Analyse einer Geschichtsfälschung. Oder: Das Jahrtausend der Märchen - Rainer Sturm - E-Book

Analyse einer Geschichtsfälschung. Oder: Das Jahrtausend der Märchen E-Book

Rainer Sturm

0,0

Beschreibung

Schon seit langer Zeit mehren sich die Hinweise, das unsere Historie massiv gefälscht wurde. Zuletzt machte der Historiker Heribert Illig mit Büchern über die Phantomzeit auf sich aufmerksam. Aber die Elite der westeuropäischen Historiker schweigt. Man versucht wie immer die Sache auszusitzen. Denn als erstes müssten sie ihre eigene Rolle bei der Ausarbeitung und Stabilisierung der noch immer offiziellen Geschichte eingestehen. Und sie müssen bekennen, das sie keine unparteilichen Historiker sind, sondern Verfechter dieser überlebten Historie. Bisher haben sie keinen einzigen Beleg für die Richtigkeit „ihrer“ Geschichte erbracht. Sie beschränken sich darauf die Kritiker unglaubwürdig zu machen. Die Kritik wird aber nicht verstummen. Ein neuer Autor bringt neue Beweise und neue Fakten. Diesmal wird es nicht gelingen seine Ausführungen unglaubwürdig zu machen. Er beantwortet die Fragen nach dem Wer ...?, dem Wann ...?, dem Wo ...? dem Wie ...? und vor allem nach dem Warum ...? Er stellt uns eine neue Geschichte vor. Wir können eine neue Historie haben, indem wir die alte und falsche von den Lügen, den Legenden und von religiösen Mythen befreien. Sie werden Spaß haben beim Lesen. Garantiert nicht langweilig.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 277

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Rainer Sturm

Analyse einer Geschichtsfälschung. Oder: Das Jahrtausend der Märchen

Engelsdorfer Verlag Leipzig 2023

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Copyright (2023) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Titelbild © ArTo [Adobe Stock]: Mosaik der Porta Sant Alipio vom Markusdom in Venedig, Italien

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Geschichte wird gemacht aus den Lügen der Sieger.

Lawrence Ferlinghetti

VORWORT

Dieses Buch wendet sich an alle historisch interessierten Menschen. Aber es ist auch ein Appell an alle unabhängigen, unvoreingenommenen und religiös unbefangenen Historiker.

Unsere Geschichte vom Jahr 1 AD bis zum Jahr 1500 AD spiegelt nicht die tatsächlich gewesene Historie wider, sondern ist das subjektive Produkt einer Organisation, der es nur um die eigene Selbstdarstellung ging.

Ihr Tun flog auf, als man erkannte, dass die Historie des ersten Jahrtausends um etwa 300 Jahre oder mehr verlängert wurde.

Schon eine Reihe von Menschen hat das festgestellt. Isaak Newton hat es schon im 17. Jahrhundert gewusst. Andere, wie z. B. ein gewisser Australier hat es schon vor über 100 Jahren, also schon vor dem ersten Weltkrieg publiziert. Aber wer über die Deutungshoheit verfügt, braucht es einfach nur zu ignorieren.

Die größten Zweifler entgegnen immer wieder, dass so etwas überhaupt nicht möglich war oder ist.

Doch, es war möglich. Es gab ein geschichtliches Ereignis, das die Gelegenheit dazu bot. Es war gewissermaßen die Einladung, die Historie zum eigenen Vorteil zu manipulieren.

Im Jahre 1204, auf dem sogenannten vierten Kreuzzug, eroberten die christlichen Ritter, quasi en passant, die Stadt Konstantinopel und damit das Byzantinische Reich.

Sie raubten und plünderten alles, was wertvoll schien. Doch dabei beließen sie es nicht. In den 57 Jahren ihrer Besatzung zerstörten sie eine ganze Kultur und vernichteten damit auch die meisten Zeugnisse der Vergangenheit. Die gesamte Literatur des Byzantinischen Reiches fiel den Westeuropäern in die Hände. Mitte des 15. Jahrhunderts verschwand dieses Reich für immer von der Landkarte. Gleichzeitig erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck. Man konnte die alten in Griechisch geschriebenen Bücher nun ins Latein übersetzen und die Inhalte dem westlichen Weltverständnis anpassen. Dies bildet den Grundstock unserer heutigen Historie für das erste Jahrtausend. Man beließ es nicht beim Aufhübschen der eigenen Geschichte. Man hat Nägel mit großen Köpfen gemacht.

Leider blieb die Aktion nicht unbemerkt. Seither gibt es zwei Arten von Büchern. Die eine Art liefert Wissen, die andere Fake News. Und wir tun zu wenig, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Wir schützen in unseren Büchern das Urheberrecht. Bezugnahme auf andere Bücher verlangt das Einverständnis des Autors usw. Aber der Autor muss nicht erklären, ob es sein Buch ist, oder ob ihn jemand beauftragt hat, das Buch im Sinne des Auftraggebers zu schreiben, oder ob er Mitautoren oder gar Ghostwriter hatte.

