Der Welpen-Alltags-Helfer - Petra Frey - E-Book

Der Welpen-Alltags-Helfer E-Book

Petra Frey

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Beschreibung

Ein echter Welpen-Trouble-Shooter!  In diesem Ratgeber geht es nicht nur ums Erlernen der Grundkommandos, sondern um den perfekten Leitfaden für einen entspannten Alltag mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied: von der ersten Nacht im neuen Zuhause bis hin zu konkreten Problemlösungsstrategien bei unerwünschtem Verhalten. Die erfolgreiche Hundetrainerin Petra Frey weiß genau, wo Hundeeltern gerade in der ersten Zeit mit ihrem Welpen der Schuh drückt. Unkompliziert, leicht verständlich und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, hilft sie, die täglichen Herausforderungen mit dem Hundekind zu meistern und schnell die Lösung des jeweiligen Problems zu finden. Mit Schritt-für-Schritt-Fotos und unterstützenden Online-Praxisvideos. - Die moderne, beziehungsfördernde, gewaltfreie und effiziente Welpenerziehung - auf dem neuesten Stand der Forschung - Unkomplizierte und auf den Punkt gebrachte Lösungsstrategien für alle Alltagsprobleme mit dem Welpen - Mit unterstützenden Trainingsvideos für die spannende, aber oft auch fordernde Welpenzeit

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Seitenzahl: 208

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Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Anita Zellner

Lektorat: Gerdi Killer, booklab GmbH, München

Bildredaktion: Petra Ender, Natascha Klebl (Cover)

Korrektorat: Annette Baldszuhn

Covergestaltung: ki 36 Editorial Design, München, Petra Schmidt

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-9157-1

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: Stocksy

Fotos: Alle Fotos in diesem Buch stammen von Anna Auerbach, mit Ausnahme von: stock.adobe.com; Getty Images; Natalia Michalec; privat; Tierfotoagentur; Trio Bildarchiv

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Videos zum Buch

Zu verschiedenen Themen gibt es zusätzlich hilfreiche Videos. Navigiere zu www.welpenkanal.com/der-welpen-alltags-helfer/ und logge dich mit dem Passwort »maketrainingfun!« in den exklusiven Videobereich ein.

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Tipps in diesem Buch basieren auf den Erfahrungen der Verfasserin. Sie wurden von ihr nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Weder Autorin noch Verlag können jedoch für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

HERZLICH WILLKOMMEN!

Ich bin Petra Frey, Verhaltenstrainerin und mittlerweile auch begeisterte Spezialistin für Welpen. Ursprünglich habe ich mich gar nicht mit Welpen beschäftigt, denn ich komme eigentlich aus dem klassischen Verhaltenstraining. Das bedeutet, ich habe viele Jahre mit Hunden gearbeitet, die bereits Verhaltensprobleme aufwiesen. Manche dieser Vierbeiner lebten schon jahrelang im Tierheim und waren kaum vermittelbar, andere hatten bereits solch große Probleme entwickelt, dass ihre Menschen kein normales Leben führen konnten. Viele dieser Hundehaltenden hatten enorme Ängste vor alltäglichen Situationen, sodass ihre Lebensqualität deutlich eingeschränkt war.

Die Arbeit mit solch problematischen Hunden ist zum Teil äußerst frustrierend, denn so gut wir Trainer und Trainerinnen unsere Arbeit auch machen – bereits bestehende Probleme zu beheben, ist immer wesentlich schwieriger, als sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Wie oft habe ich mir damals gesagt: Hätte man von Anfang an alles richtig gemacht, was für ein toller Hund hätte das sein können!

Auch in meiner Verhaltenspraxis wurde mir im Laufe vieler Gespräche bewusst, dass oft einfache Maßnahmen die Probleme verhindert hätten, die Menschen diese aber schlicht nicht kannten. Sehr häufig hatte ich sogar äußerst bemühte Hundehaltende vor mir, die aber die falschen Dinge trainiert hatten. Und so entstand mein Wunsch, Menschen und ihren Vierbeinern von Anfang an besser zu helfen, damit Verhaltensprobleme gar nicht erst aufkommen.

