Amselnachrichten - Jürgen Roos - kostenlos E-Book

Amselnachrichten E-Book

Jürgen Roos

0,0
0,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wieder einmal flötet Frau Platsch ihre Amselnachrichten aus dem Papolupatal hinaus. Sie erzählt über die verschiedenen Bewohner des Tals, ihre Eigenarten und Geschehnisse, die ihnen widerfahren.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 26

Veröffentlichungsjahr: 2016

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Papolupatal Amselnachrichten Teil 2

Impressum

Papolupatal Amselnachrichten Teil 2

P.C. Nunes Monteiro & J. Roos

Für Amelie & Lale: Achtet sorgsam auf eure Fantasie, denn Erwachsene haben sie leider viel zu oft verloren!

2.1 Nachdenklichkeit!

Es ist genau wie ich es bereits vermutete: Die Keas haben das Problem am Rabenhorn tadellos gelöst und ich kann jetzt endlich wieder meine Amselnachrichten wie gewohnt herausflöten!

Trotzdem beschleicht mich das finstere Gefühl, es könnte bei der Zerstörung des Schickerbaumes mehr als nur das Unwetter die Schuld daran tragen. Ich fände es nicht verwunderlich, wenn Ragui seine ungewaschenen Krallen oder Naki die müffelnden Pfoten, dabei im Spiel hatten. Ständig verbreiten diese beiden Dungbräter Unheil, so dass meine Spekulation vermutlich mehr als nur ein Tröpfchen Wahrheit enthält.

Naturgemäß kommt niemand so leicht aus den eigenen Federn raus, wodurch manche Dinge so laufen, dass man im Nachhinein keineswegs stolz darauf ist. Trotzdem finde ich, dass einige Sachen klar zu weit gehen und die einzige Motivation dafür nur Bösartigkeit sein kann. Fraglos sollte niemand vorschnell verurteilt werden, selbst dann nicht, wenn er ständig Fragwürdiges macht. Andererseits könnte dieser Dungnager ja auch beschließen, so einen Blödsinn ganz einfach zu unterlassen, und alle wären glücklich!

Teil einer Gemeinschaft zu sein nötigt einem zuweilen Federspitzengefühl ab, besonders insofern es um das eigene Verhalten geht. Probleme und Abneigungen müssen da gelöst werden, denn schließlich kann nicht jeder davor wegfliegen.

Auch wenn ich das natürlich problemlos könnte, aber wechselseitiger Respekt und Rücksichtnahme bildet zusammen ein Geflecht, das dieses Gebilde erst widerstandsfähig macht!

Wo wir einmal beim Lernen sind, fällt mir ein, dass mich einige von euch nach der Bedeutung des Wortes Dungbräter fragten. Heutzutage wird es als Schimpfwort benutzt, aber dessen Entstehung liegt etliche Jahreszeiten zurück, nämlich bei den Durakeln der Seher, erklärte mir einst Armana. Diese sind federgenau anzufertigen, aus Exkrementen, entsprechend den Überlieferungen der Vorfahren. Nach dem Formen trocknen sie viele Tage in der Sonne, bis sie ausgehärtet sind. Anschließend muss die Hitze wieder bei Vollmond entweichen und fertig ist das Durakel, ein Wort, welches sich aus Dung und Orakel zusammensetzt, wie mir Bickamuck auf meine Nachfrage erklärte. Wenn ihr jetzt meint, das sei ein wenig eklig, stimme ich euch zu, aber vergesst nicht, wir reden hier immerhin über Seher!

Möchte der einen Blick riskieren, auf das, was sich ereignen könnte, wirft er, aus einem besonderen Sprung heraus, das Durakel gegen eine Wand. Die Art wie es danach auf dem Boden zum liegen kommt, erlaubt ihm, die verschiedensten Rückschlüsse zu ziehen. Ich jedoch kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob dies der Wahrheit entspricht, da ich bisher keinem Seher begegnet bin. Ich weiss nur, dass Bickamuck es keinesfalls nötig hat Unwahrheiten zu verbreiten, weil er so entsetzlich schlau ist, also glaube ich ihm natürlich. Dazu kommt noch, dass in älteren Geschichten immer wieder die Rede von einem betagten Seher ist, welcher sich vermutlich im Wolkenschnabelgebirge aufhält.

Chuturu oder so ähnlich soll er heißen, und Gerüchten zufolge hockt er auf dem Möhrenschnabel herum. Leider kann ich euch derzeitig weiter nichts über ihn berichten, doch sobald ich mehr darüber erfahre, gehört ihr selbstverständlich zu den Ersten, denen ich das zuflöten werde.

So, genug jetzt mit Schlauwichteleien, denn es wird Mal wieder Zeit für uns Abschied zu nehmen. Ich wünsche euch federleichte Gedanken, bleibt immer aufrichtig, und Tralala, bis zu den nächsten Amselnachrichten.

F. Platsch

2.2 Auf dem Biberbau!