Gerald Falkenburg
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Seine Mutter verzweifelte zum ersten Mal an ihm, als er am 5.12.1968 seinen viel zu groß geratenen Kopf in die rußgeschwängerte Luft von Mülheim an der Ruhr hinauspresste und dem behandelnden Oberarzt sofort das frisch gezapfte Pilsglas entwendete. Bereits im Kindesalter wurde sein Interesse an den dunklen Sehnsüchten seiner Mitmenschen geweckt, als ihn vor dem in Rufweite seines Elternhauses gelegenen Lokals "Kaiser Eck" ein sinisterer Mann mit seltsamer Haarpracht fragte, wo in dieser Gegend das nächste Katzenklo zu finden sei. Geralds späterer beruflicher Werdegang in die Marktforschung war vorgezeichnet, seit er seinen ersten Fragebogen mit den Antwortmöglichkeiten "ja / nein / vielleicht" verschickte und diesen mit der kreativen Ergänzung "eher sterbe ich, Blödmann!" zurückerhielt. Im Teenageralter entdeckte er staunend und voller Begeisterung die Wunderwelt der Literatur und ihr gesellschaftliches Diskurspotenzial in den Reaktionen der örtlichen Stadtbüchereiangestellten auf seine regelmäßige Ausleihe und still zurückgezogene Lektüre der Werke Charles Bukowskis. Als Spätfolge eines übermäßigen Konsums von Pippi- und Michel-Filmen studierte Gerald unter anderem Skandinavistik und ist seitdem in der Lage, sich jedes Jahr ein neues Billy-Regal in perfektem Schwedisch zu bestellen und im IKEA-Restaurant seine Köttbullar-Bestellung derartig originalgetreu auszusprechen, dass die Kassiererin jedes Mal Mandeltorte abrechnet. Gerald Falkenburg lebt und arbeitet weitgehend unauffällig in Hamburg. In seiner Freizeit betreibt er tiefenmeditatives Kachelzählen in seinem Lieblingsschwimmbad oder balanciert mit seinen Komplizen der Improtheatergruppe "Piranhas" heiter am Rande der eigenen Abgründe.