Alles ist in mir - Manuela Müller - E-Book

Alles ist in mir E-Book

Manuela Müller

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Beschreibung

Inneres Glück und Zufriedenheit wünschen sich viele Menschen. Dem eigenen Herzen folgen und authentisch leben, mit allen Facetten, die uns ausmachen. Denn wir sind jederzeit genau so richtig, wie wir sind. Vor diesem Ziel steht ein spannender Weg, die Reise zu dir selbst. "Glaube wieder an dich und hab den Mut, dein eigenes Meisterwerk zu erschaffen, denn das ist deine Aufgabe hier! Lebenskrisen als Chance erkennen und daraus neue Wege bahnen, das ist meine Geschichte für dich. Alle Schmerzen und Krankheiten waren nur Hilferufe meiner Seele, endlich zu mir selbst zu stehen und zu lernen, mich selbst zu lieben." Persönliche Erkenntnisse, heilsame Übungen und Meditationen dürfen dir helfen, dein Herz zu heilen und deiner Vergangenheit zu vergeben. Lege deine Glaubenssätze ab und schreibe deine Geschichte neu. Die Liebe gibt dir die Kraft, deinen Ängsten zu begegnen und neuen Mut zu schöpfen. Ich glaube an dich! "Erinnere dich, weshalb du wirklich hier bist, du wunderbarer Mensch! Du kannst nur der Welt dienen, wenn du in deiner vollen Größe lebst!" Manuela Müller zeigt Möglichkeiten auf, das eigene Leben tief erfüllt und friedvoll zu gestalten. Inmitten eines Burn-outs fand sie Wege, ihre Krankheit als Zeichen für einen Richtungswechsel zu erkennen und ihr Leben neu zu ordnen. Sie folgte dem Weg ihres Herzens und befreite sich von alten Ängsten und fesselnden Masken. Manuela Müller macht sich stark für Authentizität und möchte allen Menschen Mut machen, für ihre eigene Sichtbarkeit einzustehen. Jeder Mensch ist Schöpfer seiner eigenen Realität. Was es dazu braucht, sind die eigene Bereitschaft, Mut und Verantwortung, seinen Kurs neu zu bestimmen und sich selbst wieder zuzuwenden und alles, was noch in Heilung gebracht werden darf, zuzulassen. "Du bist die wichtigste Person in deinem Leben, weil du Großartig bist!"

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 495

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Manuela Müller · Alles ist in mir

tredition

Ihr habt mir so viel Liebe mitgegeben. Herzenswärme, Mitgefühl und Frieden. Danke an meine großartige Familie. ~ Meine Heimat ~

MANUELA MÜLLER

Alles ist in mir

Meine Reise zu Selbstliebe und innerem Frieden

tredition

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

© 2021 Manuela Müller

Layout, Satz und Umschlaggestaltung: Franziska Gumpp

Umschlagvorderseite: Foto: Ilka Plötner © Manuela Müller

Illustrationen Lilo Maus: Laura Müller / Angela Coutsidis

Fotos Buch: Manuela Müller

Korrektorat: Cynthia Erhardt

Audiobearbeitung: Rico Morgenstern

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg

Paperback

978-3-347-12908-5

Hardcover

978-3-347-12909-2

E-Book

978-3-347-12910-8

Hinweis: Dieses Buch ist mit aller Sorgfalt erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr! Die enthaltenen Informationen in diesem Buch ersetzen nicht den sachkundigen Rat einer fachlich fundierten Diagnose. Es dient keinem rechtlichen, medizinischen oder sonstigen berufsorientierten Zweck.

Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die in Verbindung mit dem Gebrauch dieser Literatur auftreten könnten, eine Haftung übernehmen.

Dieses Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Externe Links wurden bis zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches geprüft. Auf etwaige Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt hat die Autorin keinen Einfluss. Eine Haftung der Autorin ist daher ausgeschlossen.

» Das Glück ist schon da. Es ist in uns. «

– SOKRATES

Mein Erwachen

Das Leben ist schön. Ich konnte es lange nicht sehen.

Ich suchte nach dem Glück und wollte es zurück.

Hab es lange im Außen gesucht und nicht gefunden, mich abgemüht und meinen Körper geschunden.

Leistung gegeben und Lob aufgesaugt und zu oft dem Verstand vertraut.

Zu wenig auf mein Herz gehört, bis es sich meldete ganz empört und immer schneller schlug.

Mein Körper hat mir Botschaften gesandt – erst leise, dann lauter, doch hab ich sie sehr spät erst erkannt.

Nun hör ich hin und umarme ihn und hoffe, er hat mir verziehen.

Jetzt beginnt ein neuer Weg und ich gehe mit dem Licht.

Manchmal sehe ich es klar und manchmal wieder nicht.

Meine Reise beginnt, voller Demut und Dank.

Voller Liebe, Vertrauen und einem herzerfüllten Klang.

Meinen Glauben an Gott habe ich gefunden und fühle seither pure Fülle und heilende Wunden.

Ich spüre auch, die Liebe kehrt zurück, die Liebe zu mir selbst und das ist mein höchstes Glück.

DANKE, dass ich hier auf Erden sein darf.

Manuela Müller ~ 20.02.2020

Inhalt

Vorwort

Wem dient dieses Buch?

Wie kannst du das Buch für dich nutzen?

Einleitung

Wer ist die zauberhafte Lilo Maus?

Mein Schreibprozess

Omi

Erinnere dich

Teil 1 Der äußere WegBlick zurück ~ Kapitel meines Lebens

Zu Hause

Umbruch ~ Gewohntes loslassen

Ortswechsel

Papa, mein Fels in der Brandung

Entwurzelt ~ wo gehör ich hin?

Mann fürs Leben?

Westen ~ wirklich alles golden?

Diagnose ~ oder Irrglaube?

Plötzlich Unternehmer

Getrennte Wege

Neustart der Dritte ~ alles fließt

Raubbau am eigenen Körper

Vom Grübeln ins Tun

Yoga-Auszeit

Entscheidung ~ neue Wege

Teil 2 Alarmstufe Rot ~ Erschöpft!

Stress macht krank

Bring Energie in deinen Körper ~ Schüttelmeditation ~

Endstation Burn-out

Teil 3 Der bewusste Weg ~ Zurück zu mir

1. Innere Einkehr

Camino Francés ~ tief Atem holen

Partnerschaft ~ die Partner schafft

Lass dir helfen!

Sehnsucht

2. Quelle des Friedens

Bewusste Atmung ~ dein Ruhepol

Meditiere ~ und du kannst dein Himmel sein!

Gut Saunstorf – Ort der Stille

3. Dein Schmerz ist kein Monster!

Fühle und geh nach innen

Mein Krafttier, die Spinne ~ Spinnerin der Lebensfäden

4. Die falsche Wahrheit über uns

Gut gemacht ~ die Sache mit der Anerkennung

Vom Müssen und Sollen

Glaubenssätze und innere Antreiber

5. Mindset ~ komm in deine Klarheit

Die Gedanken sind frei ~ Welchen Gedanken folgst du?

Die Kraft der Gedanken

Sprich liebevoll mit dir

Achtsamkeit für deine Bedürfnisse

15 Tipps für ein gesundes Mindset

Commitment ~ der Vertrag mit dir selbst

6. Balance finden durch Routinen

Morgenroutine ~ lässt dich deine Ziele erreichen!

Weshalb es sinnvoll ist, dass du dir eine Intention setzt?

Neue Gewohnheiten

Positive Alltagsroutinen für mehr Vitalität ☼

Die Kraft der Dankbarkeit

Dankbarkeitsroutine ~ Momente des Glücks

7. Fokus Heilung

Resilienz ~ Nutze deine Ressourcen!

PMR ~ Progressive Muskelrelaxation (Muskelentspannung)

Walk & Talk ~ Gehen ist die beste Medizin

Säure-Basen-Balance ~ dein Schlüssel zum Wohlbefinden

Intuitives Essen und Intervallfasten

Fasten ~ Zeit für Innenschau

Vergib deiner Vergangenheit ~ und werde frei!

Intuitives Schreiben ~ Schreib dich frei!

Der Wald

Die Kraft der Bäume und ihr magischer Zauber

Kennst du den Biophilia-Effekt?

Osteopathie ~ mit den Händen heilen

Yoga ~ und ich bin ganz bei mir

8. Lebenslehrer

Laurie

Eltern

Mentoren und Visionäre

9. Ich bin nicht zufällig hier!

Schaffe dir ein Bewusstsein für deine Werte!

Bring Balance in deine Lebensbereiche ~ definiere dein Ziel!

Der Sinn meines Lebens

Wenn du ein Warum im Leben hast, ist dir alles möglich!

Hinterlasse deinen Fußabdruck!

Glaube und Vertrauen ~ Stützpfeiler zum Ziel

Meine Vision

Schlüsselfragen und Inspirationen für dein Warum

Kreiere dein Vision-Board ~ Mach deine Wünsche sichtbar!

Erfolgreich Wünschen

Nützliche Tipps für deine Wunscherfüllung

Affirmationen ~ Stärke deine mentale Kraft!

Powersätze ☼ deine kraftvolle Motivation

10. Höhere Macht ~ da gibt’s noch mehr

*Gott ~ der über allem steht und wacht

I am ~ WER bin ich?

