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Warum verlangt nahezu jedes Jobinserat Teamfähigkeit? Warum wird Teamarbeit allgemein für erstrebenswert gehalten? Neben theoretischen Grundlagen von Teamarbeit und der Frage, ob sie in jeder Situation sinnvoll ist, stellt das Buch mit "Kooperativen Abenteuerspielen" eine Methode zum Teambuilding vor, bei der Gruppen exemplarisch vor schwierige Aufgaben gestellt werden, die ausschließlich oder zumindest besser im Team lösbar sind. Die Spieler müssen Fantasie entwickeln, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten entdecken und diese gezielt für die Lösung einsetzen. Das Buch bietet als Handbuch für Spielleiter 56 Spielbeschreibungen aus verschiedenen Bereichen der Teamentwicklung.
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Seitenzahl: 135
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Cover
Titelei
Einleitung
Die Theorie
Das Team
Das Individuum
Gruppendynamik
Die Rolle des Einzelnen im Team
Die psychologischen Rollen
Die funktionalen Rollen
Die Regeln im Team
Die Kommunikation im Team
Verbale Kommunikation
Paraverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation
Schriftliche Kommunikation
Visuelle Kommunikation
Kongruenz der Kommunikation
Kooperative Abenteuerspiele
Gemeinsam erfolgreich?
Eins ist sicher: Das Abenteuer
Er tut nichts – er will nur spielen?
Evaluation
Die Praxis Teil 1: Die Spiele
Die Spiele
Aufwärmen und Kennenlernen
Prolog: Unglaublich – aber auch wahr?
Duell
Ordnung muss sein!
Wildwechsel
Der Gordische Knoten
Unsicherheit und Angst
Das Förderband
Die Hängebrücke
Minesweeper
Night Line
Die Himmelsleiter
Von Fall zu Fall
Kooperation
Seitenwechsel
Bombenentschärfung
Twister
Wasser marsch!
Transporter
Flussüberquerung
Der Zauberstab
Das Spinnennetz
Prost!
So weit, so gut
Balltransport
Weißt du noch ...
Alles Gute kommt von oben
Halma für Anfänger
Das Blatt wendet sich
Ballonparcours
Odakim – Mikado verkehrt
Die Quadratur des Kreises
Im Treibsand
Der Elektrozaun
Dichterwettstreit
Brennelemente bergen
Reif für die Insel
Spione unter sich
Hoch hinaus
Swing
Mohawk Walk
Auseinander!
Aladdins Wunderlampe
Tiramisu
Entschleunigung
Gruppenfoto
Puzzle
Auf die Minute pünktlich
Memory
Energizer
Der richtige Dreh
Eisschollenspringen
Seitenwechsel 2.0
Kommunikation
Copy Shop
Minesweeper 2.0
Symbolpolitik
Jeder zählt!
Zahlen, bitte!
Grenzen der Kooperation
Komm' doch mal runter!
Dunkelziffer
Katastrophe im Kraftwerk
Die Praxis Teil 2: Material und Technik
Wissenswertes zu Seilverspannungen an und zwischen Bäumen
Materialien
Seile oder Ratschengurte
Bandschlingen oder Rundschlingen
Karabiner, Schäkel und Schraubglieder
Knoten
Der Ankerstich
Der Palstek
Der Mastwurf
Statik
Baumschutz
Obere Umlenkung oder oberen Fixpunkt einrichten
Das benötigte Material
Das Vorgehen
Quellennachweise
Anhang
Anhang 1 Verlegeplan der Holzfliesen für »Im Treibsand«
Anhang 2 Symbole zum Ausdrucken
Anhang 3 Zielscheibe zur individuellen Reflexion
Anhang 4 Zielscheibe zur Gruppenreflexion
Anhang 5 Rückmeldung
Spieleindex
Der Autor
Andreas Gruschkus ist Diplom-Sozialpädagoge mit einem Aufbaustudium »Erlebnispädagogik«. Nachdem er seit 1986 der Geschäftsführer des team erlebnispädagogik war, das er auch mitgegründet hatte, bietet er heute Maßnahmen zum Teambuilding an. Zwischenzeitig hatte er einen Lehrauftrag für Erlebnispädagogik an der Hochschule [email protected]
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1. Auflage 2025
Alle Rechte vorbehalten© W. Kohlhammer GmbH, StuttgartGesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Heßbrühlstr. 69, 70565 [email protected]
Print:ISBN 978-3-17-045490-3
E-Book-Formate:pdf:ISBN 978-3-17-045491-0epub:ISBN 978-3-17-045492-7
»Gute Fahrt wünscht Ihnen Ihr Team von der Tankstelle!« »Werde Mitglied in unserem Friseurteam!« »Gut beraten von unserem kompetenten Team.« Überall begegneten mir Teams; ich war auf Schritt und Tritt von ihnen umgeben. Warum war ich selbst noch kein Teil eines Teams? Was stimmte nicht mit mir? Oder war ich vielleicht in irgendwelchen Teams, ohne es zu bemerken?
