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"Anna komm" erzählt von der Freundschaft eines Mädchens zu den Schafen und ihrem Wunsch das Spinnen am Spinnrad zu lernen. Das Buch gibt einen kleinen Einblick in die Schafhaltung, es erzählt vom Füttern der Schafe und was für die Lammung wichtig ist. Alles am Beispiel meiner kleinen Herde von Rhönschafen. Das Buch will vom Wert der Wolle, der Schafwolle berichten und lädt die Leser und Leserinnen ein, mit wachen Augen nach Schäfern Ausschau zu halten und diese zu unterstützen, um den Beruf des Schäfers zu erhalten, um den Anblick von Schafherden in freier Natur zu bewahren!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2020
Vorwort
Kapitel 1 Wie es begann!
Kapitel 2 Wie im Märchen!
Kapitel 3 Stroh zu Gold spinnen!
Kapitel 4 In meiner Wollwerkstatt.
Kapitel 5 Ein Stall voller Tiere.
Danke!
Guten Tag!
Ich will dir die Geschichte von einem Mädchen erzählen, mit dem ich Stunden voller Freude erlebte. Alle Zeit ging verloren, wenn Anna kam.
Sie war meine Spinnschülerin.
Und wir haben gesponnen, mit Gedanken und Worten, und an unseren Spinnrädern, Wolle zu Garn.
Ich musste weiterziehen. Anna blieb zurück.
Wer war sie? Wie kam sie in mein Leben, dass ich schon sorgfältig wie ein Schneckenhaus nach außen hin verschlossen hatte. Anna war es gelungen, ein Fenster voller Licht für mich zu öffnen. Dieses Buch will ich ihr widmen und unsere Zeit lebendig werden lassen.
Lass dich beim Lesen anstecken von ihrer Freude, denn wenn Anna kommt, wird meine Werkstatt zum Tanzsaal. Wenn sie kommt, bringt sie mich zum Lachen. Und wenn ein Tag ärgerlich oder aufregend war, so schenken wir uns gegenseitig das Gefühl das Aufgehoben-Seins und der Geborgenheit, Zeit zum Zuhören, zum Traurig sein und zum Trösten.
Ich bin eine Wollspinnerin, und im Advent des vergangenen Jahres …
Was erzähle ich, meine Geschichte mit Anna hatte bereits vorher begonnen.
Zum Herbstfest hatte mich Annas Mutter auf ihren Hof eingeladen, den Kremer-Hof, einem alten Vierseitenhof am Stadtrand. Er liegt gleich gegenüber der alten Kirche, die sich inmitten des Dorfangers befindet, daneben sind die Altglas-Container. Vom Hof läuft man nur wenige Meter, bis man die Stadtgrenze erreicht, dann kommen die Felder. Sie werden durchschnitten von der Autobahn, den grauen lebendigen Schneisen, die die Städte heute verbinden.
Der Hof gehört Annas Großeltern, und davor gehörte er deren Großeltern und immer so weiter, bis in irgendeiner Vorzeit nur Wiesen und Wald waren. Annas Großeltern hatten Kartoffeln angebaut und Geflügel gehalten. Sie öffneten den kleinen Hofladen und verkauften die Eier ihrer Hühner und die Kartoffeln. Es war die Zeit nach dem großen Krieg, die Stadtmenschen waren froh über das Angebot von Annas Großeltern, denn Kartoffeln und Eier machen satt.
Bevor sie den kleinen Laden aufmachten, hielten sie ein paar Schweine, genau dort, wo heute der Laden ist. Die Schweine wurden geschlachtet. Aus dem Fleisch wurde Gulasch und Wurst gekocht. Damals wurde die Wurst noch in Gläsern eingeweckt, so hielt sie auch ohne Kühlschrank so lang, bis sie aufgegessen wurde.
Du willst wissen, ob Annas Großeltern auch Schnitzel mit Pommes gegessen haben? Ich glaube nicht. Schnitzel wurde damals selten zubereitet und auf dem Lande kannte man panierte Schnitzel kaum. Das Schnitzel, wie wir es heute essen, aßen die Österreicher, nur die reicheren Leute kannten es. Pommes oder besser gesagt „Pommes de frites“, es ist ein Gericht aus Frankreich, kannten Annas Großeltern mit Sicherheit nicht. Beide Gerichte haben wir Deutsche erst durchs Reisen kennengelernt. Aber damals, nach dem Krieg, da wollten die Leute einfach satt werden! Und ehrlich, Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Spiegeleiern – da läuft mir das Wasser im Munde zusammen! Was, du kennst das noch gar nicht? Weißt du was, ich schreib es dir eben auf! Du kannst es einfach allein oder mit deinen Eltern nachkochen.
Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Spiegelei:
Für zwei Hungrige:
Zutaten:
5-6 mittelgroße Kartoffeln, vorwiegend festkochende!
1 Zwiebel
3 EL Rapsöl
2-4 Eier, je nach Wunsch
Salz und Pfeffer
Man braucht eine ausreichend große Pfanne mit einem gut
schließenden Deckel!
Die Kartoffeln musst du schälen und in dünne Scheiben schneiden, ebenso die Zwiebel.
Stell den Herd auf die höchste Stufe und erhitze das Öl in der Pfanne, bis es dünnflüssig wird und gib die Kartoffeln dazu. (Vorsicht, es spritzt vielleicht!) Lass‘ sie ohne zu rühren bei offener Pfanne anbraten bis eine Seite gebräunt ist (ca. 3-4 Minuten). Jetzt rührst du gut um und wendest die Kartoffeln, dann verschließe die Pfanne mit dem Deckel. Stell den Regler des Herdes um die Hälfte runter, so dass alles langsam vor sich hin brutzelt, etwa 10-15 Minuten lang. Du riechst, wenn die Kartoffeln wieder gebräunt sind. Dann öffne den Deckel und rühre wieder gründlich um. Bevor du den Deckel wieder schließt, gib die Zwiebelscheiben über die Kartoffeln. Jetzt soll alles wieder 10 Minuten vor sich hin brutzeln. Wenn dir Kümmel schmeckt, kannst du auch Kümmel hinzu geben.
Nach dieser Zeit sind die Kartoffeln gar. Willst du sie noch brauner und kross, dann regle die Temperatur noch einmal kurz hoch und lass den Deckel weg.
Zum Schluss gib die Eier über die Kartoffeln und lass sie stocken, wie du es magst, dünnflüssig oder fest. Würze vorsichtig mit Salz und Pfeffer.