Am Ende der Teestraße - Maxence Fermine - E-Book

Am Ende der Teestraße E-Book

Maxence Fermine

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Beschreibung

Schon als Kind ist Charles Stowe, der Sohn eines Londoner Teehändlers, fasziniert von den Geheimnissen des Tees. Die Welt der tausend Düfte und Aromen verzaubert den jungen Mann so sehr, dass er aufbricht, um den seltensten chinesischen Tee nach England zu importieren. Die Begegnung mit der mysteriösen Loan bringt seine Pläne durcheinander. Die schöne Frau scheint ihm begehrenswerter als der edelste Tee. Doch Loan gehört dem mächtigen Tee-Mogul Lu Chen, der nur eine Schwäche hat: Opium. Sieben Tage und Nächte darf Charles mit Loan verbringen – unter der Bedingung, dass er die Gegend anschließend sofort verlässt …

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Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Über dieses Buch

Schon als Kind ist Charles Stowe, Sohn eines Londoner Teehändlers, fasziniert von den Geheimnissen des Tees. Die Welt der tausend Düfte und Aromen verzaubert den jungen Mann so sehr, dass er aufbricht, um den seltensten chinesischen Tee nach England zu importieren. Die Begegnung mit der mysteriösen Loan bringt seine Pläne allerdings durcheinander.

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Maxence Fermine, geboren 1968 in Albertville, Frankreich, verbrachte seine Kindheit in Grenoble. Bereits sein Debütroman Schnee erhielt eine große mediale Aufmerksamkeit in Frankreich. Es folgten weitere Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Fermine lebt mit seiner Familie in Savoyen.

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Georges Hausemer (*1957) studierte Publizistik und Romanistik in Salzburg und Mainz. Er ist als freiberuflicher Schriftsteller, Übersetzer, Reisejournalist, Zeichner und Verlagsmitarbeiter tätig.

Zur Webseite von Georges Hausemer.

Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: Hardcover, E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)

Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.

Maxence Fermine

Am Ende der Teestraße

Erzählung

Aus dem Französischen von Georges Hausemer

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

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Impressum

Die Originalausgabe erschien 2002 unter dem Titel Opium im Verlag Albin Michel, Paris.

Die deutsche Erstausgabe erschien 2003 im Kindler Verlag, Berlin.

Vignetten: Chen Xianwei

Originaltitel: Opium

© by Maxence Fermine 2002

Für das Gedicht: Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen. In der Übertragung von Terese Robinson

© by Langen Müller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

© by Unionsverlag, Zürich 2024

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: Wu Kailiang (Bambus), Pdtnc (Tasse)

Umschlaggestaltung: Martina Heuer

ISBN 978-3-293-30533-5

Diese E-Book-Ausgabe ist optimiert für EPUB-Lesegeräte

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Version vom 26.06.2024, 03:40h

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Über dieses Buch

Titelseite

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

AM ENDE DER TEESTRASSE

I – Das Leben von Charles Stowe, Abenteurer in Sachen …II – Im darauffolgenden Winter kehrte Charles Stowe allein nach …III – Als er wach wurde, war er außer Gefahr …

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Über Maxence Fermine

Über Georges Hausemer

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Für Julie

Das Opium weitet aus, was ohne Grenzʼ und Schranken,

Es dehnt die Unermesslichkeit,

Es höhlt der Wollust Rausch, vertieft das Meer der Zeit,

Und mit Genüssen, schwarzen, kranken

Macht es die Seele übervoll und weit.

Charles Baudelaire,

Die Blumen des Bösen

I

Das Leben von Charles Stowe, Abenteurer in Sachen Tee, legt die Vermutung nahe, der Zufall sei ein Spinnennetz, in dem das Schicksal sich gelegentlich verfängt.

Charles Stowe hatte eine Leidenschaft für den Handel und eine Vorliebe für Tee.

Die Leidenschaft für den Handel erlernt sich nicht. Die Vorliebe für Tee erwirbt sich mit der Zeit.

1838 hatte Charles Stowe von Opium noch keine Ahnung. Er war einer jener englischen Gentlemen, deren einziges Laster im Rauchen von Zigarren und im Trinken von Whisky und deren größte Tugend in einer gewissen Neigung zur Ehre und in der Liebe zur Maßarbeit besteht.

