Adele und die Chaos Cats - Marlene Lytke - E-Book

Adele und die Chaos Cats E-Book

Marlene Lytke

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Beschreibung

Nachts geschehen unheimliche Dinge auf dem Rathausplatz der kleinen Stadt Albern am Buckel. Da wo eben noch ein gigantisches Bauloch gähnte, entsteht ein traumhafter Park mit Bäumen, Blumen und einem neuen Spielplatz. Doch wer steckt dahinter? Diese Frage stellen sich ein wütender Bürgermeister, sein Polizeipräsident und mit ihnen eine ganze Stadt. 50.000,00 € Belohnung werden auf die Täter ausgesetzt und nur eine Person kennt die Wahrheit. Doch diese Person hat keinerlei Chance, gegen die berüchtigten Täter, nämlich die tatkräftge Adele und deren immer fest entschlossene Tante Olga. Aus Sibirien hat Olga neben ihren Zauberkräften eine wilde und extrem gefährliche Geheimwaffe mitgebracht. Duma Dumaschewski, im Hauptberuf Geheimwaffe und Rebell, stiehlt Adeles Helfern beinahe die Show, als alle gemeinsam und unter den Augen der rundum bewachten Stadt, einen Park zum Erblühen bringen. Auf der Jagd nach Adele, der geheimnisvollen Zaubergärtnerin und ihren Helfern, stolpern Polizisten über Schokolade und die Bewohner einer Stadt schwelgen im Genuss eines russischen Gerichtes names Borrtsch. Adele erzählt ihre rasante Geschichte humorvoll und witzig im Duett mit dem Kater Minzer, der nicht nur viel sprechen, sondern auch mitdenken kann. Die schöne Siamkatze Popel findet ihre große Liebe, der Kater Minx-Munx will was zu essen und die niedliche Julisch endlich wieder nach Hause. Warum 3 verrückt gewordene Treppen einen Postboten festhalten und 3 Polizisten ihre Sangeslust entdecken, wird nicht verraten. Adele und die Chaos Cats, eine Geschichte für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene, die Spass am Vorlesen haben.

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Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Adele und die Chaos Cats

Adele´ s 1. Abenteuer

Für Kinder ab 8 Jahren

Marlene Lytke

Inhaltsverzeichnis

Kapitel: Guten Morgen

Kapitel: Frühstück

Kapitel: Der Marktplatz von Albern am Buckel

Kapitel: Blanke Nerven

Kapitel: Wenn der Postmann häufig klingelt

Kapitel: Im Haus

Kapitel: Sibirische Post

Kapitel: Hausputz

Kapitel: Das Projekt geht weiter

Kapitel: Tante Olga

Kapitel: Blanke Nerven 2

Kapitel: Mondschein

Kapitel: Die vierte Nacht

Kapitel: Gefangen

Epilog

Guten Morgen

An einem schönen Sommertag, so gegen 15 Uhr, lag Adele friedlich in einem ihrer Schlafzimmer und träumte von einem Zirkusäffchen in grüner Uniform, das versuchte, auf einem Walross zu reiten.

Dabei schnarchte Adele geruhsam vor sich hin, ihre Brust hob und senkte sich und im Gleichtakt drang aus ihrem Mund ein herzhaftes Schnar- püh, rapppüh, Scharrrhhpüü.

Ein winziger Speichelfaden rann ihr feucht das Kinn herunter und sie versuchte gerade träumend, mit dem Äffchen zu spielen, als sie jäh aus dem Schlaf gerissen wurde. Etwas saß auf ihrer Decke, direkt auf ihrem Bauch. Etwas Weiches und sehr, sehr felliges. Adele öffnete mühsam zuerst das eine und dann das andere Augenlid. Erschrocken und schlaftrunken blickte sie frontal in tief-grüne, kugelrunde Augen, die umgeben waren von einem roten, grimmigen Katzenkopf.

