Verbundensein - Kae Tempest - E-Book

Verbundensein E-Book

Kae Tempest

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Beschreibung

Kae Tempests erster großer Essay ist zugleich intimes Selbstporträt, hellsichtige Zeitdiagnose und mitreißendes Plädoyer für mehr Selbstsorge, Empathie und Gemeinsinn. Verletzlich und unverstellt erzählt das literarische und musikalische Ausnahmetalent von Ängsten, Rauschzuständen und dem zerstörerischen Wunsch nach Anerkennung – und fragt nach nicht weniger als dem richtigen Leben: Wie erkenne ich meinen Selbstwert in einer Welt, die vor allem auf Gewinn aus ist? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die nicht von Leistung und Selbstoptimierung, sondern von Nähe und Miteinander geprägt ist? Wie lässt sich Apathie in Hingabe und Neugier verwandeln? Antworten findet Kae Tempest in einer Politik des Mitgefühls und der schöpferischen Kraft: Wo Einsamkeit und Isolation um sich greifen, können Kunst und Kultur auf besondere Weise gemeinschaftsstiftend wirken und inniges Verbundensein spürbar machen – Verbundensein mit uns selbst, unseren Nächsten und dem gesellschaftlichen Umfeld.

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Titel

Kae Tempest

Verbundensein

Aus dem Englischen von Conny Lösch

Suhrkamp

Widmung

Für Assia Ghendir

Motto

Ungekannt, doch wahrgenommen

William Blake

Übersicht

Cover

Titel

Widmung

Inhalt

Informationen zum Buch

Impressum

Hinweise zum eBook

Running Order

Cover

Titel

Widmung

Motto

Inhalt

Aufbauen

Soundcheck

Einlass

Support-Act

Vorbereitung

Rausgehen

Spüren, wie’s passiert

Danksagung

Quellen

Informationen zum Buch

Impressum

Hinweise zum eBook

Aufbauen

Stoße den in den Fluß, der das Wasser liebt.

William Blake

In diesem Buch geht es um das Verbundensein. Darum, wie uns das Eintauchen in Kreativität hilft, uns gegenseitig näherzukommen und unser Selbstbewusstsein zu stärken. Wie wir durch ein feineres kreatives Verbundensein Mitgefühl entwickeln und tiefere Beziehungen zur Welt aufbauen können.

Mir ist bewusst, dass schon die Forderung nach Verbun-densein und Allgemeingültigkeit in einer Zeit so gro-ßer Spaltungen problematisch ist. Ob es um Black Lives Matter oder All Lives Matter, um Trans Rights oder TERF Rights, Impfgegner:innen oder Impfbefürworter:innen geht, wir leben in einer Zeit, in der man Stellung beziehen muss. Es steht einiges auf dem Spiel. Mit der Forderung nach Zusammenhalt riskiert man, den notwendigen Kampf für Grundrechte und -freiheiten zu relativieren. Dabei gibt es gute Gründe dafür, warum sich Schluchten zwischen uns aufgetan haben.

Ich glaube nicht, dass »unsere Unterschiede keine Rolle spielen« oder wir alle gleich sind. Mir ist klar, dass wir in verschiedenen sozialen, historischen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen stehen und sich diese Unterschiede sehr auf unser Leben auswirken. Ich denke aber auch, dass es unter der Ebene unserer direkt gelebten, überlieferten und über Generationen hinweg weitergereichten Erfahrungen – unterhalb unserer einzigartigen Kulturen und Identitäten – eine Gemeinsamkeit gibt, und ich glaube, dass wir über Kreativität Zugang dazu finden.

Kreativität fördert das Verbundensein. Und das Verbundensein mit einem wahren, unbequemen Selbst erlaubt es uns, Verantwortung dafür zu übernehmen, wie wir andere beeinflussen, anstatt blind, abgekoppelt und wie benommen von einem Tag zum nächsten durchs Leben zu gehen, aus jeder Begegnung mitzunehmen, was wir können, ohne weiter zu denken als an mein Überleben, das Überleben meiner Kinder, mein Überleben, das Überleben meiner Kinder.

Im Verlauf der folgenden Kapitel werde ich über die Vorzüge der Kreativität schreiben, der Musik, des Theaters und von Zusammenkünften, aus denen ein Gefühl des Verbundenseins entsteht. Mir ist bewusst, dass Menschen erschwingliche Wohnungen, sichere und gerechte Arbeitsbedingungen, eine funktionierende Gesundheitsversorgung, frische und schadstofffreie Lebensmittel, sauberes Wasser und ein Lebensumfeld, in dem ihre Kinder gewaltfrei aufwachsen können, dringender brauchen als Gelegenheiten, Konzerte zu besuchen oder bei Theaterstücken mitzuwirken. Aber ich sehe auch, dass Menschen neben der Befriedigung dieser Grundbedürfnisse spielen, kreativ sein, reflektieren und Energien freisetzen müssen – und das ist immer schon so gewesen.

