14,99 €
Der Geigenvirtuose Johannes Karelsky wird an den europäischen Höfen als Wunderkind gefeiert. Als er Jahre später schwer verwundet auf dem Schlachtfeld liegt, dringt eine reine und wohlklingende Stimme an sein Ohr. Inmitten von Angst und Tod singt sie eine betörende Melodie, die Johannes fortan in seinen Träumen begleitet. In Venedig macht er die schicksalhafte Bekanntschaft von Erasmus, Geigenbauer und Stradivari-Schüler, dessen Träume ebenfalls von einer Stimme durchzogen sind. Von der Stimme einer Frau, über die er nicht spricht. Ebenso wenig wie über die schwarze Geige, die unberührt an seiner Wand hängt. Johannes ist fasziniert von der geheimnisvollen Violine – bis der Geigenbauer ihm schließlich ihre fatale Geschichte erzählt.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2017
Der Geigenvirtuose Johannes Karelsky wird an den europäischen Höfen als Wunderkind gefeiert. In Venedig macht er die schicksalhafte Bekanntschaft des Geigenbauers Erasmus. An dessen Wand hängt unberührt eine schwarze Geige. Johannes ist fasziniert von der geheimnisvollen Violine – bis der Geigenbauer ihm ihre fatale Geschichte erzählt.
Zur Webseite mit allen Informationen zu diesem Buch.
Maxence Fermine, geboren 1968 in Albertville, Frankreich, verbrachte seine Kindheit in Grenoble. Bereits sein Debütroman Schnee erhielt eine große mediale Aufmerksamkeit in Frankreich. Es folgten weitere Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Fermine lebt mit seiner Familie in Savoyen.
Zur Webseite von Maxence Fermine.
Michael von Killisch-Horn, geboren 1954 in Bremen, studierte Romanistik, Germanistik und Deutsch als Fremdsprache. Er lebt in München als Übersetzer aus dem Französischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen und Englischen.
Zur Webseite von Michael von Killisch-Horn.
Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: Hardcover, E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)
Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.
Maxence Fermine
Die schwarze Violine
Roman
Aus dem Französischen von Michael v. Killisch-Horn
E-Book-Ausgabe
Unionsverlag
HINWEIS: Ihr Lesegerät arbeitet einer veralteten Software (MOBI). Die Darstellung dieses E-Books ist vermutlich an gewissen Stellen unvollkommen. Der Text des Buches ist davon nicht betroffen.
Die Originalausgabe erschien 1999 be Éditions Arléa, Paris.
Die deutsche Erstausgabe erschien 2003 im Wilhelm Goldmann Verlag, München.
Originaltitel: Le violon noir
© by Éditions Arléa, 1999
© by Unionsverlag, Zürich 2024
Alle Rechte vorbehalten
Umschlag: Lanmas (Alamy Stock Photo)
Umschlaggestaltung: Peter Löffelholz
ISBN 978-3-293-30979-1
Diese E-Book-Ausgabe ist optimiert für EPUB-Lesegeräte
Produziert mit der Software transpect (le-tex, Leipzig)
Version vom 25.06.2024, 15:23h
Transpect-Version: ()
DRM Information: Der Unionsverlag liefert alle E-Books mit Wasserzeichen aus, also ohne harten Kopierschutz. Damit möchten wir Ihnen das Lesen erleichtern. Es kann sein, dass der Händler, von dem Sie dieses E-Book erworben haben, es nachträglich mit hartem Kopierschutz versehen hat.
Bitte beachten Sie die Urheberrechte. Dadurch ermöglichen Sie den Autoren, Bücher zu schreiben, und den Verlagen, Bücher zu verlegen.
Falls Sie ein E-Book aus dem Unionsverlag gekauft haben und nicht mehr in der Lage sind, es zu lesen, ersetzen wir es Ihnen. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn Ihr E-Book-Shop schließt, wenn Sie von einem Anbieter zu einem anderen wechseln oder wenn Sie Ihr Lesegerät wechseln.
Viele unserer E-Books enthalten zusätzliche informative Dokumente: Interviews mit den Autorinnen und Autoren, Artikel und Materialien. Dieses Bonus-Material wird laufend ergänzt und erweitert.
