Wilde Woche - Dienstags muss das Faultier aufs Klo - Johanna Prinz - E-Book

Wilde Woche - Dienstags muss das Faultier aufs Klo E-Book

Johanna Prinz

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein neues, tierisch-witziges Vorleseabenteuer der WILDEN WOCHE!

Das Leben im Regenwald ist friedlich – solange man hoch oben auf einem sicheren Baum bleibt. Tukan Apollo und seine Freunde halten sich streng an das Gesetz des Waldes: Niemand klettert auf den Boden! Selbst das mutigste Tier der Baum-WG, Faultier Ronaldo, traut sich immer nur ganz kurz nach unten: Einmal pro Woche steigt er vom uralten Regenwaldbaum herunter, um unten aufs Klo zu gehen. Eine waghalsige Unternehmung, die die anderen Tiere auf keinen Fall nachmachen möchten. Doch eines Abends ändert sich alles: Menschen bauen ein Forschungscamp auf und es sieht so aus, als würden sie bleiben. Aber Faultier Ronaldo muss dringend aufs Klo! Eine Lösung muss her. Nur wie bekommt man ein Faultier vom Baum, wenn man sich vor dem Unbekannten fürchtet?

»Wilde Woche« ist eine turbulente Vorlesereihe mit lustigen Tierabenteuern, liebenswerten Figuren und spannenden Sachinfos

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mit Illustrationen von Stefanie Jeschke

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

© 2024 cbj Kinder und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Copyright Text © 2023 Johanna Prinz

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München Illustrationen: Stefanie Jeschke

Lektorat: Almut Schmidt

Umschlaggestaltung: Maria Proctor, Würzburg,

unter Verwendung einer Illustration von Stefanie Jeschke

aw · Herstellung: AJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-30581-9V001

www.cbjverlag.de

Inhalt

Apollo kann nicht klettern und Nille nicht fliegen

Ronaldo ignoriert die Regeln und hat was zu erledigen

Kacke sagt man nicht und am Boden ist es gefährlich

Nille hat eine Idee und hört als Einzige ein Geräusch

Niemand passt auf und manche Überraschungen sind schlecht

Regeln sind wichtig, aber Abenteuer lohnen sich auch

Der Regenwald ist bunt und Ameisen wissen alles

Angst haben ist gut und fliegen ist gar nicht so schlimm

Nille versteht einen Witz und löst ein Rätsel

Ronaldo kann endlich aufs Klo und Menschen nerven

Tuktuk löst das Problem und Nille plant einen Besuch

Fünf Dienstage später

Kleine Sachkunde: Was in diesem Buch wahr ist – und was nicht

Apollo kann nicht klettern und Nille nicht fliegen

»Welche von denen sind denn die Männchen?«, sagt eine Stimme direkt über Apollos Kopf. Vor Schreck wäre er beinahe vom Ast gefallen, aber sein langer Schnabel rettet ihn mal wieder. Manchmal ist es gut, ein Tukan zu sein.

»Nille!«, mault Apollo und stützt sich an einer Liane ab, die neben ihm an der Rinde hochwächst.

Der uralte Regenwaldbaum, auf dem Tukan Apollo und Totenkopfaffe Nille leben, ist riesengroß. Er hat einen mächtigen Stamm und eine ausladende Krone. Außerdem ist er hoch. Sehr hoch. Wenn Apollo nach unten schaut, kann er gerade noch sehen, was am Boden vor sich geht.

Apollo wirft Nille einen genervten Blick zu. »Wieso schleichst du dich immer so an?«, fragt er. Aber eigentlich ist er gar nicht so sauer, wie er tut. Dafür hat er sie viel zu gern.

Nille grinst. Sie hängt mit ihren Hinterbeinen an einem Ast und schaukelt vor Apollos Schnabel hin und her. Ihr langer Schwanz schwingt dabei durch die Luft. Dann lässt sie sich fallen und landet sicher neben Apollo auf dem Ast.

Manchmal beneidet Apollo die Totenkopfaffen um ihre vier Greiffüße. Die machen das Leben auf einem Baum deutlich sicherer.

Apollo selbst hat leider nur Flügel. Die nützen ihm nicht viel, weil er sowieso nur kurze Strecken fliegt. Alles andere wäre viel zu gefährlich, findet Apollo.

Was, wenn ein starker Wind weht? Oder wenn plötzlich ein Hindernis vor ihm auftaucht? Außerdem steht Nilles und Apollos Baum am Ufer des Amazonasflusses. Nicht auszudenken, was alles passieren könnte, wenn Apollo im Wasser landen sollte! Oder noch schlimmer: in die unendliche Weite des südamerikanischen Regenwaldes abgetrieben würde. Nein, fliegen findet Apollo wirklich gefährlich, und deshalb flattert er nur ganz kurze Strecken. Und das auch nur, wenn es unbedingt sein muss.

Manchmal wünscht er sich, er könnte so gut klettern wie Nille. Doch so ist das eben im Regenwald: Jeder kann was anderes gut. Als Tukan kann Apollo, zumindest theoretisch, fliegen. Und Nille kann, wie alle Totenkopfaffen, sehr gut klettern. Aber nicht umgekehrt.