Anhand der folgenden Begriffe werde ich meine Vorstellungen erläutern: Kreativität, Verbundensein und kreatives Verbundensein.

Kreativität ist die Fähigkeit zu staunen und der Wunsch, auf das zu reagieren, was uns verblüfft. Oder einfacher gesagt, jede von Liebe getragene Handlung ist kreativ. Jede Form des Machens. Meistens ist Kunst damit gemeint, aber tatsächlich lässt sich der Begriff auf alles beziehen, was Aufmerksamkeit, Geschick und Erfindungsgabe verlangt. Kreativität ist beispielsweise nötig, um sich gut zu kleiden. Kindern Geschichten zu erzählen. Eine Fensterbank zu streichen. Einer geliebten Person volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Verbundensein ist das Gefühl, in der Gegenwart zu landen. Wenn man vollkommen vertieft ist in das, was eine:n beschäftigt, und auf alle Einzelheiten des Erlebens achtet. Es zeichnet sich aus durch ein Bewusstsein der eigenen Winzigkeit im Großen und Ganzen. Dem Gefühl, an einen bestimmten Ort zu gehören. An genau diesen hier. Egal ob »hier« gerade in Aufruhr ist oder Ruhe herrscht, Freude oder Schmerz.

Kreatives Verbundensein ist der Einsatz von Kreativität, um Verbundensein zu erreichen und sich mit denjenigen, die den Moment mit einem teilen, in einen Raum größerer Verbundenheit zu begeben.

Es könnte sein, dass Künstler:innen sich eher einer anderen, tieferen Welt verbunden fühlen. Aber eigentlich kennen das alle, die schon mal meditiert oder gebetet haben, Sterne betrachtet, ein wichtiges Essen für geliebte Menschen zubereitet haben, die geschlagen haben oder geschlagen wurden, etwas mit den eigenen Händen gebaut oder, weil ihnen nichts anderes übrig blieb, eine Lehre gemacht haben. Alle, die schon mal in jemandes Diensten standen, ehrenamtlich tätig waren, an den Rande des Wahnsinns gerieten, Grenzerfahrungen gemacht haben, eine schwierige Tatsache akzeptieren oder sich selbst zurücknehmen mussten, und alle, die sich schon mal große Mühe für andere gegeben haben. Das Verbundensein ist keine Künstler:innen vorbehaltene Domäne, aber Kunst ist eine gute Möglichkeit, um zu verstehen, was uns jener andere Ort bringt, an dem unsere Gemeinsamkeiten beginnen.

Wenn ich von »der Leser:in« spreche, meine ich damit möglicherweise die Person, die sich mit Text, Musik oder Kunstwerken beschäftigt, aber auch diejenige, die sich auf Freund:innen, Fremde, Geliebte und die Welt um sich herum einlässt. Die Leser:in ist das Tor, das sich öffnen muss, um die Bedeutung einzulassen.

Wenn ich von »der Autor:in« spreche, meine ich die Urheber:in eines Textes oder einer Musik, aber auch die Autor:in von Erfahrungen. Das in dir, was das Narrativ deines Daseins erzeugt und ständig auf der Suche ist nach einem Strang, der stark genug ist, dich über die unbeschriebenen Seiten eines Tages in den nächsten zu ziehen.

James Joyce hat einmal zu mir gesagt: »Im Besonderen ist das Allgemeine enthalten.« Ich wusste den Ratschlag zu schätzen. Er hat mich gelehrt, dass ich umso bessere Chancen habe, dich in deinem »Besonderen« zu erreichen, je mehr ich auf mein eigenes achte.

Seit zwanzig Jahren stehe ich jetzt am Mikrofon, will unbedingt sprechen und gehört werden. Im Lauf der Jahre habe ich viele Räume betreten und gedacht, Oh Mann, ich weiß nicht, wie das heute Abend funktionieren soll. Ich hatte das Gefühl, beurteilt zu werden. Das Gefühl, die falsche Person für den Anlass zu sein. Umgekehrt habe ich das Publikum angesehen und beurteilt. Ich stand vor Menschen, von denen ich wusste, dass es nicht »meine Leute« waren, und ich dachte, Ihr und ich, wir werden das auf keinen Fall zusammen hinbekommen. Aber ich wurde ein ums andere Mal widerlegt.