Das Haus Stowe genoss im britischen Empire einen exzellenten Ruf, und zu jener Zeit, als Reise und Handel auch Synonyme für Abenteuer waren, beschloss Charles, Erbe der Traditionen und Träume seiner Familie, sich nach China einzuschiffen.

Zu diesem Zweck musste er eine betörend wohlriechende Route einschlagen, die als eine der gefährlichsten der Welt galt. Diejenige nämlich, die in London begann, dann Richtung Indien und weiter nach Asien führte und sich unweigerlich im Reich der Mitte verlor.

Eine Strecke, die man die Teestraße nannte.

Angefangen hatte alles etwa zwanzig Jahre zuvor, als sein Vater, Robert Stowe, beschloss, auf statthafte und rechtmäßige Weise den Beruf des Tee- und Gewürzhändlers auszuüben. 1816 erwarb er in London, nur wenige Schritte von der Themse entfernt, einen Laden, in dem er seinen Landsleuten außer Pfeffer, Sandelholzöl, Safran und zahlreichen anderen Wundermitteln aus Fernost eine bestimmte Pflanze verkaufte, deren junge Triebe, getrocknet und anschließend mit heißem Wasser aufgegossen, jenes aromatische Getränk ergeben, das man als Tee bezeichnet. Selbstverständlich war diese Pflanze schon seit Jahrhunderten bekannt, doch erst zu jener Zeit lernte man sie als alltägliches Genussmittel kennen und schätzen.

Der Tee wurde zu seinem Steckenpferd. Er liebte es, die verschiedenen Sorten zu studieren, die alle von einem einzigen Strauch, der Camellia sinensis, stammen, und kaufte bald alles, was die Seefahrer ihm aus China und Indien mitbrachten. Bereits nach kürzester Zeit wurde er zu dem Händler, bei dem die feine Londoner Gesellschaft regelmäßig ihre Einkäufe tätigte. Folglich schmückte sich sein Geschäft mit dem bezaubernden Schild: DIE TAUSEND DÜFTE DES TEES.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts produzierte China den weltweit besten Tee und hatte das Monopol auf dieses Produkt. Damals sprach man von den Mysterien der Teestraße, die niemand je erforscht hatte.

Man behauptete, niemand würde jemals das Reich der Mitte betreten und in seine Geheimnisse eindringen können. Ferner ging das Gerücht, dass niemand, der sich auf diese Route begeben hatte, je zurückgekehrt war. Tausend Dinge erzählte man sich.

Charles Stowe schwieg dazu, doch er beobachtete und verstand die Leidenschaft seines Vaters. Und bereits als Zehnjähriger sah er sich auf den Plantagen Chinas umherwandeln, mit einem Blatt Pergamentpapier in der Hand, auf dem sämtliche Geheimnisse zur Herstellung der besten Tees der Welt niedergeschrieben waren.

Im Laufe der Jahre offenbarte Robert Stowe seinem Sohn sein ganzes Wissen über dieses seltsame Getränk. Er stellte fest, dass das Kind sich für alles interessierte, was irgendwie mit Tee zu tun hatte.

Eines Morgens, er war noch nicht einmal elf Jahre alt, fragte Charles seinen Vater: »Seit wann gibt es Tee?«

Zunächst wich der Händler der Frage aus, doch als er sah, wie enttäuscht sein Sohn war, erklärte er: »Der Legende nach soll er vor sehr langer Zeit in China entdeckt worden sein. Und zwar auf ziemlich eigenartige Weise.«

»Wie denn?«

»Ich werde es dir sagen. Doch du musst mir versprechen, es niemandem weiterzuerzählen, es handelt sich nämlich um ein Geheimnis.«

Charles versprach, es für sich zu behalten, denn wie alle Jungen seines Alters liebte er Geschichten und Geheimnisse.

»Eines Tages, vor mehr als viertausend Jahren, reiste Kaiser Shen Nung mit seinem Gefolge in eine entlegene Gegend seines ausgedehnten Reiches. Da der Weg lang und beschwerlich war, bat er, im Schatten von Bäumen, die ihn vor der Sonne schützen würden, eine kurze Rast einzulegen. Der Konvoi hielt an, und der Kaiser ließ sich im Schneidersitz unter einem unbekannten Strauch nieder. Da er zum Stillen seines Durstes nichts anderes kannte, verlangte er unverzüglich nach einer Schale mit heißem Wasser. Seine Diener beeilten sich, ihm das Gewünschte zu bringen. Ein Blatt fiel in die Schale des Kaisers, und ohne es zu bemerken, begann Shen Nung zu trinken. Sogleich durchströmte ihn ein lieblich sanftes und gleichzeitig bitteres Aroma. Stutzig besah er den Grund seiner Schale und entdeckte dort das Blatt, das ungemein verführerisch duftete.

