Gicht natürlich behandeln - Dr. med. Heike Bueß-Kovács - E-Book

Gicht natürlich behandeln E-Book

Dr. med. Heike Bueß-Kovács

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  • Herausgeber: Humboldt
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Natürliche Methoden,die wirklich wirken: Alle natürlichen Behandlungsmethoden, die sich als wirksam erwiesen haben. Viele alltagstaugliche Tipps und Maßnahmen für mehr Lebensqualität. Ganzheitliche Therapien aus der Ayurveda- und Traditionellen Chinesischen Medizin. Selbsthilfe mit Homöopathie und Kneipp-Therapien. Hilfreiche Hinweise für eine gesunde Ernährung, Sport und Entspannung. Mit einer gezielten Ernährungsumstellung und einer Änderung der Lebensgewohnheiten können Betroffene ihre Harnsäurewerte senken und schmerzhafte Gichtattacken wirksam vorbeugen. Dr. med Heike Bueß-Kovács hat in diesem Ratgeber alle Mittel und Möglichkeiten zusammengestellt, um eine Gichterkrankung auf natürliche Weise zu behandeln.

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Seitenzahl: 138

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Gicht – so unterstützt Sie dieses Buch bei der Therapie:

Abnehmen → Seite 41

Akupressur → Seite 96

Akupunktur → Seite 96

Ayurvedisch essen → Seite 109

Ayurvedische Körperbehandlungen → Seite 108

Bewegung → Seite 52

Bioaktivatoren → Seite 36

Blut und Lymphe in Schwung → Seite 39

Darmgesundheit → Seite 37

Einreibungen und Bäder → Seite 84

Entspannung → Seite 70

Ernährung, gesunde → Seite 27

Ernährung, purinarme → Seite 22

Heilkräutertees → Seite 85

Heilpflanzen als Öle, Salben oder Gele → Seite 81

Heilpflanzen → Seite 79

Homöopathie → Seite 89

Hydrotherapie → Seite 93

Kneipp’sche Anwendungen → Seite 92

Leberentgiftung → Seite 37

Meditation → Seite 75

Mittelmeerdiät → Seite 112

Nieren aktivieren → Seite 40

Pflanzensäfte → Seite 87

Qigong → Seite 97

Schüßler→Salze → Seite 91

Sport → Seite 54

Stress überwinden → Seite 64

Tai-Chi → Seite 101

Traditionelle Chinesische Medizin → Seite 95

Trinken – aber das Richtige → Seite 30

Tuina → Seite 100

Umschläge und Auflagen → Seite 82

Yoga → Seite 73

    4Liebe Leserin, lieber Leser

    5Vorwort

    7WOHLSTANDSKRANKHEIT GICHT

    8Gicht – Ursachen und Symptome

  14Werden Sie aktiv

  19DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG IST DAS A UND O

  20Der Mensch ist, was er isst

  21Gesund essen nach der Ernährungspyramide

  22Purinhaltige Lebensmittel: Gefahr für Gichtkranke

  26Puringehalt von Lebensmitteln

  27Grundlagen einer gesunden Ernährung

  30Viel trinken ist wichtig!

  36Bioaktivatoren für den Stoffwechsel

  41Erfolgreich abnehmen

  51BEWEGUNG UND INNERE HARMONIE

  52Wie viel Bewegung ist notwendig?

  58Großer Fitness-Check

  64Stress bringt uns aus dem Gleichgewicht

  70Entspannung und innerer Ausgleich

  77SANFTE THERAPIEN UND BEWÄHRTE HAUSMITTEL AUS DER NATUR

  78Ganzheitliche Therapien

  78Pflanzliche Heilmittel

  79Heilpflanzen zur inneren und äußerlichen Anwendung

  81Heilpflanzen als Öle, Salben oder Gele

  82Umschläge und Auflagen

  84Einreibungen und Bäder

  85Heilkräutertees

  87Pflanzensäfte

  89Homöopathie

  91Schüßler-Salze

  92Kneipp’sche Anwendungen

  93Hydrotherapie: Heilen mit Wasser

  95TCM – Traditionelle Chinesische Medizin

  95Wie hilft TCM bei Gicht?