Die Katze starrte Adele an, gähnte nach sekundenlangem Anstarren herzhaft, erhob sich, machte einen Katzenbuckel und miaute hernach ohrenbetäubend. Mijauauau! Adele hielt sich die Ohren zu. „Minx-Munx, runter von mir“, herrschte Adele den Kater namens Minx-Munx an, der es sich auf ihr bequem gemacht hatte und keineswegs die Absicht hegte, seinen Platz zu verlassen. „Mein Bauch ist doch kein Sofa, Minx, Haub ab!“, und mit einer unwirschen Geste fegte Adele das Katervieh von ihrem Bett.

Sie drehte sich verschlafen um und wäre beinahe sofort erneut in einen tiefen Schlaf gefallen, wenn sich da nicht etwas an ihrer Nase zu schaffen gemacht hätte. Etwas Raues und feuchtes leckte Adele´ s Gesicht ausdauernd und sogar mit einer gewissen liebevollen Hingabe. Ohne die Augen zu öffnen, stöhnte Adele im Schlaf: „Julisch, lass mich in Ruhe, das klebt!“

Sie drehte sich ruppig auf die andere Seite, in der Hoffnung, den Schlaf nicht zu verlieren, einfach weiterzuschlafen und vor allen Dingen: weiter zu träumen. Sie sehnte sich nach der Schwere des Schlafes und den Geheimnissen der Traumwelt. Julisch, die eigentlich Julischer One heißt, ist eine sehr schneeweiße, zutiefst sensible und schreckhafte Katzendame. Beleidigt sprang das zarte Wesen vom Bett und entfernte sich mit einem kaum hörbaren >Mijo< aus dem Zimmer.

Adele seufzte zufrieden, in der Hoffnung, ihre lästigen Mitbewohner vertrieben zu haben.

Da landete mit einem krachenden >Wumm< Minzer, direkt auf Adele´ s Kopf. Plumm! Minzer wamste sich mit seinem gesamten Gewicht auf Adele´ s Gesicht, so als hätte er übersehen, dass da zufällig auch die Adele im Bett lag.

Der Kater seufzte und sagte süffisant: „Der Sprung vom Kleiderschrank macht immer wieder große Freude!", und beinahe konnte man ihn bei diesen Worten Lächeln sehen. Adele, die sich unter einem fetten Katzenhintern begraben sah, bekam keine Luft mehr. Prustend und mit einem Sack voller schlechtester Laune im Genick, erhob sie sich abrupt.

An ihrem Kinn klebte ein blaues Bündel Fell. Wütend funkelte Adele aus schlitzförmigen Augen. Die Schlafbrille, die auf ihrer Stirn hängengeblieben war, bäumte ihr blondes Haar zu einem hohen Turm: „Minzer, du elendiges Scheusal“, kreischte sie. „Aus meinem Bett, sonst gibt es 2 Tage nichts zu fressen! Verstanden?!“

Der Kater namens Minzer interessierte sich nicht im Geringsten für die Drohungen seiner Mitbewohnerin Adele. Er war hart im Nehmen, so hart, das er einen großen Fehler machte: Er blieb liegen und breitete sich wohlig auf Adele´ s Kopfkissen aus.

Da Minzer der fetteste Kater ist, den man sich vorstellen kann, verdeckte sein Körper nun das gesamte Kopfkissen. Mit einem ebenso lauten >Wumm< wie das >Wumm< seiner Landung auf Adele´ s Kopf, warf sich Adele zurück in ihr Kissen. „Ah, herrlich", jauchzte sie vergnügt und drückte das Gewicht ihres Kopfes in Minzer´ s dicken Speckbauch. „Schön Weich“, freute sie sich und blieb liegen in der Gewissheit, dass sie keinerlei Chance gegen ihre Mitbewohner hatte.

Minzer reckte sich unter ihr und auf der Fensterbank saß die anthrazitfarbene, adelige Siamkatze Popel und fragte sich, wie es hatte geschehen können, dass sie in diese chaotische Familie geraten war.

Adele hätte ihr diese Frage sicherlich beantworten können, denn immerhin ist sie in diesem Haus der einzige Mensch und damit zweibeinig und sprachbegabt.

