Isabella Königin von Kastilien und Aragón - Christa de Beer - E-Book

Isabella Königin von Kastilien und Aragón E-Book

Christa de Beer

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Beschreibung

Eine der faszinierendsten Frauen der Weltgeschichte wird in dieser Romanbiographie in Szene gesetzt. Mit unbändigem Willen und schier übermenschlicher Kraft kämpft Isabella von Kastilien (1451-1504) gegen den Niedergang Kastiliens, in dem der separatistische Adel die Macht der Krone schmälert und das Volk ausbeutet. Das Finanzwesen ist zerrüttet, Wirtschaft und Handel werden von marodierenden Banden beraubt und erpresst und sogar der Klerus versinkt in Lasterhaftigkeit und Korruption. Gemeinsam mit ihrem Gemahl Ferdinand II. von Aragon und klug gewählten Beratern gelingt ihr die Befriedung des Landes, die Reform von Finanzen, Justiz und Kirche wie die Entmachtung des Adels. Ihre Glaubwürdigkeit und moralische Integrität verschafft ihr die Verehrung des Volkes. Sie finanziert die erste Expedition von Columbus, während der er Amerika entdeckt. Sie führt aber auch die Inquisition ein und vertreibt die Juden.

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Seitenzahl: 422

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Christa de Beer

Isabella

Königin von Kastilien und Aragón

Romanbiografie

BsB

Best Select Book Digital Publishers

_

Christa de Beer Isabella

ISBN 978-3-86466-100-6 E-Book

Digitalised in Germany © 2014

All Rights reserved by Medienbuero Muenchen

www.bestselectbook.com

Außerdem von Christa de Beer

Catalina

Königin im Weltreich Portugal

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Meiner Schwester Thea gewidmet

1. Isabellas Jugend

Der Felsen mit dem Weiler Arevalo ähnelte dem Rumpf einer Galeone, der kieloben inmitten unendlicher auf - und abwogender Felder Altkastiliens dahintrieb. Seit Urzeiten hatten Menschen auf ihm Zuflucht vor Feinden, Banditen und bösen Geistern gesucht, die plötzlich aus flirrenden Luftspiegelungen auftauchten und Tod und Vernichtung brachten.

Am kielähnlichen Vorsprung erhob sich ein Kastell, dessen Wehrmauern das ganze Dorf mit seinen armseligen Lehmhütten, Geschäften, Werkstätten, Bürgerhäusern, einem Kloster und einer alles überragenden Kirche umfassten. Die Mauern folgten den schroffen Ufern des Rio Adaja, der auf seinem Weg nach Norden, den Felsen umfloss und dadurch zusätzlich für Sicherheit sorgte.

Im März des Jahres 1461 stand schon am frühen Morgen das einzige Stadttor weit offen. Ungewöhnlich genug war, dass sich die Wachsoldaten zurückgezogen hatten.

Ein Priester trat heraus, gefolgt von zwei Männern in schwarzen Umhängen, jeder mit einem Bündel auf der Schulter und einer Schaufel in der Hand. Sie überquerten die Brücke, verließen schon bald die Straße, die Arevalo mit dem übrigen Kastilien verband, und wandten sich dem kleinen Friedhof zu, der abseits am Fuß des Felsen lag. Es war unverkennbar, dass sie Kinderleichen trugen, die in graue Tücher gewickelt waren. Ein eisiger Wind, der über die Meseta fegte, zerrte an ihnen. Als sie den Friedhof erreichten, begann dumpf die Totenglocke zu läuten und schwieg nicht eher, als bis die Männer ein Grab ausgehoben, die Toten hineingebettet und mit Erde bedeckt hatten. Das Gebet des Priesters wurde vom Wind davon getragen, bevor es die Männer trösten konnte, die sich in stummem Gebet auf die Schaufeln stützten. Sie bekreuzigten sich und traten mit schweren Schritten den Heimweg an. Das Stadttor schloss sich hinter ihnen, und bewaffnete Soldaten in königlichen Uniformen nahmen Aufstellung, fest entschlossen, niemanden, weder in die eine noch in die andere Richtung, hindurch zu lassen.

Durch die engen Gassen mit ihrem stinkenden Unrat strebten die Männer ihren Behausungen zu, in denen ihre klagenden Frauen und Kinder sie erwarteten. Inzwischen waren auch aus anderen Häusern neue Krankheitsfälle bekannt geworden.

Stille senkte sich über das Dorf. Zu einem Zeitpunkt, wo alle das Bedürfnis nach Trost und Beistand hatten, wurden die Türen verschlossen und jeder wartete, allein gelassen, darauf, wen Gott noch ihrer Gemeinschaft entreißen würde.

So klein der Ort auch war, war er doch ein Spiegelbild der Gesellschaft Kastiliens. Christen, konvertierte Juden und Mauren lebten zusammen und gingen ihren Geschäften nach, zwar nicht immer in trauter Einheit, doch verbunden im Widerstand gegen die viel zu hohen Abgaben an einen Lehnsherren, der, gleichgültig ob adelig oder klerikal, nie danach fragte, wie es seinen Untergebenen erging und was ihnen zum Leben blieb.

So war es überlebenswichtig, dass jetzt, da die Cholera die ersten Opfer gefordert hatte, der jüdische Arzt sich gemeinsam mit den Klosterfrauen der Kranken annahm und Vorbeugungsmaßnahmen traf, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Während die Kranken für jede Hilfe dankbar waren, wachte der Priester von Arevalo eifersüchtig darüber, dass die fortschrittlichen Heilmethoden des »Ungläubigen« seine Christen nicht beschädigten und die frommen Benediktinerinnen von revolutionärem Gedankengut infiziert wurden.

Die Familien der Kranken missachteten seine Bedenken. Sie hätten sich in ihrer Verzweiflung jeder Heilmethode unterworfen, denn sie wollten leben, statt auf das jenseitige Paradies zu hoffen, das er ihnen verhieß.

Das Kastell lag auf dem äußersten Felsvorsprung, ein wenig abseits des Dorfes. Trotz der überall im Land herrschenden sozialen Spannungen zwischen adeligen oder klerikalen Lehnsherren und dem ausgebeuteten Volk waren auch die königlichen Bewohner Opfer der Mächtigen und somit ein Teil der Dorfgemeinschaft.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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