Meine Daten im Internet - Irena Jarni - E-Book

Meine Daten im Internet E-Book

Irena Jarni

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Beschreibung

Bei allen Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, darf eines nicht vergessen werden: Jeder unserer Schritte im World Wide Web hinterlässt Spuren, die uns als Person identifizierbar machen. Erfahren Sie, welche Informationen beim Surfen tatsächlich preisgegeben werden, wer sie wozu sammelt und welche Auswirkungen das für jeden einzelnen Nutzer haben kann. Wie Sie die eigene Privatsphäre im Internet aktiv schützen können, ist nicht schwierig, es gilt vor allem "gewusst wie". Neben sinnvollen Browsereinstellungen und hilfreichen Add-ons erhalten Sie praktische Tipps zum selbstverantwortlichen Surfverhalten und lernen die Rechte an den eigenen Daten kennen. Dieser eBook-Ratgeber ist eine Kombination aus eBook und Videos! Nutzen Sie also die Vorteile aus der Kombination eBook und Video-Training und lesen Sie die Anleitungen oder sehen Sie sich die Videos dazu an.

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Seitenzahl: 61

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Vorwort

„Ich habe nichts zu verbergen!“ Das ist einer der häufigsten Sätze, die ich in meinen Vorträgen und Seminaren höre. Er hat mich dazu motiviert, die wichtigsten Kenntnisse im Umgang mit den eigenen Daten auch für den „Nicht-Eingeweihten“ Internet-Nutzer auf eine möglichst einfache und verständliche Art zu vermitteln.

Mein Ziel ist es, dass Sie, liebe Leserin und lieber Leser, sich besser auskennen, wann, warum und vom wem Ihre Daten gesammelt werden und wie Sie sie vor Missbrauch schützen können. Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich häufig nur die männliche Form „des Nutzers“ verwende, natürlich sind hier auch „die Nutzerinnen“ angesprochen!

Ihre Autorin Irena Jarni

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E-Mail: [email protected]

Xing: https://www.xing.com/profile/Irena_Jarni

Sammelleidenschaften – Wer sammelt Daten und wozu?

Sie haben’s vielleicht noch nicht erkannt, aber die Welt dreht sich tatsächlich nur um Sie! Genauer gesagt, um Ihre Wünsche, die die Industrie und Dienstleister bedienen wollen. Damit diese erfahren, wovon Sie heimlich träumen und was Sie für wie viel Geld zu kaufen bereit wären, benötigen sie Informationen, und zwar so viele wie möglich und jedweder Art.

All die Milliarden Datenkrümel, die Sie beim Surfen hinterlassen, seien es aufgerufene Webseiten, Anmeldedaten (Logins), Beiträge bei Facebook oder Twitter, Suchanfragen bei Google, Kontaktpersonen und Betreff-Inhalte Ihrer E-Mails, heruntergeladene PDFs oder Ihr Klickmuster. Alles wird gesammelt, kategorisiert und mithilfe von Algorithmen – das sind komplexe mathematische Formeln – ausgewertet.

Haben Sie sich vielleicht schon immer gefragt, wie Google es schafft, immer die für Sie passenden Treffer zu einem Suchwort einzublenden, oder wonach Facebook festlegt, welche Ihrer Beiträge bei Freunden und Fans erscheinen?

Anhand der gesammelten Informationen berechnen die Algorithmen, wofür Sie sich möglicherweise interessieren könnten und wofür nicht. Das kann enorm zeitsparend und bequem für Sie sein, weil Sie in einer so gefilterten Trefferliste immer nur die für Sie relevanten Informationen erhalten. Andererseits wird die Welt außerhalb Ihrer Interessenslagen im Internet praktisch nicht existent, man nennt das auch die Filter-Blase, was zu falschen Schlussfolgerungen und Entscheidungen führen kann.