Zwanzig Jahre habe ich mit einem Stift in der Hand verbracht. Mich zwanzig Jahre lang intensiv mit der Kunst des gesprochenen Wortes befasst. Alles, was ich gesehen habe, habe ich durch den Filter meiner Kreativität gesehen; sie war meine wichtigste Lebensauf-gabe.

Ich werde hier über das Schreiben, Lesen und Auftreten sprechen, weil ich weiß, dass es wahr ist. Darauf werde ich ganz besonders eingehen, aber gleichzeitig werde ich auch über umfassendere Themen sprechen, darüber, wer wir sind, wie wir leben und wie wir uns anderen gegenüber öffnen.

Mitgefühl ist, wenn man nicht vergisst, dass jede:r eine eigene Geschichte hat. Viele Geschichten. Und daran denkt, Raum zu schaffen, um sich die Geschichte anderer anzuhören, bevor man die eigene erzählt.

Ich liebe Menschen sehr. Jedes Mal, wenn ich kurz vorm Durchdrehen bin, bekomme ich wieder einen klaren Kopf, wenn ich bewusst auf die Menschen achte, denen ich täglich begegne.

Ja, ich schreibe für andere wie mich. Andere, die nirgendwo reinpassen, nie reingepasst haben. Für Dykes wie mich. Die begriffen haben, dass es nichts bringt, überhaupt irgendwo reinpassen zu wollen, und schließlich ihren eigenen Weg finden mussten.

Andere, denen die Welt nicht scheißegal ist.

Andere, die zuerst die Schönheit entdecken und nicht anders können, als auch das Blutvergießen zu sehen.

Andere, die zuerst das Blutvergießen sehen und nicht anders können, als auch die Schönheit zu entdecken.

Außerdem aber auch für jene, die immer reingepasst haben.

Denen alles scheißegal ist.

Die nirgendwo Schönheit sehen.

Und das Blutvergießen noch weniger. Die alles nur umreißen und die Zeit totschlagen.

Menschen, die meine Überzeugungen teilen, und andere, die sie für total absurd halten.

Für alle. Immer. Ganz egal was.

Soundcheck

Der Fuchs gibt der Falle die Schuld, nicht sich selbst.

William Blake

Das Problem mit Spiegelbildern ist, dass wir uns zusammenreißen, bevor wir sie betrachten. Daher sehen wir, was wir zu sehen hoffen. Bevor wir heimlich in die dunklen Scheiben eines parkenden Wagens oder eines Schaufensters spähen, haben wir bereits die Miene aufgesetzt oder die Haltung angenommen, die wir gerne sehen möchten. Wir machen uns gefasst auf den Schock des Anblicks. Um uns richtig zu betrachten, brauchen wir eine andere Herangehensweise.

Uns vollkommen in der Gegenwart wiederzufinden, ist schwer. Wofür stehen wir? Wie bringen wir unsere Überzeugungen in Einklang mit unserer Realität als Konsument:innen? Kann sein, dass du dir vorkommst wie eine:r von den Guten, klar. Aber wie kannst du dir da sicher sein? Wann ist dir das letzte Mal aufgefallen, dass dein Verhalten deinen Überzeugungen widerspricht? Verstößt du nicht täglich gegen deine eigenen Moralvorstellungen? Vielleicht bist du ja überzeugt davon, für Ehrlichkeit und Integrität zu stehen, trotzdem hast du deine Partner:in angelogen und SMS-Nachrichten gelöscht. Bist im Auto hochgegangen und hast deinen Sohn angeschrien.

Wenn wir unser Verhalten besser verstehen wollen, müssen wir uns kennenlernen – nicht nur so, wie wir gerne wären, sondern wie wir tatsächlich funktionieren. Wen stellst du dar, wenn du mit unterschiedlichen Gruppen von Menschen zu tun hast? Würdest du Freund:innen einen rassistischen oder homophoben Spruch durchgehen lassen, weil es gegen deinen persönlichen Sozialkodex verstößt, ihnen offen und entschieden zu widersprechen? Wenn ja, bist du bereit hinzunehmen, dass es dir an Integrität fehlt? Dass soziales Angepasstsein bedeutet, es lieber anderen recht zu machen und Konfrontationen zu meiden, als zu den eigenen moralischen Überzeugungen zu stehen?