Je länger und intensiver dieses Werben für das Team an sich auf mich einstürmte, desto drängender stellte sich mir die Frage: »Sind das tatsächlich alles Teams oder gibt es vielleicht nur unterschiedliche Definitionen von Team?« Ich begann zu recherchieren.
Laut Duden ist ein Team »eine Gruppe von Personen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten« (www.duden.de/rechtschreibung/Team). Man kann zusätzlich fordern, dass im Idealfall die gemeinsame Aufgabe allen Teammitgliedern bekannt ist und dass ihre Lösung für erstrebenswert gehalten wird.
Ich zweifele daran, ob ich überall dort, wo Menschen gemeinsam arbeiten, auf ein Team treffe, das die Bedingungen dieser Definitionen erfüllt. Die Menschen, die in unserem Supermarkt die Regale bestücken, halten die Aufgabe, diese möglichst schnell mit Waren zu füllen, persönlich eventuell nicht für besonders relevant. Trotzdem tragen sie einheitliche Kleidung, die sie als Team ausweist. Das Finanzamt sucht auf den von ihnen verschickten Briefumschlägen »Teamplayer«, die dann – jeder für sich – an »ihrem« Arbeitsplatz »ihren« Buchstaben abwickeln. Im Frisiersalon des Friseurteams schneidet der einzelne Friseur seinem jeweiligen Kunden die Haare. Arbeiten in den beschriebenen Betrieben tatsächlich Teams? Und wenn ja: Ist das gut oder schlecht oder wenigstens wichtig? Ist Teamarbeit überhaupt immer und überall der Einzelarbeit vorzuziehen?
Ich erinnere mich an meine Schulzeit. Wir sollten Texte in Gruppen bearbeiten und die Ergebnisse präsentieren. Ich lernte schnell, dass TEAM die Abkürzung für »Toll, ein anderer macht's« ist. Es gab immer einen Mitschüler, der von der Aufgabe beseelt war und sich in seine Gedankengänge ohnehin nicht hineinreden lassen wollte. Ich ließ ihm den Willen, gab ab und zu eine Äußerung dazu, die nicht allzu weit vom Mainstream lag, und ließ mir das Ergebnis der Gruppenarbeit gutschreiben.
Wenn wir im Studium ein Referat in Gruppenarbeit halten sollten, teilten wir die Aufgaben auf; jeder übernahm einen bestimmten Aspekt des Themas. Die einzelnen Teilergebnisse setzten wir dann einfach zusammen. Das Gesamtergebnis war inkonsistent und wirr. Bestimmte Passagen wiederholten sich, wichtige Aspekte fehlten und der Stil änderte sich mehrmals innerhalb des Referats. Oft waren zudem nicht alle Beiträge rechtzeitig fertig, sodass diese Teile – unvollständig wie sie waren – notdürftig eingeflochten werden mussten.
Teamfähigkeit ist offenbar die Schlüsselqualifikation schlechthin. Eine Unternehmensbefragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages aus dem Jahr 2015 zeigt, dass sie unter den Anforderungen an Bachelor-Absolventen an oberster Stelle steht: Für 72 % der Firmen ist sie eine unverzichtbare Eigenschaft eines Bewerbers – weit vor dem Fachwissen (DIHK 2015).
Warum verlangt fast jedes Jobinserat Teamfähigkeit, obwohl niemand so recht erklären kann, was darunter eigentlich zu verstehen ist? Die Mehrheit dürfte sich darüber einig sein, dass man sich nicht rücksichtslos verhalten soll. Darüber hinaus aber ist zu vermuten, dass jeder seine eigene Definition von Teamfähigkeit hat.