Wobei dies nicht ganz korrekt ist, denn Minzer hat 4 Beine und kann sprechen, unter anderem finnisch und deutsch. Seine Sprachkenntnisse nutzt Minzer gerne, um auf der Straße irgendwelche Leute in den Wahnsinn zu treiben. Etwa indem er wildfremde Passanten fragt: „Hyvää päivää!Mitä kuuluu?" Das ist ebenjenes finnisch und bedeutet „Guten Tag! Wie geht es dir?" Minzer liebt den verstörten Blick der menschlichen Wesen und freut sich besonders, wenn diese dann schreiend vor ihm davonlaufen.

Popel hingegen äußert sich weder mit Miauauau noch mit Mijo. Sie spricht auch nicht, jedenfalls bisher. Gelegentlich trainiert sie den tiefen Blick. Gerade in diesem Moment trainiert sie ihn an Adele. Dabei schaut sie tief in deren Augen, entdeckt Reste eines Äffchens in einem grünen Kostüm, das winkt und verschwindet... „Glotz weg, Popel!" Wütend erhob sich Adele und wackelte verschlafen ins Bad. „5 Minuten, meine Herrschaften, dann ist Frühstückszeit!"

Frühstück

Adele , noch ganz wackelig auf den Beinen und das Gefühl von hundert Bäumen im Genick, ging nach einer geringfügigen Katzenwäsche in die Küche der 1. Etage ihres Hauses, verfolgt von 4 mustergültig hintereinander gereiht gehenden Katzen mit aufgestellten Schwänzen:

An der Spitze wankte unter seinem Gewicht der dickleibige Minzer, gefolgt von einer schneeweisen Julischer One, die nun hungrig war und deshalb nicht mehr beleidigt; hernach schritt elegant die schöne anthrazitfarbene Popel und zuletzt der tapsige Minx-Munx, in der Hoffnung, vom Frühstück etwas abzubekommen…

Während Adele gerade die Katzennäpfe mit großen Mengen übelriechendem Katzenfutter füllte, biss ihr Minzer ganz unbedarft in die rechte Wade.

Nicht, dass er dies böse gemeint hätte. Minzer ist einfach nur furchtbar verfressen und konnte mal wieder nicht abwarten, bis das Futter endlich in die Näpfe gefüllt wurde. Adele versetzte ihm eine Kopfnuss, wobei ihr Minx-Munxen´ s roter Futternapf aus der Hand fiel und direkt auf dem Kopf von Julischer One landete. Erschrocken sprang Julischer einen Meter in die Höhe, drehte sich in der Luft im Kreis und landete direkt auf Minx-Munx, der zu Boden ging, alle vier Beine von sich gestreckt.

Dabei riss er die bereits geöffnete Milchpackung vom Tisch mit sich. Die Milch verteilte sich über dem Fußboden. Minzer stürzte sich sofort auf die Milch und mampfte unter lautem Schmatzen und Schlürfen. Julischer war inzwischen gelandet und nun nicht mehr schneeweiß, sondern übergossen mit braunem, nach Gulasch riechendem Dosenkatzenfutter.

Sie blinzelte aus ihren gelben Augen und versuchte, irgendetwas zu sehen und da hatte Minzer bereits seine zweite Chance gewittert. Die Milchtropfen hingen ihm noch im Bart, da fing er auch schon an, das Katzenfutter von Julischer abzufressen. Er schleckte gierig und nahm dabei den Unterschied zwischen Katzengulasch und Julischer´ s Fell kaum wahr.

Sein Schmatzen wurde noch lauter. Popel suchte das Weite und sprang aus dem Fenster. Minx-Munx lag immer noch platt auf dem Boden und auf seinem Hintern hockte Julischer, die beinahe Opfer von Minzer´ s übergroßen Appetit geworden wäre, hätte nicht Adele den gierigsten aller Kater der Welt mit hartem Griff am Genick gepackt.

„Verfressener alter Gierhals“, schimpfte sie, „Du bist so ein alter Nimmersatt!“

„Hyvää“, kreischte Minzer und leckte sich, noch während er in der Luft fest in Adele´ s Griff hing, das Maul.