Durch die datenbankgestütze Produktionweise werden unsere E-Books regelmäßig aktualisiert. Satzfehler (kommen leider vor) werden behoben, die Information zu Autor und Werk wird nachgeführt, Bonus-Dokumente werden erweitert, neue Lesegeräte werden unterstützt. Falls Ihr E-Book-Shop keine Möglichkeit anbietet, Ihr gekauftes E-Book zu aktualisieren, liefern wir es Ihnen direkt.
Wir versuchen, das Bestmögliche aus Ihrem Lesegerät oder Ihrer Lese-App herauszuholen. Darum stellen wir jedes E-Book in drei optimierten Ausgaben her:
Standard EPUB: Für Reader von Sony, Tolino, Kobo etc.Kindle: Für Reader von Amazon (E-Ink-Geräte und Tablets)Apple: Für iPad, iPhone und MacE-Books aus dem Unionsverlag werden mit Sorgfalt gestaltet und lebenslang weiter gepflegt. Wir geben uns Mühe, klassisches herstellerisches Handwerk mit modernsten Mitteln der digitalen Produktion zu verbinden.
Machen Sie Vorschläge, was wir verbessern können. Bitte melden Sie uns Satzfehler, Unschönheiten, Ärgernisse. Gerne bedanken wir uns mit einer kostenlosen e-Story Ihrer Wahl.
Informationen dazu auf der E-Book-Startseite des Unionsverlags
Cover
Über dieses Buch
Titelseite
Impressum
Unsere Angebote für Sie
Inhaltsverzeichnis
DIE SCHWARZE VIOLINE
Erster Teil1 – Durch eine sonderbare Neigung seines Geistes, die bisweilen …2 – Um ein Geigenvirtuose zu werden, muss man zwei …3 – Einer reinen Zufallsbegegnung im Alter von fünf Jahren …4 – Johannes hatte eigentlich keinen richtigen Lehrer, ein paar …5 – Dieses Erfolgsleben dauerte zehn Jahre. Bis zum Tod …6 – Aber es war Johannes Karelsky nicht vergönnt …7 – In Nizza, wo Napoleon seine Armee sammelte …8 – Das also war der Krieg? Dieses unaufhörliche Gemetzel …9 – Als Johannes erwachte, verband der Oberarzt des Generalstabs …10 – Johannes Karelsky wurde kein Held. Er starb nicht11 – Als die französische Armee am 16. Mai 1797 …12 – Man quartierte ihn bei einem alten Mann ein …13 – Auf diesem Floß der Stille, das Venedig ist …14 – Das Haus von Erasmus dem Geigenbauer war gewiss …15 – Was ist denn am Schnapsbrennen so reizvoll?« …16 – Was ist denn am Schach so reizvoll?« …17 – Was ist denn an dieser schwarzen Geige so …18 – Als Johannes an diesem Abend in sein Zimmer …19 – Als er ihm ein paar Tage später von …20 – Johannes zögerte lange, sich dem alten Mann anzuvertrauen21 – Am nächsten Tag sagte Erasmus, als sie vor …22 – Eines Sonntags im November 1797, während Schnee auf …23 – Als er dem alten Mann von dieser Stimme …Zweiter Teil24 – Durch eine sonderbare Neigung meines Geistes, die bisweilen …25 – Seit meiner Kindheit liebte ich die Musik und …26 – Ich kenne nur ein Instrument, das sich der …27 – Francesco Stradivari war ein Mann aus einer anderen …28 – Lange nach seinem Tod war die außergewöhnliche Schaffenskraft …29 – Und ein Traum hat mich dazu gebracht …30 – 1743 starb Francesco, und mit ihm erlosch die …31 – An diesem Tag war ich zwanzig und entdeckte …32 – Was mich am meisten überraschte, als ich nach …33 – Bis zum Abend schlenderte ich durch Venedig …34 – Ich verließ die Salons und ging die Treppe …35 – Ich konnte die ganze Nacht kein Auge zutun …36 – Das Leben ist ein Theater, und es gibt …37 – Als ich Schlag Mitternacht an ihre Tür klopfte …38 – Ich kehrte nach Cremona zurück, wo ich mich …39 – Ich stand vor meiner Werkbank, als ich einen …40 – Ein paar Tage später kehrte ich ein letztes …Dritter Teil41 – Johannes saß lange da, ohne ein Wort zu …42 – Die Tage vergingen in der Langsamkeit des Winters …43 – Erasmus starb im Schlaf am Morgen des 1 …44 – Als er in Erasmus’ Werkstatt war, begann Johannes …45 – Ein paar Tage später verließ Johannes Venedig mit …Mehr über dieses Buch
Über Maxence Fermine
Über Michael von Killisch-Horn
Andere Bücher, die Sie interessieren könnten
Bücher von Maxence Fermine
Zum Thema Musik
Zum Thema Frankreich
Zum Thema Liebe
Die wahre Musik steht zwischen den Noten.