Egal ob in den Medien, im Internet oder in Büchern. Es gibt wahre und falsche Informationen. Es gibt News und Fake News. Hier in der Historie wurden und werden Bücher geschrieben, die nur den Zweck haben, die falsche und immer heftiger wankende Althistorie zu stabilisieren. Wir dürfen uns nicht länger einschüchtern lassen. Fake News und falsche Bücher gehören bloßgestellt. Begleiten sie mich durch die Geschichte. Ich werde Ihnen viele interessante Stellen zeigen.

[1] EINFÜHRUNG

Wir Menschen lieben die Wahrheit. Doch wir denken nicht nach: Was ist denn die Wahrheit?

Sie ist ein nicht definierter abstrakter Begriff. Mal gibt es die eine, die absolute Wahrheit und dann hat wieder jeder seine eigene Wahrheit. Es findet ein ständiger Krieg um die Wahrheit statt.

Der Krieg wird nur selten militärisch geführt. Er findet auf allen Gebieten der Gesellschaft statt.

Man nennt das, im Besitz der Deutungshoheit zu sein. Dabei interessiert es fast überhaupt nicht, ob die Wahrheit auch wahr ist. Die Wahrhaftigkeit bleibt in den meisten Fällen auf der Strecke. Es geht darum, die Macht zu besitzen, die eigene Wahrheit anderen aufzuzwingen.

Zu bestimmen, was in den Schulbüchern, den Lehrbüchern, in den Chroniken steht und was in den Medien vertreten wird. Egal ob es stimmt, ob es sich nur um eine Ideologie handelt, ob es Propaganda, ob es alternative Fakten sind oder ob es sich um Religion handelt. Und es geht darum, allen die das nicht so einfach hinnehmen wollen, das Leben schwer zu machen.

Es zweifelt heute bestimmt niemand daran, dass 2 plus 2 gleich 4 ist. Aber es wurden Menschen umgebracht, weil sie behaupteten, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist.

Man möge einwenden, ja das war vor langer Zeit. Leider ist es noch nicht vorbei. Gehen Sie in eine Schule, da wird in einem Unterrichtsfach den Schülern erklärt, dass Gott vor etwa 7000 Jahren die Erde, den Himmel und uns Menschen in wenigen Tagen geschaffen hat. In einem anderen Unterrichtsfach erfährt man, dass die Erde schon über viereinhalb Milliarden Jahre existiert und die Menschen und alles Leben in einem unendlich langen Evolutionsprozess entstanden sind. Beides gleichzeitig kann nicht wahr sein. Es hat damit zu tun, dass der Krieg um die Wahrheit noch lange nicht zu Ende ist. Vielleicht sollten wir es gleich den Krieg um die Deutungshoheit nennen.

Die einen berufen sich auf Götter und auf Propheten, andere wiederum berufen sich auf die Wissenschaft. Deren Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse, die so eindeutig vorliegen, machen sie quasi über jeden Zweifel erhaben. Stimmen dann die alten weisen Männer dem zu, gilt die Sache als erwiesen. Im Leben ist es nicht wie im Fußball. Da gibt es keinen Oberschiedsrichter. Es genügt die Deutungshoheit zu haben. Es ist das richtig, was dem System am meisten nützt. Denn auch die Wissenschaft lügt ganz gern einmal und nicht nur einmal.

Vor allem dann, wenn wissenschaftliche Studien von der Privatwirtschaft oder Lobbyverbänden in Auftrag gegeben und bezahlt werden. Ich möchte nur daran erinnern, wie man das Fett in unseren Lebensmitteln über Jahrzehnte hinweg verteufelt hat und dafür die Kohlehydrate, besonders den Zucker über den grünen Klee gelobt hat. Da haben Wissenschaftler mitgespielt.

Das Spiel geht immer so lange, bis schließlich jemand kommt und die Sache falsifiziert. Prof. Harald Lesch benutzt dieses Wort sehr gern. Es bedeutet so viel wie „als falsch erkennen“. Man sollte besser sagen, bis die überlebte Wahrheit nicht mehr haltbar ist.

Um nun zum Thema meines Buches zu kommen: Man will sich nicht vorstellen, dass jemand die Geschichte eines ganzen Jahrtausends gefälscht oder sagen wir besser, verfälscht hat. Doch es scheint nicht nur so, es ist so.

Genau wie in dem Märchen vom guten König Zucker und dem bösen Ritter Fett haben die Mächtigen die Geschichte so zusammengestellt, wie es für sie am günstigsten war.

Man muss sich nur vorstellen, dass in früheren Zeiten nur max. zwei Prozent Lesen und Schreiben konnten. Wissen war nur für Wenige vorgesehen: Die Herrschenden und ihre Helfer. Schon damals war bekannt, dass man unwissende Menschen besser manipulieren kann.