  96Akupunktur

  96Akupressur

  97Qigong: Gymnastik auf Chinesisch

100Tuina: sanfte Massagetechnik

101Tai-Chi: chinesisches Schattenboxen

103Essen nach der Traditionellen Chinesischen Medizin

103Ayurveda – die alte indische Weisheitslehre

105Die drei Doshas

108Ayurvedische Körperbehandlungen

109Ayurvedisch essen

112Schlemmen wie in Asien oder am Mittelmeer

117LECKERE GERICHTE VOM MITTELMEER UND AUS ASIEN

118Feines aus Frankreich, Italien und Griechenland

124Köstliches aus Japan, Thailand, China und Indien

131NIE WIEDER GICHT!

132Die ersten Erfolge sind sichtbar

132Alles greift ineinander

134Bleiben Sie dran und erhalten Sie den Erfolg

140ANHANG

140Hilfreiche Adressen

141Register

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten einen Gesundheitsratgeber von humboldt in Händen, ein Buch, das Ihnen zeigen wird, dass es viele Möglichkeiten gibt, Gicht selbst und nebenwirkungsfrei zu reduzieren.

Mehr als hundert verschiedene Naturheilverfahren werden heute im deutschen Sprachraum angewendet. Immer häufiger wird dabei die Behandlung beim Arzt mit den positiven Eigenschaften der Naturheilkunde kombiniert. Hier setzt die Reihe „Natürlich behandeln” von humboldt an, deren Autoren es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle aktuellen und bewährten Maßnahmen fachkundig zu recherchieren, kritisch zu prüfen und dann leicht verständlich zusammenzustellen. Dabei verzichten wir auf eindrucksvolle oder exotische Verfahren und bevorzugen dafür nachgewiesenen Methoden wie Pflanzentherapie, adäquate körperliche Bewegung, Ernährungsänderungen oder Entspannungsübungen. Mit diesem vernunftbetonten Ansatz heben sich unsere Ratgeber von vielen Titeln ab und unterstützen Sie dabei, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Falls Sie Anmerkungen zu diesem Buch haben, sei es, dass Sie Lob oder konstruktive Kritik loswerden möchten, oder wenn Sie eine Unstimmigkeit entdeckt haben sollten, so freue ich mich, wenn Sie mir schreiben.

Ihre

Katja-Maria Koschate

Lektorin

[email protected]

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Krankheit Gicht zählt ebenso wie Fettstoffwechselprobleme oder Diabetes zu den typischen Stoffwechselerkrankungen. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind betroffen, Männer deutlich häufiger als Frauen. Gicht ist ein Leiden, das sich mit Fug und Recht in den meisten Fällen als „hausgemacht” bezeichnen lässt. Denn nur selten spielen unglückliche Umstände wie eine genetische Disposition eine Rolle, in der Regel sind falsche Ernährung oder eine ungesunde Lebensführung Auslöser der Krankheit. Dazu zählen zu hoher Fleisch- und Fettkonsum, zu viel Alkohol, zu wenig frische, naturbelassene Kost und zu wenig Bewegung.

Das ist die schlechte Seite der Medaille, aber es gibt auch eine gute: Man kann viel gegen die Erkrankung tun oder sogar dafür sorgen, dass sie gar nicht erst auftritt – mit einer gezielten Ernährungsumstellung, einer Änderung der Lebensgewohnheiten sowie natürlichen Hausmitteln und altbewährten Maßnahmen.

Dieser Ratgeber richtet sich an Menschen, die eine Veranlagung beziehungsweise ein erhöhtes Risiko für Gicht haben oder bereits an Gicht erkrankt sind. Aber auch für Patienten, die von anderen Stoffwechselkrankheiten betroffen sind, kann dieses Buch von Nutzen sein. Hier finden Sie zahlreiche Mittel und Möglichkeiten, eine Gichterkrankung auf natürliche Weise zu behandeln und ihr wirkungsvoll vorzubeugen.