Unser Doppelleben als die, die wir zu sein hoffen und die wir tatsächlich sind, beschäftigt die Literatur seit Langem. Wir erzählen unzählige Geschichten über die Mächte, die um unsere Seelen ringen, sei es Faust mit seinen Teufeln, Kendrick Lamars K. Dot, der in good kid, m.A.A.d city seinen Weg sucht, oder der von Pallas Athene gesegnete, aber von Poseidon verfolgte Odysseus. Alle diese Werke spornen zu einer genaueren Betrachtung der Motive und Moralvorstellungen ihrer Protagonist:innen an. Dabei ist es viel leichter, einer Gottheit oder allgemein den Umständen die Verantwortung zuzuschieben, als eine Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und zu sagen: Vielleicht bin ich nicht, für wen ich mich halte. Vielleicht habe ich mir, in Wahrheit, noch nie richtig überlegt, wer ich bin.

Wir haben uns von uns selbst entfernt. Das Affentheater, das man von uns erwartet, ist real geworden und hat uns verschlungen. Wie sollten wir sonst mit unseren Lebensumständen klarkommen? Wenn nicht, indem wir Kohle scheffeln, um uns zu beweisen, dass wir etwas wert sind. Wenn nicht, indem wir an die Farce glauben.

Wir haben uns voneinander entfernt.

Abstumpfung, oder Abkopplung, ist ein Mangel an wahren Gefühlen. Wir beschäftigen uns oberflächlich mit dem aktuellen Geschehen, sind gleichzeitig aber ganz woanders. Wir sind so eingebunden in alltägliche Belange, dass die wirklichen Ereignisse unbeachtet bleiben, oder sie sind so unerträglich präzise, dass sie als hyperreale Nahaufnahmen lebensbedrohlich wirken.

Spürst du die zunehmende Schwere hinter jeder Handlung? Die Verdorbenheit des Bedürfnisses, ruhig zu bleiben, nicht nachzugeben? Bist du der Typ, der sich irrationalerweise selbst verantwortlich macht? Zuhört, ohne zuzuhören? Schmeckt, ohne zu schmecken? Unterdrückst du Konflikte eher, als dich ihnen zu stellen? Hast du das Gefühl, alles ist irgendwie geheuchelt? Tust du nur so als ob und kommst damit nicht weiter? Schaffst du’s nicht, deine Vorlieben oder Gefühle wahrzunehmen, geschweige denn, ihnen Priorität einzuräumen? Bist du desinteressiert an allem, was die inneren Reserven anzapft?

Welche inneren Reserven?

Wer ist das Selbst abseits der Bühne? Das nicht öffentliche Du? Die Person, die du bist, wenn deine Partner:in, deine Eltern, deine Kinder, deine Freund:innen nicht da sind? Die Person, die nicht zur Arbeit geht oder Rechnungen bezahlt? Die nicht ausgestiegen ist, kein Crack raucht, nicht obdachlos geworden ist? Die nicht auf ihren beruflichen Erfolg stolz ist? Die sich nicht durch eine neue Beziehung beruhigen lässt, eine neue Frisur, eine neues Paar Schuhe oder neue Storage-Lösungen? Deren Moralvorstellungen sich nicht aus den Zeitungen speisen, die sie liest, oder der Politik, der sie anhängt? Der du mitten in der Nacht begegnest, wenn du aus einem Traum erwachst, weil du ganz sicher draußen vor der Tür etwas gehört hast?

Sie ist dasselbe »du«, das in uns allen steckt.

Abstumpfung ist die logische Reaktion auf den Ansturm der Zeit. Um ihn geistig auch nur einigermaßen unversehrt zu überstehen, um zu funktionieren oder gar erfolgreich zu sein, ist Abstumpfung nötig. Eine Abstumpfung, die sich bemerkbar macht, wenn man im Berufsverkehr unterwegs ist, durch eine geschäftige Einkaufsstraße oder ein frisch gentrifiziertes Viertel spaziert oder wenn man den oder die eigene Partner:in küsst und dabei an jemand anders denkt. Wenn man am Ende eines abstumpfenden Tages, an dem man getan hat, womit auch immer man den Lebensunterhalt bestreitet, abstumpfenden Pflichten nachkommt. Die heikle Abstumpfung durch Betrunkenheit, gefühllosen Sex, billige oder teure Drogen. Eine großzügige, ablenkende Abstumpfung, die sich selbst mit noch tieferer Abstumpfung belohnt. Die Abstumpfung, die bewirkt, dass man Körper, Geist und das Zimmer mit den Worten verlässt: »Das Leben geht weiter«, »Ist nun mal so«, »Krieg dich wieder ein«, »Muss ja« oder »Eine:r muss es tun«. Sachen erledigen, immer Sachen erledigen, in einem Dauerzustand der leichten oder schweren Losgelöstheit.

Glotzgelage. Saufgelage. Fressgelage. Glückselige Vergessenheit.