Ich habe keine neue Verschwörungstheorie entwickelt. Alles, was ich vortragen werde, haben andere lange vor mir erkannt und haben es auch publiziert. Nur, es hat niemanden interessieren. Man hat sich an die etablierte Version ganz prima gewöhnt. Sie ist nützlich, macht stolz und rückt die Sieger der Geschichte in ein angenehmes Licht. Es gibt viele Profiteure und die wollen, dass alles so bleibt. Aber man kann zur Seite geschobene Fakten neu hervorkramen. Man kann bekannte Fakten durch vernünftige Argumente entkräften, ja lächerlich machen. Und man kann neue Fakten finden. Getreu dem biblischen Motto: Sucht, so werdet ihr finden. Nämlich solche Fakten, die man bisher aus gutem Grund unter den Teppich gekehrt hat. Oder die in irgendwelchen abseitigen Archiven dem Vergessen anheimfallen. Wie läuft es denn im Allgemeinen. Das Wissen der Menschheit ist inzwischen so umfangreich, dass es niemand mehr überschauen kann. Also sucht man sich nur die Fakten heraus, die zielführend sind, und baut sich die Geschichte so zusammen, dass das gewünschte Ergebnis erscheint. Viele aufgeschlossene Autoren arbeiten sich an einem Thema ab. Sie schreiben zum Teil hervorragende Bücher. Bald sind sie Spezialisten oder Experten für ein Thema, für einen Mosaikstein der Geschichte. Die einzelnen Steinchen mögen noch so schön sein. Wertvoll werden sie erst, wenn aus vielen Teilen ein neues umfassenderes Bild entstehen kann.

Das Gesamtbild muss einen höheren Wert ergeben als die Summe seiner Teile. Es muss in seiner Logik stimmig sein. Es muss für unseren Verstand nachvollziehbar sein.

Für die bisherige Geschichte kann man das nicht sagen. Sie bietet mehr Fragen als Antworten.

Es nützt nichts, sich auf alte Urkunden zu berufen, die man im Nachhinein als gefälscht erkannt hat. Es nützt nichts, an einer alten kranken Version festzuhalten, nur weil sie früher da war und die neue Version auch nicht hundertprozentig beweisbar ist. Aber die neue Version folgt einer vernünftigen mit menschlichem Verstand nachvollziehbaren Logik, während sich die alte auf göttliche Weissagungen, heilige Bücher oder ein Wissen beruft, das schon hunderte Jahre auf dem Buckel hat und bei genauem Hinschauen kein Wissen, sondern eher ein Glaube ist. Sogenannte heilige Bücher sind in der Regel allegorisiert. Das heißt, die wörtliche Annahme des Textes ist unglaubwürdig.

Die Schreiber bedienten sich einer Art Geheimsprache mit vielen Metaphern. Denn nur die Eingeweihten sollten den wahren Inhalt erfassen können. Inzwischen sind vor allem die Fähigkeiten zur Entschlüsselung dieser Texte verloren gegangen. Man nimmt Vieles wörtlich. Das hat zu dem katastrophalen Geschichtsbild des ersten Jahrtausends geführt.

Was heute fehlt, sind Leute, die das Ganze im Blick haben. Die die gesamte Historie des Bereiches erfassen können und nicht nur ihr spezielles Fachgebiet beackern. Die in der Lage sind, die Inhalte mit der umliegenden angrenzenden Geschichte zu verzahnen und stimmig zu machen.

Stattdessen erklärt man große Passagen aus sogenannten heiligen Schriften zu realer Geschichte.

In Legenden und Wundergeschichten, die nur deshalb erfunden wurden, damit man die Lücken auffüllen oder die reale Geschichte verbergen kann, suchen neuerdings vernünftige Menschen nach dem Sinn oder wahren Kern dieser Legenden und Wundergeschichten. Doch meist ohne Erfolg.

Jetzt will ich ein kurzes Kapitel zu meiner Person einfügen, damit der interessierte Leser versteht, warum ich dieses Buch geschrieben habe.

Mein Geschichtsunterricht in der Schule begann vor gut sechzig Jahren. Das Römische Reich endete mit dem 5. Jahrhundert. Weiter ging es 911 mit dem ersten deutschen König Heinrich I. Dazwischen muss auch Geschichte gewesen sein. Entweder war dieser Zeitraum uninteressant oder man wusste nicht viel über diese Zeit. Vor sechzig Jahren war Karl der Große noch unwichtig. Vielleicht brauchte man durch die Gründung der EU, damals noch EWG, eine Vaterfigur für das neue Europa. Er wuchs alle paar Jahre zu einer immer größeren Persönlichkeit. Ein wahrer Leuchtturm seiner Zeit. Dabei gibt es viele Menschen, die überzeugt sind, dass es ihn nicht gab. Wer waren denn die vier wichtigsten Persönlichkeiten des ersten Jahrtausends? Wenn man der offiziellen Geschichte glauben soll, waren es Jesus, Mohammed, Konstantin der Große und Karl der Große. Aber wetten würde ich nur auf Konstantin, vielleicht noch auf Jesus. Nur seine Vita ist frei erfunden. Sie hat, sofern es ihn gab, mit seinem realen Leben nichts zu tun.

