Mama, du nervst! - Karin Brose - E-Book

Mama, du nervst! E-Book

Karin Brose

0,0

Beschreibung

Eine Sammlung von Texten zum Thema Erziehung, Schule und anderen Beziehungen. "Mama, du nervst!" behandelt die gängigen Probleme, denen jeder, der Kinder im schulpflichtigen Alter um sich hat, begegnet. Karin Brose rät mit einem Schmunzeln, wie man Lösungen finden kann.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 127

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



„Mama, du nervst!“ – Na und?

Das kleine Kolumnenbuch hat Tipps und Rat für den Umgang mit Nachwuchs und Schule.

Karin Brose,

Bildungsexpertin und Studienrätin a.D,

lebt in Hamburg

www.brose-schulcoaching.de

Inhalt

Es ist die Liebe!

„Müssen“ ist mega out?

Fratzebuch und Co.

Ich weiß nicht, was ich werden soll..

In Badelatschen zum Bewerbungsgespräch

Mama, du nervst!

Mein Kind macht keine Hausaufgaben

Noch 8 Wochen bis Schuljahrsende!

Pubertät, Pubertät..!

Rächtschraibunk – Kulturgut oder überflüssig?

Was Eltern dürfen, ist nicht immer, was..

Wenn die Chemie nicht stimmt..

Wie kriegt ein Kind ... die Kurve?

Tauschen wir?

Schon wieder Ferien?

Miss Kitty und Batman kommen in die Schule

Es gibt mehr, als What’sappen!

Was ist „Dimmokratie“?

Wunschplatz

So viel anders sind die nicht

Tradition und unvergessene Momente

Früher war auch nicht alles toll, aber..

„Was Schüler nicht dürfen“ – ... Likes?

Zu eigener Meinung erziehen –...

Die Schule ist der Arbeitsplatz der Kinder

Bauchschmerzen als Notbremse

Lehrer sind Sparringspartner der Schüler

Ferien – was nun?

Wie war das ... ohne Fernsehen,..?

Kinder wussten, wo es lang ging

Schenk das mal der Oma

Zeit – ein wunderbares Geschenk!

Lernen braucht Ordnung – innen wie außen

Kleine Terroristen erziehen wir uns selbst.

Wie soll ich wissen, was du kannst?

Gold, Weihrauch und Myrrhe oder ..I-Phone?

Essen oder Nahrungsaufnahme

Früh übt sich – und Eltern .an einem Strang

Lehramt – wirklich ein lauer Job?

Couchpotato oder Bewegung ... glücklich.

Senfblätter – kein Genuss, und doch...

Ich will Schokolade!

Äpfel mal Birnen sind Obstsalat

Nichts ohne mein Smartphone!

Was geht?

Dein Lehrer kann nicht zaubern, ....

Was Elf- bis Zwölfjährige .. wissen müssen

Ich poste, also bin ich

Knigge für den Elternabend

Schulwechsel – Abstieg oder neue Chance?

Hausaufgaben – hilfreich ..?

Lust und Pflicht – ein Spagat, den es zu beherrschen gilt

Was kostet das Leben?

No have, no can give! – Taschengeld ist wichtig

Kindergeburtstag – nur einmal im Jahr!

Nachhilfe – keiner wird gelernt. ..

Ohne Motivation geht nix – Lust auf Lernen?

Schule wird zum Reparaturbetrieb

Es ist die Liebe!

