Atlantic Zero/3D/Sand - Stephan Kaluza - E-Book

Atlantic Zero/3D/Sand E-Book

Stephan Kaluza

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Beschreibung

Es gibt Autoren, die mit ihren Stücken Fragen stellen. Zu diesen gehört Stephan Kaluza nicht. Seine Stücke versuchen, Antworten zu geben. In Atlantic Zero auf die Frage, wie das Prinzip einer durch und durch ökonomisierten Welt zu durchbrechen ist, in dem Kammerspiel 3D ob man ein Schuldiggewordensein bis an sein Lebensende verdrängen kann und in Sand wird die Antwort auf die Frage gesucht, wie in einer zukünftigen Gesellschaft Virtualität an die Stelle wirklicher Gefühle tritt.

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Seitenzahl: 250

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Es gibt Autoren, die mit ihren Stücken Fragen stellen. Zu diesen gehört Stephan Kaluza nicht. Seine Stücke versuchen, Antworten zu geben. In Atlantic Zero auf die Frage, wie das Prinzip einer durch und durch ökonomisierten Welt zu durchbrechen ist, in dem Kammerspiel 3D, ob man ein Schuldiggewordensein bis an sein Lebensende verdrängen kann, und in Sand

StephanKaluza

eBook Surkamp Verlag Berlin 2015

Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe 2015

© Suhrkamp Verlag Berlin 2015

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Aufführung durch Berufs – und Laienbühnen, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung und Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Abschnitte.

Das Recht der deutschsprachigen Aufführung oder Sendung ist nur vom Suhrkamp Verlag, Pappelallee 78-79, 10437 Berlin zu erwerben

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk hingewiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr.

Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.

Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn

3D

Atlantic Zero

Sand

Personen

Albert, ca. 65-70 Jahre alt

Bette, mittleres Alter

Bühne

3 weiße Räume/Plateaus ohne Einrichtung; evtl. Projektionen

Albert auf der Bühne. Er läuft nervös hin und her, sieht dabei immer wieder aus einem imaginären Fenster. Schließlich zuckt er zusammen, starrt dann lange zur »Tür«; nach einer Zeit schellt es kurz, er öffnet aufgeregt, Bette tritt ein.

ALBERT Bette?

BETTE Albert.

Pause. Er tritt näher an sie heran.

ALBERT Bist du es wirklich?

BETTE Was denkst du denn?

Längere Pause. Sie betrachten sich.

ALBERT Darf ich dich umarmen?

BETTE Ja.

Sie umarmen sich etwas steif.

ALBERT So viele Jahre. Unglaublich.

BETTE Genau 20.

ALBERT Ja. Du hast dich nicht verändert.

BETTE Danke. Du warst immer schon ein guter Lügner.

ALBERT Ich meine es so. Wirklich. Ich freue mich – so sehr.

BETTE Deine Augen waren schon damals nicht die besten. Und – natürlich würdest du dich freuen. Das war mir klar, Albert. Sie sieht ihn kurz ausdruckslos an.

BETTE Aber du siehst auch gut aus. Ein wirklicher Grandseigneur. Graue Haare, toll.

Lass mal sehen.

ALBERT Deine Stimme ist anders. Du hast einen amerikanischen Akzent, so etwas, ja.

BETTE Das bleibt nach so einer langen Zeit nicht aus. Geht es dir gut?

ALBERT Wie man es nimmt. Du stehst hier ja noch im Mantel. Komm erst mal herein. Kein Gepäck?

BETTE Es reicht. Ich bleibe nicht lange. Das weißt du.

ALBERT Ja. Sicher. Ich dachte nur –

Einen Rotwein, – Lombard?

BETTE Du erinnerst dich daran? Danke, ja.

Er nimmt ihr den Mantel ab, schenkt den Wein ein, längeres Schweigen.

Was ist mit Georg? Und seiner Frau, wie hieß –

ALBERT Sie hieß Elisabeth. Seit zwei Jahren tot. Georg geht's gut.

BETTE Und Ernst?

ALBERT Wie soll's ihm gehen? Auch gut.

BETTE Er war damals schon an die 60, glaube ich.

ALBERT Ihm geht's gut. Lebt mit einer Japanerin zusammen, 30 Jahre jünger. Lacht.

BETTEleise Wie so viele, nicht?

ALBERT Fast alle. Wirst du sie sehen, während deiner Zeit hier?

BETTE Ich glaube nicht, nein. Es sind nur ein paar Tage. Das wäre irgendwie – unfair.

ALBERT Unfair? Ich glaube nicht, dass sie das als unfair begreifen. Warum auch?

BETTE Ich weiß nicht, wenn man nach 20 Jahren so einfach an die Tür klopft. – Wie geht's denn? Ich war in der Gegend oder so. Das macht man nicht.

