Wilde Woche - Montags ist immer Safari - Johanna Prinz - E-Book

Wilde Woche - Montags ist immer Safari E-Book

Johanna Prinz

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Beschreibung

Montags in der afrikanischen Savanne

Erdferkel Pippa ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie wohnt mit ihren Freunden Madenhacker Horst, Löwe Manolo, den drei Erdmännchen und der Vogeldame Gisela an einem wunderschönen Wasserloch – mit glitzernden Wellen, einem sandigen Ufer und Schatten spendenden Bäumen. Das Highlight der Woche: Jeden Montag fahren Safari-Jeeps vor und die Tiere spulen ihr einstudiertes Theaterprogramm ab. Eigentlich könnte alles für immer so bleiben, findet Pippa. Doch dann wollen die Menschen an ihrem Wasserloch Bungalows errichten! Das müssen die Freunde unbedingt verhindern. Gemeinsam wollen sie das berühmte Orakel um Rat fragen. Nur: Gibt es das Orakel wirklich? Und wie sieht es aus? Zusammen begeben sich die Tiere auf eine abenteuerliche Reise durch die Savanne!

»Wilde Woche« ist die neue Vorlesereihe mit extrem lustigen Tierabenteuern und liebenswerten Figuren – mit spannenden Sachinfos über die Tiere in der afrikanischen Savanne

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 71

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Mit Illustrationen von Stefanie Jeschke

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© 2023 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Copyright Text © 2023 Johanna Prinz

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München

Illustrationen: Stefanie Jeschke

Lektorat: Almut Schmidt

Umschlaggestaltung: Maria Proctor, Würzburg, unter Verwendung einer Illustration von Stefanie Jeschke

aw · Herstellung: AJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-29316-1V002

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Pippa hat keine Lust und Horst keine Giraffe

Keiner kotzt, aber Gisela kann lesen

Alle hören ein böses Wort und Horst hat eine Idee

Niemand weiß Bescheid und für Eidechsen ist alles groß

Gisela kann noch was und zwar gar nicht mal so übel

Horst merkt was und rettet damit alle

Eine Giraffe ohne Vogel kennt sich trotzdem aus

Pippa vermisst das Wasserloch und wundert sich über das Orakel

Das Orakel irrt sich nie und bringt alle zum Lachen

Alle hören eine Geschichte und Italien ist woanders

Montags ist immer Safari und alle finden das toll

Sechs Montage später

Kleine Sachkunde: Was in diesem Buch wahr ist – und was nicht

Pippa hat keine Lust und Horst keine Giraffe

»Sie sind wieder da.«

Als Pippa ein Auge aufmacht und über ihre lange Erdferkelnase hinwegblinzelt, sieht sie, dass Horst sich auf seinem Ast ziemlich weit nach vorne lehnt. Wäre er kein Vogel, müsste sie sich jetzt Sorgen machen. Aber Horst ist ein afrikanischer Madenhacker und deshalb klappt Pippa ihr Auge einfach wieder zu.

»Sie sind da«, wiederholt Horst und klopft mit seinem kurzen Schnabel auf den Akazienast unter ihm.

»Ist etwa schon wieder Montag?«, fragt Pippa und seufzt ganz tief, wobei sie ein bisschen Sand aufwirbelt.

Eigentlich spielen Wochentage in der afrikanischen Savanne keine Rolle. Der Montag ist sowieso der einzige Wochentag, den die Tiere kennen. Irgendwann haben die Erdmännchen mal bemerkt, dass die Menschen nach sieben Tagen wieder von vorne zählen. Los geht es immer mit Montag. Dann ist sechs Tage lang Ruhe und dann kommt wieder der Montag.

Jetzt, wo Pippa darüber nachdenkt, fällt ihr auf: Es war tatsächlich sechs Tage lang ruhig. Das bedeutet … Sie seufzt gleich noch einmal:

Montags ist immer Safari.

Dann tauchen am Hügel hinter dem Wasserloch die Jeeps mit den Menschen auf und stehen eine Weile herum, bevor sie wieder abfahren. Touristen nennt Manolo sie und er muss es ja wissen. Als Löwe erkennt man Touristen sofort, sagt er immer.

»Diesmal sind es drei«, sagt Horst so laut, dass Pippa sich genervt die Ohren zuhält. Sie will gar nicht wissen, wie viele Autos Horst gezählt hat.

»Ich hab keine Lust«, sagt sie und dreht sich auf ihrem Blätterhaufen um.

»Wieso schläfst du eigentlich auf Blättern?«, hört Pippa Horst fragen. »Bist du nicht ein Erdferkel? Müsstest du da nicht in einer Erdhöhle schlafen?«

»Ich mag aber keine Erdhöhlen«, brummelt Pippa. »Und überhaupt. Bist du nicht ein Madenhacker? Müsstest du da nicht ein paar Maden hacken?« Sofort bereut Pippa, was sie gesagt hat. Madenhacken ist Horsts wunder Punkt. Sein wütendes Flügelschlagen hört Pippa bis in ihr Laubbett. Und dann geht das Geschrei los.

»Du weißt ganz genau, dass ich keine Maden hacken kann!«, brüllt Horst so laut, dass Pippa von ihrem Blätterhaufen rutscht. »Zum Madenhacken braucht man eine Giraffe! Und die findet man eben nicht an jeder Hecke!«

Wenigstens ist Pippa jetzt wach. »Wieso suchst du dir nicht einfach eine Giraffe«, fragt sie, aber das macht die Sache auch nicht besser.