Ich absolvierte den renommierten Welpentrainerlehrgang der University of Lincoln, um so viel wissenschaftliches Grundlagenwissen wie möglich zu erlernen. Gewappnet mit diesen Erkenntnissen, begann ich nun, Welpentrainings anzubieten. Doch ich startete nicht, wie ich es aus meiner Verhaltenspraxis gewohnt war, mit einem Welpenkurs, bei dem ich Menschen mit ihren Welpen in ein fixes Programm steckte, sondern ich begann mit Einzeltrainings. Ich wollte als Erstes den frischgebackenen Hundebesitzern zuhören. Wie sahen die Probleme mit ihrem Hundekind und neuen Familienmitglied genau aus? Womit hatten sie zu kämpfen, und was brauchten diese Menschen und ihre Vierbeiner?

Jetzt, Jahre später und nach etlichen Hund-Mensch-Teams, die ich durch die Welpenzeit begleiten durfte, kann ich sagen: Ich habe so viel durch euch gelernt! Ich habe gelernt, dass eine gute Vorbereitung und das richtige Wissen großen Frust und eine ganze Reihe von Problemen verhindern können. Insbesondere habe ich gelernt, dass jedes Hundekind anders ist, sodass es keine fixen Wochenpläne gibt, die für jeden Welpen passen. Stattdessen ist ein gut geschulter Mensch, der auf die diversen Herausforderungen flexibel reagieren kann, die beste Trainingsmaßnahme.

In diesem Buch wirst du daher jede Menge Hintergrundwissen finden, noch bevor es zu den einzelnen Kapiteln mit den Praxisanleitungen kommt. Sosehr das Training mit einem Welpen Spaß macht und du vielleicht mit der ein oder anderen Übung am liebsten gleich starten möchtest – nimm dir bitte dazwischen oder, noch besser, zuvor genug Zeit für die Theorieteile. Du wirst sehen, es lohnt sich, denn mit dem richtigen Wissen gewappnet, wirst du der beste Lehrer für deinen Welpen sein!

Also, wenn du lernen willst, wie du deinen Welpen richtig und liebevoll begleiten kannst, wenn du ihn verstehen und dabei stets auf Augenhöhe mit ihm kommunizieren möchtest, dann bist du hier genau richtig!

In diesem Sinne

make training fun!

GEBRAUCHSANWEISUNG FÜR DIESES BUCH

Mein Ratgeber soll dich optimal durch den Alltag mit deinem Welpen begleiten. Ich werde dir daher eine gute Portion Wissen über moderne Welpenerziehung vermitteln und natürlich zahlreiche Übungen und Tricks für den Alltag zeigen.

Was dieses Buch allerdings nicht leisten kann: Es ist keine bloße Rezeptsammlung! Jeder Welpe ist ein Individuum mit ganz eigenen Besonderheiten – somit hat auch jedes Welpen-Mensch-Team seine eigenen Hochs und Tiefs. Dieses Buch wird dich theoretisch und praktisch so vorbereiten, dass du entscheiden kannst, welche Übungen und Maßnahmen die richtigen für dich und deinen Vierbeiner sind.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert:

Die Vorbereitung auf deinen Welpen

Die ersten Tage mit dem Welpen

Praktische Trainingsanleitungen

Beschäftigungsmöglichkeiten mit deinem Welpen

Starte am besten mit dem ersten Teil. Hier erhältst du jede Menge theoretisches Hintergrundwissen für die Welpenzeit an die Hand. So bist du optimal gerüstet für den Einzug deines neuen Familienmitglieds und weißt, was auf dich zukommt.