„Wann kann ich endlich ins Bad?!“ Sie sind genervt, denn der 7:30 Bus wird nicht auf Sie warten, nur weil Ihre Tochter das Bad blockiert. Das geht nun schon eine ganze Weile so und Ihre Geduld hat Grenzen. Eines Tages erklärt sich die lange Zeit vor dem Spiegel. Marie hat plötzlich eine Zwei in der Mathearbeit. – „War das eine besonders leichte Klausur?“ wollen Sie wissen. – „Nein, gar nicht“, antwortet Ihre Tochter stolz, „aber ich hatte mit Nora geübt; die ist super in Mathe.“ Auch wenn es Sie freut, dass die Sorgen um die Mathezensur wohl vorbei sind, kommt Ihnen dieses Engagement für Mathematik spanisch vor. Als Marie dann plötzlich täglich von Ihrem Mathelehrer erzählt – der kann super erklären – und süß ist er – und heute hat er mich so angelächelt – ... wird Ihnen klar wo das akute Bemühen Ihrer Tochter seine Wurzeln hat. Sie ist verliebt! Was kann man sich als Eltern mehr wünschen, als einen solchen Motivationsschub? –

Johannes ist seit einiger Zeit wie verändert. Er scheint extrem abwesend mit seinen Gedanken. Er hört nicht zu, stattdessen träumt er vor sich hin. Die Hausaufgaben werden und werden nicht fertig. Der Mülleimer steht noch immer voll im Flur. „Hast du Milch gekauft, Johannes? Wir müssen los, was machst du so lange?!“ Er hat keinen Appetit. – „Nun nimm dir noch, du isst doch so gern rote Grütze“. – „Keinen Hunger“. – Auch seine Leistungen in der Schule haben stark nachgelassen. Zwei Klausuren hat er schon verhauen, obwohl er eigentlich ein recht guter Schüler ist. Nachts brennen jetzt noch lange nach Mitternacht Kerzen in seinem Zimmer. Sie machen sich Sorgen und fragen sich, ob vielleicht ein Termin bei einem Psychologen angeraten sei. Diese Frage beantwortet sich von selbst, als seine Schwester sich beim Abendessen beklagt. „Die Neue in der 9f ist vielleicht eingebildet! Nur weil sie ganz gut aussieht mit ihren blonden Haaren bis zum Hintern, ist sie ja nicht gleich was Besseres. Natürlich sind die Jungs hin und weg. Isabel heißt sie und sie nutzt alle nur aus, aber die merken ja nichts! Typisch Männer.“

Johannes Gesicht färbt sich langsam rot. Dann platzt es aus ihm heraus: „Du hast ja keine Ahnung! Isabel ist ganz anders und überhaupt nicht eingebildet. Ihr seid ja alle nur neidisch, weil sie so toll aussieht!“ – Der Besuch beim Psychologen hat sich soeben erübrigt. Sie müssen schmunzeln – Vorsicht! Die Mimik im Griff behalten! – Sie erinnern sich an Ihre erste große Liebe. Helga hieß sie. Immer, wenn Sie sie trafen, überkugelte sich Ihr Magen und das letzte, was Sie zu dieser Zeit interessierte, war die Schule. Freuen Sie sich, dass Ihr Kind das nun erleben darf. Nehmen sie es ernst, aber vermeiden Sie Stress. Dass die Liebe nicht fragt, ob es gerade passt, liegt in der Sache an sich. – Übrigens: Es gibt Schlimmeres!

„Müssen“ ist mega out?

Auch kleine Kinder sollten Pflichten haben. Eltern werden ihren 5Jährigen nicht mit dem Meissner Porzellan hantieren lassen, er kann aber helfen, den Tisch zu decken. Auch für ihr Zimmer können Kinder in diesem Alter schon selbst verantwortlich sein.

Schulkinder lernen, ihre Hefte und Bücher am Abend für den nächsten Tag zu packen. Kinder müssen lernen, neben den Anweisungen ihrer Eltern auch denen ihrer Lehrer zu folgen. Ihnen muss bewusst werden, dass ihr Umgangston über Erfolg oder Misserfolg ihrer Anliegen entscheidet.

