein, hart zu arbeiten und Risiken einzugehen und beginnen, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Sie gehen in die Defensive und verwenden ihre Energie darauf, ihren Erfolg zu schützen, anstatt jenen Tugenden treu zu bleiben, die sie an die Spitze gebracht haben. Jedes Mal, wenn ich diesen Punkt in einem Seminar mit Unternehmenslenkern anspreche, nicken alle zustimmend. Ich möchte Ihnen ein praktisches Beispiel aus meinem eigenen Leben geben.

Letztes Wochenende war ich mit meinen Kindern bei unserem Lieblingsitaliener. Das Essen dort ist unglaublich. Die beste Bresaola außerhalb Italiens. Himmlische Pasta. Super schaumige Milchkaffees, deretwegen ich am liebsten meinen Job aufgeben und Barista werden würde. Aber der Service in diesem Restaurant ist schlecht, wirklich schlecht (wie in den meisten Lokalen). Und warum? Weil der Laden immer voll ist. Und weil es den Betreibern so gut geht, betrachten sie die Schlangen vor der Tür als selbstverständlich. Und wissen Sie was? Das ist der Anfang vom Ende.

Ich mache liebend gerne Fotos. Mein Vater hat mir beigebracht, die Reise meines Lebens auf Fotos festzuhalten. Deshalb trage ich meistens eine kleine Kamera bei mir. Ich fragte unsere Kellnerin, ob sie ein Foto von meinen Kindern und mir machen würde, während wir in unsere Spaghetti bissen. »Ich habe keine Zeit«, lautete die knappe Antwort. Unglaublich. Sie war zu beschäftigt, um sich fünf Sekunden Zeit zu nehmen, um einen Kunden glücklich zu machen. Zu beschäftigt, um anderen einen kleinen Gefallen zu erweisen. Zu beschäftigt, um etwas Menschlichkeit zu zeigen.

Je erfolgreicher Sie und Ihr Unternehmen werden, desto bescheidener und demütiger müssen Sie gegenüber Ihren Kunden sein.

»Nichts führt so schnell zum Scheitern wie der Erfolg.« Richard Carrion hat es verstanden. Das gilt auch für David Neeleman, den Vorstandschef von JetBlue, der beobachtet hat: »Wenn man Geld verdient und gute Gewinnspannen erzielt, neigt man dazu, nachlässig zu werden.« Viele Firmenchefs widerstehen der Versuchung. Je erfolgreicher Sie und Ihr Unternehmen werden, desto bescheidener und demütiger müssen Sie gegenüber Ihren Kunden sein. Desto mehr müssen Sie sich der Effizienz und der unermüdlichen Verbesserung verschreiben. Desto schneller müssen Sie werden. Desto größeren Mehrwert müssen Sie schaffen. Denn genau in dem Moment, in dem Sie aufhören, jene Dinge zu tun, die Sie auf den Gipfel des Berges gebracht haben, beginnt der Abstieg ins Tal.

Kapitel 4

Seien Sie ein Rockstar bei der Arbeit

Ich habe gerade in Fortune einen Artikel über die Jungs von Google und ihren wirtschaftlichen Erfolg gelesen. Er hat mich zu einer Flut von Ideen inspiriert (so ist das oft beim Lesen, nicht wahr?). Der Artikel hat mir wieder vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich bei der Arbeit voll zu engagieren, seine ganze Brillanz einzubringen und sein Bestes zu geben. Seine Aufgaben mit großer Leidenschaft anzugehen. Sich in atemberaubender Weise für die großen Projekte zu engagieren und die besten Gelegenheiten zu nutzen. Ein Rockstar zu sein in dem, was man tut, um sein täglich Brot zu verdienen.

Arbeit gibt unserem Leben einen Sinn. Sie beeinflusst unseren Selbstwert und die Art und Weise, wie wir unseren Platz unter der Sonne wahrnehmen. Großartig zu sein in dem, was man tut, ist nicht nur etwas, das man für die Firma tut, für die man arbeitet – es ist ein Geschenk, das man sich selbst macht. Wenn man in seiner Arbeit spektakulär gut ist, fördert das den persönlichen Respekt und die Begeisterung und es macht das Leben einfach viel interessanter. Gutes widerfährt Menschen, die selbst Gutes tun. Und wenn Sie Ihre höchsten Talente und Ihre tiefste Hingabe in Ihre Arbeit einbringen, bereiten Sie sich in Wirklichkeit auf eine reichere, glücklichere und erfüllendere Lebenserfahrung vor.