Falls dein Welpe bereits eingezogen ist, wird dir vermutlich schon die ein oder andere Praxisanleitung im Alltag helfen. Hier gilt: Starte am besten mit einer einfachen Übung, sodass ihr, du und dein Welpe, ein Erfolgserlebnis haben könnt. Die Reihenfolge der Übungen ist lediglich ein Vorschlag, aber keinesfalls ein Muss! Passe dich hier am besten an deinen Welpen an. Was fällt ihm leicht? Was macht er gern? Und vor allem: Hat er möglicherweise mit einigen Dingen Probleme und braucht dabei Hilfe? Wähle aus dem Übungskatalog also die Einheiten, die dir und deinem Hundekind helfen und vor allem Spaß machen.

Abschließend findest du dann noch ein Kapitel zur richtigen Beschäftigung deines Welpen. Hier zeige ich dir verschiedene Möglichkeiten auf, wie du deinen kleinen Wildfang körperlich und geistig auslasten kannst. Außerdem weise ich dich insbesondere auf diverse Fehler hin, die du dabei keinesfalls machen solltest! Baue diese Ideen einfach in deinen Alltag ein und beobachte, wie dein Vierbeiner darauf reagiert. Du wirst schnell merken, welche Aktivitäten ihm besonders liegen, was er gern macht und was euch beiden guttut.

Und noch ein letzter Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.

Ich hoffe nun, dass du die gemeinsame Reise mit deinem neuen Familienmitglied genießt – und vor allem hoffe ich, dass ihr beide, du und dein Welpe, viel Spaß beim gemeinsamen Lernen habt!

Herzlichst,

eure Petra Frey

1 DIE VORBEREITUNG AUF DEINEN WELPEN

Zieht ein Hundekind bei dir ein, wird es deine Welt zunächst ziemlich auf den Kopf stellen. Was auf dich zukommt und welche Vorbereitungen du am besten schon im Vorfeld treffen solltest, erfährst du in diesem Kapitel.

ZUSAMMENLEBEN MIT EINEM HUNDEKIND

Der Einzug eines Welpen in dein Haus oder deine Wohnung bedeutet: Nicht ist mehr wie zuvor! Das ist zwar wunderschön und aufregend, aber zeitweise auch anstrengend und nervenaufreibend. Deswegen nutze den immensen Vorteil, dich bereits im Vorfeld darüber zu informieren, was mit einem Welpen auf dich zukommt. Worauf solltest du also gefasst sein?

DER WELPE TESTET DICH UND SEINE UMGEBUNG

Nachdem das Hundekind bei seiner Geburt keine Gebrauchsanleitung für uns Menschen und unsere Umgebung mit auf den Weg bekommt, muss es selbst herausfinden, in was für einer Welt es da gelandet ist. Das dauert einige Zeit und beginnt bereits beim Züchter, im Tierheim oder in seiner sonstigen Umgebung im Lauf seiner ersten Lebenswochen. Wesentliche Einschnitte und Lernphasen durchlebt der Kleine anschließend bei seiner neuen Familie.

Zieht das Hundekind in sein neues Zuhause ein, so kennt es die menschlichen Vorlieben sowie individuellen Regeln in eurer Familie noch nicht. Zudem kommt es in eine völlig unbekannte Umgebung, die es erst Schritt für Schritt erkunden muss. So wird ein Welpe, der in einem einsamen Haus mitten in der Natur landet, ganz andere Dinge lernen müssen als einer, der in einer Zweizimmerwohnung mitten in der Stadt lebt. Was macht der Kleine also nun, um seine neue Welt kennenzulernen? Er testet und probiert sich aus! Dazu zählen beispielsweise die unterschiedlichsten Dinge, über die du dir am besten schon vorher im Klaren sein solltest:

Er nimmt alles ins Maul, um herauszufinden, wie sich die Gegenstände anfühlen, ob sie fressbar sind und ob man sie zerkleinern kann.

Er wird erkunden, wo er sich bequem hinlegen kann.