Und es gibt eine weitere dünne Zeit. In den ersten drei Jahrhunderten des 1. Jahrtausends scheint auch nicht viel los gewesen zu sein. Man bekommt noch eine ordentliche Kaiserliste und den sich wandelnden Grenzverlauf des Römischen Reiches. Still ruht der See, wo doch eine neue Zeit begann. Der Heiland ist erschienen. Ist es noch niemanden merkwürdig vorgekommen, dass ein Mann mit einer tollen Geburtslegende, einem kurzen Moment im Alter von 12 Jahren und dann durch einen weltgeschichtlichen Auftritt von weniger als 12 Monaten der Historie einen neuen Lauf verpasst hat? Dabei war der Start gar nicht gut. Es soll ein Urchristentum gegeben haben, das im Nebel der Geschichte wieder verschwand. Niemand weiß, was geschah.

Und dann wie Phönix aus der Asche bricht sich im 4. Jahrhundert das Christentum bahn. Innerhalb kurzer Zeit wird es zur staatstragenden Religion. Wie kann man sich das erklären?

Ich denke, man will uns bewusst nicht aufklären, was in den ersten drei Jahrhunderten geschah!

Da waren vielleicht doch keine pazifistischen Wanderprediger unterwegs, deren Hauptanliegen das Predigen der frohen Botschaft und der christlichen Nächstenliebe war.

Ist Ihnen noch nie aufgefallen, dass das erste Jahrtausend das Jahrtausend der Legenden, der Sagen und der mystischen Erzählungen ist? Zum Beispiel die Legende vom König Artus. Man mag nicht recht dran glauben, aber sie hört nicht auf durch die Geschichte und das Fernsehen zu geistern.

Noch besser die Völkerwanderung. Da tauchen aus dem Nichts ganze Völker auf und bringen Unruhe nach Europa. Dann hört man lange nichts von ihnen. Plötzlich sind sie wieder da und beeinflussen die Geschichte maßgebend. Irgendwann sind sie scheinbar für immer verschwunden, sind in irgendwelchen anderen Völkern aufgegangen oder einfach nur weg.

Sie haben meist nichts Bleibendes hinterlassen und trotzdem wissen Historiker ausführlichste Einzelheiten, manchmal über Jahrhunderte hinweg, aus ihren Leben zu berichten. Haben sie ihren Zweck erfüllt, werden sie wieder in Luft aufgelöst.

Oder kennen sie das Nibelungenlied in seiner Gänze? Wie viel davon ist Wahrheit und was sind Märchen? Fast alle handelnden Helden kommen auch in der realen Geschichte vor! Oder doch nicht? Kennen Sie die Sage von Wieland dem Schmied? Oder die Sache mit den sieben Schläfern? Ein ganz heißes Eisen. Der Tag ist in unserem Kalender fest verankert. Sie wissen doch, regnet es am Siebenschläfer, dann kommt eine alte Bauernregel.

Ich will damit nicht sagen, dass es die Völkerwanderung nicht gab. Aber sie wurde aufgeblasen und wurde benutzt, um Zeiträume zu füllen, über die man nichts weiß beziehungsweise, um zu verschleiern, was wirklich geschehen ist. Zum Beispiel wenn Berichte über die Wikinger durchs TV laufen. Sie verbreiteten über viele Jahrhunderte lang Angst und Schrecken in ganz Europa. Man weiß nie so richtig, ob es sich um gewesene Geschichte handelt oder ob es gräuliche Märchen sind. Denn außer ein paar Ruinen haben sie wenig Aussagekräftiges hinterlassen. Irgendwann wollte ich es wissen. Und ich habe mich gezielt auf die unklaren Passagen der Geschichte konzentriert. Da war dann noch etwas. Schon als Jugendlicher habe ich mich mit der Frage aller Fragen beschäftigt: „Existiert Gott?“

Ich habe es mir nicht leicht gemacht. Es wurde zu meinem Spleen. Ich habe jedes Buch zu diesen Themen konsumiert. Heute habe ich eine klare Meinung zu religiösen Fragen.

Aber als Jugendlicher hat es mich hin und her gerissen. Ich wusste nicht, was ich denken sollte.

Ich habe mich durch dicke und durch dünne Bücher gequält. Ich habe sie nicht studiert, sondern nur gelesen. Ich kann es nicht genau sagen. Wenn ich alle Bücher zum Thema übereinanderlege, entsteht sicher ein Turm bis zwei Meter Höhe. Am Anfang fiel mir nur die gewollte Literatur in die Hände.

Ich erinnere mich noch, wie ich mich durch den dicken Wälzer mit dem kurzen Titel „Gott“ gequält habe. Man erfährt da nur die offizielle Geschichte des Judentums. Aber irgendwann fallen einem Bücher in die Hände, die wie Dynamit wirken. Kritische Bücher, die die gewollte Version konterkarieren. Die alles in Zweifel ziehen.