Wie fühlen Sie sich nach einem außerordentlich produktiven Tag? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie Ihr Bestes gegeben haben, Spaß mit Ihren Teamkollegen hatten und sich für Ihre Kunden besonders angestrengt haben? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie all Ihr Herzblut in Ihre Arbeit gesteckt haben? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie nach Ihren höchsten Zielen gegriffen und sie erreicht haben? Es ist ein ziemlich gutes Gefühl, nicht wahr? Und man muss nicht den bedeutendsten Titel haben, um den besten Job zu machen. Dabei denke ich an die Worte von Dr. Martin Luther King Jr. – einem meiner Helden –, der einmal sagte: »Wenn ein Mann dazu berufen ist, Straßenkehrer zu sein, sollte er Straßen fegen, so wie Michelangelo gemalt hat, wie Beethoven Musik komponiert oder Shakespeare Gedichte geschrieben hat. Er sollte die Straßen so gut kehren, dass alle Heerscharen des Himmels und der Erde innehalten und sagen: ›Hier lebte ein großer Straßenkehrer, der seine Arbeit gut gemacht hat.‹«

Man muss nicht den bedeutendsten Titel haben, um den besten Job zu machen.

Seien Sie also heute ein Rockstar bei der Arbeit. Betreten Sie die Bühne des heutigen Tages und spielen Sie sich die Seele aus dem Leib. Geben Sie die Vorstellung Ihres Lebens. Begeistern Sie Ihr Publikum und bringen Sie es dazu, Ihnen zuzujubeln. Seien Sie der Bono des Heftklammerverkaufs. Seien Sie der Keith Richards der Buchhaltung. Seien Sie der Jimi Hendrix der Personalabteilung. Und wenn Sie berühmt sind und Menschen aus aller Welt Sie um ein Autogramm bitten, schreiben Sie mir eine Nachricht. Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.

Kapitel 5

Ihre Tage bestimmen Ihr Leben

Die große Idee lautet: Ihre Tage sind Ihr Leben in Miniatur. Wie Sie Ihre Stunden leben, so gestalten Sie Ihre Jahre. Wie Sie Ihre Tage leben, so gestalten Sie Ihr Leben. Was Sie heute tun, gestaltet Ihre Zukunft. Die Worte, die Sie sprechen, die Gedanken, die Sie denken, die Nahrung, die Sie zu sich nehmen, und die Handlungen, die Sie ausführen, bestimmen Ihr Schicksal – sie bestimmen, wer Sie werden und wofür Ihr Leben stehen wird. Kleine Entscheidungen führen zu großen Konsequenzen – im Laufe der Zeit. So etwas wie einen unwichtigen Tag gibt es nicht.

Wie Sie Ihre Tage leben, so gestalten Sie Ihr Leben.

Jeder von uns ist zu Großem berufen. Jeder von uns trägt eine außergewöhnliche Kraft in sich. Jeder von uns kann einen bedeutenden Einfluss auf die Welt um sich herum ausüben – wenn wir es wollen. Aber damit diese innere Kraft wachsen kann, müssen wir sie nutzen. Und je mehr wir sie ausüben, desto stärker wird sie. Je mehr man diese Kraft nutzt, desto selbstbewusster wird man. Henry David Thoreau brachte diesen Aspekt sehr gut zum Ausdruck, als er schrieb: »Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewusste Anstrengung weiterzuentwickeln.« Und der Werbe-Guru Donny Deutsch fügte eine aktuellere Sichtweise hinzu, als er in seinem Buch Often Wrong, Never in Doubt schrieb: »Unter allen Menschen, die das Zeug dazu haben, schafft es nur einer von hundert, etwas wirklich Außergewöhnliches zustande zu bringen, nämlich derjenige, der sich sagt: ›Warum nicht ich?‹ und es anpackt.«

Die Besten unter uns sind nicht begabter als alle anderen. Sie machen einfach jeden Tag kleine Schritte auf dem Weg zu ihrem großartigsten Leben. Und die Tage werden zu Wochen, die Wochen werden zu Monaten, und schneller als erwartet sind sie an einem Ort angekommen, den man das Außergewöhnliche nennt.