Was darf ein Kind? – Es darf alles, bis zu dem Moment, an dem es sich selbst oder andere gefährdet, bis dahin, wo die Achtung vor anderen Menschen oder fremden Sachen in Gefahr ist. Grenzen in der Erziehung kann man weit stecken. Wenn man diese Grenzen aber aus den Augen verliert, wird daraus „Laissez-Faire“ und das hätte verheerende Folgen. Wenn ein Kind alles darf, wenn es tun und lassen kann, was ihm einfällt, folgt daraus oft eine unglaubliche Unzufriedenheit. Ein solches Kind könnte glauben, dass es seinen Eltern egal ist. Manches beginnt, diese zu provozieren und sich daneben zu benehmen, um sie aus der Reserve zu locken.

Kinder, die ihre Unzufriedenheit am Haustier auslassen, bekommen schnell die Quittung. Wenn die Katze sich wehrt, wenn der Hund vor Schmerz zuschnappt, ist gelernt: „Es reicht ihm!“ Eltern sollten solchen Übergriffen ebenfalls richtig begegnen.

Was muss ein Kind? – Das Wort „muss“ gehört nicht in Ihren Wortschatz? Müssen ist mega out? Ich mag auch nicht „müssen“! – Und doch gehört es zur Erziehung.

Einem Kind muss deutlich werden, dass es nicht das Maß aller Dinge ist, dass die Welt sich nicht um seinen Bauchnabel dreht und dass es die Belange und Ansichten anderer zu respektieren hat. Es muss auch lernen, Gefahren zu erkennen, wobei das Feld der Gefahren weit gesteckt ist. Konsequenzen seines Handelns zu erkennen, ist eine Frage der Erfahrung. Das berühmte „Wenn-Dann-Spiel“ schafft Erkenntnisse, die sich ein prägen. Nun muss man nicht erst die Hand auf die Herdplatte legen, um zu verstehen, dass sie heiß ist. Man sollte einem Kind jedoch bei jeder Gelegenheit Ursache und Wirkung erklären.

Ein Kind wird vermutlich später nicht allein auf einer Insel, sondern eher in Gesellschaft anderer weilen. Eltern haben es in der Hand, ob aus ihm ein kompatibler und zufriedener Zeitgenosse wird oder ein Egozentriker, der schwer Zugang findet und wenig geschätzt wird.

Fratzebuch und Co.

„Guck mal!“ (Selfi*) – „Wie süß.“ (Selfi) – „Wo bist du?“ – „Zu Hause.“ (Selfi) – „Wie findest du die Jeans?“ (Selfi Umkleidekabine) – „Geil“. – Plong. Plong, Plong....Fünf gelbe aufrecht zeigende Daumen erscheinen. Richtige Menschen (?) verfolgen den öffentlichen Chat und liken was ihnen gefällt. – „Wann kommt ihr aus Malle zurück?“ – „In vier Tagen.“ (Info für Einbrecher). „Morgen Date.“ – „Wer? – „Internet. Sieht süß aus! Treff ihn das erste Mal.“ – „Wo?“ – „Soll ihn abholen.“ – „Zu Hause?“ – „Klar, ich sag, ich bin bei dir....“ „OK, aber erzähl!“ „Was machst du noch?“ – „Chillen.“