Der erste wirklich interessante Autor war Karlheinz Deschner. Er was der größte Kirchenkritiker im deutschsprachigen Raum. Er hat alle seine Bücher noch von Hand mit der Schreibmaschine geschrieben. Ich habe die meisten seiner Bücher gelesen. Wenn Sie zu einem Arzt gehen und er erzählt Ihnen etwas, was Ihnen nicht gefällt, dann holen Sie sich eine zweite Meinung eines anderen Arztes ein. Karlheinz Deschner ist so etwas wie eine zweite Meinung zum Thema.

Wer heute über diese Themen mitreden will und nichts von Karlheinz Deschner gelesen hat, der sollte bescheiden bleiben beim Diskutieren. Er ist einfach nicht informiert genug. Der Mann ist niemals widerlegt worden. Er hat niemals etwas zurücknehmen müssen. Wer nur seine Sache vertritt, die Gegenseite aber nicht mal kennt, der darf sich nicht als Experte ausgeben.

Seine Gegner haben das Einfachste gemacht, was man in einer solchen Situation tut: Man hat ihn ignoriert. Eine öffentliche Auseinandersetzung hätte zu viel Publicity erzeugt. Zu viele Menschen hätten angefangen sich zu informieren. Das wollte man nicht.

In einem seiner Bücher hat er den Namen eines anderen Historikers genannt: Erich Bromme. Dieser Mann hat sich über zwölf Jahre seines Lebens mit der Bibel beschäftigt.

Er war fest davon überzeugt, dass es sich bei der Bibel um ein allegorisiertes Geschichtsbuch handelt. Und er hat versucht, die Geschichte, die sich hinter der Bibel versteckt, zu entschlüsseln.

Sein Buch ist ein ganzes Werk, bestehend aus fünf Bänden mit dem Titel „Der Untergang des Christentums“. Es wurde Anfang der achtziger Jahre herausgegeben. Man bekommt es nur noch in Antiquariaten und auch nur wenn man Glück hat. Meine Ausgabe hat etwa 1600 Seiten. Es soll noch eine ausführlichere Version geben, etwa 1000 Seiten mehr.

Es ist ein gutes Stück Arbeit, sich da durchzukämpfen. Voraussetzung: Man sollte den Inhalt der Bibel, das alte und das neue Testament, wenigsten halbwegs kennen. Probieren Sie es, wenn Sie sich Ihre kindliche Neugier erhalten haben und alle Voreingenommenheit über Bord werfen können. Sie werden auf eine wunderbare Reise gehen und es wird Ihr Denken verändern.

Bei Erich Bromme ist es wie bei Karlheinz Deschner. Wer ihn nicht kennt, ist kein Experte zur jüdischen Geschichte und zum Leben Jesu. Man kann dadurch seinen Horizont erweitern oder seine Arbeit ablehnen. Aber man sollte ihn nicht ignorieren. Er hat etwas mitzuteilen.

Es ist sicher nicht alles richtig, was er schreibt, aber man hat sofort den Gedanken: So könnte es gewesen sein. Man wird durch diese Bücher umgekrempelt. Sie erzeugen eine neue Sichtweise.

Das Schöne daran ist: Es ist nachvollziehbar. Es kann so oder so ähnlich gewesen sein. So wie es wörtlich in der Bibel steht, hat es niemals stattgefunden.

Wer sich unter einer Allegorie nichts vorstellen kann, dem hilft vielleicht folgende Erklärung:

Im Falle der Bibel muss man aus dem Text einen zweiten Text herausdestillieren, indem man aus jedem Vers etwa die Hälfte wegstreicht. Die verbleibenden Worte ergeben eine neue Geschichte. In der reduzierten Geschichte sind nun einzelne Worte durch andere Begriffe zu ersetzen. Man braucht da kein Wörterbuch. Mit hunderten Begriffen kommt man schon sehr weit. Als letzten Teil der Tarnung wurden der Ort und die Zeit der Handlung verschoben. Wie das im Einzelnen zu handhaben ist, kann ich in der Kürze nicht erklären. Es geht um die Auflösung einer Geheimschrift. Erich Bromme wird sie aufklären. Nur ein kleines Beispiel: Der Satz: „Gott herrscht über Himmel und Erde“ bedeutet im Klartext: „Der Großkönig (dem wir tributpflichtig sind) regiert seinen Hofstaat und sein Reich.“

Es war Usus, dass sich alle großen Herrscher als Gott verehren ließen. Und es ist das Eingeständnis, dass die jüdischen Könige, auch David und Salomon, Vasallenkönige waren.

Das alte Testament ist die Geschichte eines kleinen, schwachen und armen Volkes, das in einem (zeitweise auch zwei; Juda+Israel) Minikönigreich als Spielball und Appendix eines Weltreiches lebte. Dieses Weltreich waren mal die Assyrer, mal die Babylonier, mal die Perser oder Ägypter.

