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Das Drängeln und Quengeln der 5-jährigen Lena und ihrem älteren Bruder Konrad hat ein Ende. Die Familie Sarholz beschließt, die Anschaffung eines Familienhundes. In nahtlos miteinander verwobenen Szenen begleitet der Leser den reizenden Terrierwelpen Arek und seine Familie, welche auf einem verwunschenen Bauernhof ihr Zuhause hat. Nicht nur Hunde müssen während ihrer Plüschohrenzeit viel lernen. Ohne erhobenen Zeigefinger werden dem Leser Kenntnisse der Hundeerziehung vermittelt und dadurch, dass die Autorin über den Wechsel der Perspektive auch Arek zu Wort kommen lässt, lernt er das Wesen dieses hochgeschätzten Rudeltieres besser verstehen. Der Leser ist dazu eingeladen, turbulente, amüsante, peinliche, aber auch das Herz berührende Episoden, die sich in Areks ersten Lebensjahren ereignen, hautnah mitzuerleben. Auf dem Bauernhof der Familie erkundet der tapsige Arek seine Umgebung auf seine Art und Weise und stellt den Geduldsfaden von Fauchen nicht nur einmal auf die Zerreißprobe. Auch Konrad hätte sich auf dem Fußgängerboulevard der nahe gelegenen Stadt und während des anschließenden Aufenthaltes in der Cafeteria am liebsten eine Tarnkappe aufgesetzt, so peinlich war ihm das Verhalten seines Kumpels. Ob die Familie bereut hat, sich für einen Hund zu entscheiden? In Fortsetzung von "Plüsch-Ohren-Zeit" steht im zweiten Kapitel eine sich langsam entwickelnde Freundschaft zu einem rotgetigerten Kater im Mittelpunkt. Dieser wurde von der sechsjährigen Lena auf recht amüsante Art in die Familie geschmuggelt. Doch plötzlich ist der Kater verschwunden. Ist er Opfer eines skrupellosen Katzenfängers geworden? Lenas großer Bruder und Arek machen sich auf die Suche… Das Buch eignet sich für Kinder ab fünf Jahre und deren Eltern –auch zum Vorlesen, insbesondere richtet es sich an diejenigen, die ihr Leben künftig mit einer Fellnase teilen wollen.
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Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Birgid Larson
Arek - Der Menschenflüsterer
Aus dem Leben eines Terriers
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Plüsch-Ohren-Zeit
Mein Freund ist eine Fellnase
Impressum
Impressum neobooks
Plüsch-Ohren-Zeit
Viele Familien, insbesondere die - welche Kinder haben, möchten sich irgendwann einen Hund anschaffen. Geboren wird diese Idee meist vom Junior der Familie. In der Familie Sarholz, in der wir für einige Zeit Mäuschen spielen wollen, heißt dieser Junge Conrad, ist elf Jahre alt und besucht die fünfte Klasse einer Realschule. Er schwärmt schon seit Wochen vom Hund seines besten Kumpels. Dieser Hund ist eine Hündin, höre aufs Wort und wäre überall dabei, erzählte er.
Lena, seine jüngere Schwester, unterstützt ihren Bruder und jubelt lautstark: “Oh
ja, bitte Mama, wir wollen auch einen Hund.“ In unserer Geschichte heißt die Mama der Beiden Franka und der Vater, Herr Sarholz ist der Mathias, so wie ihn natürlich nur Verwandte und Freunde an zu sprechen haben.
Nach diesem beinahe flehenden Ausruf der kleinen Lena wenden sich die Blicke aller Familienmitglieder automatisch zu Franka und jeder der drei versucht,so harmlos und liebevoll, wie möglich dreinzuschauen. Franka lächelt.
Sie ist immer wieder erstaunt, wie hartnäckig ihre Familie ist. Alle drei wissen nur zu gut, dass sie das Zünglein an der Waage ist, wenn es um die Entscheidung für einen Familienhund geht. Sie holt tief Luft und versucht zum hundertsten Mal ihre Bedenken gegen den von allen gehegten Wunsch zu äußern. Leicht genervt schaut sie in die Runde und stellt unangenehme Fragen, wie sie nur vorausschauende Mütter stellen können: Wer kümmert sich um das Tier? Wo soll der Hund schlafen? Wer füttert ihn regelmäßig und geht mit ihm Gassi? „ Na wir, Mama“ schreien Lena und Conrad im Chor und strahlen siegessicher. Jetzt meldet sich Mathias zu Wort: „Also eins steht fest, ein großer Hund soll es sein, einer - der zu den Gebrauchs -Hunderassen gehört. Wir brauchen keinen Schoßhund, sondern einen Hund, der uns, unseren Hof und unsere zahlreichen Tiere beschützt. Und so einer, braucht eine konsequente Führung.