Ihre

Dr. med. Heike Bueß-Kovàcs

WOHLSTANDSKRANKHEIT GICHT

In diesem Kapitel erfahren Sie, wie die Krankheit Gicht entsteht, welche typischen Symptome damit einhergehen und welche Rolle der Stoffwechsel bei dem ganzen Prozess spielt. Mithilfe einer abschließenden Checkliste können Sie Ihr persönliches Gicht-Risiko einschätzen.

Gicht – Ursachen und Symptome

Gicht ist ein altes Leiden, das schon den Ärzten in früheren Jahrhunderten bekannt war. Die Krankheit befiel einst hauptsächlich die Reichen, die sich den Luxus üppig gedeckter Tafeln und übermäßigen Schlemmens leisten konnten. Heute gehört das Zipperlein – so wurde die Gicht im Volksmund genannt – zu den sogenannten Zivilisations- bzw. Wohlstandskrankheiten. Die Krankheit ist in Ländern mit einem höheren Lebensstandard weiter verbreitet als in ärmeren Ländern, unter anderem wegen der Ess- und Trinkgewohnheiten. In den Industriestaaten ist bei etwa 20 Prozent der Männer der Harnsäurespiegel erhöht, woraus sich eine Gicht entwickeln kann. Bei Frauen tritt die Erkrankung vorwiegend nach den Wechseljahren auf. Der Altersgipfel liegt generell zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

Die Ärzte unterscheiden zwei Formen der Stoffwechselerkrankung: die primäre und die sekundäre Gicht.

Die primäre Form der Gicht ist genetisch bedingt, ihre Ursache ist eine gestörte Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Die Niere ist dabei Täter und Opfer zugleich: Über sie wird weniger Harnsäure ausgeschieden, sie ist aber auch das Organ, das langfristig am meisten darunter leidet, da sie den größten Schaden nimmt. Risikofaktoren wie Übergewicht und der übermäßige Verzehr von Fleisch und anderen purinreichen Nahrungsmitteln erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Gicht zum Ausbruch kommt.

Die sekundäre Gicht ist Folge einer anderen chronischen Erkrankung wie zum Beispiel Diabetes oder Blutarmut. Auch starkes Übergewicht, Alkoholkonsum und manche Medikamente können eine Gicht begünstigen.

Nur rund 2 Prozent der Gichterkrankungen fallen unter die sekundäre Form der Gicht.

Purine und Harnsäure

Harnsäure und Purine – tierische Eiweiße – spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Gicht. Purine sind unter anderem Bestandteil der Erbsubstanz, der DNA, unserer Zellen. Die kleinen Eiweißbausteine fallen beim Abbau von Zellen an, werden aber auch mit der Nahrung aufgenommen, vor allem mit Wurst und Fleisch. Die Harnsäure ist eine biochemische Substanz, die wiederum beim Abbau von Purinen entsteht und normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird.

Wenn wir viele purinhaltige Lebensmittel zu uns nehmen, muss mehr Purin abgebaut werden, in der Folge wird mehr Harnsäure gebildet. Der überwiegende Teil der Harnsäure, rund 75 Prozent, wird über die Nieren ausgeschieden, der Rest wird über den Schweiß, den Speichel und den Darm aus dem Körper abtransportiert.

Ein zu hoher Harnsäurewert im Blut entsteht, wenn die Nieren dauerhaft weniger Harnsäure ausscheiden, als im Körper gebildet wird. Dies kann bei stärkerem Alkoholkonsum, durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. gegen Krebs), bei Nierenstörungen oder bei einer dauerhaft purinreichen Ernährung der Fall sein. Es bilden sich nadelspitze Kristalle, sogenannte Uratkristalle, die sich vorzugsweise an Gelenken und Sehnen ansammeln und dort zu schmerzhaften Veränderungen führen können.