ALBERT Das wäre denen vollkommen egal.

BETTE Egal? Warum?

ALBERTleise Nur so.

BETTE Du meinst, weil es sie nicht interessiert, was aus mir geworden ist?

ALBERT Das habe ich nicht gesagt. 20 Jahre sind aber eine lange Zeit.

BETTE Für wirkliche Freunde eigentlich nicht. Lassen wir das.

ALBERT Ja. Du bleibst bis übermorgen?

BETTE Ja.

ALBERT Und es geht dir gut drüben?

BETTE Ja. Sehr. Pause. Sie schaut sich um.

Es hat sich nichts verändert, oder?

ALBERT Nein. Nichts.

Sie geht herum und berührt einige unsichtbare Gegenstände, Möbel etc.

BETTE Und alles am alten Platz.

ALBERT Der Sekretär –

BETTE Was ist mit ihm?

ALBERT Du weißt doch – er stand vorher hier, neben der Tür.

BETTE Ich –

ALBERT Du weißt es nicht mehr? Du hast dich doch immer beschwert, dass sie daran anstößt, die Tür, meine ich.

BETTE –

ALBERT – Dass sie anstößt.

BETTE Ja. Du hast recht.

ALBERT Ich fand ihn dort drüben passender.

Pause.

Und auch die Tür stößt nicht mehr an.

BETTE Er ist immer noch wunderschön, dein Sekretär.

ALBERT Unser. Es ist unser Sekretär.

BETTE Nein, Albert. Es ist dein Sekretär. Nur deiner. Es sind deine Dinge, es sind viele Dinge, und es ist dein Haus. Ein sehr großes Haus, nicht?

ALBERT Bette, warum fragst du? Du hast hier gelebt. Sehr lange. Mit mir. Ich dachte, es würde dich interessieren, wie es jetzt aussieht, all das. Und die Erinnerungen, an –

BETTE – Es interessiert mich auch. Sehr sogar.

ALBERT Es klang nur so verhalten. Ich hätte mir –

BETTE – Was? Mehr Freude gewünscht, Umarmungen, schöne Dinge, die es zu berichten gibt? Warte es ab. Ich bin gerade erst angekommen. – Die Veranda ist sehr schön. Die Kübel. Rhododendron.

ALBERT Es ist wie immer. Die Gärtner halten es in Schuss, sie verändern nichts.

BETTEleise Warum? Lass sie es doch anders schneiden, kreuz, quer, was sie wollen. Vielleicht wäre das – einfacher.

ALBERT Wollen wir hinaus? Es wird Frühling, du wirst sehen, es blüht bald alles, es ist genauso wie damals. Ich wollte nur –

BETTE – Ich weiß, du wolltest mir nur den Park zeigen, sehr schön. Aber ich möchte nicht, ich sehe ihn von hier aus. Schön, der Park, alles ist schön, so wie damals. – Unser Park. Das wolltest du hören, nicht?

ALBERTleise Ja, vielleicht.

Pause. Sie sieht ihn lange an, stößt dann mit ihrem Glas an seines.

BETTE Auf das Wiedersehen.

ALBERT Ja.

BETTE Erzähle mir von dir. Du lebst allein?

ALBERT Natürlich, ja.

BETTE Ist das natürlich?

ALBERT Weiß ich nicht. Viele Alte leben doch allein, oder? Und ebenso viele leben in einem großen Haus.

BETTE Wie diesem.

ALBERT Ja. – Unser Haus.

BETTE Es hat sich wirklich nichts verändert.

ALBERT Es ist alles so, wie du es verlassen hast. Fast alles.

BETTE Nur der Sekretär –

ALBERT Aber nur der. Alles andere steht noch immer da, – an derselben Stelle.

BETTE Du wolltest das so, Albert?

ALBERT Es blieb mir ja nichts übrig.

Pause.

BETTE Ich fand den Sekretär neben der Tür besser.

ALBERT Aber –

BETTEER STAND DORT BESSER!

Einfach besser.

ALBERT Die –

BETTE Und deine Tür war mir immer scheißegal, Albert. Wirklich, scheißegal! So – scheißegal. Sie tritt mit dem Fußhacken an die Tür und starrt ihn dabei an, er sieht weg, schweigt. Bette lächelt.

Es ist besser, wenn du ihn dort wieder hinstellst, diesen Sekretär, einfach wieder da hin, Albert. Hörst du?

ALBERT –

BETTE Machst du es?

ALBERTleise Ja.

BETTE Sehr gut.

Längere Pause.

ALBERT Ich habe gehört, dass es mit der Kunst nicht mehr so läuft wie früher. Die Leute halten ihr Geld zusammen, sagt man.

