13 SHADOWS, Band 10: DER FLUCH DES PHARAO - Frederic Collins - E-Book

13 SHADOWS, Band 10: DER FLUCH DES PHARAO E-Book

Frederic Collins

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Beschreibung

Man schrieb das Jahr 1300 vor Christus. Die Stadt Theben bot im strahlenden Licht der Augustsonne einen malerischen Anblick. Hier stand der prachtvolle Palast des Amenophis, des Zweiten. Als Pharao war er der absolute Herrscher über Ägypten, dieses goldene Land an den Ufern des Nils, der ihm Reichtum und Fruchtbarkeit bescherte. Eine unauffällig gekleidete Gestalt löste sich aus dem Dunkel einer schützenden Hausmauer. Der Ägypter mochte an die dreißig Jahre alt sein. Das dunkle, sonnengebräunte Gesicht mit den scharf geschnittenen Zügen wirkte ausdruckslos. Die stechenden, grauen Augen beobachteten falkengleich die Umgebung. Seine Blicke schweiften hinüber zum Marktplatz, auf dem sich viele bunt gekleidete Gestalten tummelten. Heiseres Geschrei der feilschenden Händler wehte zu ihm herüber... DER FLUCH DES PHARAO von Frederic Collins ist ein echter Klassiker des deutschen Horror-Heftromans und erscheint als zehnter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.

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Ähnliche


FREDERIC COLLINS

DER FLUCH DES PHARAO

- 13 SHADOWS, Band 10 -

Horror-Roman

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

DER FLUCH DES PHARAO 

 

1. 

2. 

3. 

4. 

 

Das Buch

Man schrieb das Jahr 1300 vor Christus.

Die Stadt Theben bot im strahlenden Licht der Augustsonne einen malerischen Anblick. Hier stand der prachtvolle Palast des Amenophis, des Zweiten. Als Pharao war er der absolute Herrscher über Ägypten, dieses goldene Landes an den Ufern des Nils, der ihm Reichtum und Fruchtbarkeit bescherte.

Eine unauffällig gekleidete Gestalt löste sich aus dem Dunkel einer schützenden Hausmauer. Der Ägypter mochte an die dreißig Jahre alt sein. Das dunkle, sonnengebräunte Gesicht mit den scharf geschnittenen Zügen wirkte ausdruckslos. Die stechenden, grauen Augen beobachteten falkengleich die Umgebung. Seine Blicke schweiften hinüber zum Marktplatz, auf dem sich viele bunt gekleidete Gestalten tummelten. Heiseres Geschrei der feilschenden Händler wehte zu ihm herüber...

DER FLUCH DES PHARAO von FREDERIC COLLINS ist ein echter Klassiker des deutschen Horror-Heftromans und erscheint als zehnter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.

DER FLUCH DES PHARAO

  1.

 

  Man schrieb das Jahr 1300 vor Christus.

Die Stadt Theben bot im strahlenden Licht der Augustsonne einen malerischen Anblick. Hier stand der prachtvolle Palast des Amenophis, des Zweiten. Als Pharao war er der absolute Herrscher über Ägypten, dieses goldene Landes an den Ufern des Nils, der ihm Reichtum und Fruchtbarkeit bescherte.

Eine unauffällig gekleidete Gestalt löste sich aus dem Dunkel einer schützenden Hausmauer. Der Ägypter mochte an die dreißig Jahre alt sein. Das dunkle, sonnengebräunte Gesicht mit den scharf geschnittenen Zügen wirkte ausdruckslos. Die stechenden, grauen Augen beobachteten falkengleich die Umgebung. Seine Blicke schweiften hinüber zum Marktplatz, auf dem sich viele bunt gekleidete Gestalten tummelten. Heiseres Geschrei der feilschenden Händler wehte zu ihm herüber.

Unbarmherzig brannte die Sonne auf die Menschen nieder.

Nicht weit von dem Ägypter entfernt leuchteten die weißen Mauern des Pharaonenpalastes herüber.

Der Mann hasste diese Gebäude, genauso, wie er den Herrscher hasste. Es waren Ketzer, die nicht seinem Herrn und Meister, Tebuk Ench Dhabi, dem Hohepriester, sondern den Göttern huldigten.

Beim Gedanken an Tebuk Ench Dhabi leuchteten seine Augen fanatisch auf.

Tebuk Ench Dhabi! Schon allein der Name ließ ihn zittern.

Er war es, der die wahre Religion verkündete, aber der Pharao war verblendet, huldigte weiter Amon, Isis und Osiris und wie die falschen Götter alle heißen mochten.

Für den geheimnisvollen Priester Tebuk Ench Dhabi gab es nur einen Gott.

Die Sonne!

Ihr sollte man huldigen und keinem anderen Gott.