Bei der Gicht ist die Konzentration der Harnsäure im Blut erhöht.

Harnsäurewerte

Wie viel Harnsäure sich im Körper befindet, hängt vom Alter, vom Geschlecht und von der Ernährung jedes Menschen ab. Ist zu viel Harnsäure im Blut messbar, so sprechen Mediziner von einer Hyperurikämie.

Normaler Harnsäurewert bei Männern

Untergrenze: 3,5 Milligramm pro Deziliter (mg/dl)

Obergrenze: 7,0 Milligramm pro Deziliter (mg/dl)

Normaler Harnsäurewert bei Frauen

Untergrenze: 2,5 Milligramm pro Deziliter (mg/dl)

Obergrenze: 5,7 Milligramm pro Deziliter (mg/dl)

Schlimme Schmerzen beim Gichtanfall

Ein Gichtanfall, der die Betroffenen ganz unerwartet meist in der Nacht überfällt und an allen Gelenken auftreten kann, verursacht extreme Beschwerden. Bei über 60 Prozent der Gichtpatienten ist das Großzehengrundgelenk betroffen – es schwillt an, verfärbt sich rötlich-violett, wird heiß und tut extrem weh. Allein der Druck der Bettdecke kann die Schmerzen in den betroffenen Gelenkregionen bis ins Unerträgliche steigern. Erst am Morgen lassen sie dann endlich etwas nach. Manchmal für längere Zeit, manchmal kehren sie während der nächsten drei bis fünf Tage wieder anfallsartig zurück.

Die großen Schmerzen sind Folge der akuten Gelenkentzündung, die durch die Uratkristalle hervorgerufen wird. Das Immunsystem versucht sich gegen die spitzen Kristalle im Gelenk zu wehren, was zu Schwellung, Rötung und Überwärmung führt.

Ein Gichtanfall am Fuß hat meist zur Folge, dass sich die erkrankte Person nur sehr mühsam und unter großen Schmerzen fortbewegen kann. Sie läuft mit kleinen, trippelnden Schritten. Schwillt das Grundgelenk des großen Zehs an, so ist es manchmal nicht einmal mehr möglich, die Socke oder den Schuh anoder auszuziehen.

Ein Gichtanfall äußert sich in starken akuten Schmerzen, geschwollenen Gelenken und heißer, geröteter Haut.

Gegen die starken Schmerzen verordnen Ärzte zunächst Schmerzmittel, damit die Patienten ihren Alltag bewältigen und zum Beispiel wieder laufen können. Ein akuter Gichtanfall wird außerdem mit Colchicin behandelt, einer giftige Substanz, die aus der Herbstzeitlosen gewonnen wird. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Zur langfristigen Therapie werden Medikamente verabreicht, welche den erhöhten Harnsäurespiegel senken. Ein bewährtes Arzneimittel ist Allopurinol.

Ein akuter Gichtanfall sollte so schnell wie möglich konsequent behandelt werden, damit er keine bleibenden Schäden nach sich zieht. Ignoriert man ihn, therapiert man ihn falsch oder unzureichend, so kann er der Beginn für ein Gesundheitsproblem sein, das ein ganzes Leben lang bestehen bleibt. Zwar dauert es manchmal Jahre, bis ein weiterer Gichtanfall auftritt, dann aber können die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Anfällen immer kürzer werden, bis die Gicht schließlich chronisch wird.

Ist die Gicht chronisch geworden, ist eine Zerstörung der Gelenkknorpel, der Knochen und Sehnen in den betroffenen Arealen häufig nicht mehr aufzuhalten. Es kommt zu irreparablen Gelenkschäden mit Deformierungen und zu Bewegungseinschränkungen, die von heftigen Schmerzen begleitet werden. Das alles vermindert natürlich die Lebensqualität enorm.

Ein akuter Gichtanfall sollte so schnell wie möglich konsequent behandelt werden.

Akuter Gichtanfall

• Innerhalb weniger Stunden kommt es zu immer heftiger werdenden Schmerzen an einem oder mehreren Gelenken.