Er wird an dir hochspringen oder gar in dein Hosenbein beißen, um von dir Aufmerksamkeit zu bekommen.

GUT ZU WISSEN

Mythos Dominanz

Mit diesem Austesten stellt dich der Hund keineswegs infrage. Er macht das nicht, um dich zu ärgern – er hat nur keine andere Wahl, als auf diese Weise herauszufinden, wie er sich in seinem neuen Umfeld am besten verhält. Und es stimmt auch nicht – wie manche Menschen denken –, dass der Hund damit seinen Platz in der »Rangordnung« mit dem Menschen sucht. Dies ist einer der vielen Mythen in der Hundeerziehung, die sich leider hartnäckig halten. Früher dachten wir, dass Hunde mit uns in einer Art Rudel leben, in dem es einen Rudelführer gibt. Moderne Verhaltensforschung zeigt jedoch, dass Hunde nicht in Rudeln mit einem Rudelführer leben und dieses Konzept also gar nicht auf das Zusammenleben mit uns Menschen zutrifft. Das Zusammenleben von Mensch und Hund ist vielmehr von Kooperation geprägt, nicht von Unterdrückung. Du kannst also ganz entspannt bleiben – die Testphase gehört zur gesunden Welpenentwicklung dazu und ist schlichtweg die Art, wie die kleinen Hundekinder ihre Welt entdecken. Und sei doch mal ehrlich: So anstrengend dieses Verhalten bisweilen ist – macht es nicht auch unheimlich Spaß, dem Treiben der Welpen und ihrer großen Lebenslust zuzusehen?

EIN WELPE KANN NICHT ALLEIN SEIN

Ein Thema, das viele Menschen gerade zu Anfang besonders schwierig finden, ist das Alleinbleiben. Der Hund kann noch nicht allein gelassen werden. Wenn man bedenkt, dass er bis zum Einzug in sein neues Zuhause im Optimalfall stets mit seinen Geschwistern zusammen war, dann wird klar, dass er Alleinsein schlicht nicht kennt. Insbesondere ist er nun ohne die anderen in einer neuen Umgebung gelandet und kennt sich nicht aus. Du solltest ihn also niemals einfach allein lassen! Nicht einmal, um schnell etwas einzukaufen. Das könnte zu einem so negativen Erlebnis führen, dass der Hund künftig beim Alleinsein panisch reagiert.

Allein zu bleiben muss langsam und behutsam trainiert werden. Je nach Welpe kann es Wochen und gar Monate dauern, bis man den Kleinen einige Zeit allein lassen kann. Das bedeutet für dich: Du bist die erste Zeit viel zu Hause oder hast Menschen, die beim Welpen bleiben. Stell dich unbedingt darauf ein und organisiere deinen Alltag so, dass du dies gewährleisten kannst!

Welpen haben keine Hände so wie wir Menschen. Aus diesem Grund lernen sie ihre Umgebung hauptsächlich mit ihrem Maul kennen. Und so greifen sie alles, was nicht niet- und nagelfest ist, mit ihren nadelspitzen Zähnchen auf und benagen es.

KROKODIL AUF VIER PFOTEN

Wenn ein Welpe ins Haus kommt, wirst du täglich mit dem Anblick dieses entzückenden Hundebabys belohnt. Doch sei dir dessen bewusst, dass dieses Hundebaby regelmäßig zum Krokodil mutiert! Welpen erkunden ihre Welt mit ihrem Maul, und darin stecken äußerst spitze Welpenzähne. Mit diesen benagen sie alle möglichen Gegenstände, inklusive Mensch. Das ist äußerst unangenehm und wird von uns Menschen oft unterschätzt. Ein überdrehter Welpe lässt nämlich nicht so schnell los! Mach dich darauf gefasst und bereite alle Familienmitglieder darauf vor, insbesondere falls du Kinder hast. Diese bekommen nämlich schnell Angst, wenn der geliebte kleine Hund ihnen wehtut, auch wenn er dies nicht böse meint.

