Grenzgänger - Nina Behrmann - E-Book

Grenzgänger E-Book

Nina Behrmann

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Beschreibung

Ihr neuer Job bei der Agentur Triskelion bringt Feline an den Rand des Wahnsinns. Mit der Wahrheit über ihre eigene Welt konfrontiert, muss sie sich damit anfreunden, dass ihre Mutter eine Hexe, ihr Boss ein Drache und ihr Ficus ein Hausgeist ist. Als wäre das nicht schon Grund genug, ein Mythologielexikon zu Rate zu ziehen, muss Feline für den Frieden zwischen Feen, Grenzgängern und anderen übersinnlichen Wesen sorgen. Doch wie, wenn ein sinnlicher Engel sie als seine Privaterlösung betrachtet, Dämonen hinter ihr her sind - und ihr wieder einmal niemand die Spielregeln erklärt hat?

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Seitenzahl: 325

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Nina Behrmann

Grenzgänger

Für meine Musen in Fleisch und Geist – danke Leute!

Die Autorin:

Nina Behrmann ist als echte Ruhrpott-Pflanze geboren und aufgewachsen. Eigentlich wollte sie Prinzessin werden. Aber auf Druck ihrer Muse, die nicht viel von Küssen, dafür umso mehr von einer zünftigen Tracht Prügel für Autoren hält, hat sie mit dem Schreiben begonnen.

Während sie auf der großen Sinnsuche im Leben ist, schreibt sie Romane für verschiedene Verlage, darunter Heyne und Ullstein. Damit das nicht langweilig wird, schlüpft sie in verschiedene Pseudonyme.

Triskelion-Grenzgänger ist Behrmanns erster Ausflug ins Urban Fantasy Genre. – Und sie hatte viel Spaß dabei.

Nina Behrmann

Grenzgänger

ELYSION-BOOKS TASCHENBUCHBAND 40321. Auflage: Juni 2011VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABEORIGINALAUSGABE© 2011 by elysion books, GelsenkirchenAll rights reserved

Sämtliche Namen, Orte, Charaktere und Handlungen sind frei erfunden und reine Fiktion der Autorin. Alle Ähnlichkeiten mit Personen, lebend oder tot, sind Zufall.

Umschlaggestaltung: Ulrike Kleinertwww.adorna.deLayout & Werksatz: Hanspeter Ludwigwww.imaginary-world.deKorrektorat: Sandra SchrammISBN 978-3-942602-11-2

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Epilog

Danksagung

Im Anfang war das Wort,und das Wort war bei Gott,und Gott war das Wort.Johannes 1,1-2

Kapitel 1

Verdammt! Ich starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen. Es regnete und die abgenutzten Scheibenwischer meines kleinen Golfs quietschten über das Glas, ohne mir auch nur einen Deut bessere Sicht zu verschaffen. Stattdessen verteilten sie das Wasser sorgfältig zu Schlieren, so dass ich die Augen zusammenkneifen musste, wie ein kurzsichtiger Maulwurf.

Vor mir blitzten rote und gelbe Pünktchen auf, wenn die Autos zwei Zentimeter weiterfahren durften und dann doch wieder bremsen mussten, weil der Vordermann es vormachte.

Ich ließ die Stirn gegen das Lenkrad sinken. In zehn Minuten hatte ich ein Vorstellungsgespräch und bis jetzt auf der Autobahn nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht.

Am liebsten hätte ich einfach die Rückbank zurückgeklappt und noch ein paar Stunden Schlaf nachgeholt. Seit einiger Zeit schlief ich schlecht, und meine Augenringe wurden immer dunkler. Direkt an meiner Schlafzimmerwand, an der das Kopfende meines Bettes stand, klopfte etwas. Und zwar regelmäßig, unermüdlich, jede Nacht.

Ich wohnte noch nicht lange in meiner Wohnung und anfangs hatte ich mich noch gewundert, ob eventuell etwas hinter der Wand war, den Gedanken aber schnell wieder verworfen, als mir einfiel, dass es sich dabei um eine Außenwand handelte. Als sich das Geräusch mit kaum hörbarem Kratzen abwechselte, tippte ich auf Ratten und informierte den Hausmeister. Der kam, klopfte einige Male an die Wand und meinte, da wäre nichts. Der gleichen Meinung war die Hausverwaltung.

Also tat niemand etwas dagegen – und ich verlor weiterhin kostbare Stunden Schlaf. Dieses Klopfen und Kratzen war nervtötender als jeder tropfende Wasserhahn.