Sie fragen sich, was dieser zusammenhanglose Quatsch soll? Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich hier einen Chat-Auszug zweier Teenies aus einem Sozialen Netzwerk im Wortlaut widergebe. Was leider nicht nur Jugendliche im Sekundentakt der gesamten Welt zumuten, erstaunt immer wieder. Völlig egoman und bauchnabelorientiert, auf nichts anderes fokussiert, als auf das eigene Gepupse heißer Luft, leben viele unsere Kinder (und leider auch Erwachsene) nicht in der Realität, sondern überwiegend virtuell. Nimm ihnen das Handy oder den Computer weg und sie sind hilflos gelangweilt. Abgeschnitten vom Info-Streaming gerät mancher in Panik. Sie kennen das: Im Straßenbild zeigt sich heute jeder 2. mit einem Handy in der Hand. Das junge, festlich gekleidete Paar im Cafe, hat offenbar etwas zu feiern. Kerzen brennen auf dem Tisch, aber statt sich in die Augen zu sehen oder sich Nettes zu sagen, starren und tippen beide in ihre Smartphones. – Nun hat niemand etwas gegen soziale Vernetzung oder einen regen Online-Austausch. Auch die Möglichkeit, News jederzeit abrufen zu können, kommt unserer modernen Lebensweise entgegen. Die Relation zum wirklichen Leben muss allerdings stimmen. Aufklärung ist wichtig! Kinder und Jugendliche müssen von klein auf begreifen, dass die Infos, die sie von sich preisgeben, ausgenutzt werden können, dass sie sich womöglich sogar in Gefahr begeben. Der, mit dem man sich unbekannter Weise verabredet, kann ganz jemand anderer sein, als m denkt. Erwachsene geben sich gern als Jugendliche aus, faken ihr Foto und erschleichen sich so das Vertrauen der Heranwachsenden. Fotos in verfänglichen Situationen oder ganz sexy in Unterwäsche, können einem später im Berufsleben im Wege stehen, denn sie bleiben im Netz abrufbar.

Wie man das ändern kann? – Auch wenn das nicht realistisch ist und vielleicht weltfremd kling, Kinder brauchen nur in Ausnahmesituationen ein Smartphone. Sie müssen sich allerdings damit auskennen. Ihr Alltag sollte jedoch aus Realbegegnungen, Aktivitäten und Sport bestehen. Gemeinsam auf die Skaterbahn, zum Fußballspielen in den Park, ins Kino oder Eis essen gehen,.. Obwohl klar ist, dass Eltern nicht alles kontrollieren können und müssen, sollten Sie sich von Beginn an darum kümmern, wie, wo und mit wem ihr Kind seine Freizeit verbringt. Begrenzen Sie die Zeit in der es mit dem Handy umgehen oder am PC sitzen darf. Klären sie es über die Gefahren des Internets auf. Regen Sie Aktivitäten nicht nur an, führen Sie ihren Nachwuchs an die Gestaltung seines Alltag heran. Seien Sie ein gutes Vorbild. – Ihr Smartphone vibriert gerade in Ihrer Tasche? – Lassen Sie es stecken. Es läuft nicht weg. Nichts kann jetzt wichtiger sein, als dieses Buch hier zu lesen!

Ich weiß nicht, was ich werden soll..

Schon seit der fünften Klasse weiß Christian, dass er Finanzbeamter werden will. Er ist gut in Mathe und hat keinen Zweifel, dass das auch klappt. Kurz vor dem Abitur besteht er den Einstellungstest und erhält die Zusage für eine Duale Ausbildung. Neben der Lehre wird er ein Studium absolvieren und von Beginn an Geld verdienen. – So einfach kann das sein.

Bea hingegen weiß bis zum Schluss nicht, was sie werden möchte. Sie ist ein Multitalent. Handwerkliches liegt ihr genauso wie Sprachen oder Mathematik. Theoretisch hätte sie viele Möglichkeiten, was die Entscheidung nicht erleichtert. Mit ihrem guten Abi wählt sie schließlich ein Lehramt-Studium. Dass dieser Beruf zu denen gehört, die man nicht nur ausüben, sondern vor allem auch aushalten können muss, hat sie in einem Praktikum erfahren. Man kann ihr nur wünschen, dass sie für den Beruf der Lehrerin langfristig stark genug ist.

Norman besucht die Stadtteilschule und hat brauchbare Zensuren. Aber er ist noch unentschlossen. Deshalb entscheidet er sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Das wird ihm Zeit und hoffentlich Aufschluss darüber geben, was er möchte oder auch nicht. Interessant ist, dass er nicht in den Sportverein gehen wird, wie seine Eltern annahmen, sondern in ein Hospiz.