STUBENREINHEIT

Auch das leidige Thema Stubenreinheit gehört zum Welpenalltag dazu. Welpen müssen erst lernen, ihre Ausscheidungen zu kontrollieren, und die Orte kennenlernen, an denen sie sich lösen sollen. Dies ist ein Prozess, der mal länger und mal kürzer dauert. Rechne hier mit einigen Wochen bis hin zu Monaten, bis dein Welpe stubenrein ist. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Hunden, einige sind innerhalb von Tagen so gut wie stubenrein, bei anderen dauert es Monate, bis keine »Unfälle« mehr im Wohnbereich passieren. Stell dich darauf ein, anfangs alle ein bis zwei Stunden mit dem Kleinen hinauszugehen und immer wieder Pipipfützen oder Häufchen wegzuputzen. Sei deinem Welpen deswegen nicht böse, er muss, genau wie ein Baby, Schritt für Schritt die Stubenreinheit erlernen.

EINKAUFSLISTE

Das brauchst du für deinen Welpen

Damit du optimal vorbereitet bist, solltest du dir rechtzeitig vor dem Einzug deines Welpen eine gewisse Grundausstattung zulegen. So hast du alles Wichtige im Haus und kannst dich nun voll und ganz auf das neue Familienmitglied konzentrieren.

Fütterung:

Futter- und Wassernapf

Wassernapf für unterwegs

Futter: feucht oder trocken oder selbst gemacht

Kaumaterial: am besten groß und hart, sodass dein Welpe nichts abbeißen und sich daran verschlucken kann

Für das Training:

Leckerchenbeutel: leicht zu öffnen und mit ausreichend Platz für viele Leckerchen

Trainingsleckerchen: du kannst niemals genug Leckerchen dabeihaben

»O my god«-Belohnungen: ganz besonders tolle Belohnungen

Nice to have:

Futtertuben: wiederbefüllbar oder Einweg; hier kannst du das Dosenfutter unterwegs als Belohnung nutzen

Befüllbare Snackroller

Klicker: tolles Hilfsmittel, um dein Timing zu optimieren

Pfeife: praktisch für den Rückruf

Schlafplatz:

Jede Menge Decken

Bett oder Korb

Nice to have:

Welpenauslauf

Box/Tasche (Stoff/Metall/Plastik) als Ruheort, nicht zum Einsperren!

Zweitbox für das Auto

Für den Spaziergang:

Brustgeschirr: verstellbar, da dein Welpe noch wächst, und einfach anzuziehen

Leinen: Achte auf ein angenehmes Material; der Karabiner sollte an das Gewicht deines Hundes angepasst sein

- drei Meter lang und halbierbar: so hast du eine 1,5-Meter-Leine für schmale Wege und drei Meter für den normalen Spaziergang

- fünf Meter: ideale Länge, um dem Welpen genug Freiraum zu geben

- zehn Meter

Kotbeutel

Namensanhänger

Eventuell:

Je nach Fell und Jahreszeit: Mantel (leicht anzuziehen)

Halsband: wenn es mal ganz eilig ist, mit dem Kleinen rauszugehen

Evtuell Tasche: sehr praktisch, wenn du deinen Welpen öfter mal mitnimmst

Spielzeug (jede Menge!):

Futterfüllspielzeug (Must-have!)

Bekaubares Spielzeug

Zerrspielzeug

Plüschtiere

Was dir gefällt

Eventuell Foodpuzzletoys

Eventuell Schnüffelteppich

Körperpflege:

Hundeshampoo (für den Anfang nicht unbedingt notwenig, aber du weißt nie, wann sich dein Welpe in etwas Stinkigem wälzt

Zeckenzange

Je nach Fell:

Bürste, aber bitte eine weiche!