BETTE Sagt man das? Ich kann nicht klagen, in keiner Weise. Es läuft.

ALBERT Auch finanziell?

BETTE Ja. Eine Frage der Qualität. Wie überall.

ALBERT Hast du den Jones noch in der Galerie?

BETTE Nein. Der ist jetzt bei Goodman.

ALBERT Er war doch dein Zugpferd, oder? Du hast ihn aufgebaut.

BETTE Es gibt bessere.

ALBERT Seit wann ist er weg?

BETTE Seit fünf Jahren. Das ist auch unwichtig. Der kann mich mal.

ALBERT Seit fünf Jahren? Das war doch, als ich dich besuchen kommen wollte, ja, das war 2006, ich weiß es noch. Du wolltest es nicht.

BETTE Ja. Es war mir zu viel, mit der Galerie, mit allem.

ALBERT Und da braucht man die anstrengende Vergangenheit nicht auch noch im Haus. Ich hatte das schon verstanden.

BETTE Hast du es wirklich verstanden? Wirklich?

ALBERT Wann? Das damals oder diesen Besuch vor fünf Jahren?

BETTE Dein Besuch. Es ging nicht.

ALBERT Ich sagte doch, dass ich das verstanden hatte.

BETTE Etwas zu verstehen heißt ja nicht, dass man es toleriert. Ich denke, du warst sauer, verärgert, so etwas.

ALBERT Nur traurig. Ich hätte dich gerne gesehen. Aber es war okay.

BETTE Nicht schlimm?

ALBERT Nein.

BETTE Es ging wirklich nicht.

ALBERT Schon gut. Wie ist der Wein?

BETTE Sehr gut. Wie damals. Auch das.

ALBERT Bekommst du ihn drüben?

BETTE Wenn ich mich darum kümmern würde, bestimmt. Aber es gibt andere. Bessere.

ALBERT Sicher.

BETTE Sehr viel bessere. Das meiste ist woanders besser.

ALBERT –

BETTE Nicht nur der Wein.

Pause.

ALBERT Es ist schon, irgendwie –

BETTE Was?

ALBERT Ein komisches Gefühl. Dich nach all diesen Jahren wiederzusehen. Ganz seltsam.

BETTE Seltsam?

ALBERT Es kommt einiges hoch.

BETTE Ja. Gedanken, viele Erinnerungen. Stimmt.

ALBERT Wie geht es dir damit?

BETTE Jetzt?

ALBERT Ja.

BETTE –

ALBERT Wenn man eine Einheit war, so viele Jahre, dann –

BETTE Dann bleibt man es vielleicht, ja.

ALBERT Für immer.

BETTE Die Zeit ändert einiges, Albert.

ALBERT Sicher.

BETTE Ganz bestimmt sogar.

Pause.

ALBERT Ich freue mich, dass es dir gutgeht.

BETTE Danke.

ALBERT Du hattest damals immer so eine, ja, traurige Art. Manchmal. Davon spüre ich nichts mehr. Das ist gut.

BETTE Ich sag's ja. Die Zeit macht einiges aus. Wir verändern uns. Und das ist auch gut so.

ALBERT Ja. Darf ich dir etwas sagen?

BETTE Natürlich.

ALBERT Ich war sehr aufgeregt in den letzten Tagen. Weil ich wusste, dass du kommen wirst. Aufgeregt wie so ein Teenager vor dem ersten, weiß nicht, – date, oder wie heißt das jetzt? Vollkommen verrückt, in meinem Alter. Ich meine, dass es das noch gibt.

BETTE Aber das ist schön.

ALBERT Du hast mir alles bedeutet, damals. Ich weiß nicht, ob du das wusstest.

BETTE Doch. Ja. Aber du mir auch.

ALBERT Danke.

BETTE Wofür? Es ist die Wahrheit. Das heißt – es war die Wahrheit. Für eine lange Zeit. Wir haben viel miteinander durchgemacht, Albert. Sehr viel.

Albert vergräbt das Gesicht in den Händen.

ALBERT Ich weiß nicht, ob ich das –

BETTE Ob du es vergessen kannst? Nein. So etwas kann man nicht vergessen. Wahrscheinlich nie.

ALBERT Ja.

BETTE Lass uns davon nicht reden, nicht jetzt.

ALBERT Es kann aber helfen.

BETTE Nein. Es hilft nicht. Nichts hilft. Sie sieht ihn durchdringend an, zündet sich dann eine Zigarette an. Aber du willst es unbedingt wissen?

ALBERT – Was?

BETTE Warum es nicht hilft, – das Reden?

ALBERT – Ja.