Tebuk Ench Dhabi war ihr Stellvertreter auf Erden, niemand sonst. Nicht Amenophis, der Pharao, war von göttlicher Geburt – nein, nur der Hohepriester des Sonnengottes Ra war es!

Kherr, einer der treuesten Anhänger Dhabis, überquerte hastig die Straße. Noch immer in Gedanken versunken, setzte er den Weg zu dem geheimen Treffpunkt mit Dhabi und den anderen Ergebenen fort.

Er musste auf der Hut sein, Amenophis Häscher lauerten überall. Wehe ihm, wenn er einem der Soldaten in die Hände fiel!

Er wurde unsanft aus den Gedanken gerissen. Hufschlag war plötzlich zu hören. Kherr verschwand blitzschnell in einem Haustor. Vorsichtig spähte er auf die enge Gasse, auf der gerade einige prächtig gekleidete Reiter daher galoppiert kamen. Dahinter folgte ein Dutzend Soldaten mit gezückten Schwertern.

Kherr erschrak. Er wusste, was das zu bedeuten hatte: Amenophis hatte wieder den Auftrag gegeben, ganze Stadtteile von Theben nach Tebuk Ench Dhabis Schlupfwinkel absuchen zu lassen.

Während er den schmutzigen Hof des Hauses durchquerte und sich über die angrenzende Mauer schwang, um den Häschern zu entkommen, dachte er daran, wie alles angefangen hatte.

Tebuk Ench Dhabi, einst Hohepriester des Pharao, jetzt als Ketzer gejagt, vom Hofe des Herrschers verbannt, war viel mächtiger als Amenophis! Er konnte die Mächte der Finsternis beschwören, Krankheiten schicken, Verderben bringen. Er rächte sich an allen, die gegen ihn waren.

Natürlich war der Großteil des Volkes noch auf der Seite des legitimen Herrschers. Aber vor einigen Jahren hatte der Ketzer dennoch viele auf seine Seite gebracht, indem er behauptete, mächtiger als der Pharao zu sein, und zu einem gewissen, genau vorhergesagtem Zeitpunkt, eine Sonnenfinsternis entstehen ließ.

Er verhöhnte Amenophis und forderte ihn auf, es ihm gleich zu tun.

Seit diesem Zeitpunkt wurde er gnadenlos gejagt. Seine Anhänger wurden grausam hingerichtet, die bloße Erwähnung seines Namens streng bestraft!

Der Pharao war von Tag zu Tag unsicherer geworden.

Und das war gut so!

Tebuk Ench Dhabis größtes Ziel war es, Amenophis zu stürzen, um als Hohepriester des Sonnengottes Ra die Herrschaft im Lande zu übernehmen.

Kherr war von seinem Meister überzeugt. Er sah in ihm einen Gott, einen Abgesandten des Sonnengottes, dessen Religion die einzig wahre ist.

Die Sonne! Ohne sie würde nicht einmal das Unkraut gedeihen, kein Mensch könnte ohne sie leben. Sie war es, die mit ihren Strahlen Früchte aus dem überschwemmten, schlammigen Nil-Delta zog, die Menschen ernährte.

Kherr eilte weiter. Einige Häuser weiter hinten begann es zu rumoren. Barsche Befehle wurden gebrüllt, Frauenstimmen kreischten, mischten sich mit dem Heulen der Kinder.

Kherr zerbiss einen heiseren Fluch zwischen den Lippen.

Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass alles bald ein Ende haben würde.

Er warf noch einen hastigen Blick zum Palast hinüber, der jetzt in der Ferne zu verschwinden drohte. Als er die prächtige Sphinx-Allee erblickte, spielte ein wehmütiges Lächeln um seine Lippen.

Ja, er hatte sie geschaffen, mit seinen bloßen Händen, mit Hammer und Meißel aus den Felsbrocken geschlagen. Amenophis selbst hatte ihm den Auftrag dazu gegeben, weil er Kherr für einen besonders begabten Bildhauer hielt.

Er hätte es am Hofe des Herrschers weit bringen können, hätte er sich nicht Tebuk Ench Dhabi angeschlossen, der vom Pharao jetzt als Staatsfeind, Verräter und Ketzer bezeichnet wurde.

Kherr verscheuchte die trüben Gedanken, beschleunigte seine Schritte. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand schon überschritten, er musste sich beeilen, pünktlich am Treffpunkt zu erscheinen.

Zu spät nahm er die Gestalten wahr, die jäh vor ihm um die Ecke bogen.

Er stieß einen heiseren Schreckensruf aus, fuhr herum und hetzte die Gasse in langen Sätzen zurück.

Aber schon nach wenigen Metern hatten ihn die Gestalten eingeholt.

Es waren Häscher des Pharao!

