»Der Blick, den wir riskieren«: Interview mit Phillippa Penn

Ineke Reichel 29.01.2024

Mit »Der Blick, den wir riskieren« legt Phillippa Penn ihren dritten Romance-Titel vor und thematisiert darin Familie, Vertrauen und natürlich auch die Liebe. Eines ist dabei sicher: es wird magisch.

Daher freuen wir uns sehr, dass uns die Autorin einige Fragen zu ihrem aktuellen Roman beantwortet und gleichzeitig einen kleinen Einblick ins nächste Buchprojekt gewährt hat. Wer noch mehr über die Autorin erfahren möchte, sollte unbedingt auf ihrer Website sowie ihrem Instagramkanal @phillippapenn vorbeischauen!


Interview mit Phillippa Penn

Worum geht es in »Der Blick, den wir riskieren«?

Es geht um Dahlia, die seit ihrer Jugend in der Kneipe ihres Onkels mitarbeitet. Jetzt ist sie 24 und fest entschlossen, den Familienbetrieb zu übernehmen. Doch das Eulenspiegel schreibt rote Zahlen und ihr Onkel Willi lässt noch nicht durchblicken, ob er Dahlia für eine geeignete Nachfolgerin hält. Eines Tages taucht dann auch noch Magnus auf. Seine Spezialität sind Kartentricks und Dahlia ist im wahrsten Sinne des Wortes sofort von ihm verzaubert. Mit ihm stürzt sie sich in einen One-Night-Stand, obwohl Romanzen mit Gästen absolut tabu sind …

Was hat dir beim Schreiben am meisten Spaß gemacht? Und woran bist du eventuell verzweifelt?

Ich fand es toll, die Geschichte einmal von hinten aufzurollen. In Liebesgeschichten geht es ja oft um die Frage: Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht? Zwischen Dahlia und Magnus funkt es sofort und sie verbringen eine Nacht miteinander. Sie haben sich also schon gekriegt, bevor die Geschichte überhaupt so richtig Fahrt aufnimmt. Und daraus ergeben sich dann ganz neue Fragen: Hält das Prickeln an? Sind es echte Gefühle oder nur ein Flirt? Und bekommen beide, was sie wollen? Es ist nämlich nicht nur Dahlia, die beweisen muss, dass sie die Kneipe weiterführen kann. Auch Magnus muss sich gegenüber seiner Familie behaupten!

Du beschreibst die Atmosphäre und die Gäste im Eulenspiegel sehr lebendig und authentisch. Hast du selbst Gastro-Erfahrung?

Ich habe schon alle möglichen Jobs gemacht, aber gekellnert habe ich noch nie. Natürlich habe ich aber schon die eine oder andere Kneipe besucht und für das Eulenspiegel gibt es tatsächlich ein ganz reales Vorbild. Eine sehr rustikale und urige Kneipe, in der ich mit 18 lange Abende mit Freund*innen verbracht habe. Ich schätze, die erste Kneipe, in der man war, prägt sich irgendwie besonders ein. Oder vielleicht habe ich auch schon damals einfach sehr genau beobachtet, was um mich herum vorging. Das ist ja so ein Hobby von uns Schreibenden! (lacht)

In deinem Roman tritt der Protagonist Magnus als Zauberer auf und verblüfft mit seinen Kartentricks. Spielt Zauberei auch in deinem Leben eine Rolle?

Ich habe tatsächlich das Glück, einen Zauberkünstler in der Familie zu haben. Der Bruder meines Mannes ist jahrelang mit Illusionen aufgetreten. Ich fand diesen Beruf schon immer spannend und habe bereits länger darüber nachgedacht, mal eine meiner Figuren in diese Branche zu stecken. Den Ausschlag haben dann Zauberkünstler*innen gegeben, die ich über Social Media entdeckt habe. Das waren vor allem Street Magicians aus Las Vegas, Toronto oder New York, die mit ihren Taschenspielertricks einfach unheimlich clever, charmant und geheimnisvoll rüberkommen. So sollte auch Magnus sein: ein kluges, attraktives Schlitzohr, das unerwartet in Dahlias Kleinstadtleben auftaucht.

Mit der vorlauten Papageiendame Peggy haben Dahlia und ihr Onkel Willi eine ungewöhnliche Mitbewohnerin. Woher stammt die Idee? Hast du selbst schon einmal einen Vogel als Haustier gehalten?

Persönlich bin ich eher der Typ für kuschelige Vierbeiner, ich habe mir bisher keinen Vogel gehalten. Irgendwie gehören tierische Sidekicks in meinen Romanzen aber dazu und nachdem ich meinen früheren Romanheldinnen Luzia (»Die Wärme, die wir teilen«) und Hanni (»Das Licht, in dem wir glänzen«) schon einen Kater und eine Hündin zur Seite gestellt hatte, musste eine andere Tierart her. Da habe ich mich spontan an einen Papageien erinnert, der in einem Pflanzengeschäft in meiner Nähe gelebt hat. Was könnte besser zu Onkel Willi und Dahlia, ihrem Traditionsbetrieb und ihrer komplizierten Familiengeschichte passen als ein Tier, das nun schon pflichtbewusst von der dritten Generation gepflegt wird? Dass Papageiendame Peggy den einen oder anderen Konflikt in der Familie aufschnappt und nachplappert, konnte ich mir für die Handlung zunutze machen.

Sind bereits weitere Bücher in Arbeit oder machst du gerade eine kreative Pause?

Ich sitze schon am nächsten Buch und mit dieser neuen Geschichte kehre ich auch ein letztes Mal in die Kleinstadt Fichtingen zurück, in der »Der Blick, den wir riskieren« und meine anderen beiden Romanzen spielen. Allzu viel kann ich dazu noch nicht verraten, aber es wird wieder romantisch, es wird sommerlich und es geht um gute Freunde, die eigentlich mehr füreinander empfinden.

Was würdest du Selfpublisher*innen mit auf den Weg geben? Was gilt es zu beachten bei der Veröffentlichung?

Oh, da gibt es so viel zu beachten! Das Wichtigste ist, denke ich, sich weder zu viele Sorgen noch zu viele Illusionen zu machen. Man sollte sich vorher informieren (im Internet gibt es ja etliche Anlaufstellen dafür, eine der fundiertesten Ressourcen ist sicherlich die Website des Selfpublisher-Verbands) und sich bewusst machen, dass das Publishing – also das Verlegen – eine mindestens genauso große Rolle wie das Schreiben einnimmt. Gleichzeitig ist es normal, dahingehend eine Lernkurve zu haben, man wird mit jedem Schritt schlauer. Also kein Grund schon vorab alles zu zerdenken! Auch über schlechte Rezensionen oder Misserfolg im Allgemeinen lohnt es nicht sich den Kopf zu zerbrechen. Am Ende geht es darum mit Kreativität und Leidenschaft dabei zu bleiben und das macht – zumindest mir – auch nach fünf Büchern noch unheimlich viel Spaß.

Wir bedanken uns herzlich bei Phillippa Penn für dieses Interview!


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