Intuition ~ dein größter Schatz

Bist du spirituell? ~ Dialog mit meiner inneren Stimme

Das Universum kennt den Weg ~ die Kraft der kosmischen Gesetze

Die sieben geistigen Gesetze des Universums

Achtsamkeit für Wunder

Ego ~ oder göttliches Bewusstsein?

Seminarzentrum Riederalp

Herz oder Kopf ~ es geht immer beides!

11. COVID-19 Virus oder Geschenk der Heilung?

Teil 4 Mein Weg heute

Endlich sichtbar ~ Transformation am 8. Portaltag

Das Lächeln eines Kindes

Sei authentisch ~ Du wurdest so geboren!

Nur losgehen lässt dich ankommen!

Was ich von meinen Krankheiten lernen durfte

Ich hab mich lieb ~ Choose Self-Love!

Lichtblicke

Mein Konzept für ein bewusstes Leben

Die Essenz

In the Light of Love ~ peaceful at home ♡

Anhang

Lilo Maus ~ eine inspirierende Fabel über die Schönheit & Fülle unseres Seins

Übungsteil

Lebensfragen an dich selbst

Erdungsmeditation

Über die Autorin

Danke ♡ Dhanyavad

Literaturliste

Künftige Neuerscheinungen

Folge mir

Hol dir dein Geschenk!

Ein friedvolles Leben ist unbezahlbar

Wie würdest du dich fühlen, wenn du verstehst, dass du ein viel größeres Potenzial in dir trägst, als du bisher von dir geglaubt hast?Dein Potenzial wird freigesetzt, wenn du wirklich DU bist!

Schön, dass mein Buch dich gefunden hat. Dieses Buch wird dir nicht sagen, wie das Leben geht. Hier drin steckt die Essenz jahrelanger innerer Arbeit. Es geht weniger um nüchterne Fakten, sondern um meine eigenen Erfahrungen! Ich nehm dich ein Stück mit auf meine Reise, auf der ich mich von sämtlichen Ängsten und Masken befreien durfte, und erzähle dir davon, was ich

Alles in mir fand.

Schmerz und Freude, Schatten und Licht, Lärm und Stille, Grau und Farbe, Perfektion und Gelassenheit, getrieben sein und inneren Frieden, Masken und Authentizität, ein großes und ein kleines Mädchen, Angst und Liebe, Stolz und Vorurteil, Traurigkeit und Glück, Fragen und Antworten, Ausweglosigkeit und Vertrauen, Hinfallen und Aufstehen, Misstrauen und Glaube, Härte und Vergebung, Trennung und Verbundenheit, Energieräuber und Lebenslehrer, Verwirrung und Klarheit, Starre und Bewegung, Leere und Fülle, Yin und Yang, Geben und Annehmen, Pflichterfüllung und Berufung, Suche und Ankommen.

Alle Erkenntnisse, die ich gewann, um den Schlüssel zu mir selbst zu finden, gebe ich damit an dich weiter. Du bist viel mehr, als du glaubst.Alles ist in dir.

» Du bist mit einem Potenzial geboren worden.

Du bist mit Güte und Vertrauen geboren worden.

Du bist mit Idealen und Träumen geboren worden.Du bist mit Größe geboren worden.

Du bist mit Flügeln geboren worden.

Du bist nicht zum Kriechen geboren, also krieche nicht. Du hast Flügel.

Lerne, sie zu gebrauchen, und fliege. «

– RUMI

» Alles wahrhaft Bleibende,das wir in dieser Welt erstreben~ echtes Glück, Freude, Frieden, Licht und Raum ~erwartet uns in unserem eigenen Inneren.All dies ist immer da, aber eine ganze Weilesehen wir es nicht, weil wir in der Welt des Vergänglichenund Wechselhaften nach Erfüllung suchen. «

– MOOJI

Vorwort

Mit dem Tag, an dem ich mich selbst wertschätzte und mein wertvolles Sein anerkannte, änderte sich alles. Als ich verstand, dass alles, was ich ablehnte, letztlich zu mir gehörte, war ich frei. Mein Gold fand ich allein in mir und das ist meine Geschichte …

Wir hören öfter davon, dass Menschen in Lebenskrisen geraten oder einen körperlichen Zusammenbruch erleiden. Oft geht dann gar nichts mehr, weil die Seele weint und der Körper erschöpft ist. Selten gibt es nur einen Auslöser und stattdessen kann eine Abfolge von verschiedenen Faktoren den Erschöpfungszustand still und schleichend vorantreiben. Diese Erfahrungen habe ich gemacht!

~ Braucht unser physischer Körper erst Krankheiten, um den Hilferuf der Seele zu verstehen? Vielleicht gibt es Möglichkeiten, den eigenen Körper wieder besser wahrzunehmen und seiner inneren Stimme zu vertrauen?

Und worin liegt überhaupt der Sinn unseres eigentlichen Daseins? ~

Wären wir mit Körper und Seele im Einklang, dann würden wir so leben, wie Mutter Natur es ursprünglich für uns vorgesehen hat.

Wir fühlten uns verbunden mit unserer inneren Quelle und könnten voller Vertrauen und innerem Frieden mit dem Fluss des Lebens gehen. Denn wir hätten verstanden, dass wir alle eins sind und dass alle Dinge, die geschehen, einer universellen Ordnung unterliegen.

~ Ich muss zugeben, dass die Aussage etwas unglaublich klingt. ~

Zumindest klang sie für mich eine Zeit so, als mein Ego noch darum kämpfte, mein inneres Selbst zu erobern. Ich verlor diesen Kampf und hatte mich von mir selbst entfernt.

Schnell kann es geschehen, in einen Modus permanenter Aktivität zu verfallen, wo der Kopf das Steuer übernimmt und das Fühlen keinen Raum mehr hat. Es heißt ja: Das Umfeld oder der Umgang formt den Menschen. Ich würde noch ergänzen wollen, dass uns gewisse Erfahrungen, die in unserem Unterbewusstsein gespeichert sind, in die falsche Richtung denken lassen, uns zu bestimmten Handlungen antreiben, steuern und möglicherweise von uns selbst entfernen. Mir war das lange nicht bewusst. Ich ahnte nur, dass mir irgendetwas fehlt. Ich fühlte mich unvollständig und nicht mehr weiblich genug, als mein Haar ausfiel. Ich suchte nach dem Sinn meiner Existenz und vor allem suchte ich nach diesem Ort, an dem ich das Gefühl des Angekommenseins spüren konnte. Einem Ort, wo Heimat, Geborgenheit und Frieden waren und auch das Vertrauen und die Liebe zu mir selbst. Ich hoffte sehr, diesen im Außen zu finden, wusste aber nicht, wo er war.

~ Ich fühlte mich abgetrennt von allem, fremd und allein. ~

Irgendwie hatte ich nichts, woran ich glauben konnte. Mein Sinn des Lebens bestand darin, der verantwortungsvollen Aufgabe als alleinerziehende Mama und Unternehmerin nachzukommen. Zeit für Träume war da nicht. Alles, was ich selbst dringend gebraucht hätte, gab ich nicht mir, sondern allen anderen. Ich verlor mich darin, nur ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich lebte meine verschiedenen Rollen als Mama, Tochter und Unternehmerin und vergaß dabei die wichtigste Person, mich selbst. Meine eigenen Bedürfnisse wurden unsichtbar, weil ich mir keine Zeit dafür nahm, sie liebevoll anzuerkennen. Ich sah mich selbst nicht mehr und erwartete, dass die anderen es taten. Ich gab mir selbst zu wenig Anerkennung und Liebe, erwartete aber, dass die anderen mich liebten. Ich spürte diesen Mangel in mir und suchte nach Bestätigung und Glück im Außen. In mir war es leer und die innere Leere kompensierte ich mit Dingen, die mir zumindest für einen Moment lang die ersehnte Erfüllung suggerierten. Arbeit, Sport und unterwegs sein. Angst und Kontrolle waren immer dabei.

~ Das Vertrauen ins Leben war mir abhandengekommen. ~

Ich fühlte mich gut damit, wenn besondere Umstände im Außen das Glück in mir leuchten ließen. Doch lange leuchtete es nicht, und so von selbst, aus meinem Inneren heraus, fühlte ich es nicht.

Ich maß mich am Glück der anderen und sah gar nicht, dass auch dort nicht alles perfekt war. Das konnte so nicht funktionieren. Glück, das nicht aus dem eigenen Inneren heraus entsteht, ist nie von Dauer. Die Suche ging weiter. Der getriebene Geist brachte mich an meine Grenzen, bis hin zur völligen geistigen und körperlichen Erschöpfung.

~ Erst ein Zusammenbruch, der im Burn-out landete, ließ mich erwachen und neue Wege gehen. Ich hatte mich selbst verloren, war erstarrt, handelte wie ferngesteuert und fühlte nichts mehr. ~

~ Doch warum war das so? Warum hatte ich die Achtsamkeit mir gegenüber verloren? Welche alten Glaubenssätze hinderten mich daran, mir selbst die wichtigste Person zu sein? Warum fühlte sich mein inneres Kind so traurig und allein? Und weshalb sehnte es sich so sehr nach Sicherheit? ~

Mein Körper wurde krank und ich gelang an einen Punkt in meinem Leben, der mich aufrüttelte, endlich einem anderen Stern zu folgen. Die neue Richtung war der Weg zu mir, ein Weg, der nur über heilendes Fühlen, Achtsamkeit und Wertschätzung meines Selbst gelang. Ein Weg voller Dankbarkeit, Schönheit und Magie. Ein Weg nach Hause zu Gott, seiner stärkenden Hand und seiner Liebe. Doch bis dahin war es ein langer und lehrreicher Weg.