Kapitel 6

Trinken Sie Kaffee mit Gandhi

Lesen ist eine der besten Möglichkeiten, die ich kenne, um sich geistig »in Form« zu halten. Beim Lesen eines guten Buches führt man gewissermaßen ein Gespräch mit dem Autor. Und wir werden dann selbst zu unseren Gesprächen. Stellen Sie sich vor, Sie lesen heute Abend bei einer Tasse Kaffee Mahatma Gandhis Memoiren Eine Autobiografie oder Die Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit und können so bei diesem großen Mann hinter die Kulissen blicken und erfahren, wie er tickte. Wollen Sie morgen mit Madonna abhängen? Nehmen Sie ihr Buch zur Hand. Gleiches gilt für Jack Welch, Mutter Teresa, Bill Gates, Salvador Dalí oder den Dalai Lama. Und wenn Sie ein Buch von jemandem lesen, den Sie respektieren, können Sie etwas von seiner Brillanz auf sich abfärben lassen. Die Hand, die ein großartiges Buch zur Seite legt, wird nie wieder dieselbe sein. Wie der Richter Oliver Wendell Holmes bemerkte: »Ein Geist, der einmal durch eine neue Idee erweitert wurde, kann nie wieder in seine ursprünglichen Dimensionen zurückkehren.«

Als ich aufwuchs, sagte mein Vater einmal zu mir: »Spare bei deiner Miete oder kürze deine Ausgaben für Lebensmittel, aber mach dir nie Gedanken darüber, ob du Geld in ein gutes Buch investieren sollst.« Dieser kraftvolle Gedanke hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. Mein Vater war überzeugt, dass eine einzige Idee, die man in einem Buch entdeckt, ausreicht, um einen auf eine ganz neue Ebene zu heben und die Art und Weise, wie man die Welt sieht, völlig zu verändern. Und so füllte sich unser Haus mit Büchern. Und jetzt versuche ich jeden Tag, mindestens eine Stunde dem Lesen zu widmen. Allein diese Gewohnheit hat mich verändert. Ich danke dir, Papa.

Mein vielleicht größtes Geschenk an meine Kinder, wenn ich sterbe, wird meine Bibliothek sein. Sie enthält Bücher zu den Themen Führung, Beziehungen, Wirtschaft, Philosophie, Wellness, Spiritualität, großartiges Leben und vielen mehr, für die ich mich besonders interessiere. Viele dieser Bücher habe ich in Buchläden überall auf der ganzen Welt gekauft, wenn ich geschäftlich unterwegs war. Diese Werke haben mein Denken geprägt. Sie haben meine persönliche Philosophie geformt. Sie haben mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin. Für mich sind meine Bücher unbezahlbar.

Wenn man ein Buch von jemandem liest, den man respektiert, färbt etwas von dessen Brillanz auf einen selbst ab.

Die alte Redewendung ist wahr: »Zu wissen, wie man liest, und nicht zu lesen, ist fast dasselbe, wie nicht zu wissen, wie man liest.« Nehmen Sie sich die Zeit, jeden Tag etwas Gutes zu lesen. Füllen Sie Ihren Geist mit großen Ideen und schillernden Gedanken. Nutzen Sie Bücher, um Ihre Seele mit Hoffnung und Inspiration zu überfluten. Und denken Sie daran: Wenn Sie führen wollen, müssen Sie lesen. Ach, und wenn Sie – wie auch ich – die Angewohnheit haben, mehr Bücher zu kaufen, als Sie jemals lesen können, fühlen Sie sich nicht schuldig – Sie bauen Ihre Bibliothek auf. Und das ist eine wundervolle Sache.

Kapitel 7

Trauen Sie sich und wagen Sie etwas

Ich versage häufiger als die meisten Menschen. Ich scheitere dauernd. Ich habe unzählige Male im Geschäftsleben versagt. Ich hatte Misserfolge in Beziehungen. Ich habe im Leben versagt. Ich habe mich immer gefragt, warum das so ist. Ich spielte den armen Kerl und litt an der gefürchteten Krankheit victimitis infinitus. Aber jetzt verstehe ich es. Ich bin auf dem Weg zu meinem bestmöglichen Leben ins Stolpern gekommen. Scheitern ist der Preis für Großartigkeit. Scheitern ist eine wesentliche Voraussetzung für herausragende Leistungen. Wie der Innovationsguru David Kelley schrieb: »Scheitere früh und oft. Und sei schneller erfolgreich.« Man kann nicht gewinnen, ohne seine Komfortzone zu verlassen und gewisse kalkulierte Risiken einzugehen. Kein Risiko, keine Belohnung. Und je mehr Risiken Sie bei der Verfolgung Ihrer Träume eingehen, desto öfter werden Sie scheitern.