 

*

 

Der große unterirdische Raum wurde nur von einigen Ölfunzeln spärlich er-leuchtet. Etwa hundert Personen hielten sich in dem Saal auf. Von allen hatte eine nervöse Spannung Besitz ergriffen. Jeder von ihnen wusste, was mit ihm geschehen würde, wenn die Soldaten ihr Versteck entdecken würden.

In ihren verkniffenen, lederhäutigen Gesichtern zuckte es manchmal.

Es waren Anhänger Tebuk Ench Dhabis, die sich hier zu einer geheimen Beschwörung der bösen Geister versammelt hatten.

Sie wollten um den Tod des dahinsiechenden Pharao beten, dem Tebuk Ench Dhabi bereits eine schwere Krankheit geschickt hatte.

Der Saal war rund wie die Sonne - Tebuk hätte ihn so anlegen lassen. Die Wände waren mit Zeichnungen reich verziert, in deren Mittelpunkt immer die Sonne als Symbol des Lebens abgebildet war.

Riesige, steinerne Skarabäen, die von den Ägyptern als Sinnbild des Lebens nach dem Tode angesehen wurden, verzierten die Decke.

Die Männer saßen im Kreise rund um ein riesiges, strahlendes Sonnenabbild herum. Nur Tebuk Ench Dhabi, der magische Priester, durfte ihn betreten.

Es war trotz der Hitze draußen hier unten einigermaßen kühl. Dennoch schwitzten die Anwesenden. Schweiß tropfte von den hohen Stirnen, durchnässte die mehr oder weniger kostbaren Gewänder, in die die Anwesenden gehüllt waren.

Die Vertreter der verschiedensten Berufe und Stände warteten gespannt auf den Hexer, der jeden Augenblick erscheinen musste: Handwerker, Bauern, Schriftkundige, Händler, Priester, hohe Regierungsbeamte, Vertraute des Pharao.

Endlich war es dann soweit! Eine ganz in weiß gekleidete Gestalt betrat durch eine Spalte in der Mauer den Saal.

Ein Raunen ging durch die Menge!

Majestätisch schritt der Mann durch die Bankreihen, betrat ohne Zögern den Sonnenkreis!

Tebuk Ench Dhabi!

Ein Kessel, der in einer Ecke über einer offenen Feuerstelle stand, begann zu dampfen. Rauchschwaden, die zusehends dichter wurden, kräuselten sich schlangengleich.

Jetzt hob der Magier die Hände, streckte sie klagend gegen das reichverzierte, mit Edelsteinen besetzte Sonnenbildnis, das plötzlich grell aufzuleuchten begann.

Die Anwesenden schlossen geblendet die Augen. Grelles Funkeln erfüllte das unterirdische Gemach. Sonnenstrahlen wurden mit Hilfe von Spiegeln in das Gewölbe hinabgeleitet, trafen auf die künstliche Sonne.

»Noch müssen wir warten und uns verstecken!«, klagte Tebuk Ench Dhabis mächtige Donnerstimme. »Bald jedoch... wird es anders sein. Wir werden wieder die Strahlen unseres gnädigen Gottes empfangen und müssen sie nicht künstlich zu uns leiten. Dann wird sie uns ewig bestrahlen, uns Leben schenken!«, fuhr der Priester fort. »Sterben muss der Pharao, der Ketzer, der sich selbst als Sonnengott bezeichnet! Er ist kein Gott, nein, ein Mensch. Seht, ich aber bin mächtiger.«

Die Menschen warteten gespannt auf das, was sich nun ereignen würde.

»Kherr, mein Freund!«, brüllte Dhabi.

Es blieb totenstill.

»Kherr, wo bist du?«

Stille.

»Er ist nicht hier, oh, Meister«, klang eine Stimme durch den Saal.

Der Hexer stieß einen Wutschrei aus. Er raffte das weiße Gewand enger zusammen, zog den verrutschten Stoffteil wieder über Mund und Nase, so dass nur die schwarzen, stechenden Augen sichtbar blieben. Mit zwei raschen Schritten eilte er auf den Kessel zu, beugte sich über die weißen Dämpfe, um dumpfe Zauberformeln zu murmeln.

Plötzlich schnellte er hoch und warf sich vor dem Kessel zu Boden. Einige Sekunden verharrte er regungslos, dann hob er wie in Trance den Kopf.

Der weiße Rauch färbte sich, schien sich zu einem bunten Bild zu formen.

Die Anwesenden hielten den Atem an.

Es war jetzt so still in dem Gewölbe, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Jetzt zog sich der Rauch immer mehr zusammen, die verschwommenen Um-risse wurden klarer.

Im nächsten Augenblick ging ein lautes Raunen durch die Bankreihen.

Auch Tebuk Ench Dhabi zuckte wie von einem Peitschenhieb getroffen zusammen.