Längst vergessene Erinnerungen holten mich ein und ließen mich vieles fühlen und verstehen. Ich vermisste mein vertrautes Zuhause, die so behütete Kindheit. Ich vermisste meine Heimat.

~ Es musste sie doch irgendwo geben, diese Geborgenheit und Liebe? ~

Ich fühlte sie nicht, vor allem nicht in mir. Diese Suche veränderte mich. Ich passte mich an, um dazu zugehören, und unterdrückte meine Schwächen. Ich legte mir die Fassade einer starken Frau zu.

~ Einer Frau, die sich untersagte, sich so zu zeigen, wie sie ist, und sich Gefühle von Kummer und Schwäche verbot aus Angst davor, ihre Autorität und Zugehörigkeit zu verlieren in einer Welt, in der sie sich eh schon einsam fühlte. Doch innen sah es ganz anders aus! Innen war es traurig und leer. ~

Meine Sicht war lange auf die Schwere des Lebens ausgerichtet und zu wenig auf die freudvollen Momente. Und dabei wollte ich sie immer nur unsichtbar machen, diese Probleme, denn sie machten mir Angst. Ich wollte sie weghaben, diese verdammten Ängste und Zweifel, denn in meiner Welt war kein Platz dafür. Es fühlte sich ja alles sowieso schon schwer an. Doch darauf nahm das Leben keine Rücksicht und es schickte mir Probleme. Mein Fokus war ja unbewusst darauf ausgerichtet, also bekam ich nur das, was ich wohl unbewusst bestellt hatte.

~ Das Universum hatte geliefert! ~

Allerdings lehnte ich nicht nur meine Ängste ab, sondern noch vieles andere mehr. Meinen eigenen Körper, meinen Haarverlust, Menschen, die irgendwie komisch auf mich wirkten, und letztlich auch alle Gefühle, die ich nicht fühlen wollte. Das alles konnte ich lange nicht zulassen. Doch das Leben hatte mich gelehrt, dass alles immer zwei Seiten hat. Und ich verstand irgendwann, dass alles, was ich an mir selbst und anderen abgelehnt hatte, mich unweigerlich in die Trennung führte. Ich trennte mich somit nicht nur von meinem Körper, sondern baute Stück für Stück auch eine Schutzmauer um mich, die mein wahres Selbst verbarg.

Doch wir können die Vielfalt an Erfahrungen nur sammeln, wenn wir die Trennung aufheben, die Ganzheit aller Dinge erfahren und beide Pole anerkennen. Denn auf dualer Ebene, auf der wir nun mal leben, existiert immer beides. Alles ist eins. Die Welt ist weder gut noch böse. Weiblichkeit ist ohne Männlichkeit nicht erfahrbar, heiß nicht ohne kalt, der Tag nicht ohne die Nacht und die Liebe nicht ohne Angst.

Das eine kann nur durch das andere erfahren werden.

~ Alles hat zwei Seiten ~: (Universelles Gesetz ~ Polarität)

Ich musste akzeptieren, dass auch die Angst ihre Berechtigung hat und da sein darf. Die Angst als ein Anteil meiner selbst. Und mit der Akzeptanz zeigten sich dann auch Lösungen.

~ Alle Erfahrung hat Sinn! ~

Wenn wir die Gegensätze ablehnen, wird uns das Leben so lange mit Situationen konfrontieren, bis wir gelernt haben, alles anzuerkennen, um damit die Ganzheit in uns wiederherzustellen. Die geistigen Gesetze sorgen unabwendbar für Ausgleich.

Ich musste Schmerz, Verlust und Krankheiten erfahren, um die Schönheit des Lebens wieder zu spüren. Ich musste durch das Alleinsein gehen und fand darin den Schatz von Stille und dem wertvollen Sein nur mit mir selbst. Ich musste die Enge meiner Masken ertragen, bis ich mich 2020 endlich in die volle Sichtbarkeit wagte und mich von meiner Perücke befreien konnte.

~ Alles, was ich ablehnte, war nur der alte Schmerz, der zu mir gehörte und nach Heilung rief ~

» Erst wenn wir mit dem Fluss des Lebens fließen und die Dinge, die sich zeigen, annehmen und ihre Botschaften verstehen lernen, öffnen sich enorme Kraftquellen in uns. Wir sind nicht mehr im Widerstand mit dem Leben. Wir sind dann im Einklang und schaffen die Basis für ein gesundes und glückliches Leben. «

– MANUELA MÜLLER

Auf meinem neuen Weg bin ich Lebenslehrern und Unterstützern begegnet. Ich durfte viele Lektionen lernen, die mir dabei halfen, mich endlich als den Menschen anzunehmen, der ich immer sein wollte und der gut ist, wie er ist. Ich bin erfahrener, bewusster und um einige echte Freunde reicher geworden und ich öffne mich für den Wandel, denn Leben ist und bleibt Veränderung.

~ Doch das Großartigste ist, dass ich mich endlich verbunden fühle. Ich bin ich selbst und ganz bei mir! ~

Mein langer Weg hat mich das finden lassen, was immer schon zu mir gehörte. All das war längst in mir angelegt. Doch jetzt erst sah ich es, weil ich eine neue Entscheidung traf ~ für ein Leben in voller Selbstverantwortlichkeit. Ich nahm mir Zeit nur für mich selbst und ging durch viele Prozesse innerer Arbeit. Ich holte tief Atem und vergab meiner Vergangenheit.

~ Jetzt konnte ich einverstanden sein mit allem und irgendwann auf meiner langen Reise fühlte ich sie plötzlich wieder, diese Verbindung zu meinem Herzen und meinem JA zum Leben. ~

Ich fand den Weg zu Gott und mit ihm diese tragende Kraft, die mich leitet und mir mein Vertrauen ins Leben zurückgab. Gott liebt mich so, wie ich bin. Ich bin göttlich und genauso richtig, wie ich bin. Und seitdem ich das verstanden hatte, kann ich alles annehmen, was ich früher ablehnte.

Als ich aufbrach in eine neue, noch ungewisse Zukunft, öffneten sich mir viele neue Türen. Jeder einzelne, mutige Schritt hat sich gelohnt und mein Leben hat sich seither komplett verändert. Ich kehre auf diesem Weg nie mehr um und bin sehr dankbar für alles, was seit meinem Kurswechsel geschah.

~ Die Annahme von allem, was ich bin, brachte mir den ersehnten inneren Frieden. ~

Ich möchte dir Mut machen und dich inspirieren, selbst auch loszugehen auf diese wundervolle Reise in dein Inneres.

Mein authentischer Bericht macht klar, wie leer und erschöpft ein Mensch sich fühlt, wenn er nicht mehr achtsam mit sich selbst ist. Er zeigt auf, dass man sich selbst verliert, wenn man sein wahres Ich versteckt und mit Masken tarnt nur aus Angst davor, abgelehnt zu werden. Doch wenn du dich selbst annimmst, wie du bist, dann kann dich im Außen niemand mehr verletzten!

Wenn du diesem Weg folgst, wirst du womöglich viele Tränen weinen, weil du dir selbst ganz tief begegnen wirst und dich endlich wieder spürst. Doch deine Tränen waschen dich frei von all dem Schmerz, den du erlitten hast. Und damit entsteht ein neuer ganz wundervoller Raum in dir, den du mit alldem ausschmücken kannst, was deine Träume dir erzählen. Dieser Weg lohnt sich und du willst ihn nie wieder verlassen, weil er großartig ist und dich zu deinem wahren Selbst führt.

~ Vergib deiner Vergangenheit, deinen Fehltritten und deinen Schwächen, denn all das gehört zu dir und macht deine Einzigartigkeit aus. ~

» Mach deine Träume sichtbar und lebe sie. Nach seinen Werten und Bedürfnissen zu handeln, ist die Basis für ein glückliches, erfülltes Leben.«

– MANUELA MÜLLER

Es lohnt sich immer, dem zu folgen, was dein Herz dir sagt. Wenn du Träume hast und fest daran glaubst, kannst du dir alles verwirklichen, denn du bist der Erschaffer deiner Welt. Deine Gedanken haben eine unglaubliche Macht und führen dich zum Ziel.

~ Denkst du in Chancen, geschehen Wunder. Denkst du in Problemen, entstehen Dramen. In welche Richtung du denkst und letztlich handelst, bestimmst ganz allein du. ~

Steige empor ins Licht und wachse heran zu einer wundervollen Blume, deren Samen bereits alle in dir angelegt sind. Mein Buch kann dich dazu einladen, laufen musst du allein!: Ich erzähle dir nichts Neues. Ich erinnere dich nur an all das Wissen, was längst in dir ist! Alle Weisheit, alle Selbstheilungskraft, alle Liebe und Dankbarkeit. Alles ist in dir.