Zu viele von uns leben in dem, was ich den sicheren Hafen des Bekannten nenne. Seit 20 Jahren das gleiche Frühstück. Seit 20 Jahren die gleiche Fahrt zur Arbeit. Seit 20 Jahren die gleichen Gespräche. Seit 20 Jahren die gleiche Denkweise. Ich möchte diese Art von Leben nicht verurteilen. Wenn es Sie befriedigt, dann ist das großartig. Gleichzeitig kenne ich niemanden, der mit einem solchen Leben wirklich glücklich ist. Wenn Sie weitermachen wie bisher, werden Sie auch weiterhin das bekommen, was Sie bisher bekommen haben. Nach Einstein besteht Irrsinn darin, dass man immer wieder das Gleiche tut, aber andere Ergebnisse erwartet. Die meisten Menschen führen ihr Leben auf diese Weise. Wahre Freude erlebt man dagegen, wenn man etwas riskiert und Chancen ergreift. Ja, Sie werden mehr Misserfolge erleben. Aber wissen Sie was? Auch der Erfolg wird sich häufiger einstellen.

Scheitern ist nur ein Teil des Prozesses auf dem Weg zur Weltklasse. »Fehlschläge sind das Kennzeichen von Spitzenleistungen«, erklärte der Managementberater Tom Peters. Die besten Unternehmen der Welt haben häufiger Fehlschläge erlitten als die durchschnittlichen Unternehmen. Die erfolgreichsten Menschen auf der Welt sind öfter gescheitert als normale Menschen. Für mich gibt es nur eine Art von Scheitern, nämlich dass man es nicht schafft oder versäumt, etwas zu versuchen, zu träumen und zu wagen. Das wahre Risiko liegt im risikolosen Leben. Mark Twain brachte dies sehr schön zum Ausdruck mit seiner Bemerkung: »In zwanzig Jahren wirst du enttäuschter sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast.«

Das wahre Risiko liegt im risikofreien Leben.

Also nur zu, trauen Sie sich. Fragen Sie nach dem besten Tisch in Ihrem Lieblingsrestaurant. Bitten Sie bei Ihrem nächsten Flug um ein Upgrade in die erste Klasse (viel Glück). Bitten Sie Ihren Arbeitskollegen um mehr Verständnis. Bitten Sie Ihren Liebsten oder Ihre Liebste zu Hause um mehr Liebe. Tun Sie es. Dazu möchte ich Sie ermutigen. Und denken Sie daran: Sie können kein Spiel gewinnen, das Sie nicht selbst spielen.

Kapitel 8

Lassen Sie sich eine frische Brise um die Nase wehen

Vor einiger Zeit war ich mit meinen Kindern, die großartige Tennisspieler sind, in meinem Tennisclub. Ich bin bestenfalls ein guter Balljunge. Ein Mann, den ich auf Anfang 70 schätze, kam auf mich zu und begann ein Gespräch. Ein interessanter Mensch. Er hatte anscheinend schon viel erlebt. Nach ein paar Minuten schloss er die Augen und lächelte. Ich fragte: »Was haben Sie?« Seine Antwort bleibt mir unvergesslich: »Ach, nichts. Ich lasse mir nur gerade die frische Brise um die Nase wehen.« Toll.

Die besten Freuden des Lebens sind oft die einfachsten. Wenn Sie Ihr Leben damit bereichern, wird Ihr Herz glücklich sein.

In der heutigen Zeit, in der man immer mehr will, mehr braucht und mehr hat, ist es wirklich erfrischend, wenn jemand über die einfachen Freuden des Lebens spricht. Um es klar zu sagen: Ich habe nichts gegen materielle Dinge. Entgegen der verbreiteten Meinung ist Der Mönch, der seinen Ferrari verkaufte