»Zurück zum Thema«, sagt Nille und unterbricht damit Apollos Gedanken. »Welche von denen sind wohl die Männchen?« Sie hält sich an einem Ast fest und zeigt mit der freien Hand nach unten.

Am Fuße des Baumes, auf dem Apollo und Nille sitzen, haben sich ein paar Menschen niedergelassen. Sie sind damit beschäftigt, ein Lager aufzubauen. Aus weißen Planen, die sie hin und her tragen, bauen sie eine Art Höhle. Dabei reden sie ununterbrochen.

»Ich glaube, die Kleinen mit den langen Haaren sind die Männchen«, sagt Apollo. »Ihre Stimmen sind viel heller als die der anderen.«

Nille nickt. »Man kann sie weithin hören«, ergänzt sie. »Wie bei den Brüllaffen. Ich glaube, du hast recht. Die kleinen lauten mit den langen Haaren sind die Männchen.«

Apollo ist ziemlich stolz auf Nilles und seine Kombinationsgabe. Natürlich verrät er Nille nicht, dass er eigentlich keine Ahnung hat, wie man bei den Menschen Männchen und Weibchen unterscheidet. Es interessiert ihn ehrlich gesagt auch nicht sehr. Menschen kommen schließlich nicht oft in den Regenwald. Und wenn, dann sieht man sie sowieso nur von oben. Außerdem scheinen Menschen nicht besonders schlau zu sein.

»Es ist ein Wunder, dass die noch nicht gefressen wurden«, sagt Nille und spricht damit aus, was Apollo denkt. »Ist denen nicht klar, wie gefährlich es am Boden ist?« Nille schiebt eine knallrote Bromelienpflanze zur Seite, um besser sehen zu können. »Meinst du, Menschen sind dumm oder so?«

»Wahrscheinlich«, sagt Apollo und trippelt näher an Nille heran. »Aber vielleicht kennen sie auch bloß die Regeln nicht.«

Nille schüttelt ungläubig den Kopf. Die Regeln des Waldes kennt doch jeder. Regel Nummer eins lautet: Niemand geht auf den Boden, denn da ist es gefährlich. Regel Nummer zwei lautet: Niemals den Baum verlassen.

Diese Regeln hat Apollo schon als winziges Küken gelernt – und seitdem hat er sich immer daran gehalten. Er hat sie auch Nille und den anderen Tieren auf dem Baum erklärt und jetzt achten alle auf die Regeln. Niemand geht auf den Boden und alle bleiben immer auf demselben Baum. Denn: Nur dumme Tiere verlassen den Baum. Das ist auch der Grund, weshalb Nille, Apollo und ihre Freunde noch nie irgendwo anders waren als auf diesem einen Baum – weil sie nicht in Gefahr geraten wollen. Aber Menschen sind ja vielleicht wirklich nicht besonders schlau. Das würde auch erklären, warum sie ein so eintöniges Leben führen.

Denn die Menschen tauchen immer zur selben Zeit unter Apollos und Nilles Baum auf. Immer an einem Tag, der Dienstag heißt. Das wissen die Tiere, wegen der lauten Stimmen, die selbst hier oben zu hören sind.

Jeden Dienstag schleppen die Menschen bunte Beutel in den Wald und bauen am Fuß des Baumes für kurze Zeit eine Art Höhle. Dann rollen sie eine lange Schnur aus, die aussieht wie eine sehr dünne Liane. Die werfen sie in den Fluss und hängen einen Kasten daran, mit dem sie die Geräusche unter Wasser hören können. Auch das wissen Nille und Apollo, weil die Menschen so laut reden.

»Immerhin haben sie Geschmack.« Nille kichert, als einer der Menschen am Ufer ausrutscht und beinahe in den Amazonas fällt. »Der Dienstag ist der beste Tag, um sich Flussgeräusche anzuhören.«

Da muss Apollo ihr recht geben, denn dienstags findet immer das Delfinkonzert statt – der Höhepunkt der Woche. Dann singt Pedro, der Flussdelfin, der in diesem Teil des Amazonas-Regenwaldes lebt.

Wäre Apollo ein Mensch, der sich Unterwassergeräusche anhören wollte, würde er sicher auch den Dienstag wählen. Gleich geht das Konzert los.

»Lass uns gehen«, sagt er zu Nille. »Die anderen beiden sind bestimmt schon da.«

Auf dem Weg zum großen Lianendickicht auf der anderen Seite ihrer Baumkrone laufen Nille und Apollo auf dicken Ästen entlang und steigen über weiche Moospolster hinweg.

Dabei schaut Apollo sich sorgfältig um. Denn genauso wichtig wie Regel Nummer eins und zwei des Waldes ist Regel Nummer drei: Immer die Augen nach Gefahren offen halten.

Da sie sich so vorsichtig durch die Baumkrone bewegen, dauert es eine Weile, bis sie das Lianendickicht erreichen. Apollo sieht sofort, dass ihre beiden Freunde schon da sind.