~ Vielleicht spürst du, wie erwünscht du bist. Vielleicht erinnerst du dich, wie weise du bist. Vielleicht erahnst du, wie wertvoll du bist. Ich bin sehr dankbar, dass du ein Stück mit mir gehst. ~

Herzlichst, deine Manuela

Wem dient dieses Buch?

Magst du dich dafür öffnen, dass du durch die Ausrichtung deiner Gedanken eine ganz neue Realität erschaffen kannst? Eine Realität, die DU leben möchtest? Denn du allein bist der Schöpfer deiner Realität. Positives Denken wird deinem Weg eine neue Richtung geben und deinen Alltag mit neuer Energie und Freude bereichern. Wenn du dich allein gelassen, gestresst oder unverstanden fühlst, wird dieses Buch dich daran erinnern, deinen Blick wieder auf dich selbst zu richten. Denn damit beginnt alles! Und sofern du noch daran glaubst, unentbehrlich zu sein und deine Berufung nur darin siehst, anderen zu dienen, dann zeigt es dir Wege auf, dein inneres Licht wiederzufinden. Denn dieses Licht ist dein Potenzial.

Du kannst es finden, wenn du still wirst.

~ Veränderung beginnt immer bei dir. Deine Außenwelt ist nur ein Spiegel deiner Innenwelt. Alles was du im anderen suchst, trägst du bereits in dir!

» Mit ein wenig Mut kann man sein, wer man möchte. Und mit noch etwas mehr Mut kann man sogar sein, wer man ist. «

– JUN HAO HUNG

Wie kannst du das Buch für dich nutzen?

Ich habe das Buch chronologisch geordnet, soweit es mir möglich war und meine Erinnerung das zugelassen hat. Im ersten Teil Der äußere Weg erzähle ich dir von meinem Leben als suchender Mensch, der noch nichts von der Verbundenheit mit dem großen göttlichen Ganzen verstand, weil er es nicht einmal ahnte. Dieser Mensch identifizierte sich mit dem Ego – seinem Verstand – und richtete sein Leben danach aus (begrenzt und betrübt).

Im zweiten Teil geh ich explizit auf das Thema Stress und seine fatalen Auswirkungen ein, insbesondere auf das Thema Burn-out.

Im dritten Teil Der bewusste Weg nehme ich dich mit auf eine Reise zu Lebenslehre(r)n und Erfahrungen, die mir gedient haben, aus meiner Krise herauszufinden und das Leben zu leben, was ich heute lebe. Sie gaben mir Antworten auf die Fragen, wer ich wirklich bin und welche Aufgaben meine Seele in diesem Erdendasein zu lösen hat.

Im vierten Teil Mein Weg heute beschreibe ich mein gegenwärtiges Leben und ziehe Bilanz.

Vielleicht klingt manches noch befremdlich für dich. Das kann ich durchaus verstehen. Nimm dir das aus dem Buch, was sich für dein Herz stimmig anfühlt und was du JETZT gerade brauchst.

Ich ahne, dass du den entsprechenden Umgang damit finden wirst.

~ Fühl dich verbunden und verstanden, denn du bist nicht allein hier! Und du darfst den Mut haben wirklich alles loszulassen, was dir nicht mehr dient und guttut. ~

Namasté

Einleitung

~ Die Handschrift dieses Buches ist LIEBE ~

Der Titel meines Buches erreichte mich im Sommer 2018, als ich mit meiner Tochter Laura auf der griechischen Insel Lesbos Urlaub machte. Lesbos ist ein sehr kraftvoller Ort, an dem ich mich sofort zu Hause fühlte. Dort wohnt eine ganz besondere Energie.

Ich besuchte dort eines Tages ein Coaching und habe in einer Meditation, die wir zum Abschluss machten, ein wunderschönes Lied gehört. Der Titel heißt Ich bin gut von Monika Cyrani. Ich liebte es vom ersten Moment an und erinnere mich noch an diese Welle von Gefühlen, die es in mir ausgelöst hatte. Ich fühlte mich sofort verbunden mit diesem Lied, insbesondere auch, weil mir seine Botschaft nicht neu war und in mir vieles zum Erklingen brachte, was lange im Verborgenen lag. Ich fand einen Raum in meinem Herzen wieder, in dem Gefühle wohnten, die ich lange nicht gefühlt hatte.

~ Da war das kleine Mädchen, das sich anlehnen wollte, und die Löwin mit dem großen Herzen, die mutig ihren Weg ging. Ich sah die Königin, die voller Stolz auf ihr Leben zurückschaute. Und da war die Schwester, die Verantwortung übernahm, und die treue Freundin, von vielen geliebt und plötzlich doch allein. ~

Auf einmal war alles wieder da, alles, was noch weh tat und mich traurig machte. Ich glaubte damals, frei zu sein von altem Schmerz, doch so war es nicht. Stück für Stück kam immer mehr an die Oberfläche, was noch nach Heilung rief.

Ich suchte nach weiteren Liedern, weil mein Herz mit dieser wunderbaren Musik in Resonanz ging. Und dann fand ich es, dieses Lied, was den Impuls in mir auslöste, mein Buch danach zu benennen. Tanz des Lebens ist ein gigantisch kraftvoller Song, der mein Herz flutete. Ich fühlte mich, als sängesie von mir und meinem Leben. Viele längst vergessene Bilder, Gefühle und Erinnerungen holten mich ein, so als warteten sie lange schon darauf, dass ich komme und sie liebevoll umarme. Sie wollten sich wieder vereinen mit mir. Dieses Lied war ein Geschenk und mein Retter zugleich. Die wichtigste Botschaft dieses Songs beinhaltet so viel Weisheit und begleitet mich seitdem.

- Alles ist in mir ~

Einige Freunde sagten mir früher oft, dass ich ihren Rat doch gar nicht brauche, da ich meine Antworten sowieso längst kenne und nach meinem eigenen Kopf handele. Das verunsicherte mich damals, denn Freundinnen sind schließlich dazu da, sich gegenseitig zu helfen. Heute verstehe ich sie!

Ich hatte schon immer einen guten Zugang zu meiner inneren Stimme, doch ich nahm mir die Zeit nicht, gut genug hinzuhören. War ich zu Beginn erst unsicher, was ich tun sollte, gab ich mir im Nachgang meine Antworten oft selbst. Mir war damals noch nicht bewusst, dass wir alle diesen Schatz an altem Wissen – an Weisheit in uns tragen, der uns lenken kann. Dafür durfte ich älter werden und Erfahrungen sammeln. Erfahrungen, die schmerzten, aber auch viele, an die ich mich gern erinnern möchte.

Ich schätze meine Unterstützer sehr und bin dankbar für jede Tür, die sie in mir geöffnet haben. Doch gut gemeinte Ratschläge von Freunden können lediglich ein Impuls sein.

~ Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen darf jeder für sich übernehmen und dabei auf sein Inneres vertrauen. ~

Ich weiß heute, dass ich mich auf meine innere Stimme verlassen kann, denn niemand kennt mich besser als ich selbst. Meine alte Seele trägt so viel Wissen. Für diesen Schatz bin ich sehr dankbar.

~ Alles ist in mir. ~

» Das Fenster ins Licht kannst nur du selbst öffnen. «

– MANUELA MÜLLER

Wer ist die zauberhafte Lilo Maus?

Es gab eine Zeit, da hatte ich keinen wirklichen Zugang zu meiner Tochter. Ich wollte diese Situation unbedingt retten und verrannte mich dadurch immer weiter in Schuldzuweisungen und Projektionen. Die pubertäre Entwicklung hielt Einzug und vieles veränderte sich. Irgendwie schien es so, als brauche sie mich überhaupt nicht mehr. Sie verschloss zunehmend ihr gesamtes Inneres vor mir und ging ihren Weg, der oft nicht mit meiner eigenen Vorstellung vom Leben einherging. Ich spürte, dass Reden und gute Ratschläge nicht der Königsweg waren. Irgendwann hatte ich den Impuls, eine Fabel zu schreiben, um meine Belehrungen durch die Blume sprechen zu lassen. Denn jede Fabel enthält eine belehrende Moral. Und im Belehren war ich damals ziemlich gut. Laura mochte Tiere und Geschichten und ich spürte Hoffnung in meiner Idee, damit alles, was ich zu sagen hatte, ausdrücken zu können.

Doch während des Schreibens passierte etwas mit mir. Ich kam immer tiefer in einen Prozess mit mir selbst und betrachtete die Dinge plötzlich mit ganz anderen Augen. Ich fragte mich, warum es mich so ärgerte, dass sie sich mir gegenüber so abgrenzte und still wurde. Ich fragte mich, warum ich nicht so gelassen, wie sie es tat, mit dem Leben umgehen konnte. Ehrlich gesagt hätte ich mir damals schon diese Gelassenheit gewünscht, die mein Kind ausstrahlte. Doch die alten ~ mich blockierenden ~ Glaubenssätze und die große Verantwortung, die auf mir lastete, ließen mir wenig Raum für Gelassenheit. Meine Reflexion des Ganzen brachte eine Lawine ins Rollen, die nicht aufzuhalten war.

Meine Tochter spiegelte mir in gewisser Hinsicht mein eigenes Verhalten. Sie erinnerte mich an mich.