Durch das Zusammenführen und Verknüpfen von Daten werden Zusammenhänge sichtbar, auf die man als „Normalo“ oder „Normalene“ nicht kommt. Für mich persönlich hatte folgende Nachricht Signalwirkung: Die US-amerikanische Supermarktkette Target schließt aus dem Kaufverhalten ihrer Kundinnen auf deren Schwangerschaft und kann sogar einen ziemlich genauen Geburtstermin errechnen. So können zeitnah die passenden Werbemaßnahmen eingeleitet werden, wie beispielsweise der Versand von Gutscheinen oder Warenproben.

Auch Adressbuchkontakte, Menge und Art von Käufen, das Alter, Wohnort und Schulbildung der Freunde auf Facebook sind von hohem Informationsgrad – sie dienen als Grundlage zur Berechnung eines Qualitätsindexes für Kunden. Ist Ihr Kunden-Wert nicht hoch genug, erhalten Sie keine speziellen Angebote und wissen von keinen Rabatt-Aktionen – Sie sind schlichtweg als Kunde nicht gefragt.

Nicht zuletzt dank verschiedener Whistleblower ist bekannt geworden, dass US-Geheimdienste durch den Patriot Act einen Anspruch auf alle Daten erheben, die US-Firmen von ihren Nutzern erhalten, um sie zur Terror-Bekämpfung zu nutzen. Ganz nebenbei wurden dann aber auch Produktneuentwicklungen und Forschungsergebnisse sowie der Inhalt von Vertragsverhandlungen der US-Wirtschaft zur Verfügung gestellt, die man bei ausländischen Firmen und Instituten gefunden hat.

Vergessen wir nicht die Cyberkriminellen, die durch Abgreifen von Konto- und Identitätsdaten Bankkonten leerräumen oder in Ihrem guten Namen Missetaten verüben (Identitätsdiebstahl). Für den Schaden müssen Sie aufkommen, wenn Sie Ihre Unschuld nicht beweisen können.

Sind Sie wirklich einverstanden? – Welche Daten beim Webseitenbesuch erhoben werden

Mit dem Öffnen einer Webseite willigen Sie ein, dass Ihre Daten gesammelt und weiterverarbeitet werden. Welche Informationen das im Einzelnen sind und wie mit ihnen verfahren wird, steht in der Privacy Policy oder Datenschutzerklärung. Für deutsche Web-Anbieter, deren URL (Uniform Ressource Locator oder ganz einfach: Webadresse) auf .de endet, gelten § 13 Abs. 1 und § 15 Abs. 3 Telemediengesetz (TMG) sowie § 4 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz), die den Umgang mit Ihren Daten regeln. Im Kapitel Datenschutz made in Germany – Nutzen Sie Ihre Rechte habe ich Ihnen jeweils zum Inhalt passende Artikelnummern aufgeführt. Für alle anderen Anbieter gelten die Landesgesetze ihres Firmensitzes.

Die gesammelten Daten kann man in folgende Kategorien zusammenfassen:

Logdaten

(Logfiles)

Cookies

,

Drittanbieter-Cookies

und

Super-Cookies

Sozial-Vernetzer

(Social Plugins)

Browser-Chronik

Personenbezogene und personenbeziehbare Daten

Metadaten

Ortungsdaten

Was sind eigentlich Logdaten?

Wenn Sie eine Webseite geöffnet haben, sind bereits Daten zwischen Ihrem Browser (Programm, mit dem Sie Webseiten ansehen können, wie Mozilla Firefox, Google Chrome, Microsoft Internet-Explorer, Opera oder Safari von Apple) und dem Webserver (Speicherplatz der Webseitenelemente) des Seitenbetreibers übermittelt worden. Stellen Sie sich das so vor:

Ihr Browser sendet Logdaten (Logfiles), bestehend aus IP-Adresse (Geräte-Adresse im Internet), Browsertyp und Version sowie das verwendete Betriebssystem (UserAgent), Zeitpunkt der Serveranfrage (Request Time), bevorzugte Sprache, Zeichensatz für lateinische, kyrillische oder arabische Sprachen und noch einiges mehr. Falls Sie die aktuelle Webseite über einen Link ausgewählt haben, wird die Webadresse der zuvor besuchten Webseite im Referer angegeben.