Hinter mir hupte es, aber ich hielt nur meinen ausgestreckten Mittelfinger in den Rückspiegel; hob dafür nicht einmal den Kopf.

Der Wagen vor mir fuhr wieder an und das Geräusch veranlasste mich dazu, meinen Wagen ebenfalls weiter vor zu setzen. Ganze zehn Zentimeter. Mist!

Mein Blick wanderte zum Armaturenbrett. In der Hoffnung, die Uhr ignorieren zu können, nahm ich die Visitenkarte, die ich auf das Armaturenbrett gelegt hatte. »Triskelion« stand in schlichter Schrift darauf geschrieben. »Mittler ihres Vertrauens«. Auf der Rückseite hatte jemand mit krakeliger Schrift und klecksender Tinte geschrieben: »Sehr nette Leute – lächeln, Feline!«

Sowohl Schrift als auch Tinte gehörten meiner Mutter. Feline war ich. Genauer gesagt, Feline Alana Rot. Zwei Namen und nicht einer ist darunter, der mich davor bewahrte, bei der ersten Vorstellung mit dummen Fragen überhäuft zu werden. Aber es ist ebenso typisch für meine Mutter, mir einen derartigen Namen zu verpassen, wie auch die Angewohnheit, nur mit einem angespitzten Gänsekiel und selbst angerührter Tinte zu schreiben. Ein Überbleibsel aus den siebziger Jahren, in denen sie als selbst ausgewiesenes Kind der Natur einen zu engen Kontakt zu diversen Kräutergeschwistern hatte. Vornehmlich jenen, die einen für ein paar Stunden selig schlummernd ins Land der Träume verfrachteten.

Ich seufzte und steckte die Karte zurück.

Sie meinte es doch nur gut, erklang mein ewig bereites Gewissen, als ich mich verfluchte, auf dieses von meiner Mutter vermittelte Vorstellungsgespräch eingegangen zu sein.

Ja, knurrte ich in Gedanken zurück und hätte fast verpasst, dass der Abstand zu meinem Vordermann mittlerweile auf erstaunliche zwanzig Zentimeter angewachsen war. Wenn das so weiterginge, könnte ich tatsächlich noch vor Mitternacht ankommen. »Es ist manchmal einfach zu viel«, flüsterte ich meinem Gewissen zu.

Ich schaltete den Motor aus. Dieses Auto würde ich erst wieder bewegen, wenn ich mindestens einen Meter vom Fleck kam. Während ich darauf wartete, wanderten meine Gedanken wieder zu diesem Gespräch. Es ging um einen Job als Assistentin, hatte meine Mutter gesagt. Eine Art studentische Hilfskraft, nur besser bezahlt.

Ich war seit etwa zwei Monaten arbeitslos, nach meiner Kündigung. Unschöne Geschichte. Mein Chef und ich, wir hatten ein zu gutes Verhältnis. So gut, dass er mich mit in den Urlaub nahm und wir mehr als nur einmal »geschäftlich« in irgendwelchen Hotels abstiegen, wo wir Dinge taten, vor denen man mich in der BRAVO immer gewarnt hat.

Ich verliebte mich – er nicht. Als ich ihn darauf ansprach, erwähnte er das erste Mal Frau und Kind.

Ich kann nicht behaupten, dass ich ein unemotionaler Mensch bin. Nachdem ich ihn vor der gesamten Belegschaft einen Schwanzlurch genannt hatte, kündigte ich sofort.

Wirklich bemüht hatte ich mich danach nicht um einen Job. Ich leckte lieber meine Wunden und verbarrikadierte mich. Bis meine Mutter eines Tages in meine Wohnung kam, mir einen seltsamen Tee verabreichte und ein Ritual mit mir vollzog. Ein Ritual hieß bei ihr, dass sie nackt Weihrauch verbrannte, in einer fremden Sprache sang und manchmal auch sich und die Umgebung mit Weidenzweigen peitschte. Sie wandte es bei fast allem an: Kopfschmerzen, Regelschmerzen, miese Nachbarn und GEZ-Beamten vor der Tür.

Als Kind hat mich das nicht einmal geängstigt – bis ich Freunde mit nach Hause gebracht hatte. Einmal und nie wieder.