Er muss erzogen werden und lernen, was er darf und was er zu unterlassen hat. Er braucht einen Chef, das Rudeloberhaupt,welches im Notfall Entscheidungen für ihn trifft. Das heißt liebe Franka, dass ich Verantwortung für unser Projekt Hund übernehmen werde.
Du wirst keine zusätzliche Arbeit haben, nur Freude. Das verspreche ich dir. Unsere beiden Experten dagegen, werden mit dem Neuen nicht nur Spaß haben, sondern auch Pflichten übernehmen.
Erst, wenn das klar ist, können wir heute, hier und sofort, alle gemeinsam beschließen, uns einen Hund anzuschaffen. Einverstanden?“
„Super Papa, ich hab es gewusst, danke Mama. Ihr seid die coolsten Eltern“, strahlte Conrad und war überwältigt vor lauter Glück. „Und du Lena, du freust dich ja gar nicht“, fragte Sabine verwundert. „ Doch schon, aber muss unser Hund denn gebraucht sein? Ich möchte lieber einen neuen Hund. Und klein soll er sein, zum Knuddeln und Kuscheln, einen für mich ganz allein, der auf mich hört. Bitte. Können wir uns nicht einen kleineren Hund anschaffen, über den ich bestimmen kann und der einen schönen Namen trägt?“
„Typisch Lena.“ Alle lachten und hielten sich den Bauch. Dann versuchte Mathias mit viel Geduld die Unklarheiten seiner Jüngsten zu beseitigen, so dass auch sie glücklich und zufrieden in den Tag gehen konnte.
Lena und Conrad leben mit ihren Eltern auf einem Bauernhof, der nicht vollkommen ist. Er besteht aus einem älteren Wohnhaus, Scheune und der Ausbesserung bedürftigen Stallungen.
In der Scheune steht das Auto der Familie und die spärlich beleuchteten Ecken und Winkel sind prall gefüllt mit sperrigen Geräten und allerlei Krimskrams. Das Stall-Gebäude ist marode und sein Dach alt und gebrechlich.
Es sieht aus, wie ein mit verschieden Farben mehrfach gestopftes Tuch. Seine Fassaden werden im Herbst von dem leuchtenden Purpur des Wilden Weines geschmückt, der nach oben klettert und sich entschlossen zu haben scheint, dieses Dach vor den Herbststürmen zu schützen. Nichts desto trotz ist es dicht. Es schütztvierzig Wachteln, fünf Schafe und sieben Gänse in den Stallungen vor Nässe und Kälte.
Warum sollte sich nicht auf diesem Hof auch eine Unterkunft für den künftigen Familienhund finden?
Gemeinsam geht Mathias mit seinen Kindern auf Suche. Plötzlich bleibt er stehen und verkündet begeistert: „ Hier, genau hier werde ich unserem vierbeinigen Freund eine wunderschönen Zwinger bauen.“ „Papa, warum muss unser Hund denn einen Zwinger haben?“ meldet sich Lena mit ernster Miene zu Wort. Willst du den Armen zwingen, den ganzen Tag in einem Käfig zu sein? Soll der darin eingesperrt werden?“
Natürlich nicht, mein Schatz, am besten dein großer Bruder erklärt dir, warum ein Hund hin und wieder in einem solchen Zwinger untergebracht werden muss.“
„Wie du weißt, wird unser künftiger Wuff bei uns im Haus wohnen. Wo aber soll er denn bleiben, wenn Papa und Mama arbeiten gehen und du im Kinderladen bist? Soll er in deinem Zimmer auf dich warten und inzwischen deine Spielsachen und Puppen zerkauen?“ „Bloß nicht, der kann was erleben“, entrüstet sich Lena. „Das heißt, dass unser Hund ein Wohnzimmer braucht, in welchem er sich tagsüber aufhält und dort auch sein Futter bekommt.“
„Der Platz hier ist ideal“, schwärmt Mathias erneut und mischt sich wieder in die Unterhaltung seiner Kids ein: „Hier hat unser Hund Ruhe, ist nicht zu dicht am Zaun, hat jedoch den Eingang und die Toreinfahrt gut im Auge.“ Mathias hat bereits eine Skizze vom Zwinger angefertigt. Geplant ist eine Fläche von vier mal acht Metern zu umbauen, wobei die Wand des ehemaligen Schweinestalls genutzt werden soll. Die Gitterelemente werden in Beton fest verankert, damit sich der Hund nicht durch wühlen kann. Auch Hunde, die nicht für die Fuchs-oder Dachsjagd gezüchtet worden sind, graben außergewöhnlich tiefe Löcher. Besonders Cleveren ist es schon gelungen, einen Tunnel aus zu heben, um dann über diesen Weg aus dem Zwinger zu entkommen.