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Durch eine sonderbare Neigung seines Geistes, die bisweilen an Wahnsinn grenzte, hatte Johannes Karelsky niemals ein anderes Daseinsziel, als sein Leben in Musik zu verwandeln. Mit anderen Worten, seine Seele war eine unvollendete Partitur, die er jeden Tag mit etwas mehr Genie entzifferte.
Johannes Karelsky war Geiger. Er interpretierte meisterhaft Musikstücke, denen alle begeistert zuhörten, die jedoch niemand wirklich hörte.
1795 erreichte er mit einunddreißig Jahren den Höhepunkt seiner Kunst. Es blieben ihm noch einunddreißig Jahre zu leben.
Er wohnte in Frankreich, in jener Stadt, die man Paris nennt und die fürwahr eine Symphonie aus Klängen und Lichtern ist.
Man kannte ihn als Musiker. In Wirklichkeit war er mehr als das. Johannes Karelsky war ein Genie von fast göttlicher Größe. Insgeheim wollte er eine Oper komponieren, die so überwältigend sein sollte, dass sie sich an den Himmel richten und zu Gott sprechen würde.
Um ein Geigenvirtuose zu werden, muss man zwei Eigenschaften besitzen: Man muss fähig sein, zuzuhören und zu hören.
Johannes besaß diese beiden Eigenschaften. Er war fähig, seinem Instrument zuzuhören. Und er war fähig zu hören, wie es in ihm vibrierte.
Jeden Tag widmete er sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang seiner Kunst. Manchmal spielte er mit solcher Leidenschaft, dass er den ganzen Tag mit geschlossenen Augen seinen Gefühlen nachhören konnte. In sich selbst und in die Musik versunken, sah er die Welt dennoch besser als jeder andere, denn sein Herz blieb offen für das Licht.
Einer reinen Zufallsbegegnung im Alter von fünf Jahren verdankte Johannes Karelsky die Liebe zur Geige, und sie entschied über sein ganzes weiteres Leben.
Eines Vormittags im Sommer, im Jardin des Tuileries, führte ein Zigeunergeiger ihn in die Sprache des Glücks ein.
Johannes spielte in der Nähe des Wasserbeckens, als ein Mann mit schwarzem Bart und schwarzem Haar am Ende der Allee auftauchte. Ohne ein Wort zu sagen, blieb der Unbekannte mitten auf dem Weg stehen und holte eine Geige aus seinem Geigenkasten. Er war so groß, dass die Geige in seinen Händen wie ein Spielzeug aussah. Ein paar Spaziergänger, neugierig geworden durch das Aussehen des Mannes, drängten sich schon bald um ihn. Auch Johannes näherte sich fasziniert.
Den Takt mit dem Fuß schlagend, spielte der Zigeuner eine so mitreißende Melodie, dass der Junge mit offenem Mund dastand und den Straßenmusiker ansah, als sei er eine Erscheinung. Lange stand Johannes reglos da, ganz verzaubert von dieser Musik, die er zum ersten Mal hörte.
Dieser Zigeuner war vielleicht kein sehr guter Musiker, er hatte gewiss niemals anders als nach dem Gehör zu spielen gelernt, aber er besaß eine so starke Seelenkraft, dass jeder Ton, den er dem Instrument entlockte, aus seinem Herzen zu kommen schien. In dieser Klage war die Stimme des Musikers zu erkennen, mit dem ganzen Seelenschmerz, den Glücks- und Freudenschreien, die den Zigeunern überall auf der Welt zu eigen sind. Johannes wusste das. Er hörte es besser als jeder andere. Er verstand die Stimme der Geige.