Ihr Gott war der jeweilige Großkönig, den sie nie zu Gesicht bekamen. Sein Wille war zu befolgen.

Ich hoffe, ich habe Sie nicht verschreckt. Vielleicht sind Sie jetzt neugierig auf Erich Bromme.

Der dritte im Bunde, der mich wesentlich beeinflusst hat, ist Heribert Illig. Mein erster Kontakt war eine nächtliche Fernsehsendung. Ich war wie elektrisiert. Als erstes habe ich sein Buch „Wer hat an der Uhr gedreht“ gelesen. Faszinierend. Wie bei „Des Kaisers neue Kleider“. Einer spricht aus, was alle sehen, aber doch nicht sehen wollen.

Seine Idee ist die logische Schlussfolgerung für einen Menschen der aufmerksam die Geschichte verfolgt. Auftragshistoriker wollen das nicht wissen. Sie werden bezahlt, das System zu stützen. Sie wissen, bevor sie den ersten Satz schreiben, was von ihnen erwartet wird. Ich mache es genau andersherum. Ich weiß im Moment noch nicht, wie mein Buch enden wird.

Ich habe dann weitere Autoren und ihre Bücher gefunden, die alle in die gleiche Richtung zielen.

Aber ich habe auch gesehen, wie man mit banalen Lügen neue Fakten geschaffen hat, um die „Phantomzeit“ unglaubwürdig zu machen. Die Lösung ist nun plötzlich das Konzil von Nicäa im Jahre 325. Dort soll alles geregelt worden sein. Ist leider nicht belegbar. Keiner kennt die Teilnehmerzahl. Sicher ist nur, dass kein Papst dabei war und kaum ein Kirchenvertreter des Westreiches. In den verschiedensten Berichten spricht man mal von 25 Teilnehmern, mal von vielen hunderten. Einmal wird gesagt, der Papst hätte einen Vertreter geschickt. War der überhaupt eingeladen? Gab es da schon einen Papst? Von Konstantin wird behauptet, dass er die Veranstaltung geleitet und alle Entscheidungen getroffen oder beeinflusst hat. So etwas ist heute noch immer Standard in der Politik. Er war nicht einmal Mitglied der Kirche. Er soll erst auf seinem Sterbelager getauft worden sein. Seine Macht als Kaiser war nicht sicher. Er ist nur durch ein Bündnis mit Leuten an die Macht gekommen, die nicht benannt werden können. Er brauchte Verbündete zu seiner Machtsicherung. Da hat man in Nicäa sicher andere Probleme besprochen als die Korrektur des Kalenders oder welche Evangelien in das neue Testament aufgenommen werden. Man möchte den Eindruck suggerieren: Mit Nicäa 325 beginnt das christliche Zeitalter. Das stimmt leider nicht. Nur eines können wir festhalten: Sollte es dieses Konzil je gegeben haben, also falls es keine Geschichtslüge ist, dann war es das allererste religiöse christliche Konzil überhaupt. Vorher gab es kein Christentum in Rahmen einer neuen aktiven und sichtbaren Glaubensgemeinschaft.

[2] ZUM THEMA

Ich habe verfolgt, wie nach einer anfänglichen Euphorie das Interesse an der „Phantomzeit“ abnahm. Ich hatte damals schon den Gedanken, ein Buch zu schreiben. Aber dann meinte ich, es wird sich eh nur ein kleiner Kreis für die Sache interessieren und ich sollte meine Zeit für Besseres nutzen.

Es geschahen aber zwei Dinge. Zuerst fiel mir das Buch „Nein Und Amen“ von Frau Ute Ranke-Heinemann in die Hände. Eine streitbare Frau, die sehr viel geleistet hat.

Durch ihr Temperament und ihr Auftreten war es ein leichtes für die alten weisen Männer, sie zu Unrecht zu belächeln. Sie hat in ihrer für sie typischen Gründlichkeit die wesentlichen Unterschiede der einzelnen Evangelien herausgearbeitet und hat dabei möglicherweise selbst nicht bemerkt, dass das eine völlige Neubetrachtung des Erscheinens dieser Evangelien zur Folge hat.

Kurzum, zumindest die letzten zwei Evangelien sind viel, sehr viel später entstanden, als man uns glauben machen möchte.

Dann las ich von einem Interview oder einer Stellungnahme von Herrn Illig. Man konfrontierte ihn mit der Tatsache, dass seine „Phantomzeit“ sich nicht durchsetzt. Er meinte, man müsse weitere Bereiche nach Fakten durchsuchen, zum Beispiel die Geschichte von Byzanz. Dort könne man sicherlich auch 297 Jahre wegstreichen. Im Grunde genommen hat er recht. Es muss nur jemand machen.

Und ich war so frei. Ich besorgte mir erst mal vier kleinere Bücher zur Geschichte von Byzanz.

Dann noch drei große, einen 3-Bänder-Titel „Byzanz“ von John Julius Norwich, etwa 1500 Seiten.

Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Man kann sich blind stellen und die Geschichte als völlig überzeugend beurteilen. Getreu dem Motto, niemand ist blinder als der, der nicht sehen will.

Die zwei lustigsten Geschichten sind einmal die Geschichte, wie Karl der Große versucht, Kaiser von Byzanz zu werden. Und die zweite Geschichte ist die Art, wie man das große Kirchenschisma erklärt, also den endgültigen Bruch der Westkirche mit der Ostkirche im Jahre 1054.

Beides liest sich wie eine Gaunerkomödie. Besser kann man Geschichte nicht erfinden.

Diese Trilogie von J. J. Norwich wird vielleicht in ein paar Jahrzehnten die große Reverenz zur Geschichte von Byzanz sein. Ausführlicher und detailreicher kann man nicht schreiben. Als Autor hat man einen englischen Lord gefunden. Der sich zudem auch noch als Diplomat und Historiker große Verdienste erworben hat. Man staunt, wie er noch Zeit finden konnte, ein Geschichtswerk von über 1500 Seiten zu schaffen. Ich persönlich meine, dass an diesem Werk ein Team von Mitautoren gearbeitet hat. Es wird für immer ein Geheimnis bleiben, wie hoch sein eigener Anteil war. Ein Kapitel umfasst etwa zwanzig bis dreißig Seiten. Es gab mehrere wechselnde Autoren. Ein neues Kapitel und der nächste Autor und so weiter. Ich habe eine Stelle gefunden, die im Widerspruch zum vorangehenden Kapitel steht. Er wusste also nicht, was im Kapitel zuvor geschrieben wurde.

Schließlich wurde es aus dem Englischen übersetzt. Wurde überarbeitet und 1994 herausgegeben. Meine Ausgabe nennt sich Sonderausgabe von 1998/2000. Also mindestens einmal editiert.

Am Ende der Bücher befanden sich etwas 120 Seiten „Anmerkungen, Bibliografie und Register“. Das macht niemand aus reiner Freude am Bücher schreiben. Hier steht eine Organisation dahinter, die weder Mittel noch Wege scheut, um die Deutungshoheit über diesen Teil der Geschichte zu erlangen. Niemand soll allein schon quantitativ in der Lage sein, das Buch zu hinterfragen, zu analysieren und Zweifel zu setzen. Ich habe es getan.

Wenn dieses Werk das große Buch zur Geschichte von Byzanz wird, ist die „Phantomzeit“ tot. Bei dem Aufwand, der hier getrieben wurde, wird kein Geld verdient. Es geht hier um Höheres.

Im Prinzip bin ich anfangs selbst auf dieses Riesenwerk hereingefallen. Es gibt nichts Langweiligeres und Verwirrenderes als diese Trilogie. Der größte Teil betrifft religiöse Themen, das wird durchmischt mit Sagen und Legenden und Beiträgen bei denen angefügt wird, dass die Quellen nicht sicher sind. Zu guter Letzt sind noch historische Fakten, bei denen man aber nie weiß, ob sie stimmen. Auf der anderen Seite lässt man nichts aus. Man weiß über jeden Skandal zu berichten, so wie in den Zeitschriften in den Wartezimmern von Ärzten. Es enthält quasi alles. Es erhebt den Anspruch, der große Wissensspeicher zum Thema Byzanz zu sein. Man soll das Buch gar nicht lesen, man soll es kaufen und in den Bücherschrank stellen. Taucht eine Frage auf, schaut man ins Inhaltsverzeichnis und liest das passende Kapitel. So wird es zum Navi durch die Geschichte des Oströmischen Reiches. Ich habe nicht jeden Tag über diesem Buch gebrütet. Zeit ist die beste Medizin um die Gedanken klar werden zu lassen. Ich habe es mir immer wieder zur Hand genommen. Am Anfang denkt man: so eine Menge an Information! Wie soll ich da den Durchblick bekommen. Nach drei Monaten ist man verwirrt und fragt sich, was für ein Spiel spielt man hier mit uns Lesern? Über die meisten Länder der Erde ist aus dem ersten Jahrtausend fast nichts bekannt. Aber über Byzanz weiß man alles. Woher wissen die Autoren das? Stellen Sie sich vor, hier wird auf über 1200 Seiten die Geschichte eines Reiches geschrieben. Das ist mehr als eine Seite pro Jahr!

Das Schöne ist, wer viel plaudert, verstrickt sich schnell in Widersprüche. Er selbst verliert den Überblick, was er alles so ausgeplaudert hat. Und dann ist es leicht, Falschaussagen festzustellen.

Nach etwa sechs Monaten war mir klar, es handelt sich um eine Seifenoper. Ich habe kein schöneres Wort, um dieses Buch so knapp und treffend zu charakterisieren

Die Zeit von 300 bis 600 wurde total verfälscht, schon auf Grund der 300 Jahre Zeitverschiebung.

Die Zeit von 600 bis 900 wurde komplett erfunden. Nichts aus diesen rund 300 Jahren ist jemals geschehen. Die Menschen und Ereignisse dieser Zeit sind allesamt Legende.