Damit ihr künftiger Vierbeiner aber trotzdem Gelegenheit zum Buddeln hat, wird Mathias nur die eine Hälfte des Zwingerbodens mit Holzdielen auslegen, für die andere Hälfte lässt er Sand anfahren.
Mathias hat bereits damit begonnen, Bretter für eine isolierte Holzhütte aus zu messen. Das heißt der Hund der Familie wird eine isolierte Hütte im Zwinger haben, auf die er sogar aufspringen kann und damit zu jeder Zeit den Überblick behält.
Für ein Dach, welches vor Regen, Schnee und grellem Sonnenlicht schützen soll, würde er vielleicht sogar seinen Lieblingsknochen tauschen. Oder?
Nach dem Abendbrot machte es sich die ganze Familie im Wohnzimmer gemütlich. Mathias las Stellen aus einem Hundebuch vor, die er zuvor markiert hatte, denn auch Lena sollte hören, was ein Hundekenner zum Thema – Neuanschaffung eines Hundes - zu sagen hatte:
„Die Entscheidung für einen Hund sollte niemals aus einer Laune heraus getroffen werden. Sie bedarf gründlichen Abwägens und umfassender Überlegung.
Er sollte zur Familie und deren Lebensgewohnheiten passen. Er ist kein Spielzeug, auch kein Clown, der für die fröhliche Stimmung zu sorgen hat. Er wird für eine sehr lange Zeit, mitunter für ca. 14 Jahre Freund und Begleiter der Familie sein.
Ein Hund, insbesondere ein großer Hund sollte idealer Weise auch eine Aufgabe haben. Es macht ihn stolz, wenn er von seinem Menschen für eine besondere Leistung gelobt wird. Die freudigen Worte des Herrchens sind wie Singsang in seinen Ohren. Ein Leckerli ist für ihn derselbe Genuss, wie für ein Kind,wenn es den Geschmack seiner Lieblingsleckerei in seinem Mund spürt. Und- er erhält täglich Futter von seinem Menschen. Dafür ist er dankbar. Deshalb gibt es nichts Schöneres für einen Hund ihm etwas zurückgeben. Er möchte sein Begleiter sein, bei der Jagd und der Rettung seiner Artgenossen helfen und vor allem – ihn und sein Besitz beschützen.
Das kann er aber nur, wenn kluge Menschen, den für ihren Lebensrhythmus passenden Hund ausgesucht haben. Vor allem – er ist nicht gern allein und möchte am liebsten immer nah bei seinem Menschen sein.“
Ob es Familie Sarholz gelingt, den idealen Familienhund auszuwählen?
Fakt ist, auf den künftigen Welpen warten zwei lebhafte, sportliche Kinder und ein großer Hof mit Schafen, Wachteln, Hühnern und Gänsen. An mangelnden Bewegungsmöglichkeiten und Spielkameraden wird es ihm nicht fehlen. Frau Sarholz` Arbeitszeit erlaubt es, dass das neue Familienmitglied nicht zu lange allein ist, denn Hunde stammen aus einer Rudelgemeinschaft und sind deshalb sehr gesellig.
Und welchen Job könnte er übernehmen, wenn er erwachsen ist? - Er könnte die Familie begleiten und ihr Zuhause beschützen, den listigen Fuchs von den Stallungen vertreiben und die nächtlichen Besuche des Marders verhindern.
Und – viele Abenteuer gemeinsam mit der Familie erleben. Abenteuer, durch die der Alltag spannender wird und an die man sich noch viele Jahre später erinnern kann.
Etwa eine Autostunde entfernt wohnt das Ehepaar Burbas. Leute – so Mitte 30. Katja und Niels sind stolze Besitzer einer dreijährigen Hündin und eines wenig älteren Rüden.
Kendo und Lola sind zwar immer zu zweit, sind aber erst dann richtig zufrieden, wenn ihre Menschen dabei sind. Nur Herrchen kann den blauen Quietschball und die rote Wurfscheibe weit genug werfen, damit es sich lohnt, hinterher zu jagen. Praktisch ist außerdem, dass ihr Frauchen von Beruf Frisörin ist und sie mit großem Geschick und langem Geduldsfaden das Fell ihrer Hunde in Schuss hält. Lola und Kendo sind Terrier und die haben ein besonderes Fell. Es besteht aus weicher Unter-wolle und drahtigem Deckhaar.
Und damit dieses Deckhaar auch hart und drahtig bleibt, darf man es nicht Schneiden, sondern es muss gezupft werden. Frau Burbas weiß das. Mit einem Trimmmesser bearbeitet sie den schwarzen Sattel ihrer Vierbeiner und kämmt später auch deren blonde, lohefarbigen Körperpartien kräftig durch.
Frisch frisiert fühlen die sich nicht nur wohler, sondern sind richtig hübsch anzusehen.