„Ja, ja, mir geht es auch gut!“, erwiderte Adele, die einiges Finnisch verstand, ging zum Badezimmer und warf den Kater ohne großes Aufheben in hohen Bogen ins Klo.

„Hyvää yötä!, Schlaf gut!“, sagte sie zufrieden und rieb sich die von Katzenfell und Dosenfutter klebrigen Hände am Bademantel ab. Danach verschloss sie die Badezimmertür mit einem großen Schlüssel. Beleidigt brüllte Minzer hinter ihr her: „Ich will aber gar nicht schlafen! Ich bin hungrig!“

„Ja, ja, du mich auch“, brummte Adele leise vor sich hin, stemmte die Hände in die Hüfte und betrachtete die vollkommene Unordnung in ihrer Küche. Nachdem Julischer gewaschen, Minx-Munx gestreichelt und Popel beruhigt war, kochte sie sich eine große Tasse Tee und schmiedete endlich in Ruhe ihren Plan.

Der Marktplatz von Albern am Buckel

Der Bürgermeister von Albern am Buckel, der Stadt in der Adele mit ihren 4 Katzen lebt, ist ein Freund moderner Technik. Er liebt elektrisch betriebene Straßenbahnen und Hochhäuser aus Glas und Stahl, Tiefgaragen, Schnellstraßen, seine Mercedes Limousine nebst Chauffeur und ganz besonders liebt er Einkaufszentren, denn die bringen eine Menge Geld in die Stadtkasse.

Das Zauberwort heißt Steuer und von jeder verkauften Banane, jeder Hot Wheel Bahn und jeder Zahnbürste bleibt ein Stückchen vom Kaufpreis in der Stadtkasse zurück. Und je mehr die Leute einkaufen, umso mehr Geld bleibt übrig, das ist ja klar.

Bevor der Bürgermeister auf die Idee kam mitten in Albern am Buckel, direkt auf dem Rathausplatz, ein neues Einkaufszentrum bauen zu lassen, war Albern am Buckel eine liebreizende, nicht zu große und nicht zu kleine Stadt, in der die Menschen ihren Alltagsgeschäften nachgingen.

Auf dem Rathausplatz erstreckte sich ein Park mit einem kleinen Rosengarten, einem Spielplatz, vielen alten Kastanien, Parkbänken und Kaninchen in rauen Mengen. Die Vögel sangen Lieder in unverständlicher Sprache, während die Menschen auf den Wiesen rumsaßen oder Fußball spielten. Der Rathausplatz war ein Ort der Ruhe und Erholung und das einzige was man dort bisher kaufen konnte, war eine Tüte Eis bei Giorgio, dem Italiener aus Verona.

Doch diese Zeiten waren nun vorbei. Endgültig aus. Der Park war weg.

Weggebaggert, Weggerissen und alle Bäume gefällt. Jetzt gab es auf dem Rathausplatz weder Eis noch Karnickel noch Fußball.

Ein tiefes, von einem Bauzaun umgebenes Loch gähnte leer, daneben standen große Baumaschinen, Bagger, Transporter und Planierraupen. Ein Kran erhob sich majestätisch. Er überragte das Rathaus um Längen. Ein 20 m hohes Schild zeigte das zukünftige prächtige Einkaufszentrum, welches offiziell „Erlebniscenter“ hieß, mit schwarzer Granitfassade und kleinen Schießscharten artigen Fensterschlitzen.

„Wunderbar“, sagte Bürgermeister Schrapelmann zu Frau Zaumsegel, seiner Sekretärin und warf dabei gut gelaunt einen Blick auf die Baustelle. „Ist das nicht ganz traumhaft! Was meinen Sie, wenn das erst mal fertig ist, dann rollt hier der Rubel! Dann ist Schluss mit Tante Emma-Läden und nutzlosem Rumsitzen auf Parkbänken. Dann wird gekauft was das Zeug hält!“ Zufrieden rieb sich der Bürgermeister die Hände und betrachtete wohlwollend die Veränderungen vor seinem Fenster. Dann kommandierte er laut: „Zaumsegel, rufen sie meinen Chauffeur!“

Es war bereits Abend und der Bürgermeister hatte noch eine wichtige Verabredung.