Und wenn dir gar nichts einfällt? – Dann solltest du möglichst noch in unterschiedliche Sparten hineinschnuppern. Vielleicht besteht die Möglichkeit, für ein berufsfindendes Kurz-Praktikum vom Unterricht befreit zu werden. Auch die Ferien kannst du nutzen oder aber nachmittags stundenweise jobben. Eine gute Quelle, um Berufe zu entdecken, die du vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattest, ist das Berufsinformationszentrum. – Gute Bewerber sind eher selten geworden. Die meisten Ausbildungsbetriebe können ein Lied davon singen. Wenn du also nicht blöd bist, in Mathe aufgepasst und der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig bist, stehen deine Chancen nicht schlecht, einen akzeptablen Ausbildungsplatz zu erhalten. Als Mädchen solltest du nicht nur nach „Frauenberufen“ suchen. Vielleicht bist du als KFZ-Mechatronikerin oder Schornsteinfegerin besser geeignet. Schau in erster Linie darauf, was du gern tätest, nicht, wie der Job bezahlt wird. Unter diesem Aspekt könnten sich auch kreative Berufe wie Friseur, Gärtner oder Koch als interessant erweisen. Geh’ nicht davon aus, dass du diesen ersten Beruf dein Leben lang ausüben wirst. Egal, wie du dich entscheidest, sei bereit, dich zu engagieren und dein Bestes zu geben. Denn eines sollte dir klar sein: Du musst essen.

In Badelatschen zum Bewerbungsgespräch

„Ist mir doch egal“, meckert Ihr Sohn, als Sie ihm klar zu machen versuchen, dass seine Jeans im Used-Look, Risse und Löcher zieren das gute Stück, zum Vorstellungsgespräch nicht passend sind. „Ich trag, was ich will“, hören Sie noch, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fällt. – Als er mit hängendem Kopf von seinem Termin in der Bank zurückkommt, verkneifen Sie sich das „Hättest du auf uns gehört!“

In wenigen Augenblicken beurteilen wir einen Menschen. Seine Sprache und seine Kleidung sind Signale für den ersten Eindruck. Die Fähigkeit, sich situationsgerecht zu kleiden, ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg. Viele interessiert so etwas wie eine Kleiderordnung nicht. Sogar Lehrern mangelt es zuweilen an diesem Know-How, was man unschwer an ihrer Kleidung erkennen kann. Badelatschen, kurze Hosen und Muskleshirt ist durchaus nicht die passende Arbeitskleidung für Lehrer, auch nicht im Sommer.

Noch wichtiger sind Umgangsformen und Sprache. „Was geht?“ ist eine wenig passende Begrüßung, wenn man sich beim Personalchef vorstellt. Und auf die Frage, ob man meint, dass das die richtige Ansprache sei, ist ein „Eih chill mal, Aller!“ auch nicht das, was der Chef hören möchte.

Sprache und Etikette lernen Kinder von ihren Eltern. Sie sollten wissen, dass beides wichtige Grundlagen für den Erfolg im Leben eines Menschen sind. Ein–Wort Anweisungen reichen nicht aus, um die Sprachkompetenz eines Heranwachsenden zu fördern.

In der Schule sollten deshalb die Lehrer nicht müde werden, auf die Umgangsformen und auf gutes Deutsch ihrer Schüler zu achten. Auch „wie“ man sich „wo“ anzieht, kann Schule vermitteln, wenn das im Elternhaus nicht möglich ist. Der Bewerber um einen Ausbildungsplatz als Gas- und Wasserinstallateur wird nicht im Anzug mit Fliege zum Vorstellungtermin gehen. Die Schülerin, die sich in der Anwaltskanzlei vorstellt, wird das Piercing zuvor aus Nase und Zunge nehmen, auf die schwarzen Springerstiefel und die durchlöcherten Leggins verzichten und sich in Blazer und Hose zeigen.

Sie denken, das sei oberflächlich? Sie glauben, es gäbe Wichtigeres? – Richtig! Jeder weiß das und doch gibt es solche Regeln.