Mithilfe dieser Informationen weiß der Webserver, welche Art von Daten (Texte, Bilder, Cookies) Ihr Browser akzeptieren und darstellen kann, und sendet nun die richtigen Webseiten-Elemente an Ihren Browser zurück. Jetzt können Sie die neuesten Nachrichten lesen, das Warenangebot eines Online-Shops durchstöbern oder mit Ihren Lieben über soziale Netzwerke kommunizieren.

Was Sie vielleicht nicht wissen ist, dass die meisten Webseiten genau diese Logdaten sammeln, um sie mit Analysewerkzeugen, wie Google Analytics oder Piwik, statistisch auszuwerten. Mit den Ergebnissen können die Anbieter nun ihre Webseiten-Struktur oder ihre Angebote anpassen.

So machen Sie Ihre Logdaten sichtbar:

Starten Sie einen Suchmaschine Ihrer Wahl, wie

Google

,

Yahoo

oder

Bing

.

Tippen Sie die Webadresse

ip.comlex.de

in das Suchenfeld und drücken Sie die

Enter

-Taste, um die Suche zu starten.

Öffnen Sie den

Treffer

mit der

URL

(Webadresse)

ip.comlex.de

– Sie erhalten umgehend eine Abbildung der wichtigsten versandten Logdaten Ihres Browsers (siehe Abbildung). Die Erklärung der einzelnen Kategorien finden Sie im Abschnitt

Begriffserläuterungen zu Logdaten

.

Versuchen Sie das auch auf anderen Rechnern, Smartphones und Tablets und mit verschiedenen Browsern, wie beispielsweise dem Internet Explorer, Google Chrome oder dem Safari.

Möchten Sie eine komplette Auflistung aller Informationen sehen, die Ihr Browser preisgibt, wählen Sie die englischsprachige Webadresse

Browserspy.dk

.

Begriffserläuterungen zu Logdaten:

IP-Adresse

(Internet-Protokoll-Adresse) oder Remote Addr. (Adresse für den Fernzugriff): Jedes Gerät erhält von seinem Provider eine IP-Adresse, über die es in einem Netzwerk eindeutig erkannt werden kann. Eine Adresse nach dem IPv4-Standard besteht aus vier Zahlengruppen mit bis zu drei Ziffern und könnte so aussehen: 114.151.142.244 oder 009.123.023.245.Diese Angaben sind eine Art Wegbeschreibung, damit Ihr Gerät (Computer, Smartphone oder Tablet) unter den Milliarden anderer Geräte auf dieser Welt gefunden und die Päckchen mit den Webseiten-Inhalten zugestellt werden können. Da es mittlerweile mehr Nutzer als IP-Adressen gibt, werden die Nummern häufig dynamisch vergeben, das bedeutet, wenn Sie Ihren Router ausschalten und wieder einschalten, wird dem Gerät automatisch eine neue IP-Adresse zugewiesen. Damit in Zukunft wirklich jeder Computer oder internetfähige Drucker, jeder Fernseher und jedes Atomkraftwerk eindeutig im Netz identifiziert werden können, wurde mittlerweile der neue IPv6-Standard eingeführt. So eine IP-Adresse könnte dann so aussehen: 2013:154a:001c:1232:8d30:0000:0123a:1111.

UserAgent:

Browsertyp und Version sowie verwendetes Betriebssystem, z. B. Mozilla/5.0 (Windows NT 6.1; rv:31.0), Gecko/20100101 Firefox/31.0 oder Mozilla/5.0 (Macintosh; Intel Mac OS X 10_7_5), AppleWebKit/537.77.4 (KHTML, like Gecko) Version/6.1.5, Safari/537.77.4. Diese Informationen benötigt der Webanbieter, um die richtigen Webseiten-Elemente passend zu Ihrem System auswählen zu können.

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