~ Viel später erst verstand ich, dass es meine eigenen Themen waren, die mich im Außen so aufregten. Alles, was mich störte, war nur eine Projektion meiner eigenen ungesehenen Konflikte, die nach Heilung riefen. Meine Tochter war nur der Auslöser, aber niemals die Ursache. ~

Sie machte durch ihr Verhalten nur die Themen sichtbar, die in meinem Inneren noch nicht geheilt waren. Mit diesem Bewusstsein konnte ich meine eigene innere Leere und Unordnung ins Gleichgewicht bringen und fand damit in meine Ruhe zurück ~ im Innen wie im Außen. In der Fabel Lilo Maus stehen die Figuren Mama und Lilo Maus stellvertretend für meine Tochter und mich.

~ Das, was Mama und Lilo Maus erlebten, ist ein Teil unserer Geschichte. Der Name Lilo ist meiner Omi gewidmet. Lilo Maus ist also so etwas wie das Urgestein meines Buches. Erst mit Lilo kam mein wirklicher Schreibprozess in Bewegung. ~

~ Ohne meine Lebenslehrerin Laura gäbe es dieses Buch nicht. ~

Mein Schreibprozess

Um mein Kind besser zu verstehen, blickte ich zurück in meine eigene Zeit als Teenager. Da ich viele Dinge auch erlebt hatte, konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Der Schmerz dieser jungen Menschen und ihr Bedürfnis, mit den eigenen Gedanken ganz allein sein zu wollen und auch ihr Drang, ganz schnell erwachsen und unabhängig zu werden, waren mir damals selbst nicht fremd. Trotz des Wissens darum suchte ich unentwegt nach Möglichkeiten, meiner Tochter so viele nützliche Hinweise und Ratschläge wie möglich mitzugeben. Doch sie lehnte meine Hilfe ab. Dabei wollte ich doch nur ihr Bestes und sah lange nicht, dass sie ihre eigenen Erfahrungen brauchte. Zu viel Schutz engt ein.

Vertrauen und Loslassen weiten den Weg. Irgendwann verstand ich das. Ich konnte ihr nicht helfen. Es war vollkommen ausreichend, dass sie wusste, dass ich immer für sie da bin. Kinder haben ein Recht darauf, ihren eigenen Weg zu gehen. Verbunden mit allen Höhen und Tiefen, Licht und Schattenseiten.

Während des Schreibens kamen immer mehr Erinnerungen jenes Mädchens in mir hoch, das sich im Laufe der Zeit etwas fremd geworden war. Und auch der alte Schmerz zeigte sich, den ich sehr tief in meiner Schatzkammer, dem Unbewussten, abgelegt hatte. Womöglich wartete da schon lange etwas in mir, was aufgespürt und zu Papier gebracht werden wollte.

~ Hatte ich projiziert? Hatte ich meine eigenen Konflikte, die ich bei mir selbst nicht sehen wollte, auf meine Tochter übertragen? Wer war hier eigentlich traurig und hatte seinen Weg verloren? War das wirklich sie oder ging es dabei um jemand ganz anderen, der nur noch nicht bereit war, es anzuerkennen? ~

Ich schrieb fleißig drauf los, ohne mein Ziel überhaupt zu kennen. Ich hatte den Kurs verändert und musste die Richtung, in die mein Buch nun führen sollte, neu bestimmen. Ich blätterte in alten Tagebuchaufzeichnungen der letzten Jahre, um meine Erinnerungen aufzufrischen, und fand darin so viel wertvolles Material, was ich unbedingt in mein Buch einfließen lassen wollte. Von dem Vorhaben, ein Buch zu schreiben, war ich bereits 2012 schon besessen. Die Ideen von damals sind meinem Buch von heute sehr ähnlich. Und das, obwohl ich meine damaligen Aufzeichnungen nicht als Vorlage genutzt hatte. Es ist faszinierend, was sich alles in unserem Unterbewusstsein ablegt. Meine Ideen blieben so lange dort gespeichert, bis ich sie verwenden durfte. Nun konnte ich alles abrufen und einige Projekte, die ich damals aufschrieb, hatte ich sogar bereits realisiert. Ich war völlig baff, dass die alten Inhalte meinem jetzigen Buch so ähneln.

» Es ist wirklich nichts umsonst, was wir jemals getan haben. «

– MANUELA MÜLLER

Um hier nur einige Inhalte zu nennen☼

✓ Lebenswege beschreiben

✓ Meditationen, heilende Übungen und Routinen

✓ was mit Gesundheit (so steht es im Tagebuch☺)

✓ Kraftplätze

✓ Kindergeschichten schreiben

✓ ♫ Hörbücher erstellen

Das Schreiben entwickelte sich zu einem Prozess, zu einer Art Schreibtherapie. Immer wieder holte ich tief Atem und staunte, was da alles zum Vorschein kam.

~ Ich erlebte sehr schöne Momente meiner Kindheit ganz neu. Zeiten mit meiner Familie, mit meinem Bruder, den ich mein ganzes Leben schon über alles liebe. Es stimmt mich glücklich und demütig, das alles in meinem Herzen gespeichert zu haben. ~

Ich sah lange nicht, was meine Familie mir alles mitgegeben hatte. Die Hektik der Zeit ließ mich vieles verdrängen, doch glücklicherweise ließ sie es mich nie vergessen!

~ Auch wenn wir denken, dass wir vergessen ~ so ist doch alles immer in uns. ~

Mir wurde bewusst, dass ich mit Lilo Maus nur einen Anstoß zu etwas viel Größerem gab, was da aus mir heraus wollte, nämlich die Worte meiner eigenen Geschichte. Ich habe einen Weg geschenkt bekommen, über den ich nun erzählen darf. Einen Weg, der mich dazu aufrief, eine andere Richtung einzuschlagen. Alle Schmerzen und Krankheiten waren letztlich nur Rufe meiner Seele, endlich zu mir zu stehen und die Liebe zu mir selbst zu lernen.

Ich danke meinem lieben Kind dafür, dass sie mir den Impuls und auch den Freiraum dazu gab, mich noch einmal ganz neu zu entdecken und alle bisher unberührten Themen in mir aufzuspüren.

~ Denn alles, was mein Kind an Gefühlen in mir auslöste, waren meine eigenen ungesehenen, nicht gefühlten Emotionen, die noch geheilt werden durften. ~

Ich weiß mittlerweile, dass der Schmerz nur eine Einladung an mein Leben war, wieder mit dem Wichtigsten in mir in Kontakt zu kommen. Mit der Quelle in mir, meinem Herzen. Das Schreiben ist sehr heilsam und erfüllend für mich. Und wenn sich manchmal noch alter Schmerz zeigt, weiß ich heute, wie ich ihm begegne.

~ Ich hatte vieles noch nicht verstanden, nicht gefühlt, nicht vergeben und nicht geheilt. ~

Mit meinen Tagebuchaufzeichnungen im Jahr 2012 legte ich bereits die ersten Samen. Sehr lange fand ich nicht die Zeit und innere Ruhe, mich aufs Schreiben einzulassen. Durch die Doppelbelastung von Job und Alltag kam ich oft an meine Grenzen, wie sollte ich da noch Zeit für ein Buchprojekt finden? Doch irgendwann hatte das Leben entschieden und ich war gefordert, meine Prioritäten zu verlagern.

~ Als mein Körper krank und in seine Ruhe gezwungen wurde, fand ich damit auch die Zeit zum Schreiben und ich nutzte sie. Endlich! ~

Den Grundstein für meine Affinität zum Schreiben legte neben Gott, der mir die wunderbare Gabe von Kreativität mitgegeben hat, mit großer Sicherheit auch meine liebe Omi Lilo. Sie nahm mich immer wieder mit in diesen Buchladen, inmitten meiner Heimatstadt Seehausen, gegenüber der schönen Laurentiuskirche.

Ich erinnere mich noch genau an diesen Laden und dem ihm innewohnenden Geruch von Papier und Bleistiften. Dort ließ es sich wunderbar stöbern und ich durfte schon damals den Erstkontakt mit Büchern herstellen. Später dann schrieb ich Tagebuch und das eine oder andere Gedicht. Und ich hatte eine Brieffreundin Tanja in Moskau, weil wir im damaligen Russischunterricht den Auftrag dazu bekamen. Auch durch das intuitive Schreiben (separates Kapitel) spürte ich vor einigen Jahren schon, was da alles in mir gesagt werden wollte.

2018 war es dann endlich soweit und ich durfte beginnen. Es gab Situationen während meiner Zeit des Schreibens, da hätte ich am liebsten aufgegeben, weil ich es nicht schaffte, all das auszudrücken und in eine Struktur zu bekommen, was mich bewegte.

~ Ich wollte es perfekt haben. ~

Da haftete eine alte Überzeugung an mir, meinem Vorhaben nicht gerecht zu werden. Ich erzählte mir immer wieder die gleiche Geschichte davon, dass mein Buch nicht gut genug sei, und legte mir damit selbst eine Menge Steine in den Weg (ich kam also gar nicht daran vorbei, diese Überzeugung näher zu beleuchten).

Mich erschreckte, dass da plötzlich noch weitere Themen in mir hochkamen, von denen ich längst glaubte, sie losgelassen zu haben. War nun alles durcheinandergeraten?