So paradox es klingen mag, aber diesmal fühlte ich mich nach ihrem Singsang erheblich besser. Zumindest so weit wieder hergestellt, dass ich meine Wohnung verlassen konnte. Das war vor einer Woche gewesen. Aber meiner Mutter war das nicht genug. Vorgestern hatte ich diese Karte in meinem Briefkasten gefunden und einen Zettel, auf dem stand, dass ich für diesen Tag einen Termin hatte.

Den ich wohl verpassen würde.

Ich riss mich aus meinen Gedanken und bemerkte das Hupkonzert hinter mir erst jetzt. Der Abstand zu den Autos vor mir betrug nun erheblich mehr als nur einen Meter. Hastig ließ ich den Wagen an und fuhr los.

Trotz kontinuierlichem Bleifuß kam ich eine Viertelstunde zu spät vor dem Büro der Agentur Triskelion an. Das Gebäude war in der Nähe des Hafens gelegen und wirkte alt. Nicht heruntergekommen, aber alt. In meiner Gegend gab es sehr viele Industrieruinen und es war schick geworden, diese umzubauen, zu modernisieren und sie dann als teure Lofts an gut bezahlte Manager oder Firmen zu vermieten. Das Haus hier machte den Eindruck, als wäre so etwas Mal angedacht gewesen. Aber auf halber Strecke hatte man es sich dann doch anders überlegt.

Ich schlug den Mantelkragen hoch und war froh, dass ich meine langen Haare ausnahmsweise zusammengebunden hatte. Der Wind, der vom Hafenbecken herüberwehte und einen penetranten, wenn auch nicht allzu unangenehmen Geruch nach salzigem Wasser und Algen mit sich trug, hätte mir die Haare binnen kürzester Zeit zu einem einzigen Knoten gepustet.

Auf der Tür gab es nur zwei Namensschilder und Klingeln. Das erste Schild war leer, auf dem zweiten war der Schriftzug zu sehen, den ich auch schon auf der Visitenkarte gelesen hatte. Die Tür selbst stand offen und ich trat ein. Vor mir lag ein langer Flur. Eigentlich seltsam für ein mehrstöckiges Gebäude. Des Rätsels Lösung lag am anderen Ende des Flurs, wo mich die Türen eines Aufzugs erwarteten.

Mit leisem Surren fuhr er los und binnen kürzester Zeit hatte ich die zweite Etage erreicht. Als ich aus dem Lift trat, empfing mich ein ganz anderes Bild. Dieser Flur war mit einem weichen Teppich ausgelegt, auf dem sich stilisierte Drachen drängten. Ihre schuppigen Körper waren golden und hoben sich deutlich von dem Rot des Teppichs ab. Sehr realistisch.

Auch der Rest der Einrichtung hatte einen asiatischen Touch – viel Glas, viel altes Holz und schöne Keramikvasen auf einem lackierten Tischchen.

Ich ging den Flur hinunter. Eine Tür aus milchigem Glas stand einen Spaltbreit offen und ich lugte vorsichtig durch. Die Verspätung war mir peinlich und ich wollte erst einmal nachsehen, wer mir gleich den Kopf abreißen würde.

Ich sah einen großen Vorraum mit einem Schreibtisch an der linken Seite. Davor saß ein Hüne mit kurzen schwarzen Haaren, die mit Gel in geordnete Unordnung gebracht worden waren. Er wandte mir von seiner Position aus den Rücken zu, weswegen ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Von den Ausmaßen seines Rückens her und der Art, wie das schwarze T-Shirt sich darüber spannte, schien er ziemlich kräftig zu sein.

Auf der anderen Seite des Schreibtisches saß ein etwas kleinerer Mann. Er hatte das Kinn nachdenklich gegen seine Hand gelehnt und sah auf ein Schachspiel vor sich. Eine schmale Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet und verunstaltete das schöne Gesicht. Es hätte mich nicht überrascht, ihn auf Werbeplakaten an einer Bushaltestelle zu sehen. Aber so wie es aussah, zog er eine Bürotätigkeit vor. Der graue Anzug mit der tadellos gebundenen Krawatte zeigte mir gut genug, dass er in seinem Beruf aufging. Mein letzter Arbeitgeber hatte genau so ausgesehen.

Er schüttelte gerade den Kopf und ich sah, wie ein langer, geflochtener Zopf aus blondem Haar auf seiner Schulter mitwippte.

»Du solltest mehr nachdenken«, brummte er.

Der Mann vor ihm schnaubte. »Ich hab bereits gezogen. Lass nicht den Intellektuellen raushängen und mach endlich!«

Der blonde Schönling wollte etwas erwidern, als ihm etwas aufzufallen schien. Er hob den Kopf und sah zur Tür.

