Es war einmal ... - Katharina Ende - E-Book

Es war einmal ... E-Book

Katharina Ende

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Beschreibung

„Ein Märchen ist ein Märchen ist ein Märchen … Und doch: Manchmal sind Märchen wirklicher als die Wirklichkeit, traumhafter als unsere Träume und bunter als unsere Farben, obwohl einige behaupten, sie seien nichts als erfundene Worte.“ (Christian Mörsch, aus: Die Insel der verlorenen Farben) Finden Sie heraus, was sich hinter dem Geheimnis der tränenden Sterne verbirgt. Begegnen Sie dem Frosch vom Pharmasee, dem kleinen Hasen Kasimir, dem klugen Schwein Paul, dem Sternenreiter und dem alten Volk der Monk. Lassen Sie sich von 35 neuen Märchen bekannter und unbekannter Autoren verzaubern. Für große und kleine Märchenlieb- haber!

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Es war einmal ...Märchen

für kleine und große Leser

Das Leben ist ein Märchen!

Man muss es nur entdecken!

Wolf

Katharina Ende

Es war einmal ein einsamer Wolf. Er lebte zu der Zeit, als Dornröschen noch schlief, Rapunzel ihr Haar für ihren Geliebten herunter ließ, Aschenputtel in der Küche vor dem Feuer Körner sortierte und Schneewittchen bei den sieben Zwergen wohnte. Also in der „guten alten Zeit“.

Er durchkämmte die Wälder auf der Suche nach seiner großen Liebe, die ihm auf grausamste Weise entrissen worden war. Er seufzte, als er daran dachte. „Warum nur wurde mir meine Liebste genommen?“ Seine Worte quälten ihn und seine Gedanken schweiften ab zu der Zeit, als er noch glücklich gewesen war.

„Lea!“, rief Tom.

„Hier, mein Liebster.“ Lachend sprang Lea aus dem großen Apfelbaum und flog in seine Arme.

„Oh, ich liebe dich so sehr, mein großer Held, versprich mir, mich auf immer und ewig zu lieben!“ Lea umarmte Tom leidenschaftlich und küsste ihn über das ganze Gesicht.

„Hör auf, hör auf, ich bekommen keine Luft mehr!“, Tom lachte, drückte seine Lea fest an sein Herz und wirbelte sie im Kreis herum. Sanft setzte er sie auf die Erde zurück.

Hand in Hand wanderten sie am Waldrand entlang, sie spürten ihre Herzen im Einklang klopfen und wussten um ihre endlose Liebe. Hin und wieder streichelten sich ihre Hände und ihre Gesichter lächelten sich zu.

Es war so schön diesen Beiden zuzusehen.

Zu jener Zeit aber lebte ein großer Zauberer in den tiefen Wäldern von Mangragora.

Dieser mächtige Mann hing einer großen Sehnsucht nach, die er auf jede Weise zu stillen versuchte, die im zu Gebote stand. Dabei war er grausam und rücksichtslos. Er sammelte Liebe. Liebende Herzen, liebende Menschen, liebevolle Blicke, liebevolle Gesten. Er dachte, so könne er glücklich werden. Aber er selber liebte sich nicht. Ja, er verachtete sich sogar und verabscheute seinen Anblick und so schlüpfte er in immer andere Rollen und Wesen, nur um schön zu sein. Mal war er ein wunderschönes Mädchen, mal ein toller Bursche, mal ein wildes Tier, mal ein Vogel, der sich majestätisch in die Lüfte erhob, aber niemand konnte ihn sehen, so wie er wirklich war, sein Herz, sein Antlitz lagen im Dunklen.

Einmal war er als erotische Kurtisane unterwegs und knickte Männerherzen wie Halme im Sturm. Zuerst lockte die vollbusige Frau die Männer in ihr Schlafgemach, um sie dann später in Schweine zu verwandeln. Die liefen laut grunzend in den Wald und wüteten gegen jeden, der den Wald betrat.