Warum wird Teamarbeit auch in allen anderen Bereichen des Lebens für erstrebenswert gehalten? Bestimmt gibt es Bereiche, die ohne Teamarbeit nicht denkbar wären. Man mag die Leistung der Fußballnationalmannschaft unterschiedlich beurteilen. Sicher ist, dass sie ohne eine gewisse Zusammenarbeit im Team schlechter wäre. Andererseits gibt es Bereiche, in denen Teamwork nicht nur keine Vorteile bringt, sondern im Gegenteil eher schädlich ist. Wie würde sich zum Beispiel eine Sinfonie anhören, hätte Mozart sie nicht allein, sondern in einem Team geschrieben?
Eine unüberschaubare Anzahl psychologischer Studien beschäftigt sich mit allen möglichen Faktoren, die Teamarbeit positiv oder negativ beeinflussen. Ich fand aber wenig über die Frage: Warum überhaupt Teamarbeit?
Teamarbeit ist meiner Beobachtung nach nicht an sich der Arbeit Einzelner vorzuziehen; ihr Einsatz orientiert sich an der gestellten Aufgabe. Ihr unreflektierter Einsatz ist nicht sinnvoll, ihr planvoller Einsatz in bestimmten Bereichen schon.
So störend ich die Mantra-gleich vorgetragene Betonung des Teamworks empfinde, so faszinierend scheinen mir die Möglichkeiten der Arbeit in einem Team, das den Namen verdient und in Bereichen eingesetzt wird, in denen es sinnvoll arbeiten kann. Ebenso faszinierend scheinen mir die Möglichkeiten, ein solches Team zu formen.
Trifft man auf ein Team, das tatsächlich gemeinsam und zielgerichtet an Aufgaben arbeitet, muss es zu irgendeinem Zeitpunkt entstanden sein und sich seitdem irgendwie entwickelt haben. Seine Strukturen haben sich entweder durch eigenes Zutun der Teammitglieder entwickelt oder wurden durch andere kluge und verständige Menschen geformt.
Diese Entwicklung vom ich zum wir soll Gegenstand des vorliegenden Buchs sein. Wie lässt sich aus einer Gruppe von Menschen ein Team formen oder ein bereits bestehendes Team so entwickeln, dass es effektiv und für die Teammitglieder befriedigend arbeitet? Mit anderen Worten: Wie lässt sich ein effektives Teambuilding bewerkstelligen?
Gibt man »Teambuilding« in eine Suchmaschine ein, hat man eine Fülle an Beiträgen vor sich, darunter viele kommerzielle Angebote für Teamevents. Die Vorschläge reichen vom gemeinsamen Kochen oder Bowlen bis hin zum Floßbau, sind also breit gefächert, bedienen aber alle die Vorstellung, dass aus einer Gruppe von Menschen ein Team wird, wenn sie nur gemeinsam Spaß hat und sich ihre Mitglieder danach besser verstehen.
In diesem Buch gehe ich der Frage nach, ob das stimmt. Ich untersuche im theoretischen Teil Faktoren, die Teamarbeit zum Erfolg führen. Dabei stelle ich Betrachtungen zu den einzelnen Teammitgliedern an, beleuchte ihre jeweiligen persönlichen Voraussetzungen, ihre Kommunikation innerhalb des Teams, ihre jeweilige Rolle und das Regelwerk, das – ausgesprochen oder unausgesprochen – im Team vorhanden ist. Jede Maßnahme zum Teambuilding muss diese Faktoren berücksichtigen, will sie mehr als ein Event sein, das zwar im Einzelfall durchaus Spaß machen kann, auf die Zukunft des Teams aber nicht unbedingt Auswirkungen hat. Am Schluss jeder Maßnahme steht immer die Frage, ob sie ihre Ziele erreichte. Betrachtungen zur Evaluation stellen auch den Schluss des theoretischen Teils dieses Buchs dar. Um dabei nicht nur theoretische Betrachtungen anzustellen, werden auch praktische Hilfen gegeben.