Der Rauch stellte nun ein riesiges Rechteck dar. Deutlich konnte man darauf wie auf einer Filmleinwand Kherr, den Bildhauer, erkennen. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, einige Soldaten peitschten unaufhörlich auf ihn ein. Der Mund öffnete sich ununterbrochen zu gequälten Schreien, die die Anhänger des Magiers jedoch nicht hören konnten.

Dhabi sprang jetzt, wie von einer Tarantel gestochen, hoch, verscheuchte mit fließenden Handbewegungen die Rauchschwaden, die sich jedoch sofort wieder zu einem neuen Bild formierten. Es zeigte viele Soldaten, die gerade  in das Haus, unter dem ihr geheimer Treffpunkt lag, eindrangen.

Die Männer sprangen von den Steinbänken hoch, ergriffen in wilder Panik die Flucht.

Schon war das Getrappel von rauen Lederstiefeln zu hören, das sich rasch näherte.

Die Häscher des Pharao!

Einige der Verschwörer hatten bereits den Treppenabsatz erreicht.

Plötzlich standen die Soldaten im Raum!

Die Männer wurden mit gezielten Schwerthieben in den Saal zurückgetrieben. Es gab kein Entkommen mehr.

Fünf Häscher drängten sich durch die Menschenmasse, um Tebuk Ench Dhabi gefangen zu nehmen. Dieser ließ es ohne Widerstand geschehen. Majestätisch blickte er auf die Soldaten nieder, ein zynisches Lächeln spielte um seinen Mund, als ob er sich über die Abgesandten des Pharao lustig machen wollte.

Wenig später hatte man die Verräter und Ketzer gefesselt.

Währenddessen hatten Trommler in ganz Theben kundgetan, dass man die Feinde endlich gefangen hatte.

Der Pharao wollte noch heute über sie zu Gericht sitzen.

Als Tebuk Ench Dhabi dann mit seinen Getreuen durch die Straßen und Gassen zum Palast Amenophis des Zweiten geführt wurde, säumten viele Menschen den Weg der Gefangenen. Einige von ihnen warfen Steine nach den Ketzern, andere wieder verzogen ihre Gesichter zu hasserfüllten Grimassen, spuckten in Richtung des Residenzsitzes aus.

Eines war jedenfalls klar, selbst wenn der Magier zum Tode verurteilt werden sollte, würde sein Kult damit nicht sterben.

 

*

 

Als Kherr, der Bildhauer, unten das Geschrei vernahm, erhob er sich von seinem kargen Lager in der Kammer des Palastes, wo man ihn vorläufig eingesperrt hatte. Sofort begannen seine geschundenen Glieder zu schmerzen. Die blutigen Striemen, die die Lederpeitschen auf seinem Rücken hinterlassen hatten, brannten höllisch.

Mit einer fahrigen Handbewegung wischte er sich einige Tränen ab. Der Zorn über seine Schwäche hatte sie ihm in die Augen getrieben.

Er hatte das Versteck preisgegeben! Er war es, der seinen Meister verraten hatte, er war schuld daran, wenn Tebuk hingerichtet wurde, wenn alles zu Ende war, bevor es noch richtig begonnen hatte.

Er ahnte, was da unten auf der Straße vor sich ging.

Kherr schleppte sich zum Fenster, wo sich seine fürchterliche Vermutung bestätigte.

Der Magier schritt gefesselt hinter einigen Dutzend Soldaten, dann folgten seine Freunde, den Schluss bildeten wieder schwerbewaffnete Leibwächter des Pharao.

Kherr erblickte manch bekanntes Gesicht unter den Gefangenen.

Er musste versuchen zu fliehen! Dieser Gedanke verließ ihn von dieser Sekunde an nicht mehr. Er gab seinem Leben wieder einen Sinn: Rache! 

 

*

 

Tebuk Ench Dhabi wurde durch unzählige Räume des Palastes geführt. Jeder von ihnen wurde von zwei riesigen Goldportalen verschlossen.

Auf einen Befehl des Standartenführers wurde sie von Sklaven rasch geöffnet.

Die Räume waren von unvorstellbarem Glanz. Goldgegenstände, Schmuck, der überall herumlag, Edelsteine, die Wände und Decken, die mit reichen Zeichnungen und Abbildungen bekannter Vorgänger Amenophis geschmückt waren, versuchten das Leben des Sonnenkönigs so angenehm wie möglich zu gestalten.

Gewaltige Statuen, Sphinxen, säumten die endlos langen Gänge.

Es kam dem Hexer wie eine Ewigkeit vor, bis er vor Amenophis, dem Zweiten, stand.

Der unbeschränkte Herrscher saß auf einen edelsteinverzierten Goldthron, Der Raum, in dem er sich befand, unterschied sich in Prunk und Herrlichkeit noch weit von den anderen.