BETTE Dann sag ich es dir, Albert. Kurze Pause. Sie bläst den Rauch in seine Richtung, er hüstelt, sie bläst wieder den Qualm zu ihm. Weißt du, natürlich ist man eine Einheit, miteinander, wenn man da so in seinem Bettchen liegt, Hand in Hand, Arm in Arm, Kopf an Kopf, süß, wie verwachsene Blumen, wie zwei kleine, fette Schweine, das ist man, ein geschlossener Kreislauf, – aus Blut, Sperma, Zucker, Speichel, Haut, was du willst. Man teilt das alles, und die Sorgen, vor allen Dingen die Sorgen, nicht? Und jede Menge Glück lacht, Tonnen an Glück, jede verdammte Sekunde erstickt man an Glück, das hat doch was, nicht, – Albert?

ALBERT –

BETTE So eine Einheit ist man, das ist schön, andere haben das nicht, man kann sich wirklich glücklich schätzen. Aber dann kommt das große Messer, aus einer sehr, sehr großen Hand, leise, von oben, scharf und leise; es schneidet das durch, das, was vorher einmal zusammen war, ganz sacht, wie heißer Stahl durch Schnee. Die Enden zucken dann, wollen wieder zueinander, aber da ist nichts mehr, es zuckt ins Leere, blutet, schreit, aber da ist nichts mehr, die Einheit ist jetzt nur noch eine halbe Einheit; und nur noch so etwas lächerlich Halbes zu sein, das ist sehr viel schlechter als ein Ganzes. Dieses Messer – es ist nur die Frage, wer es zuerst nimmt.

ALBERT Bette, das ist lange her. Und du warst es, die –

BETTE Natürlich war ich es. Weil ich schneller war.

ALBERT Ich meinte –

BETTE Ich war schneller.

ALBERT –

BETTE Ich war einfach nur schneller.

ALBERT –

BETTE Schneller!

ALBERT Ich wollte doch nur –

BETTE Was? Wolltest du eine nüchterne Beschreibung? Eine Auflistung der Umstände, der jeweiligen – Bedürfnisse, befriedigt oder eben nicht, gute Gründe, wie man so sagt?

ALBERT Aber du warst es doch, die –

BETTE Ich war gar nichts. Ich war ein Nichts für dich. Ich war nur schneller.

Pause, Albert atmet schwer, Bette sieht ihm dabei zu, erneut der Rauch in seine Richtung.

Vielleicht bin ich ein Wiesel, Albert, ein kleines Tier mit sehr scharfen Zähnen, und eben sehr schnell, einfach unglaublich schnell.

ALBERT –

BETTE Und du wolltest, dass ich herkomme. Pause. Albert? Albert geht herum.

Albert, bist du krank? Ist es das?

ALBERTlacht Krank? Du meinst das klassische Schema – alter Mann muss sterben, will noch einmal das sehen, was er geliebt hat, will noch einmal reinen Tisch machen, seine moralische Läuterung erleben, bevor er in den Himmel darf; ein Scrooge auf der Suche nach der finalen Wahrheit seiner selbst; lacht – aber die Geister der Vergangenheit holen ihn ein, so ungefähr, ja? Nein, ich bin nicht krank. Es geht mir gut.

BETTE Und?

ALBERT Es mag jetzt nicht spektakulär für dich klingen, nein, wahrscheinlich gar nicht, aber für mich ist es etwas beruflich sehr Entscheidendes, ich –

BETTE Ja?

ALBERT Ich habe die Firma verkauft.

BETTE Was heißt das?

ALBERT Das, was es heißt. Ich habe verkauft, die Depots, sämtliche Häuser, auch den Namen, die Rechte, Patente, alles.

BETTE An wen?

ALBERT Johnson.

BETTE An die Schweden? Nicht schlecht. Und jetzt?

ALBERT Jetzt? Ich habe die Firma nicht mehr, ganz einfach.

Kurze Pause. Sie zerdrückt die Zigarette auf dem Boden, er sieht ihr dabei kommentarlos zu.

BETTE Warum erzählst du mir das? Ich meine, es geht mich einfach nichts mehr an.

ALBERT Eigentlich nicht, nein.

BETTE Ich kenne deine Gründe nicht, aber du wirst schon wissen, warum. Willst du es mir sagen?

ALBERT Ich will wieder anders leben, Bette. So wie früher. Ich wollte, dass mein Leben wieder überschaubar wird, kleiner, einfacher, wenn du so willst. Das war der Grund, nur der.

BETTE Ein schöner Grund.

ALBERT Verstehst du? Solange ich denken kann, habe ich nur gearbeitet, endlos, nur Arbeit, Arbeit. Und jetzt bin ich so ein alter Sack, ja, das sagt man doch so, nicht? – Aber da sollte doch noch etwas anderes sein, oder?