Ich trat einen Schritt zurück. Einen Augenblick später wurde die Tür aufgeschoben. Der blonde Mann stand vor mir und musterte mich aufmerksam.

»Kann ich Ihnen helfen?«

»Äh… ich hatte einen Termin. Bin zu spät. Tut mir leid«, murmelte ich.

Der Mann runzelte die Stirn, was dem schönen Gesicht keinen Abbruch tat. Es hatte etwas von einem tragischen Helden der Sorte Romeo.

»Frau Rot also?«

Ich nickte.

»Sie sind wirklich spät dran.«

Abermals nickte ich. »Tut mir Leid?«, erwiderte ich zaghaft und versuchte es mit einem Lächeln.

Er wirkte nicht sonderlich besänftigt, schob die Tür aber weiter auf. Trotz meiner momentanen Lage konnte ich nicht leugnen, dass ihm der strenge Zug um den Mund gut stand. Es verlieh ihm das gewisse Etwas. Ich drückte mich an ihm vorbei und er kam hinter mir ins Büro, schloss dabei die Tür.

Er roch ein wenig süßlich und herb. Wenn es ein Aftershave war, dann ein sündhaft teures. »Mein Name ist Kay von Fernden«, sagte er und streckte mir eine schlanke Hand entgegen.

Den Begriff Metrosexuell hatte ich schon oft gehört, aber zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, jemandem gegenüber zustehen, der diese Bezeichnung auch wirklich verdiente.

»Feline Rot«, stellte ich mich diesmal offiziell vor und ließ zu, dass er mir die Hand schüttelte – zumindest dachte ich, dass er das tun würde. Stattdessen hob er meine Hand an seine Lippen und deutete einen Kuss an. Ich wurde rot.

»Setzen Sie sich doch bitte.«

Er deutete an die andere Seite des Büros an deren Wand ein großer Schreibtisch stand. Im Gegensatz zum Flur waren die Creme- und Rottöne hier verschiedenen Gegenständen in Grün und hellem Braun gewichen, die sich farblich sehr gut an die hellen Wände anpassten. Wer auch immer das hier eingerichtet hatte, er hatte Geschmack. Obwohl ich bei Herrn von Fernden trotz seines Aussehens eher auf einen Innenarchitekten, als auf ihn geschlossen hätte.

Der Hüne am Schreibtisch stand ebenfalls auf und nickte leicht. Auf seinem schwarzen T-Shirt prangte der Schriftzug eines Labels, das ich nicht kannte. Er lächelte und ich war überrascht, dass seine dunklen Augen eine deutliche Mandelform aufwiesen. Er hatte asiatische Ursprünge.

»Mein Partner Feng«, stellte von Fernden ihn knapp vor und schien auch nicht weiter darauf eingehen zu wollen.

»Ich bin in meinem Büro«, sagte der Asiate an von Fernden gewandt und nickte mir abermals zu, ehe er hinter einer anderen Tür verschwand.

Ich ließ mich in den Ledersessel vor dem Schreibtisch sinken und stellte meine Handtasche zu meinen Füssen ab. Von Fernden nahm mir gegenüber Platz und musterte mich.

Als das begann unangenehm zu werden und ich überlegte, einfach irgendwas zu sagen, sprach er endlich. »Sie sind auf Empfehlung Ihrer Mutter hier. Inwieweit hat diese Sie schon über Art und Umfang Ihrer Tätigkeit unterrichtet?«

Ich wurde noch etwas röter. Natürlich hatte meine Mutter mir dieses Vorstellungsgespräch besorgt, aber aus seinem Mund klang es, als wäre ich erst vier und wäre nicht einmal in der Lage mir allein die Schuhe zubinden.

»Noch gar nicht«, gab ich dementsprechend kleinlaut von mir und ohrfeigte mich innerlich selbst. Jetzt war ich tatsächlich die Vierjährige mit dem Schuhproblem.

Herr von Fernden schmunzelte ansatzweise, als könne er ahnen, was ich dachte. »Es handelt sich um eine Stelle in unserer Assistenz. Sie würden meinem Partner und mir zuarbeiten. Trauen Sie sich so etwas zu?«

Ich runzelte die Stirn. »Sie meinen Recherche?«

»Ja, etwas in der Art. Haben Sie so etwas schon einmal gemacht?«

Meine Antwort war ein Nicken. Mein letzter Job, im PR-Bereich einer Medienagentur, hatte fast nur aus solcherlei Arbeit bestanden. Viel schlimmer konnte es hier nicht werden.