Ich hoffte auf ein Wunder und machte erst einmal eine längere Schreibpause. Mit meiner Absicht, ein Buch zu schreiben, hatte ich meine alten Ängste erneut auf den Plan gerufen. Nun verstand ich gar nichts mehr. Ich wollte das so nicht und ging damit erst mal ganz massiv in Widerstand bis zu dem Tag, als ganz neue Fragen in mir aufstiegen.

~ Erhielt ich mit dem Schreiben vielleicht die Chance, noch nachhaltiger an mir zu arbeiten? Sollte ich einfach weiterschreiben und alles andere dem Schreibprozess überlassen? War das vielleicht genau meine Aufgabe, mit dem Schreiben alle alten Themen aufzuarbeiten? Will ich mein Projekt aufschieben, nur weil mir mein Hang zur Perfektion im Weg steht? Kann ich meine Perfektion vielleicht auch positiv nutzen? ~

Meine eigenen Antworten auf die Fragen gaben mir eine neue Sicht auf die Dinge, denn ich befand mich nun nicht mehr im Drama. Ich erkannte neue Chancen, übernahm die volle Verantwortung für mein Tun und änderte meine Denkweise.

~ Ich traf eine neue Entscheidung, nämlich die, mich langsam und liebevoll um alle Themen, die sich mit dem Schreiben zeigten, zu kümmern und die Erkenntnisse mit in mein Buch zu nehmen. ~

Und damit führte mich das Schreiben auf eine spannende Reise, verbunden mit vielen Höhen und Tiefen.

Sich das eigene Scheitern und seine persönlichen Schwächen einzugestehen ist kein einfacher, dafür sehr lohnenswerter Weg. Das Schreiben führte mich näher an das heran, von dem ich mich in den letzten Jahren zunehmend mehr entfernt hatte, zu mir selbst. Das Schreiben half mir, meine inneren Turbulenzen wieder in Balance zu bringen. Und ja, es strengte mich oft sehr an.

~ Innere Arbeit ist nicht bequem! ~

Doch diesmal verausgabte ich mich nur für mich selbst. Das war bereits ein erster Fortschritt, den ich verzeichnen konnte.

~ Ich tat da etwas nur für mich. ~

Das Schreiben tat mir gut, es zeigte fast therapeutische Wirkung.

Stück für Stück versöhnte ich mich mit dem Thema Perfektion.

Ich hatte verstanden, dass sie immer ein Teil von mir sein wird und dass ich sie für meine Projekte durchaus konstruktiv nutzen kann.

Ich habe auch gelernt, dass sich die Dinge, solange ich mit ihnen im Widerstand bin, nicht verändern. Das tun sie nämlich erst, wenn ich sie akzeptiere und annehme, so wie sie im Moment gerade sind.

Mit dieser Erkenntnis lösten sich viele innere Blockaden wie von selbst.

Heute erlebe ich mich ruhiger, sanfter und mitfühlender als früher. Ich dringe immer mehr zu meinem inneren Kern vor und ähnlich einer Zwiebel löst sich Schale für Schale von diesem Kern.

~ Diesem Weg werde ich so lange folgen, bis nur noch die wahre Essenz dessen bleibt, was ich wirklich bin. ~

LIEBE

Unser Weg ist nie zu Ende. Immer wieder werden wir an Wegstrecken geraten, an denen wir uns sorgen, zweifeln oder selbst infrage stellen. Doch die gewonnene Erfahrung aus unserem bisherigen Weg lässt uns jederzeit die Kraft und Stärke finden, weiterzugehen. Diese Erkenntnis schenkt mir den tiefen Glauben, dass alles gut ist, so wie es im Moment gerade ist.

Dieses Buch ist für mich zu einer heiligen Schrift geworden, die mich ein Leben lang begleiten darf. Ich schätze jedes einzelne Wort, das ich zu Papier brachte, denn alles floss aus mir selbst und bedeutet pure Heilung für mich. Durch das Schreiben kam ich sehr stark mit meinem Innenleben in Verbindung, viel stärker als je zuvor. Unglaubliche Selbstzweifel und Gefühle brachen hervor und haben mich viele Tränen weinen lassen. Doch Tränen tun nicht weh. Sie befreien uns von altem Schmerz und waschen unsere Wunden sauber. Ich habe viel geweint, besonders als ich die Zeit mit meiner Tochter während ihrer Pubertät reflektierte. Es gab einiges zu ordnen und zu vergeben tief in mir. Ich stieß auf innere Widerstände und musste sie allesamt durchfühlen.

~ Nur durch das Fühlen konnte ich meinen Schmerz sichtbar machen und letztlich heilen. ~

Doch ich sah auch sehr viele glückliche Bilder vor meinem geistigen Auge. Da gab es Momente, bei denen ich gleichzeitig lachen und weinen musste und nicht einordnen konnte, welches Gefühl da gerade in mir präsent war. Ich übte mich in meinem Lernthema Geduld. Denn es dauerte über zweieinhalb Jahre, bis ich das vollenden durfte, was ich mit diesem Buch weitergeben darf. Doch auch Pausen und Umwege haben im Leben ihren Sinn.

Wenn du eine Gabe, ein Talent oder eine Leidenschaft für etwas hast, dann erschaffe es. Das ist neben der Liebe eines der größten Geschenke, die du in dir selbst finden kannst. Schreib deine Geschichte, wie auch immer du dich auszudrücken vermagst, ob in einem Gedicht, einem Song oder durch ein selbst gemaltes Bild.

Es ist völlig egal, nur bring es ans Licht.

Stell dir vor, du liest in dem erfolgreichsten Bestseller, den du je zuvor gelesen hast. Du liest in deinem Meisterwerk des Lebens. Wie fühlt sich das an?

Leg los, denn alles ist möglich, wenn du nur an dich glaubst.

~ Mit dem Schreiben kannst du loslassen, schreiben kann jeder und schreiben kannst du an jedem Ort der Welt! Das Schreiben heilt Wunden und bereichert dein Sein. ~

Meine kreativsten Phasen hatte ich morgens, draußen in der Natur oder abends bei einem guten Glas Primitivo. Da ich gern und viel draußen bin, ist die Natur für mich jederzeit ein Ort des Schreibens. Ich kaufte mir Campingmöbel und verlagerte mein Schreibbüro im Sommer in den Park. Das fühlte sich sehr kraftvoll an, inmitten von prachtvollen Farben, Gerüchen und Klängen zu sein.

~ Diese wundervolle Energie durfte in mein Buch fließen. ~

» Zögere nicht etwas zu tun, sondern tu es! Denn nur dadurch findest du heraus, was zu dir passt und was dir guttut. Begegne Menschen, die ihr Leben selbstbestimmt, optimistisch und eigenverantwortlich leben. Nur diese Personen bringen dich weiter. Sei wachsam, mit wem du deine Einfälle teilst, und hüte dich vor Selbstzweiflern und Besserwissern, die dir nur deine positive Energie rauben! Sei wach, präsent und im Hier und Jetzt! Du kannst alles aus dir heraus erschaffen, was du dir wünschst. Wenn du es nur wirklich willst! «

– MANUELA MÜLLER

Omi

Meine Kindheit, insbesondere die Wochenenden, habe ich sehr oft bei meiner lieben Omi verbracht. Ich fühle ihre Liebe bis heute in mir und die Erinnerung an dieses Gefühl wirkt wie ein ruhiger Anker auf mich. Ich erinnere mich an so viele Momente, die ich mit meiner Omi verbringen durfte. Wie habe ich mich gefreut, wenn ich mit ihr einkaufen ging und mir eine Kleinigkeit in den Wagen legen durfte. Natürlich waren das Naschereien. Aus der Backstube durfte ich das warme Brot abholen und Oma hat nur gelächelt, als das Brot dann später angeknabbert auf dem Küchentisch lag.

Gegessen habe ich schon immer sehr gern, grins.

~ Wir brauchen von Geburt an jene Menschen, die uns in allen Situationen das Gefühl geben, genauso gut zu sein, wie wir sind. ~

Diese Menschen tun das, indem sie uns ihre volle Aufmerksamkeit und Liebe schenken und unsere Fehler nicht bewerten oder verurteilen. Sie geben uns den freien Raum, den wir brauchen, um uns zu entwickeln. Doch leider wird nicht jedem Kind so ein Geschenk zu teil! Ich hatte meine liebe Omi. Sie gab mir genau dieses Gefühl der Annahme, egal wie ich grad drauf war. Sie ließ mich an ihrem Alltäglichen teilhaben, wann immer ich bei ihr war. Ich hatte immer das Gefühl, dazu zugehören. Bis heute bewundere ich ihre Gelassenheit und ihren Gleichmut.

Meine Omi war eine starke Persönlichkeit, die aus den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, stets das Beste machte. Ich habe sie nie etwas beklagen oder ein schlechtes Wort sprechen hören, schon gar nicht über eine andere Person. Oma war voller Liebe und Dankbarkeit für alle Menschen. Ich bin ihr so dankbar für all ihre Liebe, ihre Zuneigung und ihre Nachsicht.