BETTE Ja?

ALBERT Etwas, das übrig bleibt, nach alldem. Ich weiß, das klingt verrückt, aber – ich will wieder leben, richtig leben. Einfach – frei sein.

BETTE Ich wünsche es dir, Albert. Aber es überrascht mich, du wolltest doch immer expandieren, groß werden, größer als alle anderen, einfach der Größte sein. Und hast es ja auch geschafft, alle hast du kleingekriegt, ausnahmslos. Um selbst ein Riese zu werden – der Albert Magnus, ja. Das bist du.

ALBERT Das war ich. Es ist jetzt anders.

BETTE Okay.

ALBERT – Bette?

BETTE Ich bin überrascht, ja, sehr. Ich hätte nicht gedacht, dass du das kannst.

ALBERT Du hättest mir nicht zugetraut, klein zu sein, klein zu werden. Ich weiß.

BETTE Nein, das hätte ich nicht. Jedem anderen, aber nicht dir. Du warst immer der Große, bei dir liefen alle Fäden zusammen, nirgendwo sonst. Das Zentrum deines Universums.

ALBERT Aber ich hab's jetzt geschafft.

BETTE Ich gönne es dir. Aber was hat das mit mir zu tun?

ALBERT Weißt du, die Schweden haben anständig bezahlt, kein großartiges Verhandeln, anständig, durch und durch. Ein Riesendeal. Es war das beste Geschäft meines Lebens.

BETTE Aber du warst immer solvent, mehr als das, reich, vermögend, sehr, sehr reich; heute sicher noch mehr als damals.

ALBERT Richtig, es kann sich sehen lassen, ein finaler Lebensgewinn, wenn du so willst. Es hat sich gelohnt. Nicht kleckern, klotzen. Macht auch nicht jeder von diesen Kleinscheißern – den anderen.

BETTE Den Kleinscheißern?

ALBERT Den anderen. Dieses Geld – ich will es ausgeben.

BETTE Albert, wenn du damit etwas andeuten willst – ich möchte kein Geld von dir, wirklich nicht. Es geht mir gut. Außerdem, du warst auch damals sehr großzügig, bei der Scheidung, ich –

ALBERT Obwohl du es warst, die mich verlassen hat, ja.

BETTE Du warst sehr großzügig. Ich möchte kein Geld von dir.

ALBERT Ich meinte es auch nicht so – direkt.

BETTE Was ist denn – nicht direkt?

ALBERT Bette, ich weiß, was ich alles falsch gemacht habe, mir ist das klar. Ich meine, dass ich damals nie Zeit für dich hatte, weder für Clara noch für dich. Du hast recht, ja, ich wollte einfach etwas. – Erfolg, vor allen Dingen, sicher, keiner weiß das besser als du. Ich –

BETTE Du hattest schon Zeit für Clara. Sehr oft.

ALBERT Ja? Ich glaube nicht. Jedenfalls nicht genug, eben die Zeit, die man für seine Familie eigentlich haben müsste. Nein, ich war nur – krank.

BETTE Krank?

ALBERT Immer unter Strom. Ehrgeiz, all das. Ich denke schon. Ja.

BETTE Und das möchtest du wiedergutmachen, verstehe ich das so?

ALBERT Die Dinge sind jetzt anders, die Firma ist weg, ich hätte jetzt die Zeit, die Ruhe und alle Möglichkeiten –

BETTE Albert, sag mir bitte, was du willst. Konkret.

ALBERT Könntest du dir nicht vorstellen, wieder hier, bei mir zu sein? Vielleicht nur für ein paar Tage, für den Anfang, dann sehen wir weiter. Es muss auch nicht in dieser Wohnung sein, ich könnte dir etwas kaufen, hier in der Gegend oder wo du willst, bei den Seen, du magst doch Natur. Dann vielleicht eine Reise, Südamerika, da wolltest du damals doch immer hin, wir buchen –

BETTE Ich war bereits da. Mehrmals.

ALBERT Dann woanders, was auch immer, ich meine ja nur – kannst du dir das nicht vorstellen, wieder bei mir zu sein? Es zumindest zu versuchen?

BETTElacht Albert, was stellst du dir vor? Nach 20 Jahren sehen wir uns jetzt wieder – und du fragst mich so etwas? Das ist peinlich.

ALBERT Ist es das? Ich habe dich nie vergessen, nicht einen Tag lang. Ich habe immer versucht, den Kontakt aufrechtzuerhalten, ich habe alles versucht, es lag nicht an mir.

BETTE Das habe ich auch nicht gesagt. Trotzdem ist es eine lange Zeit. Das holt man nicht so schnell ein, nur weil man jetzt – alt ist und zu viel Geld hat. Damals wäre es richtig gewesen, heute spielt es keine Rolle mehr.