»Ich habe Ihnen meinen Lebenslauf und meine Zeugnisse mitgebracht«, sagte ich und nahm die Mappe aus meiner Handtasche.

Zu meiner Überraschung winkte von Fernden ab. »Lassen Sie die Mappe liegen. Wir haben Ihre Referenzen bereits überprüft.«

»Und welche Referenzen, wenn ich fragen darf?«

Von Fernden lächelte zum ersten Mal und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich auf meine Kosten amüsierte.

»Die, auf die es ankommt«, erwiderte er kryptisch. Ich hasse es, wenn Leute sich geheimnisvoll geben um sich interessant zu machen. »Wenn Sie möchten, können Sie morgen anfangen, Frau Rot. Solange Sie noch der Meinung sind, diesen Job haben zu wollen.«

»Äh…« Er stand auf, aber ich blieb noch sitzen. »Und was ist mit dem Gehalt? Krankenversicherung? Der ganze Bürokram?«

»Legen Sie Wert auf so etwas?« Von Fernden schien ernstlich überrascht.

»Natürlich«, gab ich empört zurück. Wenn das hier ein Scherz war, verstand ich die Pointe nicht.

»Wieso setzen Sie dann nicht einen Vertrag auf und bringen ihn Montag mit?«

Ich starrte ihn eine Sekunde an. Dann nahm ich meine Tasche und ging in Richtung Tür. Auf halbem Weg hielt von Fernden mich auf.

»Entschuldigen Sie bitte, ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich dachte nur, Ihre Mutter hätte Sie bereits instruiert.«

»Wie ich bereits sagte, hat Sie das nicht«, fauchte ich. »Ich weiß nicht woher Sie meine Mutter kennen und was Sie Ihnen erzählt hat, aber ich weiß absolut nicht, was Sie von mir wollen.«

Von Fernden machte einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Geste wirkte nicht wütend, sondern eher nachdenklich.

»Verstehe«, brummte er. »Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag. Kommen Sie heute Abend um acht Uhr noch einmal her. Mein Partner wird Ihnen dann mehr über den Job und Ihren Zuständigkeitsbereich sagen können. Wenn Sie danach noch für uns arbeiten wollen, steht es Ihnen frei das zu tun. Falls nicht, können Sie einfach absagen.«

Ich sah ihn groß an. War ich hier beim Geheimdienst gelandet? Wo, um Himmels willen, hatte meine Mutter mich eingeschleust? Ich sah mich in dem großen Büro mit den teuren Möbeln um. Wenn sich von Fernden und sein Partner das alles nur einbildeten musste ich zugeben, dass sie sehr überzeugend darin waren. Und auch reich. Geld konnte ich sehr gut gebrauchen. Ich seufzte. Nach kurzem Zögern schlug ich in von Ferndens Angebot ein.

Kapitel 2

»Wenn ich es dir doch sage, sie ist absolut unwissend.« Kay wiederholte den Satz, den er an diesem Nachmittag schon dreimal gesagt hatte. Sein Partner Feng wirkte nicht so, als wäre er überzeugt.

»Ihre Mutter ist eine Hexe. Verdammt, ihr ganzes Geschlecht sind Hexen! Irgendetwas muss ihr doch mal aufgefallen sein.«

Kay schüttelte den Kopf. »Anscheinend hat ihre Mutter einige wichtige Punkte in ihrer Erziehung einfach unterschlagen. Heutzutage wird der Mondtanz und das zweite Gesicht nicht mehr so ernst genommen wie früher.«

»Ach was, das ist kein Grund!« Feng schnaubte abfällig und lief vor dem großen Fenster im Konferenzraum des Büros hin und her.

»Und Schutz vor den letzten Ausläufern der Unruhen? Vor fanatischen Rassisten oder Gruppen, die noch immer keine Ruhe geben wollen?« Kay schüttelte ohne jeden Spott den Kopf. »Es herrscht Frieden, Feng und vielleicht will Arien ihre Tochter nur schützen.«

»Vielleicht. Aber dann können weder Arien noch du erwarten, dass Feline für uns arbeitet. Sie ist viel zu jung und weiß gar nichts. Wie soll ich ihr in einer Nacht alles beibringen, was sie wissen muss? Vorausgesetzt, dass sie mir überhaupt glaubt.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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