• Die Regionen rund um die betroffenen Gelenke schwellen an, werden rot und heiß, die Haut glänzt.

• Es kann leichtes Fieber auftreten.

• Bei Gicht am Großzehengelenk (Podagra) sind Schmerzen und Schwellung manchmal so stark, dass das Tragen von Socken und Schuhen sowie die Fortbewegung fast unmöglich werden.

• Sind die anfänglichen Schmerzen abgeklungen, können für ein paar Tage bis hin zu einigen Wochen Gelenkbeschwerden folgen.

Chronische Gicht

• Besteht die Gicht schon länger, so zeigen sich oft Gichtknoten (Gichttophi) in Form von festen, weißen Klumpen unter der Haut.

• Chronische Gicht ist mit regelmäßig wiederkehrenden Gelenkschmerzen verbunden, die schließlich – als Folge der schwelenden Entzündung – zu irreparablen Gelenkschäden führen.

• Betroffene haben häufig auch Nierenprobleme wie etwa Nierensteine. In seltenen Fällen kommt es zu einer ernsthaften Nierenfunktionsstörung als Folge einer Gichterkrankung.

Kleine Knötchen bei chronischer Gicht

Zeichen vor allem einer chronischen Gicht sind sogenannte Gichtknoten, in der Fachsprache auch Gichttophi oder einfach nur Tophi – im Singular Tophus – genannt. Sie finden sich an den Sehnenansätzen oder Knorpeln in der Region der betroffenen Gelenke. Solche Gichttophi bilden sich vorwiegend dann, wenn die Gicht schon über einen längeren Zeitraum besteht. Gichtknoten können so gut wie jedes Gelenk befallen, häufig sind die Gelenke der Finger und der Zehen betroffen. Nicht selten werden sie einen halben bis einen Zentimeter groß und sind mit einer weißen Flüssigkeit bzw. Masse gefüllt, die hauptsächlich aus Harnsäureablagerungen besteht. Sie zu berühren ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Gichtknoten – Gichttophi – bestehen aus Harnsäureablagerungen und sind meist nicht schmerzhaft.

Auch am äußeren Rand der Ohrmuscheln können solche schmerzlosen Gichtknoten auftreten, die sogenannten Ohrtophi. Bei manchen Gichtpatienten bilden sie sich auch auf dem Nasenrücken.

Wird eine chronische Gicht nicht ausreichend behandelt, können die eingelagerten Harnsäurekristalle langfristig das Gewebe von Gelenken und Nieren schädigen. Die Ablagerung von Uratkristallen kann die Nierenfunktion stark beeinträchtigen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Niereninsuffizienz, also zu einem völligen Versagen des Organs, führen.

Eine chronische Gicht geht darüber hinaus mit regelmäßig wiederkehrenden Gelenkschmerzen einher, die mit der Zeit zu Gelenkschäden führen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Folgende Gelenke sind am häufigsten von Gicht betroffen:

Großzehengrundgelenk: 60 %

Sprunggelenk: 14 %

Knie: 6 %

Fußweichteile und übrige Zehen: 2 %

www.gichtliga.de

Die wichtigsten Gicht-Infos im Überblick

• Der Gichterkrankung liegt eine Störung des Harnsäurestoffwechsels zugrunde.

• Die Veranlagung zur Gicht wird vererbt. In seltenen Fällen ist sie Folge einer anderen Erkrankung.

• Trotz Veranlagung muss die Gicht nicht ausbrechen. Entscheidend sind die Lebensgewohnheiten.

• Die Harnsäure ist das letzte Abbauprodukt der Purine, kleiner Eiweißstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden oder beim Zellabbau anfallen.

• Ist zu viel Harnsäure im Blut, bilden sich Uratkristalle, die sich an den Gelenken und in den Nieren ablagern können.

• Die Stoffwechselkrankheit kann akut als äußerst schmerzhafter Gichtanfall auftreten oder chronisch und in Schüben verlaufen.