Omis Lebensweise und ihre Art, mit Kindern und Erwachsenen in liebevoller, achtsamer Beziehung zu sein, haben meine Persönlichkeit geformt. Diese Werte habe ich von ihr übernommen. Sie sind Ausdruck meines Buches. Deshalb ist dieses Buch neben meiner Tochter Laura auch meiner Omi Lilo gewidmet. Omi hat in den Nachkriegsjahren neun Kinder allein durchgebracht und das mit den wenigen Mitteln, die ihr damals zur Verfügung standen. Sie ist allein geblieben, nachdem ihr erster Mann im Krieg gefallen und der zweite, der Vater ihrer Kinder, sich für eine andere Frau entschieden hatte. Sie hat sich nie beklagt und war zu Lebzeiten immer der zentrale Hafen für ihre große Familie.

~ Liebe Omi, ich bin so stolz auf dich. Ich schau in den Himmel und flüstere dir zu, wie lieb ich dich hab. ~

» Wenn Gott dir die Geburt geschenkt hat, ist dies Beweis genug. Es ist kein anderer Beweis nötig, dass du irgendeinen enormen Wunsch des Universums erfüllst! Fang an, dich selbst zu lieben, weil dies der einzige Weg ist, auch andere zu lieben, weil dies der einzige Weg ist, Gott zu lieben. «

– OSHO

Erinnere dich

Als Kind war vieles noch da. Wir waren voller Vertrauen in uns selbst und in die Welt. Durch die Neugier am Leben verloren wir uns im Hier und Jetzt und fühlten uns verbunden mit allem. Wir dachten nicht darüber nach, was in der Zukunft mit uns geschieht. Wir waren dankbar für die kleinen Dinge und frei von jeglichen Vorurteilen gegenüber anderen. Wir waren einfach wir selbst.

Zukunftsängste und Sorgen waren da eher nicht präsent. Mit dem Älterwerden entstanden gewisse Zwänge und der Wunsch nach Zugehörigkeit machte uns zu kleinen Strategen. Viele Menschen passten sich der Norm an und verloren sich dadurch leider selbst immer mehr. Der gesellschaftliche Druck und mit ihm auch alle Verantwortungen nahmen uns die kindliche Unbeschwertheit.

Sehr traumatisierend war es für meine Entwicklung, den sicheren Hafen der Familie zu verlassen. Alles Gewohnte veränderte sich sehr schnell. Dazu erzähl ich dir Auszüge aus meinem Leben.

Teil 1 Der äußere Weg

Blick zurück ~ Kapitel meines Lebens

» Die wahre Erfüllung finden wir nur in uns selbst. Alles im Außen ist Zerstreuung. «

– MANUELA MÜLLER

Zu Hause

Mitten in meiner Pubertät stellte sich eine völlige Orientierungslosigkeit ein. Da waren plötzlich so viele neue Gefühle von Einsamkeit und Fremde. Die kannte ich bisher nicht. Sie machten mir Angst!

Ein einschneidendes Erlebnis war die ostdeutsche Wendezeit nach 1989. Meine Freunde verteilten sich auf das große Land, das nun entstanden war, und meine Familie arbeitete daran, sich selbst zurechtzufinden in dieser neuen Welt.

Wir wohnten in einem Neunhundert-Seelen-Dorf und jeder kannte jeden. Ich lebte seit meinem sechsten Lebensjahr dort und ich lebte dort gern. Wir hatten als Kinder alles, was wir brauchten.

Im Dorfkonsum kauften wir von unserem Taschengeld Süßigkeiten, im Park bauten wir Baumhütten und dann gab es da noch das Schloss, indem ich später wohnte, was uns Kinder stets zu spannenden Erkundungstouren einlud. Doch vor allem hatten wir Kinder was ganz Wesentliches, wir hatten uns.

Mein Tagesrhythmus war fast immer der gleiche, geregelt, aber nie monoton. Nach der Schule und den Hortnachmittagen hatte ich zu Hause kleine Pflichten zu erledigen und danach Freizeit bis zum gemeinsamen Abendessen mit der Familie. Manchmal musste ich auch meinen heiß geliebten acht Jahre jüngeren Bruder mitnehmen, aber meine Freunde liebten die kleine Nervensäge (grins) genauso wie ich. Rückblickend betrachtet taten mir diese Routinen sehr gut. Sie gaben mir eine Basis, eine Richtschnur, an der ich mich orientieren konnte. Ich musste mir keine Sorgen machen und fühlte mich geborgen. Ich hatte den Kopf frei für meine schulische Entwicklung, meine Hobbys und für meine Freunde. Ich war nicht immer mit allem einverstanden, aber das sind Teenager wohl nie.

~ Dieses Aufbegehren der Kinder finde ich wichtig. Wenn Kinder sich in der Familie nicht reiben können, wo sollen sie es sonst lernen, auf gleicher Augenhöhe zu diskutieren und konstruktiv so zu streiten, dass dem Ziel, wieder zusammenzufinden, nichts entgegensteht? ~

Wir trafen uns fast täglich am Nachmittag mit der Clique. Wir redeten, hörten Musik und schütteten uns gegenseitig unser Herz aus. Wir wussten alles voneinander. Wir waren wie eine Familie. Die Nähe und Geborgenheit meiner Familie und Freunde und der sichere Hafen zu Hause gaben mir den Freiraum, mich während meiner Kindheit optimal zu entfalten. Diese vertraute Gemeinschaft, die meine Kinder- und Jugendzeit so begleitet und gestützt hatte, sollte sich in den nächsten Jahren umkehren.

Umbruch ~ Gewohntes loslassen

Für mich war alles Vertraute mit dem Mauerfall verschwunden. Ich spürte allerdings erst viel später, was da mit mir passierte. Denn zu Beginn brachte der Westen viel Neues in meine Welt und auch eine große Freude von dem mit sich, was ich jetzt alles kaufen, entdecken und bereisen durfte.

Ich verbrachte meine Lehrzeit, die im Herbst 1989 mit den Unruhen in der ehemaligen DDR begann, in einem Wohnheim nahe Halle / Saale und fuhr nur am Wochenende nach Hause. Schon recht bald traf ich aus unserer alten Clique dort fast niemanden mehr an. Meine besten Freundinnen hatten in ihren Wohnheimen andere Freunde kennengelernt und kamen zum Teil nicht mehr heim. Nach der Maueröffnung im November 1989 vergrößerte sich unser Reiseradius und wir lernten Deutschland neu kennen. Es war einsam auf dem Dorf. Ich fühlte mich allein. Hinzu kam, dass meine Eltern und auch mein Bruder an den Wochenenden nun auch nicht mehr zu Hause waren. Meine Eltern hatten sich selbstständig gemacht und ein Gasthaus zur Pacht übernommen. Sie kamen nun immer erst spät am Abend nach Hause. Für den gewohnten Austausch blieb nicht mehr viel Zeit. Und ich verbrachte die Wochenenden mehr oder weniger allein. Allein in einem Schloss, wo außer einer anderen Familie niemand mehr wohnte (im ehemaligen Arbeiter und Bauernstaat waren dort viele Institutionen untergebracht). Nun war plötzlich niemand mehr da. Auch das Lehrlingswohnheim, das sich in der obersten Etage befand, war mittlerweile aufgelöst worden. Eigentlich kam ich nicht mehr gern hierher, doch wo sollte ich hin? Auf der Baustelle meiner Eltern wollte ich mich auch nicht erholen an meinen freien Wochenenden, denn das Gasthaus meiner Eltern wurde zu dieser Zeit noch renoviert. Außerdem hoffte ich immer noch darauf, meine Freunde anzutreffen. (Es gab damals keine Möglichkeit, sich über Telefon oder soziale Netzwerke zu verbinden.)

Manchmal fuhr ich mit zu einer Freundin, die ich aus dem Internat kannte, doch das war nicht das Gleiche. Mich zog es immer wieder heim. Denn ich habe mich bei meiner Familie immer zu Hause gefühlt. War ich doch, außer zu Ferienlagerzeiten und den Wochenenden, die ich bei meiner Omi verbrachte, nie wirklich getrennt von ihnen. Jetzt fühlte sich alles so anders an.

Eine mir unheimlich fremde Einsamkeit fing an, mich zu bewohnen und Gefühle des Auf-mich-allein-gestellt- und Getrenntseins verstärkten sich.

~ Das Ausmaß dieser traumatischen Entwurzelung konnte ich erst viel später begreifen. Zu viel Neues, zu viel Veränderung und eigentlich noch viel zu jung für das alles, fühlte ich mich diesem ganzen Umbruch einfach nur hilflos ausgesetzt und damit völlig überfordert. ~

Meine Freunde fanden es früher äußerst spannend, im alten Schloss zu Besuch zu sein. Oft stromerten wir auf dem bruchfälligen Dachboden herum, auf dem es nach Staub und altem Kram roch. Ich erinnere mich noch an die Sonnenstrahlen, die fast schon mystisch auf mich wirkten, wenn sie zu den Dachfenstern einfielen. Wir waren oft dort oben, obwohl die Eltern es verboten hatten. Dort machte ich auch meine ersten Begegnungen mit riesigen Monsterspinnen, die an den Dachfenstern ihre Netze gewebt hatten. Ich fand sie einfach nur gruselig. Auch wenn ich sonntags in den Keller gehen sollte, um eingewecktes Obst zum Nachtisch heraufzuholen, jagten sie mir einen Schrecken ein. Irgendwann weigerte ich mich, dort hinunterzugehen.