Schergerät oder spezielle Schere (noch nicht einsetzen, aber auf jeden Fall schon zum Üben)

Nice to have: Wohnungssicherung:

Kindergitter

Welpenauslauf: idealerweise ein flexibles Gitter, das du an deine Wohnverhältnisse anpassen kannst

Reinigung: insbesondere für Stubenreinheitsunfälle

Küchenrollen (jede Menge)

Sprayreiniger

Für den Transport im Auto:

Hundebox oder Tasche

Gitter

Autogurt? (nicht besonders sicher)

Für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln (manche öffentlichen Verkehrsmittelbetreibende verlangen, dass Hunde gesichert sind):

Tasche

Maulkorb (relativ schwierig, für den Welpen einen passenden zu finden! Warte lieber, bis du mit dem Kleinen persönlich im Geschäft die unterschiedlichen Modelle ausprobieren kannst)

DIE WOHNUNG WELPENSICHER MACHEN

Das Training beginnt schon vor dem Einzug deines Welpen! Im ersten Kapitel habe ich dir bereits erklärt, dass der Kleine dich und deine Umwelt testen wird (siehe >). Das kann insbesondere im Wohnbereich äußerst anstrengend und nervenaufreibend sein. Die beste Art, damit umzugehen, ist, dich gut darauf vorzubereiten!

Da diese Entdeckerphase von allein vorübergeht, musst du eigentlich nicht viel tun – dein Welpe wird immer weniger Dinge ins Maul nehmen und ausprobieren. Damit du während dieser ersten Zeit deine Nerven schonst, nichts kaputtgeht und insbesondere dein Hundekind keine unerwünschten Gewohnheiten entwickelt, beugst du am besten vor und machst deinen Wohnbereich welpensicher!

Die Wohnung welpengerecht einzurichten, gehört zu den grundlegenden Vorbereitungen vor dem Einzug des Hundekinds. Nur so ist gewährleistet, dass die Bedürfnisse des Welpen erfüllt werden und auch du bei Bedarf einen sicheren Rückzugsraum hast.

WEGRÄUMEN UND ABSICHERN 1

Überlege dir, in welchen Bereichen deiner Wohnung oder deines Hauses mit Garten sich dein Hundekind aufhalten wird. Dort solltest du alles wegräumen, was es nicht in sein Maul nehmen soll. Sichere all diese Bereiche so ab, dass es sich dort zwar austoben kann, aber du nicht immer wieder maßregelnd eingreifen musst.

Bringe Kleinteile, Gefährliches und Wertvolles außer Reichweite deines neuen Familienmitglieds.

Sichere Bücherregale und Ähnliches ab, sodass sie nicht umkippen können.

Insbesondere auf Schuhe haben es kleine Hunde abgesehen. Räume sie daher vorerst einfach weg.

Stromkabel ziehen Welpen magisch an. Auch diese solltest du daher absichern, sodass sie für spitze Hundezähne unerreichbar sind.

Falls sich gewisse Räume nur schwierig sichern lassen, wie beispielsweise das Kinderzimmer, schließe sie einfach ab oder errichte ein Babygitter vor der Tür. So machst du sie unzugänglich für deinen Welpen.

Sichere den Garten ab, sodass sich dein Welpe dort frei bewegen kann. Falls das nicht möglich ist, empfehle ich dir, zumindest einen Teil des Gartens einzuzäunen. Eine kleine Freilaufzone für das Hundekind ist Gold wert!

Bringe einen Sichtschutz an: Falls vor deinem Garten spannende Dinge passieren – wenn beispielsweise ein Gehweg daran vorbeiläuft –, dann solltest du über einen blickdichten Sichtschutz nachdenken. Dieser verhindert zum einen, dass dein Welpe das Anbellen von Menschen am Gartenzaun erlernt. Zum anderen werden auch sonstige unkontrollierbare und unerwünschte Interaktionen mit Passanten unterbunden, etwa mit Menschen, die über den Zaun greifen und den Kleinen streicheln oder anlocken wollen.

