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"Erstens: Sie sind das Opfer einer Entführung. Zweitens: Sie werden gut bis sehr gut behandelt. Drittens: Für Ihre Freilassung verlangen wir Geld. Viertens: Ihr Tod ist damit nicht zwangsläufig nötig." An diesem Weihnachtsmorgen scheint die Welt des Multimilliardärs Meisner noch in Ordnung: Im Fond seines schwarzen Maybachs, den Blick abwechselnd auf den Chauffeur und den glitzernden Genfer See gerichtet, gelten seine Gedanken einer verflossenen Liebe, einer Reparatur in seiner Villa und - der einzige Eingriff in die Routine - einer anstehenden OP. Doch zu Hause angekommen, wird ihm plötzlich schwindelig, zwei Hände packen ihn, der Geruch von Chloroform ... Als Meisner in einem fremden Keller erwacht, wird ihm klar: Er ist entführt worden. Sein Kidnapper, der sich selbst Betreuer nennt, stellt sich als Ronaldo vor. Und Ronaldo weiß mehr über Meisner, als diesem lieb sein kann - er kennt sogar das milliardenschwere "Black Budget", das Meisners Konzern als Schmiermittel für Korruption im großen Maßstab dient. Die Lösegeldforderung ist absurd hoch, doch noch absurder scheint ihm, was mit dem Geld geschehen soll. Und Meisner ist nicht der Einzige: Noch 29 andere Milliardäre werden in Kellern festgehalten. Der ungewöhnliche Plan soll ein System ins Wanken bringen, das immer mehr außer Kontrolle zu geraten droht und dem die Gesellschaft zunehmend schutzlos gegenübersteht. "Sie denken, das sei Wahnsinn? Im Wahn sind wir häufig anständiger als bei vollem Verstand, Herr Meisner." "30 Keller" ist ein spannender Finanz-Thriller und eine hochaktuelle Parabel auf unsere aus den Fugen geratene Gegenwart, die wir zunehmend von den schwer durchschaubaren Mechanismen der Finanzmärkte fremdbestimmt sehen.
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Seitenzahl: 156
Veröffentlichungsjahr: 2014
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30 KELLER
An diesem Weihnachtsmorgen scheint die Welt des Multimilliardärs Meisner noch in Ordnung: Im Fond seines schwarzen Maybachs, den Blick abwechselnd auf den Chauffeur und den glitzernden Genfer See gerichtet, gelten seine Gedanken einer alten Liebe. Doch zu Hause angekommen, wird er von zwei Händen gepackt, der Geruch von Chloroform …
Als Meisner in einem fremden Keller erwacht, wird ihm klar: Er ist entführt worden. Sein Kidnapper, der sich Ronaldo nennt, weiß alles über ihn, er kennt sogar das milliardenschwere Black Budget, das Meisners Konzern als Schmiermittel für Korruption dient. Die Lösegeldforderung ist absurd hoch, doch noch absurder ist, was mit dem Geld geschehen soll: Mit ihrem ungewöhnlichen Plan wollen die Entführer das weltweite Finanzsystem ins Wanken bringen, das immer mehr außer Kontrolle zu geraten droht.
30 Keller ist ein Finanzthriller und eine hochaktuelle Parabel auf unsere aus den Fugen geratene Gegenwart, die wir zunehmend von den schwer durchschaubaren Mechanismen der Finanzmärkte fremdbestimmt sehen.
»Menschen wie Sie überspannen den Bogen weiter und weiter, bis zum Bersten. Es knackt und reißt an allen Enden, aber sie dehnen ihn weiter, einfach, weil es alles ist, was sie jemals gelernt haben. Ihr Geld ist Abstraktion, Herr Meisner, ihr Geld hat Schuld daran, dass wir Menschen uns verlieren, weil ihr Geld einfach alles ist.«
PRESSESTIMMEN
»Kaluzas Roman fasst die Gegenwart in rasant geschnittene Bilder.«
WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG ÜBER GEH AUF MAGENTA
»Stephan Kaluzas rasant-humorvoller Roman … ein kunstvolles Geflecht, das sich meisterhaft zuspitzt und nur knapp der Katastrophe entgeht.«
KUNSTMAGAZIN ÜBER GEH AUF MAGENTA
STEPHAN KALUZA
30 KELLER
ROMAN
Es war ein ausgesprochen freundlicher Tag. Der Genfer See war in der Ferne zu sehen, manchmal glitzerte seine Oberfläche wie ein glatter Diamant in der Sonne, sofern sich nicht vereinzelte Fichten im Zeitlupentempo vor dieses Szenario schoben.
Der Wagen passierte langsam die Anhöhe und bog dann in eine kurvenreiche Landstraße ein, die hinab in Richtung Chéserex führte. Ab und zu musste er einigen Schneeverwehungen ausweichen, die der Sturm der letzten Nacht auf die Straße getrieben hatte, dabei drehten sich die Reifen auf dem vereisten Asphalt bedrohlich durch; es war wohl einer der kältesten Dezembertage, den man in diesem Teil der Schweiz jemals erlebt hatte.
Meisner wurde es zu warm, er korrigierte die Klimaanlage und sah auf die bizarren Eiszapfen, die überall an den Bäumen hingen. Wahrscheinlich waren die Wasserleitungen zu Hause wieder nicht gewartet worden, und ein ähnliches Bild würde ihn in seinem Wohnzimmer erwarten, es lief immer auf das Gleiche hinaus: Wenn er es nicht machte, machte es niemand. Er fragte sich, ob inzwischen die Rohre im Keller repariert waren, wahrscheinlich auch das nicht, sie hatte es mit Sicherheit vergessen, Karin besaß in diesen Dingen weder Disziplin noch Talent.
Eine scharfe Rechtskurve, der Wagen schlitterte ein wenig, und Meisner sah sorgenvoll nach vorne. Er zog ein Notizbuch aus der Tasche und machte sich eine schnelle Anmerkung: ; wie albern das klang. Aber an ihrer Seite klang so manches albern, die Wasserleitungen, die gestutzten Hecken in der Einfahrt, die Geranien in den spießigen Kübeln auf dem Balkon, der unnütze Krieg mit dem Nachbarn wegen einiger Brombeersträucher, die zu nahe an dessen Grundstück standen; allesamt Dinge, die sie gewollt hatte, sich dafür aber in keiner Weise verantwortlich zeigte. Das Haus blieb immer an ihm hängen. Auch der Garten. Und, wenn man nachdachte, eigentlich alles.
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