So wurde der Tee geboren.«

Unermüdlich forschte Robert Stowe nach den Ursprüngen der verschiedenen Teesorten und ihren Eigenschaften. Abends, wenn seine Angestellten die neuesten Lieferungen aus dem Orient in die Regale räumten, saß er mit seinem Sohn im hinteren Teil des Ladens und fuhr fort, ihn in die Geheimnisse des Tees einzuweihen.

»Weißt du, Charles, Tee gibt es in vier verschiedenen Farben auf der Welt. Leider kennen die Engländer nur den schwarzen Tee, den man mittlerweile in unseren Kolonien, hauptsächlich im Dschungel von Assam, anbaut.«

Charles hörte seinem Vater äußerst aufmerksam zu.

»Und welche sind die anderen Farben?«

»Der blaue Tee, der grüne Tee und der weiße Tee. Diese drei Varianten stammen aus ein und demselben Land: aus China. Der blaue Tee wird in einer für Reisende unzugänglichen Gegend angebaut. Sein Aroma erinnert an den grünen Tee, der parfümiert und bitter schmeckt und fast überall in Asien kultiviert wird. Doch das Geheimnis seiner Herstellung liegt nach wie vor in den Händen der Chinesen. Der weiße Tee ist der seltenste und teuerste von allen. Es heißt, früher hätten Jungfrauen aus dem chinesischen Kaiserreich die Blätter mit goldenen Scheren geerntet und diese zusammen mit außergewöhnlich reinem Wasser in die Schale des Kaisers gefüllt. Niemand weiß, wo die geweihten Gärten des weißen Tees liegen. Diejenigen, die das Geheimnis lüfteten, so sagt man, wurden unverzüglich mit dem Tode bestraft.«

Der Junge schwieg lange.

»Also kennt niemand das Geheimnis der Herstellung dieser drei Teesorten?«

»Nein.«

Charles Stowe blickte seinen Vater mit einem Ausdruck unbändiger Entschlossenheit an und sagte: »Ich werde dieser Mann sein.«

Eines Abends, als es in London regnete, überraschte Robert Stowe seinen Sohn dabei, wie er die Wassertropfen beobachtete, die langsam an den Fensterscheiben herunterrannen. Behutsam näherte er sich ihm und fragte: »Wusstest du, dass die Kunst des Tees eine Wassermusik ist?«

Charles verstand nicht, was sein Vater meinte.

»Was haben Wasser und Musik mit Tee zu tun?«

»Überleg doch mal. Zunächst ist da die Musik des Regens, der auf die Blätter der Teesträucher fällt, dieses leichte Beben wie von einer Trommel aus grünem Licht, die von den silbernen Schlegeln des Himmels gespielt wird. Dann ist da die Musik der Ernte, die von den tanzenden Schleiern der Teepflückerinnen begleitet wird. Außerdem die Musik einer Quelle, die so frisch und rein ist wie keine zweite. Und schließlich die Musik des warmen Wassers, das man langsam auf die Teeblätter gießt.«

»Warum erzählst du mir das alles?«

»Weil ich mir dich, während du so träumend vor mir stehst, im Regen in China vorstelle … inmitten der Teeplantagen.«

Robert Stowe legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter: »Die Reise dorthin konnte ich nie unternehmen.«

»Ich weiß. Das sagst du mir immer wieder.« Und er fügte hinzu: »Ich werde diese Reise an deiner Stelle machen. Das schwöre ich dir.«

Robert Stowe entrang sich einen langen Seufzer, und nach einem nicht weniger langen Schweigen meinte der Vater: »Sprechen wir nicht mehr darüber. Hier, probier lieber diesen Tee.«

Lächelnd hielt er dem Jungen eine Tasse hin.

Charles sah seinen Vater an und trank einen Schluck von der kostbaren Flüssigkeit, deren Wohlgeschmack sich langsam in der Tiefe seines Schlunds entfaltete.

S