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Kurze Geschichten. Spannend erzählt. Einfach gut. Durch technisches Versagen gibt eine Lichtzeichenanlage den Verkehr für alle Richtungen frei. Ein Rechtsbegriff. „Kommt öfter vor als man denkt“, heißt es in dieser Erzählung. Wenn zwei Richter mit derselben Referendarin zu tun haben und mindestens einer von ihnen sie vögelt, dann ist auch das „Feindliches Grün". Eine durch menschliches Versagen bewegte Erzählung mit einem höchst überraschenden Ende. Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren. Jetzt als eBook: „Feindliches Glück“ von Juli Zeh. dotbooks – der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 24
Über dieses Buch:
Durch technisches Versagen gibt eine Lichtzeichenanlage den Verkehr für alle Richtungen frei. Ein Rechtsbegriff. „Kommt öfter vor als man denkt“, heißt es in dieser Erzählung. Wenn zwei Richter mit derselben Referendarin zu tun haben und mindestens einer von ihnen sie vögelt, dann ist auch das „Feindliches Grün". Eine durch menschliches Versagen bewegte Erzählung mit einem höchst überraschenden Ende.
Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren.
Über die Autorin:
Juli Zeh wurde in Bonn geboren. Sie studierte Jura und Literatur. Alleine ihr erster Roman Adler und Engel ist in 29 Sprachen übersetzt worden. 2009 ist ihr Roman Corpus delicti erschienen.
Die Autorin im Internet: www.schoeffling.de
Der Literatur-Quickie Verlag im Internet: http://www.literatur-quickie.de
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eBook-Ausgabe Februar 2013
Die Printversion erschien 2010 bei Literatur-Quickie, Hamburg
Copyright © der Printausgabe 2010 Literatur-Quickie, Hamburg
Copyright © der eBook-Ausgabe 2013 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München
Titelbildabbildung: David Finck
Bearbeitung der Titelbildabbildung: Sandra Heinrichs
ISBN 978-3-95520-154-8
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Juli ZehFeindliches Grün
dotbooks.
Durch technisches Versagen gibt eine Lichtzeichenanlage den Verkehr in alle Richtungen frei. Ein Rechtsbegriff.
Wenn ich den Raum betreten oder verlassen wollte, musste Amelie aufstehen. Ich hatte ihr den Besuchertisch zwischen Aktenregal und Schreibtisch an die Wand gerückt, das war ihr Arbeitsplatz. Mit hängenden Armen und gesenktem Blick hatte sie sich geweigert, die Strafrechtsakten zu Hause zu bearbeiten.
Amelie saß krumm an dem niedrigen Tisch, Gesicht zur Wand. Ihre langen Fingernägel kratzten über Kinn und Wangen, das regelmäßige Geräusch maß die Sekunden. Kaum war sie meine Referendarin geworden, bekam sie Ausschlag in den Mundwinkeln.
Ab und zu sagte ich ihren Namen. Dann quietschten Stuhlbeine über das Linoleum, sie trat neben mich und beugte sich über die aufgeschlagene Akte. Während ich ihr den Fall erklärte, betrachtete ich das Ekzem. Rund um den Mund glänzten Spuren einer Hautcreme. Als ich sie danach fragte, behauptete sie, das komme vom Stress. Bis zum Examen blieb Amelie mehr als ein Jahr. Sie war weder schön noch intelligent. Ich kam nicht darauf, was an ihrem Leben stressig sein sollte.
Der Beschuldigte hieß mit Nachnamen Rollenspiel, und schon das erschien mir wie eine Lüge. Um ein Uhr fünfunddreißig in der Nacht war sein Mercedes auf leerer Kreuzung mit einem Fiat Panda zusammengestoßen. Der Polizeibericht ergab, dass keines der beiden Fahrzeuge gebremst hatte. Nach drei Monaten kam der Fahrer des Fiats wieder zu Bewusstsein und behauptete genau wie Rollenspiel, bei Grün über die Ampel gefahren zu sein.
„Feindliches Grün“, sagte ich zu Amelie. „Kommt öfter vor als man denkt. Jedenfalls in den Köpfen der Angeklagten.“