Anschließend stelle ich eine Methode vor, aus einer Gruppe von Menschen ein Team zu formen oder die Zusammenarbeit in einem bereits bestehenden Team zu verbessern. Sie beruht auf Kooperativen Abenteuerspielen, einer Methode der Erlebnispädagogik. Dabei werden Gruppen vor schwierige Aufgaben gestellt, die entweder ausschließlich oder zumindest besser im Team zu lösen sind. Die Spieler müssen dazu Fantasie entwickeln, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten entdecken und sie gezielt für die Lösungen einsetzen. Diese schwierigen Aufgaben stehen exemplarisch für die schwierigen Aufgaben, die das Team unter Umständen später bewältigen soll, und bieten ein Übungsfeld, in dem die Teilnehmer sich selbst und als Team unter Anleitung und mit anschließender Reflexion ausprobieren und weiter entwickeln können.
Obwohl der Spielgedanke vermuten lässt, dass hier Kinder oder Jugendliche angesprochen werden sollen, ist die vorgestellte Methode altersübergreifend. Natürlich kann man die meisten Spiele etwas abgewandelt auch für diese Zielgruppen einsetzen; letztendlich ist aber das Spiel an sich keine Frage des Alters. Im Spiel kann man neue Strategien für neue Herausforderungen ausprobieren. Nur wer sicher ist, sich nicht mehr auf Neues einstellen zu müssen, kann auf Spiel verzichten.
Mit diesem Buch richte ich mich an Menschen, deren Aufgabe es ist, ein Team zu entwickeln. Das kann in unterschiedlichen Bereichen gefragt sein:
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Personalentwickler kümmern sich unter anderem um die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen und Teams in ihren Betrieben. Sie finden in diesem Buch Anregungen, ihre Teams zu stärken, zu formen oder neu auszurichten. Aber auch in kleineren Zusammenhängen, beispielsweise in einzelnen Abteilungen, wirken sich Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit positiv aus. Die Durchführung solcher Maßnahmen müssen Abteilungsleiter oder Personalentwickler nicht selbst in die Hände nehmen; mit der konkreten Umsetzung ihrer Ideen lassen sich externe Fachleute beauftragen. Aber die Analyse der Personalsituation im Betrieb oder der Abteilung und das Wissen um die Möglichkeit, eine positive Entwicklung in die Wege zu leiten, geben den Verantwortlichen ein Werkzeug hierfür in die Hand.
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Im Bereich der Jugendpflege oder im Jugendzentrum kann man mit der hier beschriebenen Methode Gruppen entwickeln. Die Stärkung des Gruppenzusammenhalts lässt sich gerade in einem Alter, in dem Menschen neue Ideen noch willig aufnehmen, hervorragend mit spielerischen Elementen erreichen. Sogar aus Gruppen mit hoher Fluktuation können dadurch Teams entstehen.
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Zur Stärkung von Klassengemeinschaft an Schulen hat das Buch ebenso etwas beizutragen. Gerade der spielerische Zugang zum Thema »Team« und die Kürze der einzelnen Sequenzen (Spiele) bieten der Arbeit des Lehrers oder Schulsozialarbeiters innerhalb und außerhalb des Unterrichts Ansatzpunkte für eine Entwicklung der Klassen.Dem Lehrer oder dem Schulsozialarbeiter bietet sich im Verlauf der Spiele die Chance, neue und vielleicht verblüffende Eigenschaften und Talente seiner Schüler zu entdecken. Er kann Einblicke in die Welt der Schüler nehmen, die sich ihm ansonsten weniger offen präsentieren: Wie verhalten sich die Schüler bei den Spielen im Vergleich zum Unterricht?
Diejenigen, die sich mit Kommunikation, Gruppendynamik oder Spieltheorie beschäftigen, finden die Ausführungen dazu im Abschnitt »Die Theorie«.
Diejenigen, die dieses Buch als Handwerkszeug zum Teambuilding lesen, finden dazu in den folgenden Abschnitten
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die Spielbeschreibungen (Die Praxis – Teil 1: Die Spiele),
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Beschreibungen von Material und Technik von Spielaufbauten im Gelände (Die Praxis – Teil 2: Material und Technik),
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Hilfen und Vorlagen für die Spiele und die Evaluation (Anhang),
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einen alphabetischen Index der Spiele mit Seitenzahl (Anhang).
Sie werden in diesem Buch »Spielleiter« genannt, da sie die Spiele auswählen und variieren, sie in eine für die jeweilige Gruppe sinnvolle Reihenfolge bringen, anleiten und auswerten.