Wir hatten sogar eine schöne kleine Bücherei im unteren Stockwerk, wo wir Kinder uns regelmäßig Bücher ausleihen durften. Dort war man immer in bester Lesegesellschaft und der Geruch alter Bücher hing in der Luft. In bisher fast allen Lebensabschnitten zeigten sich mir die Bücher. Ich fand immer Gefallen am Lesen. Waren es einst Märchen und später Romane, lese ich heute eher Naturbücher, Fachliteratur und Autobiografien.

Früher war im alten Schloss immer was los, ich fühlte mich nie allein. Meine Eltern arbeiteten die letzten Jahre, in denen wir im Schloss wohnten, mit im Haus. Meine Mama kochte für den Kindergarten in einer urigen Küche im Souterrain des Schlosses. In den Ferien durften wir dort unten zu Mittag essen und manchmal bewahrte sie für meinen Bruder und mich eine Quarkspeise auf. Ich fand es sehr schön, meine Eltern immer in der Nähe zu wissen, na ja, bis auf die pubertären Ausnahmen eben.

Mein Papa arbeitete im ansässigen Lehrlingswohnheim als Erzieher. Mit den Jugendlichen spielten wir oft Tischtennis und zugleich übten wir Mädchen uns in der Kontaktaufnahme mit dem einen oder anderen gut aussehenden Jungen. Mein Papa unternahm viele Dinge mit uns Jugendlichen.

Regelmäßig fuhr er mit uns schwimmen an den Badesee mit echtem Sandstrand. So was kannte ich bisher nur von unserem Ostseeurlaub auf Rügen. Wir Kinder waren sehr gern dort am See, alberten herum oder sonnten uns im Strandkorb. Später, als wir flügge wurden, gingen wir dort am See unsere eigenen Wege und hielten Ausschau nach den Jungs. Meistens sind wir dann erst zum Abendessen heimgekommen, das meine Mama dann schon vorbereitet hatte.

~ Ich möchte meinen Eltern an dieser Stelle dafür danken, dass sie stets eine offene Tür für meine Freunde und die meines Bruders hatten. Egal ob zum Essen oder Übernachten, es gab immer einen Platz für sie. ~

Wir hatten einen Garten in der Nähe des Parks und einige Hühner, Enten und Meerschweinchen. Die Hühner sicherten uns für den Sonntagmorgen immer ein frisches Ei.

Ich mochte unsere ausgiebigen Familienfrühstücke, die sich schon mal bis zu zwei Stunden hinziehen konnten. Meine Eltern waren in dieser Hinsicht sehr entspannt. Zum Frühstück gab es immer Musik. Entweder aus dem Kofferradio meines Papas oder er legte eine Schallplatte auf. Ich liebte es, wenn wir alle zusammensaßen.

Leider sind die Schallplatten und auch so manches Ritual aus Kindheitstagen heute aus meinem Alltag verschwunden. Das bedauere ich sehr. Bei uns gab es auch keine Verpflichtung den Teller leer oder Nahrungsmittel aufzuessen, die man nicht mochte. Die Regel war, probieren ohne Zwang. Auch dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar.

~ Ein Mensch sollte vom Kleinkindalter an dazu ermuntert werden, aussprechen zu dürfen, wenn er etwas nicht mag. ~

Ich erinnere mich an Momente, in denen ich Angst hatte. Das Schloss stand zum Verkauf und an den Wochenenden reisten immer wieder Leute an, um den alten Stein zu besichtigen. Wildfremde Menschen spukten im Haus umher. Rückblickend ist das ein echt schrecklicher Gedanke für mich. Ich weiß noch, wie ich immer den Moment abpasste, nach draußen zu gehen, um diesen Fremden nur nicht begegnen zu müssen. Ich war damals 17 Jahre alt.

~ Wir hatten kein Telefon und ich hatte Angst! ~

Ich erinnere mich auch noch an einen Abend, an dem meine Eltern nicht zur gewohnten Zeit nach Hause kamen. Es war bereits dunkel und es war Spätherbst. Es war stürmisch und ungemütlich da draußen und die Straßen waren rutschig vom herabfallenden Laub. Außerdem war es bereits sehr spät. Ich lauerte die ganze Zeit am Fenster und wartete darauf, unseren Trabant endlich den Schlossberg hinunterfahren zu sehen. Eigentlich schlief ich sonst um diese Zeit schon und fand es irgendwie unheimlich, die halbe Nacht auf dem dunklen Flur herumzustehen. Diese Wartezeit wurde für mich zur Qual. Ich fühlte mich so allein und hilflos und machte mir große Sorgen, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte.

Mein Papa war ein guter Autofahrer und ich fühlte mich während unserer Ausflüge auch immer sicher. Jedoch hatte er bereits einen Autounfall erlebt, woran ich genau in diesem Moment denken musste. Ich war damals noch sehr klein und sehe ihn heute noch im Wohnzimmer sitzen, mit einer Platzwunde am Mund.

Unser Auto hatte damals noch keinen Haltegurt und das wurde meinem Vati zum Verhängnis. Es war Eisglätte und er rutschte mit unserem Wagen von der Straße direkt auf einen Baum zu. Er knallte aufs Lenkrad. Es tat mir damals so leid, ihn so zu sehen. Ich sah ihn da so hilflos sitzen und konnte nicht wirklich etwas für ihn tun.

~ Diese Bilder kamen an jenem Abend immer wieder in mir hoch und verstärkten meine Angst noch umso mehr. ~

~ Hätte ich damals schon über Tools wie Mindset-Arbeit und die wirkungsvolle Kraft meines Atems verfügt, dann wäre die Angst nicht zu so einem großen Monster in meinem Kopf mutiert. ~

Irgendwann viel später leuchtete oben am Berg ein Licht auf. Es kam näher und blendete mich. Ich hoffte und bangte zugleich.

Waren es meine Eltern? Mein Kopfkino erzählte mir die schlimmsten Geschichten. Noch jetzt beim Schreiben spüre ich diese uralte Angst. Doch heute tut sie mir nichts mehr!

~ Weshalb denkt man in den Momenten, in denen man sich sowieso schon ängstigt, oft an Situationen oder Filme, die das Gefühl von Angst noch weiter verschlimmern? Kennst du das auch? ~

Plötzlich erkannte ich den Wagen meines Papas. Ich war wütend und froh zugleich. Wütend, weil ich so lange im Ungewissen war, und total beruhigt, sie alle gesund und in meiner Nähe zu wissen.

Alles war damit gut.

Meine Familie hat übrigens keine Erinnerung mehr daran, weshalb sie an diesem Tag so spät nach Hause kam.

~ Diese alte Angst hatte sich in meinen Zellen abgespeichert und erst nach vielen Jahren innerer Arbeit und dem Betrachten meiner Ängste, wurde mir bewusst, weshalb ich das Alleinsein so lange nicht aushalten konnte. Dieses Erlebnis hat eine totale Angst in mir ausgelöst, meine vertraute Familie zu verlieren und plötzlich ganz ohne sie zu sein. Allein! ~

Ortswechsel

Nach den Erlebnissen allein im Schloss, in dem ich es besonders während der Herbststürme ziemlich gruselig fand, entschied ich mich, künftig nicht mehr allein dort zu bleiben. Der Sturm ließ draußen die Bäume quietschen und durch die alten Fenster zog der Wind. Außerdem knarrte der Fußboden in dem alten Gemäuer überall. Manchmal kam meine Omi noch zu Besuch. Dann fand ich es richtig schön, Zeit mit ihr allein zu haben. Sie kochte für uns und später sahen wir uns etwas im Fernsehen an. Oma konnte ich immer alles erzählen, was mir auf dem Herzen lag. Ich fühlte mich sehr behütet und geborgen in ihrer Nähe. Wir hatten eine schöne Zeit, als wir alle noch zusammen im Schloss wohnten. Später bin ich dann an den Wochenenden zu meinen Eltern in das Gasthaus gefahren und noch etwas später zogen wir dann ganz dorthin.

Die Wohnung lag in der oberen Etage des Gasthauses und war nun vollständig renoviert, sodass wir die Zimmer beziehen konnten. Nun kam wieder etwas Neues auf mich zu. Ich hatte mich doch gerade erst mit der Stadt arrangiert, in der ich meine Ausbildung zur Erzieherin absolvierte. Ich kam mir vor, als lebte ich in verschiedenen Welten.

Dieses alte Lehrlingswohnheim lag direkt an einer stark befahrenen Straße. Wir drei Mädels wohnten zusammen in einem Zimmer unter dem Dach. Gemütlich war es nicht, weil es voller alter Möbel stand. Doch jede von uns brachte ein bisschen Herzblut mit hinein und wir machten es uns so schön es ging. Ich erinnere mich an die Tage, wenn wir auf unseren Betten saßen und gemeinsam sangen. Eine von uns spielte immer mit der Gitarre dazu. Manchmal lasen wir uns auch gegenseitig vor. Damals erfuhr ich zum ersten Mal vom kleinen Prinzen, von seinen Expeditionen und von seiner Liebe zur Rose. Die Weisheiten der Geschichte konnte ich allerdings erst viele Jahre später verstehen.