ALBERT Wäre es wirklich so unvorstellbar?

BETTE Ja.

ALBERT Soviel ich weiß, hast du keinen Mann.

BETTE Und?

ALBERT Sagt das nicht etwas aus?

BETTE Du meinst, dass ich dir mein Leben lang nachgetrauert hätte? Nein, das sagt es nicht. Es gab andere Gründe dafür, – mein eigenes Leben in die Hand zu nehmen, zum Beispiel. Darum ging es. Ich wollte keinen zweiten Albert, der mir sagt, was richtig ist; wie rum ich nachts im Bett zu liegen habe, was ich Falsches gut zu denken habe und was nicht, was ich leiden mag und was ich zu hassen habe und mit welchem Grinsen ich wann und wo bei deinen Geschäftspartnern zu stehen habe, all das brauchte ich nicht noch mal, verstehst du? NIE WIEDER!

Kurze Pause.

ALBERT War das so für dich?

BETTE Mit dir? Ja, oft.

ALBERT Nein.

BETTE Doch. Du hast meine –

ALBERT Was?

BETTE Du hast mich immer zu etwas machen wollen, etwas, das dir in den Kram passte. So eben, wie du die Dinge gesehen hast, wie du die Dinge haben wolltest. Groß werden? Ja, das wolltest du, Macht haben, all das, über alles, auch über mich.

ALBERT Das war nicht so.

BETTE Doch. Es war so.

ALBERT Aber, auch wenn du so darüber denkst, es ist doch so lange her. Wenn es so war, dann tut es mir leid, aber ich kann es doch wiedergutmachen, – jetzt, hier. Warum sollte ich noch derselbe sein?

BETTE –

ALBERT Ist das so unvorstellbar?

BETTE Warum hast du das getan?

ALBERT Was?

BETTE Verstehst du das nicht?

ALBERT Nein. Was?

BETTE Wenn du es selbst jetzt nicht verstehst, wie sollte es dann besser werden können? Du willst immer alles in der Hand haben, Albert, das ist das Problem. Du willst jedem die Schlinge um den Hals werfen, du kannst nicht loslassen.

ALBERT Ich habe dich losgelassen. Es hat mich fast umgebracht. – Was mache ich so Schlechtes? Ich sehne mich nach dir, ist das so schlimm?

BETTE Das nicht, nein. Aber deine krankhafte Art, alles beherrschen zu wollen, das ist schlecht. Das war früher so und wird heute nicht anders sein. Du hast mir das Leben zur Hölle gemacht, lang genug.

ALBERT Zur Hölle gemacht? Du hattest alles, was du wolltest, ausnahmslos, ich war gut zu dir, ich habe dich immer geliebt, das weißt du. Was ist eigentlich los? Warum sagst du so etwas? – Zur Hölle gemacht, ich glaube das nicht.

BETTE Und warum habe ich dich dann verlassen, was meinst du?

ALBERT –

BETTE Grundlos?

ALBERT Du wirst Gründe gehabt haben. Ich habe es nie verstanden. Du hast nichts erklärt, nie.

BETTE Und du kannst dir nicht vorstellen, warum? Gab es da nichts?

ALBERT Was meinst du?

BETTE Nichts?

ALBERT –

BETTE Wie war das, Albert, wie war unser Leben? Erzähl du es mir, deine Sicht, bitte.

Pause.

ALBERT Wir waren glücklich.

BETTE Ach. Und weiter?

ALBERT Gut, okay, unser Leben. Ich habe dich kennengelernt, kurz darauf kam Clara –

BETTE Das ist sehr grob.

ALBERT Was soll ich sagen?

BETTE Von Anfang an.

ALBERT Von Anfang an? Gut, wir lernten uns kennen, Ernst war dein Pate, darüber haben wir uns kennengelernt, als er seine Einweihung damals feierte. Du warst die schönste –

BETTE – Weiter.

ALBERT Nach einem Jahr hatten wir dann Clara und sind zusammengezogen. Es war vielleicht zu früh. Zu früh für dich. Aber du hattest Clara.

BETTE Ja. Ich war zwanzig und hatte ein Kind.

ALBERT Und du warst finanziell abgesichert. Wir hatten keine Sorgen. Und wir waren eine Familie. Glücklich.

BETTE Ich möchte nicht über Clara sprechen.

ALBERT Ich weiß. Es tut mir leid. Ich wollte auch nicht –

BETTE Lass es.

ALBERT Ja.

BETTE Weiter.

ALBERT Es war eine schöne Zeit.

BETTE Für dich.

ALBERT Die schönste Zeit meines Lebens. Mit euch beiden. Bis du gegangen bist.

BETTE Und du weißt gar nichts mehr?