Sichere gefährliche Bereiche mit Gittern ab, beispielsweise freie Treppen oder giftige Pflanzen in Wohnung und Garten.

Räume Teppiche weg! Welpen urinieren gern dorthin, wo es bereits nach Pipi riecht. Deine Böden sollten also generell gut zu reinigen sein, damit kein Uringeruch zurückbleibt. Schaffe deswegen insbesondere Teppiche für einige Zeit beiseite, denn es ist fast unmöglich, sie so zu reinigen, dass für die Hundenase kein Uringeruch mehr darauf haften bleibt.

ENTDECKUNGSMATERIAL BEREITSTELLEN 2

Dein neues Familienmitglied soll seine Entdeckungsfreude ausleben können. Deswegen ist es wichtig, dass du dir welpensicheres Material besorgst, das du ihm im Wohnbereich zur Verfügung stellst. Hierfür eignen sich verschiedene Hundespielsachen mit unterschiedlichen Texturen, Kauhölzer und Schnüffelspielzeug. Lege diese Gegenstände an verschiedenen Stellen aus, wo sie dich nicht stören. So hat dein Hundekind immer wieder etwas zum Entdecken und Benagen.

Am besten lässt du einen Teil der Spielsachen herumliegen, einen anderen Teil räumst du weg und rotierst diese durch. So findet dein Welpe immer wieder etwas Neues, und die Spielsachen bleiben auf diese Weise spannend.

Mein Tipp für die Bereitstellung von Spielzeug

Besorge im Vorfeld lieber zu viele Spielsachen als zu wenige. Dein Welpe wird nämlich das ein oder andere Spielzeug vermutlich zerbeißen. Das ist vollkommen normal und sollte ihm auch ermöglicht werden. Tausche die kaputten Objekte aus und gib deinem Welpen etwas Neues dafür.

Aber Achtung, aufgepasst …

… bei Bällen und Gegenständen, die sich bewegen: Manche Welpen reagieren wild auf bewegbares oder quietschendes Spielzeug. Falls du merkst, dass der Kleine dadurch überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt, solltest du solche Spielsachen wegräumen und nur sehr kontrolliert einsetzen. … bei weicheren Spielsachen: Manche Welpen zerkauen und schlucken sie. Daher solltest du dem Hund nur beißsichere Gegenstände überlassen.

FRESS- UND TRINKECKE EINRICHTEN 3

Dein Welpe braucht einen Ort, an dem er ungestört fressen und trinken kann. Dieser sollte so beschaffen sein, dass sich der Bereich um die Näpfe herum gut reinigen lässt, falls mal etwas danebengeht. Es kann passieren, dass der Kleine beim Trinken Wasser verschüttet, den Napf umwirft oder mit dem Wasser spielt. Falls du einen empfindlichen Boden hast, solltest du dir eine abwaschbare Unterlage besorgen.

EINEN RÜCKZUGSORT FÜR DICH EINRICHTEN 4

Dein Welpe wird manchmal überdreht sein. Dann tendiert er dazu, Menschen zu beißen und an ihnen hochzuspringen. In so einer Situation solltest du die Möglichkeit haben, in einen anderen Teil der Wohnung zu wechseln, zu dem dein Welpe in dem Moment keinen Zugang hat. Am besten eignet sich hierfür ein Gitter, über das du bequem steigen kannst. Dein Welpe bekommt auf diese Weise einen Bereich, in dem er sich austoben darf, und du einen Rückzugsort, von dem aus du deinen kleinen wilden Rabauken entspannt beobachten kannst.

EIN RUHIGES PLÄTZCHEN FÜR DEN WELPEN FINDEN 5

Überlege dir, wo sich für deinen Welpen eine Ruhezone einrichten lässt, in die er sich zurückziehen kann. Sie sollte sich an einer ungestörten Stelle befinden, sodass der Hund dort auch wirklich zur Ruhe kommt. Das könnte eine gemütliche offene Box oder eine Ecke hinter dem Sofa sein, die mit Decken ausgekleidet wird. Insbesondere wenn du einen hektischen Haushalt oder einen eher hibbeligen Hund hast oder wenn du Besuch bekommst, ist so ein Rückzugsort wichtig. Er hilft dem Welpen, besser zur Ruhe zu finden, was wiederum zu einem ausgeglicheneren Hund führt.