Die Historie nach 900 wurde so zurechtgebogen, dass sie zum katholischen Weltbild passt. Die Zeit von 300 bis 900 ist jetzt das neue Fundament unserer Historie (Geschichte, gemacht aus den Lügen der Sieger).

Nach dem mir das klar war, habe ich parallel immer mit den anderen Büchern verglichen:

2.) Ralph-Johannes Lilie; Byzanz, Geschichte des Oströmischen Reiches, 1999

3.) Reinhard Pohanka; Die Völkerwanderung, 2008

4.) Reinhard Pohanka; Das Byzantinische Reich, 2013

5.) Hans-Georg Beck: Das byzantinische Jahrtausend 1982

Die Ergebnisse des Vergleiches waren sehr interessant. Man ist plötzlich hin und her gerissen.

Man sieht deutlich, dass alle Autoren gewissermaßen eine Urquelle haben. Vermutlich jene Leute, die die Geschichte der letzten 2000 Jahre nach ihrem Gusto konstruiert haben. Ein wenig sieht es aus, als ob jeder wie ein Musterschüler das Vorgegebene in der besten Weise fantasievoll repetiert. Interessant sind aber die Unterschiede und die Dinge, die gern mal weggelassen wurden. Bei den fehlenden Ereignissen schwankt man, ob der Autor es nicht weiß oder es nicht wissen will. Die anderen Autoren kommen mit wesentlich weniger Platz aus. Buch 2 hat nur 120 Seiten. Buch 3 hat 160 Seiten und Buch 4 hat 185 Seiten. Buch 5 ist kein richtiges Geschichtsbuch. Es zeichnet das Gesellschaftsbild von Byzanz. Es hat 380 Seiten bei sehr kleiner Schrift.

Um ein Beispiel zu geben: Die Wahl Konstantinopels als Platz für die neue Hauptstadt wird bei Nr. 1 und Nr. 4 annähernd gleich beschrieben. Aber bei Nr. 1 wird noch hinzugefügt, dass Konstantin in der Nacht im Schlaf eine göttliche Eingebung hatte und diese natürlich sofort umsetzte.

In Nr. 2 wird es überhaupt nicht erwähnt.

Die Krönung Karls zum Kaiser nach Nr. 1 beschreibe ich weiter hinten. Im Buch Nr. 4 erfahren sie etwas Ähnliches, aber als völlig andere Geschichte. Buch Nr. 2 tut das mit 3 Zeilen ab.

Die Autoren dieser Bücher erzählen oft völlig verschieden. Wenn die Geschichte des einen Buches richtig ist, dann muss die des anderen falsch sein. In einem Buch wird der Witwe des Herakleios die Zunge herausgerissen, weil sie als Vormund des kindlichen Thronfolgers regieren will. In einem anderen wird ihr nur die Zunge gespalten.

Selbst Märchen haben eine Urversion, da darf man variieren. Beim Fälschen muss die Urversion verschwinden. So liefert jeder Fälscher eine eigene Version. Daran erkennt man die Manipulation.

Der wesentliche Unterschied in den Büchern besteht darin, dass die Trilogie von Anfang bis Ende eine Seifenoper ist. Man weiß nie, wann einem ein Bär aufgebunden wird. Aber da hier so viel Stoff verarbeitet wurde, enthält diese Trilogie auch besonders viele Auffälligkeiten. Sie ist das nützlichste der Bücher, um die Fälschung der Historie zu erkennen.

Bei den anderen hat das Buch immer zwei Seiten. In einem Teil wird ziemlich emotionslos die vorgegebene Historie abgewickelt. Zum anderen gibt es Kapitel, die einfach nur die Situation im Lande wiedergeben, die Gesellschaft, die wirtschaftliche Lage, die Stimmung, die Kultur und so weiter. Das ist meist sehr ordentlich. Der Autor ist hier frei, um sich zu produzieren.

Es ist kein Problem, die Schwächen und Stärken all dieser Bücher aufzuzeigen. Nur hat es bisher niemand versucht. Keine Angst, man wird immer neue Fälschungen finden. Man hat sich keine allzu große Mühe gegeben. Nur, ich bin so etwas wie eine One-Man-Show. Ich habe weder die Mittel noch die Mitarbeiter und schon gar nicht die Zeit, die Bücher im großen Stil zu analysieren. Ich will mich nur auf die wichtigsten Stellen konzentrieren und die faulsten Eier offenlegen. Damit andere ermutigt werden, die Sache fortzusetzen. Einen Tipp will ich noch geben: Von allen Quellen ist das Internet die schlechteste. Dort erfährt man tausend Wahrheiten.

Ich denke, dass sich die Menschen entscheiden müssen, ob sie weiter mit einer gefälschten Geschichte leben wollen oder ob man die Wahrheit erfahren möchte. Glauben sie mir, die von Lügen befreite Geschichte ist spannend.

[3] FANGEN WIR AN