ALBERT Ich weiß nicht, was du meinst.

BETTE Und dieses große, schwarze Buch, so eine Kladde, ja. Du hast darin alles aufgeschrieben, das, was ich getan habe, das, was ich zu tun habe, jeden Tag, meine Aufgaben, ja, so hast du es genannt, »meine Aufgaben«.

ALBERT Es war nur ein kleines Notizbuch.

BETTE Mit meinen Aufgaben darin.

ALBERT Es war nur für die Ordnung, für deine Ordnung. Ich hatte zu viel im Kopf, mit der Firma. Es war doch nichts Schlimmes.

BETTE Du hast mir einen Plan geschrieben, jeden Tag, ein Soll. Wenn ich es nicht erfüllt hatte, warst du sauer, tagelang.

ALBERT Das meiste hatte mit Clara zu tun, das weißt du.

BETTE Nein.

ALBERT Nein? – Du weißt, was du alles falsch gemacht hast mit ihr, zumindest am Anfang, das ganze Drumherum.

BETTE Was habe ich falsch gemacht?

ALBERT Was soll das jetzt? Bette, nicht noch mal. Sie hatte anfangs diesen Husten, die Dosierung musste stimmen, mal stündlich, mal halbstündlich; du hast immer die Zeiten durcheinandergebracht. Bis ich das alles in dieses Buch geschrieben habe. Dann ging es. Was ist daran schlimm?

BETTE –

ALBERT Warum weißt du das nicht mehr? Das kann doch nicht sein.

BETTE Du hast in diesem Riesenbuch –

ALBERT Es war nur ein kleines Heft.

BETTE – In diesem Buch stand auch, was ich anzuziehen hatte, was ich zu sagen hatte, wann und zu wem. Es ging nicht nur um Clara.

ALBERT Du weißt, dass du mich darum gebeten hast.

BETTE Nein.

ALBERT Auch das weißt du nicht mehr?

BETTE Ich soll dich darum gebeten haben?

ALBERT Ja. Bei diesen Empfängen warst du dir immer unsicher. Ich sollte dir alles zusammenfassen, für den Überblick, wie du sagtest, wer wichtig sei und wer nicht, damit du wüsstest, worauf es ankäme. Eine Art Anleitung. Du wolltest sie. Wirklich.

Kurze Pause, Bette abwesend.

BETTE Bitte gib mir noch Wein.

Er gießt nach.

ALBERT Aber du musst das noch wissen.

BETTE Vage.

ALBERT Wenn es so vage ist, dann reicht es dir dafür, mir zu unterstellen, dass ich dir das Leben zur Hölle gemacht hätte? Nur für eine vage Erinnerung, die dazu noch falsch ist? Ich habe dich immer gut behandelt.

BETTE Ich habe es anders in Erinnerung. Ich hatte sogar Angst vor dir, panische Angst war das, manchmal.

ALBERT Angst?

BETTE Dass du mir wieder alles befiehlst. Und vor deiner Kraft, ja. Du hast mir einmal fast die Hand gebrochen.

ALBERT Was?

BETTE Ja.

ALBERT Ganz sicher nicht. Ich war immer gut zu dir.

BETTE Nein. Das warst du nicht.

ALBERT –

BETTE Das warst du nicht.

ALBERT –

BETTEleise Weißt du, was Kathedralen sind? Heilige Kathedralen?

ALBERT Was meinst du?

BETTE Kirchen? Tempel? Im Meer. Auf den Wolken. Unterirdisch. Überall sind sie.

ALBERT –

BETTE Du weißt es nicht, richtig? Kleine Räume, nur wenige Zentimeter groß, nicht einmal ein Spatz hätte Platz in ihnen, – unser Leben, unsere Dimensionen, unsere Räume, so klein, wie wir sind, passen wir auch dort noch hinein, wälzen uns in unseren liebgewonnenen alten Fäkalien, direkt unter dem lieben Gott. Das ist lächerlich, nicht? Ich sage dir, es ist vollkommen lächerlich. Wie klein wir doch sind. Verstehst du das? So klein, und das bei vollem Verstand. Es ist – unheimlich. Albert. Unheimlich. Alles ist nur noch – unheimlich. Seit damals.

ALBERTleise Ich, – ich denke, dein Flug war sicher anstrengend. Möchtest du dich eine Weile hinlegen?

BETTE Nein!

Bette blickt nach unten, weint. Albert berührt ihre Schulter.

Lass das. Bitte, – ich möchte in das andere Zimmer.

ALBERT Jetzt?

BETTE Ich möchte nur hier raus. In einen anderen Raum. Nach oben.

ALBERT Sicher, später können wir –

BETTE Nicht später, jetzt. Es ist stickig hier.