MUSST DU NUN FÜR IMMER SO LEBEN?

Nein! Keine Sorge, dein Welpe wird sich mit der Zeit in sein neues Zuhause einfinden und den Alltag kennenlernen. Auf diese Weise entwickeln sich Alltagsgewohnheiten, und dein Hund wird immer weniger »austesten«. Somit kannst du immer mehr Sicherungsmaßnahmen abbauen, und nach einigen Monaten lebst du weitgehend wieder im Normalzustand.

Je nach Hund wirst du aber einige Dinge vermutlich für immer weggesperrt lassen müssen. So ist es beispielsweise vollkommen normal, dass auch ein erwachsener Hund gern Mülleimer ausräumt. Hier würde ich dir empfehlen, diese so abzusichern, dass dein vierbeiniger Liebling sie einfach nicht mehr erreicht.

Jeder Welpe ist anders, und manche Hundekinder neigen mehr zum Erkunden als andere. Die einen zerbeißen lieber Gegenstände, während die anderen mit Vorliebe an Möbeln hochhüpfen. Ich empfehle dir, dich schon im Vorfeld gründlich auf den Worst Case vorzubereiten, also auf ein besonders entdeckungsfreudiges neues Familienmitglied. Das spart nicht nur Nerven, sondern du kannst auch ganz entspannt in die Welpenzeit starten, weil du weißt, dass du bestens präpariert bist.

GUT ZU WISSEN

Tipps für die erste Zeit

Mit dem Einzug eines kleinen Hundekinds kommt eine spannende Zeit auf dich zu. Mach dich darauf gefasst, dass du jeden Tag neue Situationen erleben wirst, auf die du flexibel reagieren musst. Eine gute Vorbereitung ist wichtig und hilfreich, dennoch werden mit Sicherheit Verhaltensweisen auftreten, mit denen du nicht gerechnet hast. Kein Welpe ist perfekt, und schließlich ist jedes Hundekind ein Individuum. Die folgenden Ratschläge können dir helfen, die erste Zeit mit deinem neuen Familienmitglied zu überbrücken.

Hole dir Hilfe

Damit du die verschiedensten Herausforderungen mit einem Welpen gut meistern kannst, empfehle ich dir, Hilfe von anderen Menschen zu organisieren. Seien es Freunde, Freundinnen oder Familienmitglieder, die dir den Welpen hin und wieder abnehmen können, oder auch professionelle Hundesitter als Backup. Insbesondere wenn ungeplante Zwischenfälle passieren, wie ein unerwarteter Krankenhausaufenthalt, kannst du diesen Situationen wesentlich entspannter entgegensehen, wenn du weißt, dass dein Welpe gut versorgt ist.

Du wirst dich außerdem vielleicht auch mal mit deinem Hundekind überfordert fühlen. In solchen Situationen, die fast alle meine Kunden mit ihren Welpen kennen, hilft es immens, ab und zu jemanden zu bitten, eine Weile auf den Kleinen aufzupassen, um in dieser Zeit etwas für sich selbst zu machen.

Nimm dir Urlaub

Die ersten Wochen mit dem Welpen sind äußerst zeitintensiv, denn das Hundekind muss sich erst an dich gewöhnen und kann keinesfalls allein bleiben. Idealerweise nimmst du dir für diese wichtige erste Zeit Urlaub. Du wirst sehen, dass die Welpenerziehung gleich viel besser klappt, wenn du keinen Arbeitsstress hast und dich voll und ganz auf den Kleinen fokussieren kannst.

Sei flexibel