»Hier. Gibt. Es. Keine. Giraffen«, schreit Horst und kippt dabei fast von seiner Akazie. Aber dann beruhigt er sich wieder und seufzt fast genauso tief wie Pippa. »Und wenn es hier Giraffen gäbe«, sagt er betrübt, »dann hätte ich doch längst eine. Ich bin schließlich ein hoch spezialisierter Giraffenbeauftragter. Mit Erfahrung!«

»Ich weiß«, sagt Pippa und zwinkert Horst versöhnlich zu. »Sobald wir eine Giraffe finden, die noch keinen Vogel hat, ist sie deine, ja? Bestimmt ist es nur eine Frage der Zeit, bis hier am Wasserloch eine auftaucht.«

Horst nickt und hebt ab.

Durch die flirrende Hitze, die über der Savanne liegt, sieht Pippa zu, wie er das Gebüsch neben der anderen, noch größeren Akazie ansteuert. Sie rappelt sich hoch und schickt ein kleines Stoßgebet zum Himmel. Es wäre wirklich gut, wenn die Giraffe, die vielleicht eines Tages mal am Wasserloch auftaucht, noch keinen Vogel hätte. Nicht auszudenken, wenn die sogar noch einen mitbrächte! Einen Wettstreit der Giraffenbeauftragten könnte Pippa hier echt nicht gebrauchen. Sie versteht sowieso nicht, warum Giraffen und Madenhacker immer zusammenhocken. Doch das war schon immer so: Jede Giraffe hat einen Vogel und jeder Madenhacker hat eine Giraffe. Ganz so, als wäre es ein Savannengesetz. Kein Wunder, dass Horst auch gerne eine hätte.

Das Wasserloch neben der großen Akazie ist das coolste Wasserloch, das Pippa kennt. Es hat glitzernde Wellen und ein sandiges Ufer. Es gibt Schatten spendende Bäume und Büsche, die viele kratzige Stacheln haben. Man kann im Schatten liegen und sich im Sand wälzen. Und weit und breit sind keine doofen Elefanten zu sehen, die Schlamm aufwühlen. Nur das mit den Touristen ist ein bisschen lästig.

Pippa rappelt sich hoch und läuft mit zügigen Erdferkelschritten zu dem Platz hinüber, den Löwe Manolo ihr in der letzten Probe markiert hat. Jeden Moment geht die Show los.

Neben dem Erdmännchenbau sieht Pippa Einz, Zwai und Dreizahn, die zusammen Aufwärmübungen machen. Nacheinander stellen sich die Erdmännchenbrüder auf die Hinterbeine. Zwai zählt den anderen den Takt vor: »Und hoch. Und umschauen. Und lächeln.« Immer wenn Zwai »lächeln« sagt, zucken die beiden anderen mit ihren spitzen Nasen. Dreizahn, der jüngste der drei Brüder, kann das besonders gut. Man sieht kaum noch, dass es einstudiert ist, findet Pippa.

Der Auftritt der drei Erdmännchen folgt strengen Regeln. Denn sie haben herausgefunden, dass die Touristen das Nasenzucken besonders niedlich finden. »Wer Menschen dressieren will«, sagt Einz immer, »muss wissen, wie sie ticken. Die machen schließlich nicht von alleine, was man möchte. Man muss es ihnen beibringen.«

Das Hinstellen hat die Menschen jedenfalls so begeistert, dass die Erdmännchen es in ihre Dressur eingebaut haben. Und die funktioniert so: Einz, Zwai und der kleine Dreizahn stellen sich auf die Hinterbeine – die Menschen heben ihre Fotoapparate und knipsen wie wild drauflos. Die Erdmännchen gehen zurück auf ihre vier Pfoten – die Menschen lassen ihre Arme sinken.

Einz, Zwai und Dreizahn sind furchtbar stolz auf ihre Dressur. Jedes Mal wenn die anderen Tiere Theater spielen, nutzen die Erdmännchen die Gelegenheit, den Menschen im Publikum das Armeheben und Kameraknipsen beizubringen. Die Dressur ist zwar nicht kompliziert, aber da niemand weiß, wie viel Menschen an einem Tag überhaupt lernen können, genügt das erst mal. Pippa hingegen gräbt in jeder Vorstellung bloß ein Loch. Im Theater ist es egal, dass sie anders ist als andere Erdferkel und lieber Blätterhaufen mag.

»Wieso machen wir das hier noch mal?«, grummelt Pippa vor sich hin, als sie ihren Platz einnimmt.

»Weil wir Kunst schaffen«, schnurrt Manolo aus dem Schatten der Akazie herüber und schüttelt seine dichte Löwenmähne. »Und Kunst verpflichtet. Außerdem machen wir durch das Theater endlich mal alle was zusammen.« Gekonnt zieht er die langen Krallen durch seine Mähne und glättet ein paar abstehende Strähnen. Auf seine dichte, glänzende Mähne achtet Manolo immer besonders. Er ist auch der Einzige, dem das Montagstheater wirklich jedes Mal Spaß macht.

»Wer ist eigentlich mit Rennen dran?«, fragt Einz und zuckt probeweise noch mal mit der spitzen Erdmännchennase. Er schaut fragend zu Pippa und Manolo hinüber.

Pippa zuckt mit den großen Ohren. »Letzte Woche war Dreizahn an der Reihe«, sagt sie.

»Hä?«, macht Dreizahn.

»Du warst letzte Woche mit Rennen dran, du Dussel«, sagt Zwai liebevoll und nimmt Dreizahn kurz in den Arm. Die Erdmännchen haben sich fast immer richtig lieb.

»In der Woche davor war ich dran«, sagt Einz. »Das war, als die Frau gekotzt hat.«

Alle nicken. Daran können sie sich noch gut erinnern. Einz und Manolo haben an dem Tag so realistisch »Gefressenwerden« gespielt, dass eine der Touristinnen erst schrill gequietscht und dann ihr Essen auf dem Savannenboden verteilt hat. Eine Meisterleistung!