Er zögert.

ALBERT Gut. Wenn du willst.

Er geht voraus, sie folgt ihm langsam in den zweiten Raum.

Besser?

BETTE Ja. Bitte öffne das Fenster. Es ist warm hier. Heiß.

Er öffnet ein unsichtbares Fenster, macht sich dann an einer Stereoanlage zu schaffen, nach einem Moment ist ein Song zu hören, »Yesterday once more«.

ALBERT Weißt du es noch?

BETTE Was?

ALBERT Du hast es immer gehört – hier.

Bette steht starr, sie sieht in den Raum, die Musik läuft einige Zeit.

BETTE Mach es aus.

ALBERT Es ist aber –

BETTE Mach es aus!

Albert nervös an der Stereoanlage.

ALBERT Oder dieses? Du hast dabei immer gemalt.

Klassische Musik ist laut zu hören. Albert sieht sie erwartungsvoll an, sie steht lange starr; nach einigen Minuten geht sie schnell zur Anlage und drückt entschlossen auf die Tasten, die Musik verstummt.

BETTE Ich will das nicht, Albert. Verstehst du das?

ALBERT Ich –

BETTE Ich will es einfach nicht. Längere Pause. Sie sieht sich um.

ALBERTleise Wir haben sehr unterschiedliche Erinnerungen. Ich weiß davon nichts. Ich meine – dass ich so bestimmend gewesen sein soll. Wenn es so war, tut es mir leid. Es ist alles so, wie du es verlassen hast, ich habe nichts angerührt; nur die Putzfrau kommt manchmal herein. Deine Bilder – alle hier.

BETTE Wo sind sie?

ALBERT Dort drüben. Er greift nach einigen unsichtbaren Gemälden und zeigt sie ihr.

Weißt du noch? – Du hast immer dort gesessen, vor dem Balkon, mit dem Skizzenblock. Und das hier. Du hast es sehr gemocht, es war dir wichtig.

BETTE Es sieht aus wie ein Feininger. Wie eine – Kopie.

ALBERT Es ist trotzdem ein gutes Bild.

BETTE Du kannst das beurteilen? Es ist eine schlechte Kopie, pubertär, mehr nicht.

ALBERT Es ist lange her. Du hast geübt, für die Bewerbungsmappe der Akademie. Sei nicht so hart mit dir. Ich glaube auch, dass sie dich –

BETTE – Was? Dass sie mich genommen hätten? Sicher nicht. Ich war einfach nur schlecht.

ALBERT Nein, das warst du nicht. Nur jung. Ich habe nie verstanden, dass du nicht weitergemacht hast.

BETTE Und Clara? Sie dreht einige der Bilder um, betrachtet sie skeptisch.

ALBERT Was sollte sein? Ich hätte mich gekümmert. Mit einer Nanny –

BETTE Ich weiß. Natürlich hättest du dich gekümmert.

Sie stellt ein Bild nach vorne, er streicht kurz darüber.

ALBERT Ich bin nicht wirklich zu erkennen, oder? Aber mit etwas Fantasie geht es schon. Ich habe daran gedacht, es unten im Wohnzimmer aufzuhängen, was denkst du?

BETTE Mache es so, wie du meinst, Albert. Du kannst sie aber auch wegwerfen, diese Bilder, alle.

ALBERT Aber –

BETTE Wirf sie einfach weg, Albert. Wenn du willst, kannst du vorher auch noch hineintreten.

ALBERT –

BETTE Mach es, – ja?

ALBERT Bette –

BETTE Mach es! Er stellt die Bilder wieder zurück. Sie blickt sich weiter um. Das war also mein Zimmer.

ALBERT Ja –

BETTE Und dort war Claras Zimmer.

ALBERT Ja. Willst du es sehen?

BETTE –

ALBERT Ich habe nichts verändert.

BETTE Ich möchte es nicht sehen.

ALBERT Es fällt auch mir schwer.

BETTE Das hoffe ich. – Dass es dir schwerfällt. Es sollte dir besonders schwerfallen.

Pause.

ALBERT Lass uns das vergessen, lass uns wieder im Jetzt leben, wirklich. Bitte.

BETTE Und wie sieht das aus, dein Jetzt? – Ich komme zurück, nach 20 Jahren, so, als wenn ich nie gegangen wäre. Dann sind wir wieder ein Paar, so wie früher, ja? Du hast das Geld, auch so wie früher, und du weißt auch heute wieder, was gut für mich ist und was nicht, so wie das da eben mit Südamerika. Weil es ja gut für mich ist.

ALBERT Ich hab das nur gesagt, weil du immer gerne da hinwolltest, Urwälder sehen, Tiere, Natur, so etwas. Das ist von dir.

BETTE