Die Spiele sind nach Themen sortiert; die ersten 3 Themen bauen dabei aufeinander auf: Nach Spielen, in denen man sich gegenseitig kennenlernt und miteinander warm wird, werden Spiele beschrieben, die mit Unsicherheiten oder Ängsten umgehen. Anschließend folgt der weite Bereich der Kooperationsspiele. Neben Spielen, die auch von Spielleitern ohne spezielle Kenntnisse von Seilverspannungen und ähnlichen Dingen anzuleiten sind, werden auch Spiele beschrieben, in denen solche Kenntnisse nötig sind. Sie sind von ersteren abgegrenzt und mit einem Warnhinweis versehen. Schlusspunkt dieser Spiele bildet ein Spiel, das nur Spielleiter aufbauen und anleiten sollten, die im Umgang mit Seilen, Bergsport- und Industriematerialien vertraut sind. Hier bestünden für die Spieler tatsächlich Gefahren, wenn Ungeübte am Werk wären. Da dieses Spiel aber ein würdiger Abschluss einer Spielekette zur Kooperation sein kann, möchte ich es den Lesern nicht vorenthalten.
Die darauffolgenden Kapitel beschreiben Spiele, die situativ eingesetzt werden können. Zunächst sind das Spiele, in denen die Spieler sich entschleunigen und wieder etwas zur Ruhe kommen können. Danach werden Spiele eingeführt, die das genaue Gegenteil bewirken, nämlich die Spieler zum Beispiel nach einer Pause wieder »aufwecken«. Spiele, die eine ungewöhnliche Kommunikation zum Gegenstand haben, machen anschließend deutlich, wie wichtig Absprachen über eine angemessene Kommunikation in der Gruppe sind.
Zu guter Letzt werden Spiele beschrieben, die ein Nachdenken über Grenzen von Kooperation anregen sollen. Gerade nach einer Staffel von Spielen, die Kooperation in den Vordergrund stellen, sind Spieler geneigt, jede Aufgabe im Team zu lösen. Dass das nicht immer sinnvoll ist, wird bereits im Theorieteil erörtert. Im Kapitel »Grenzen der Kooperation« werden Aufgaben beschrieben, die als Teamaufgabe entweder nicht sinnvoll oder zumindest als Einzelleistungen leichter zu lösen sind.
Für Spielleiter, die sich nicht ganz sicher sind, ob sie Spiele qualifiziert aufbauen und anleiten können, bei denen Seile zwischen Bäumen gespannt oder in diese gehängt werden, bietet dieses Buch im Anschluss an die Spielbeschreibungen im Abschnitt »Die Praxis – Teil 2: Material und Technik« einen Einblick in Material und Technik der Aufbauten an Bäumen. Neben der Beschreibung der benötigten Materialien finden sich hier Knoten, statische Betrachtungen und Überlegungen zum Baumschutz. Den Schluss bildet die Beschreibung einer Technik, mit der man Seile in größerer Höhe an Bäumen anbringen kann, ohne den Baum zu besteigen oder eine Leiter zu benutzen. Erfahrene Erlebnispädagogen lesen einfach darüber hinweg; anderen Lesern wird es dadurch vielleicht möglich, auch diese Spiele einzusetzen.
Am Ende findet sich ein Anhang mit Quellennachweis, Vorlagen für 2 Spiele und 3 Vorlagen für Reflexionsmethoden. Als Letztes gibt es einen alphabetischen Spieleindex.
Noch eine grundsätzliche Anmerkung zur Spielleitung: Kein Spiel wird von verschiedenen Spielleitern gleich angeleitet. Spiele werden unterschiedlich erklärt, für unterschiedliche Spielergruppen oder unterschiedliche Umgebungen verändert oder einfach im Sinne der Spielidee weiterentwickelt. Kooperative Abenteuerspiele sind ein sehr dynamischer Bereich der Pädagogik. Spielleiter sind aufgefordert, die Spiele in einer Art anzuleiten, die ihnen (und natürlich auch den Gruppen, die sie anleiten) entspricht. Das bringt Leben hinein und macht allen Beteiligten Spaß. Ich freue mich auch immer über Variationen, Anregungen und Vorschläge für weitere Spiele.