• Es können alle Gelenke betroffen sein, doch am weitaus häufigsten tritt eine Gicht am Großzehengrundgelenk auf.

• Typische äußere Zeichen einer chronischen Gicht sind Knötchen an den Gelenken, die als Gichttophi bezeichnet werden.

• Eine unbehandelte Gicht birgt die Gefahr von dauerhaften Schäden an den Gelenken und den Nieren.

Werden Sie aktiv

Die nachfolgende Checkliste gibt Ihnen Aufschluss über Ihre gesundheitliche Situation. Vor allem können Sie herausfinden, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben, an Gicht zu erkranken. Beantworten Sie die folgenden Fragen bitte selbstkritisch und ehrlich.

Testen Sie Ihr persönliches Gicht-Risiko

Bewertung

Sollten Sie mehr als drei Fragen mit „Ja” beantwortet haben, ist Ihr Stoffwechsel wahrscheinlich stark gefordert und vielleicht sogar überfordert. Möglicherweise machen Ihnen schon die ersten Anzeichen einer Gichterkrankung zu schaffen, zum Beispiel schmerzende, entzündete Gelenke. Dann sollten Sie zum Arzt gehen und sich gründlich untersuchen lassen.

Sie haben es in der Hand

Anhand der Fragen zu Ihrem persönlichen Gicht-Risiko können Sie den Status Ihres Stoffwechsels selbst bestimmen und feststellen, ob möglicherweise Störungen vorliegen. Hinterfragen Sie selbstkritisch, ob es bei Ihnen Schwachpunkte in Lebenswandel und Ernährungsgewohnheiten gibt, die Ihrem Organismus langfristig schaden und Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnten.

Sie haben es in der Hand, die Schwachpunkte zu beseitigen und damit Ihren Körper vor größeren Störungen und Krankheiten zu bewahren.

Wenn Sie eine Neigung haben, an Gicht zu erkranken, sollten Sie Ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ändern. So kann sich Ihr Stoffwechsel normalisieren, die gestörten Regulationsprozesse werden wieder ins Lot kommen, und Sie fühlen sich auf Dauer wohl und leistungsfähig.

Selbstbehandlung und Vorbeugung

Dieser Ratgeber dient Ihnen als Leitfaden zur Stoffwechselsanierung und zum Ausgleich der Harnsäurewerte. Er bietet Ihnen auf Ihrem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden viele Ratschläge aus Naturheilkunde, Homöopathie, Ayurveda und Traditioneller Chinesischer Medizin. Außerdem bekommen Sie zahlreiche Empfehlungen zur Ernährungsumstellung, zu sportlicher Bewegung und Entspannung. In einem Rezeptteil finden Sie Vorschläge für leckere Gerichte, die speziell der Stoffwechselreinigung und Regulierung der Harnsäurewerte dienen. So lernen Sie viele Möglichkeiten der Selbstbehandlung und Vorbeugung kennen, die sich leicht in Ihren Alltag einbauen lassen. Wenn Sie die Empfehlungen beherzigen, können Sie langfristig Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden bewahren bzw. zurückerobern.

Achten Sie auf Ihren Harnsäurespiegel

Sind Mitglieder Ihrer Familie an Gicht erkrankt? Dann könnten auch Sie eine genetische Veranlagung dafür haben. Lassen Sie dann einmal im Jahr Ihren Harnsäurewert messen.

Wenn Sie über eine längere Zeit fasten, müssen Sie ebenfalls auf Ihren Harnsäurespiegel achten. Denn er steigt auch durch körpereigene Abbauprodukte.

Behalten Sie also Ihren Harnsäurespiegel im Blick. Doch zu Ihrer Beruhigung: Ein zu hoher Harnsäurespiegel führt nicht zwingend zu einer Gicht. Sind die Werte nur leicht erhöht und war das Gelenk noch nicht entzündet, können Sie meist mit einer angepassten Ernährung verhindern, dass Sie Gicht bekommen.

Gewohnheiten ändern sich nur langsam